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Antiochien, von Dr. Wiedemann; Alzog, Grundriß der Patrologie; Newman, Geschichte meiner religiösen Meinungen, von Dr. Tosi; Hiltensberger, Leitfaden zum Unterricht in der kathol. Religion; von Prof. Fischer; Köffing, der reiche Jüngling im Evangelium, von Rector Dr. J. B. Kraus; Funk, Zins und Wucher, von Prof. Dr. Bach) Bibliographische Uebersicht der im Jahre 1868 (Januar 1868 bis Ende December 1868) erschienenen Recensionen über Werke auf dem Gebiete der Theologie und der an dieselbe angrenzenden Wissenschaften. Mitgetheilt von Dr. Theodor Wiedemann (Schluß).

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Der Sabbath der Hebräer vor der Gesetzgebung am Sinai. Von Dr. L.
Reinke in Münster
Prosper von Aquitanien, nach seinem Leben, seinem Wirken und seiner
Lehre. Von Lic. Adolf Franz, Caplan in Sprottau (Schlesien). . .
Zur Geschichte der Philosophie des Mittelalters. Von Dr. S. J. Sten-
trup, Prof. der Theologie in Innsbruck

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Zur Ertheilung der akademischen Grade an der Wiener Universität im
XV. Jahrhundert. Von F. Scheibelberger, Cooperator an der
St. Josephs-Pfarre in Linz
Beiträge zur Geschichte der Erzdiöcese Wien (III. Die Reformation in
Mistelbach; IV. Die alte Pfarrbibliothek zu Korneuburg), mitgetheilt
von Dr. Theodor Wiedemann.
Recensionen (Mayer, Geschichte des Katechumenates, von Dr. Theodor
Wiedemann; Heinzel, Heinrich von Melk, von Prof. Dr. J. Bach;
Lorinser, Katholische Predigten, von Rector F. W. Bürgel; Weber,
Kant's Dualismus von Geist und Natur; Linsenmann, Michael Baius,
von Prof. Dr. J. Bach; Arnoldi, Sonntagspredigten, von Cooperator
A. Steiner).

Prosper von Aquitanien, nach seinem Leben, seinem Wirken und seiner Lehre, dargestellt von Lic. Ad. Franz, Caplan in Sprottau (Schlesien). (Schluß)

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Johann Friedrich Graf von Waldstein, Fürsterzbischof von Prag, Primas von Böhmen. 1675-1694. Von P. Maurus Kinter, Bibliothekar und Archivar im Stifte Raigern

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Zur kirchenrechtlichen Literatur des eilften Jahrhunderts. Von Dr. F. X.
Kraus in Pfalzel

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Beiträge zur Geschichte der Erzdiöcese Wien. (V. Die Einführung der Bar-
nabiten in Mistelbach). Mitgetheilt von Dr. Theodor Wiedemann,
Kirchliche Actenstücke:

1. Ansprache der in Fulda versammelten deutschen Bischöfe.
2. Minoritäts-Gutachten der Münchner theologischen Facultät über
die in Betreff des Concils ihr vorgelegten Fragen;

3. Gutachten der juristischen Facultät der Universität München über
das ökumenische Concil;

4. Päpstliches Breve an Erzbischof Manning von Westminster
Recensionen (Lauer, Grammatik der classischen armenischen Sprache;
Zschokke, Institutiones fundamentales linguae arabicae, von
Dr. Reinke, Domcapitular in Münster; Quadt, Die Liturgie der
Quatembertage, von Prof. Franz Fischer in Wien)

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I.

Die Rückkehr Ifraels in das gelobte Land.

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Von Dr. G. K. Mayer, Domcapitular in Bamberg.

Im Bonner Literaturblatte wurde die Behauptung aufgestellt, daß die Juden nach ihrer Bekehrung am Ende der Zeiten einfach in der Kirche aufgehen werden." Dies wurde als die gewöhnliche und richtige Ansicht geltend gemacht, gegenüber der andern, nach welcher Israel bei seiner Bekehrung zugleich in das gelobte Land zurückkehren soll.

Stellen wir vor Allem das Zugeständniß fest: Israel wird sich auch noch befehren. Es wird also nur bestritten, daß das bekehrte Israel auch wieder in das verheißene Land werde gesammelt werden.

Zunächst wäre es schon sonderbar, wenn es einem Christenmenschen von einem andern Christenmenschen. verdacht wird, daß er hofft, die alten Verheißungen an die Patriarchen über den Be= siz des gelobten Landes müßten sich noch glänzend und vollständig erfüllen; das Volk, dessen Stammgenosse der Ewige selbst zu sein sich würdigte, werde aus seiner Verbannung in das Land seiner Väter gesammelt werden; hochbegnadigt, wie es noch immer hochbegabt ist, reichgesegnet von dem, welcher aus ihm hervorgegangen und in dem alle Geschlechter der Erde gesegnet werden. Solche Erwartungen zu hegen, ist wenigstens kein Zeichen eines Mangels an Glaube und Liebe. Die andere Meinung hat dagegen eine fatale Aehnlichkeit mit der Gesinnung jener auf ihre unverdienten Vorzüge eingebildeten, beschränkten Juden, welche den Heiden ohne Beschneidung das Heil nicht gönnten, und glaubten, die Heiden müßten einfach in der jüdischen Nation aufgehen.

Eine zweite Sonderbarkeit ist, daß eine Nation als solche einfach in der Kirche aufgehen soll. Gehen denn die Nationen als

Deft. Viertelj. f. kathol. Theol. VIII.

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solche in der Kirche auf? Das ist ja wieder specifisch jüdisch, daß die Nation mit der Kirche zusammenfällt. Das Charakteristische der Kirche ist vielmehr, für alle Nationen zu sein, alle Nationen in sich aufzunehmen, ohne deren Bestand und Eigenthümlichkeit aufzuheben. Wenn Israel nach seiner Bekehrung nicht als Nation fortexistiren soll, so geht es nicht in der Kirche, sondern in den Nationen auf, unter welchen es zerstreut lebt. Wenn gegenwärtig einzelne Israeliten Christen werden, so verlieren sie ihren nationalen Charakter und gehen in der deutschen oder einer andern Nation auf.

Warum nun soll die Nation, welche in so einziger, staunenswerther Weise unter so außerordentlichen Geschicken durch mehr als drei Jahrtausende erhalten worden ist, zulezt noch aufgehen in den übrigen Nationen? Die Nation, welche vom Anfang an Trägerin der Offenbarungen Gottes war, aus welcher das Heil der Welt hervorgegangen ist, und die selbst in ihrer jezigen Verbannung und Zerstreuung die zwei Jahrtausende her lebendiger und überall gegenwärtiger Zeuge der Verheißungen Gottes und ihrer Erfüllung ist, diese Nation soll zuletzt ausgehen, wie ein erlöschendes Licht! Warum das und wozu das?

Doch was wissen wir Menschen, welches Schicksal die Völker, vollends diese wunderbare Nation, haben werden! Wenn wir dar über keine Kundgebungen von dem Allmächtigen, Ewigen selbst haben, so müssen wir uns bescheiden, nichts Sicheres behaupten zu können.

Wohlan, wo ist ein göttlicher Ausspruch in der Schrift alten und neuen Bundes, welcher mit Bestimmtheit sagt, daß die auserwählte Nation nie mehr nach dem Lande ihrer Väter zurückkehren werde? Wo ist ein solcher Ausspruch? Ein einziger? Es gibt keinen.

Dagegen gibt es eine lange Reihe göttlicher Aussprüche, welche mit aller Bestimmtheit erklären, daß Israel wieder in das verheißene Land werde gesammelt werden.

Schon die ursprüngliche Verheißung lautet auf den Besitz des Landes für immer; Gott sprach zu Abraham: „Und ich gebe dir und deinen Nachkommen das Land deiner Wanderschaft, das ganze Land Chanaan zum Besize für immer" 1). Durch eine zeitweilige Verbannung wird diese Verheißung nicht unwahr; wohl aber würde sie unwahr werden, wenn Israel gar nicht mehr in den Besitz

1) Gen. 17, 8. man's

Chanaans zurückkehrte. Wird aber Israel wieder dahin gesammelt, und wohnt es noch daselbst von Geschlecht zu Geschlecht, dann erfüllt sich die göttliche Verheißung würdig und herrlich; sie wird um so glänzender bewahrt, wenn sie nach langer, langer Verbannung des Volkes erst noch außerordentlich groß sich verwirklicht.

Durch Moses ist der Nation wiederholt angedroht, daß sie aus dem verheißenen Lande verstoßen und unter alle Völker zerstreut werden soll, wenn sie den ewigen Herrn verlasse und seine Gebote nicht halte. Jedes Mal ist aber zugleich die Versicherung gegeben, daß sie wieder zurückgeführt werden soll. „Ich werde euer Land verwüsten, euch aber unter die Völker zerstreuen, - bis euer unbeschnittener Sinn sich schämt und ihr wegen eurer Ungerechtigkeiten um Vergebung bittet, dann werde ich meines Bundes mich erinnern, den ich mit Jakob, Isaak und Abraham geschlossen habe. Auch des Landes werde ich eingedenk sein“ 1). So das eine Mal. Dann wieder, nachdem alles Elend angedroht ist, welches wirklich über sie gekommen ist, besonders bei der Zerstörung Jerusalems, heißt es: „Wenn alles dics über dich gekommen sein wird, der Segen und der Fluch, den ich dir vor Augen gestellt habe, und du dich von Herzen bekehrst unter all den Völkern, unter welche der Herr, dein Gott, dich zerstreut hat, und du zu dem Herrn, deinem Gott, dich wendest und auf seine Stimme hörst in allem, was ich gebiete zur Stunde, du und deine Söhne, von ganzem Herzen und von ganzer Seele, so wird der Herr deine Gefangenschaft wenden und sich deiner erbarmen, und er wird dich wieder aus allen Völkern sammeln, unter welche dich der Herr, dein Gott, zerstreut hat2). Jeder, mag er daran glauben oder nicht, muß bei diesen Stellen anerkennen, daß nach der Schrift der auserwählten Nation nicht nur Bekehrung, sondern auch Rückkehr in das verheißene Land und Sammlung aus der Zerstreuung verheißen ist. Für den Christen aber ist das eine göttliche Verheißung. Die Behauptung, daß die Juden nach ihrer Bekehrung nicht in das Land der Verheißung zurückkehren werden, widerspricht den bestimmten Aussprüchen des Allmächtigen, Ewigen. Das ist es, was ich an einem anderen Orte schon warnend

1) Levit. 26, 32. 33. 41. 42.

2) Deuter. 30, 1-3.

aussprach, was man aber nicht gehörig beachtet hat: Wer in Abrede stellt, daß die auserwählte Nation nach ihrer Bekehrung in das verheißene Land wieder gesammelt werden wird, der kennt die Schrift und die Macht Gottes nicht.

Der göttliche Ausspruch legt wie in Voraussicht solcher Unkenntniß oder solchen Unglaubens ganz besonderen Nachdruck auf diese Verheißung; denn so fährt er fort: „Wenn du bis an die Enden des Himmels zerstreut wärest, von dort würde der Herr, dein Gott, dich sammeln, von dort würde er dich holen. Und der ewige Herr, dein Gott, führt dich in das Land, welches deine Väter besaßen, und du wirst es besigen, und es wird dich beglücken, und es wird dich vermehren über deine Väter."

Die Zerstreuung unter den Völkern hat sich erfüllt; die sehen wir vor Augen. Ist nicht der Gedanke unabweisbar für jeden Menschen, vollends für einen Christen, auch die Sammlung aus dieser Zerstreuung, so feierlich, so bestimmt zu gleicher Zeit verheißen, muß kommen. So gewiß das eine gekommen ist, so gewiß wird auch das andere nicht ausbleiben. Der allmächtige ewige Herr hat das eine wie das andere gesagt, und wie er das eine vollführt hat, so wird er auch das andere vollbringen. Wenn nun der Herr durch alle seine Propheten vielmal wiederholt dieselbe Verheißung verkünden läßt, welchen Grund hat man, diese Verheißung zu beanstanden in Abrede zu stellen, wegzudeuten?

Man ist vielmehr in jeder Weise durch den Glauben und durch die Wissenschaft berechtigt, ja bemüssigt, wenn die Propheten ankündigen, daß Israel noch in das verheißene Land zurückgeführt werden soll, dies so verstehen, wie es durch den Gesetzgeber der Nation schon erklärt ist: „Der ewige Herr führt dich in das Land, welches deine Väter besaßen, und du wirst es besigen." Es ist die erste Regel, die Schrift aus der Schrift zu erklären, für jeden, noch mehr für den Christen. Denn vor allem läßt sich der wahre Sinn aus derselben Schrift oder aus gleichartigen erforschen; der Christ aber hat noch überdies erkannt und glaubt, daß jener Ausspruch durch Moses, und die Aussprüche der Propheten von demselben Allmächtigen, Ewigen kommen.

Sehe man einige dieser Stellen in den prophetischen Schriften selbst an. Man wird finden, daß sie in sich selbst die größte

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