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Die Relativsätze

bei den

ahd. Uebersetzern des 8. u. 9. Jahrh.

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RICHARD HEINZEL

in Dankbarkeit

zugeeignet.

Einleitung.

Die Geschichte der Relativsätze gehört jedenfalls zu den interessantesten Partien der deutschen Syntax und bietet zugleich in ihrer Darstellung nicht unbedeutende Schwierigkeiten, deren Lösung an sich anregend, zugleich aber wesentlich fördernd ist, auf die Entwicklung sämmtlicher Nebensatzarten erhellende Streiflichter zu werfen; kein Wunder daher, dass der in letzterer Zeit neuerdings erwachte Eifer für die Erforschung der deutschen Syntax sich dieser Frage mit besonderer Vorliebe annahm, kein Wunder aber andererseits, dass bei den eigentümlichen Schwierigkeiten, die der Erklärung jeder sprachlichen Erscheinung anhaften, deren Anfänge in vorhistorische Zeit zurückgehen, die Erklärungsversuche zu so verschiedenen Zielen gelangten.

Seit Grimm haben sich nach langer Pause Tobler und Kölbing, Windisch und Jolly eingehend mit der Frage beschäftigt; die, wie ich meine, endgiltige Lösung brachte aber erst Erdmann in seiner Syntax Otfried's (1874). Sein Verhältnis zu den früher Genannten und deren Ansichten hat er selbst in der Vorrede einer eingehenden Besprechung unterzogen.

Seine Auffassung der Entwicklung der Relativsätze, welche dieselbe in die Entstehung der Mehrzal von Nebensätzen mit grösster Warscheinlichkeit einzureihen versucht, ist wol allgemein angenommen; der meines Wissens einzige, der gegen dieselbe Einsprache erhob, ist Kölbing Germ. XXI, 28-40. Er verlässt jedoch hier seinen alten Standpunkt und stellt sich auf den Jolly's, wenn er sich S. 30 jeden später relativ gewordenen Satz vorstellt als bestehend aus anaphor. pron. Verb. Obj. und dieses einfach zurückweisende der als das ursprüngliche Mittel der Satzverbindung erklärt.

Die meisten der 6 von ihm a. a. O. gegen Erdmann in's Feld geführten Gründe beheben sich aber von selbst.

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