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dieser Construction gar nichts ungewönliches gesehen haben: wo noch in einfachen Rels. WStllg. des HS. stehen konnte, wie viel mehr im zweiten Glied coordinirter Sätze.

Ich will nun hier einen kleinen Excurs über die WStllg. im 2. Teil coordinirter Rels. anfügen.

A. die ursprüngliche WStllg. des HS. findet sich erhalten: a) gleich dem lat.

a) nach WStllg. des HS. im ersten Glied.

T. 25, 6 (A. a, 17). 44, 24 (A. α, 9). 67, 11 (A. α, 9). 82, 6 (A. α, 7). 82, 7 (A. a, 9). 95, 2 (A. a, 26). 108, 6 (A. a, 9). 125, 1 (A. α, 4). 147, 6 (A. α, 10). 164, 6 (A. a, 4). 180, 1 (A. α, 1) 11 Fälle.

b) nach WStllg. des NS. im ersten Glied.

T. 21, 6 (A. a, 4): im ersten Glied steht Rel. Verb. fin., eine Verbindung, die weder ausgesprochen WStllg. des NS. oder HS. ist; doch habe ich sie schon früher unter WStllg. des NS. gerechnet und darum auch hier. Dass. 111, 3 (A. a, 7) und 201, 1 (A. a, 4). 32, 3 (A. a, 9). 60, 3 (A. a, 23). 60, 3 (A. a, 4): es ist das dritte Glied coordinirter Rels.; das erste hat WStllg. des NS., das zweite unmittelbar vorangehende WStllg. des HS. 88,8 (A. α, 9). 96, 3 (A. a, 9). 105, 3 (A. a, 27). 118, 2 A. a, 4). 133, 6 (A. α, 9). 143, 5 (A. α, 4). 212, 2 (A. α, 9): der 2. Teil ist selbständig eingeleitet mit ther-13 Fälle. B) gegen oder ohne lat. Vorbild.

a) nach WStllg. des HS.

T. 16, 3 (A. ẞ, 16). 129, 10 (A. B, 7): beidesmal im lat. WStllg. des NS. 2 Fälle.

b) nach WStllg. des NS.

T. 73, 2 (A. ß, 13). 131, 24 (A. ß, 1): beidesmal im lat. WStllg. des NS. Mt. 12, 22 (A. P, 12): im lat. ein Nomen 3 Fälle.

B. WStllg. des NS. ist schon eingedrungen:

a) gleich dem lat.

a) nach WStllg. des HS.

T. 7, 9 (B. a, 38). 122, 1 (B. a, 19: im lat. ist auch schon im ersten Glied WStllg. des NS.). 205, 2 (B. ß, 56). LX, 1, 3 (B. a, 31: im lat. ist das erste Glied nicht entsprechend). LX, 1, 3 (B. a, 35: als drittes Glied) 5 Fälle.

b) nach WStllg. des NS.

T. Prol. 2 (B. a, 4). 36, 1 (B. a, 10). 38, 5 (B. ß, 59).

44, 21 (B. ß, 43: im lat. hat das erste Glied WStllg. des HS.). 60, 3 (als viertes Glied s. oben A. a, b) (B. a, 36). 60, 3 (B. a, 37: als fünftes Glied). 75, 2 (B. a, 43). 242, 4 (B. a, 2). Mt. 13, 23 (B. a, 19) 9 Fälle.

P) ohne oder gegen lat. Vorbild.

a) nach WStllg. des HS.
T. 58, 2 (B. p, 26).

b) nach WStllg. des NS.

T. 43,2 (B. ß, 26). 135, 15 (2) (B. ß, 50). 239, 5 (B. ß, 26): alle 4mal im lat. WStllg. des HS.

Alles in allem WStllg. des HS.

= dem lat. 24mal,

ohne das lat. 5mal.

WStllg. des NS. dem lat. 14mal,

ohne das lat. 5mal.

Wie sonst interessirt auch jetzt zumeist nur die zweite Rubrik. Aus der ersten kann man meist nur einen Schluss auf die lat. WStllg. machen. Höchstens könnte man daraus, dass verhältnismässig der lat. WStllg. d. HS. öfter gefolgt wurde, auch auf eine etwas höhere Geltung derselben im deutschen schliessen. In der zweiten Rubrik halten sich jedoch die Zalen vollständig die Wage: im zweiten Glied coordinirter Rels. hat sich die WStllg. des NS. zur Gleichberechtigung neben der WStllg. des HS. aufgeschwungen. Nun drang aber ahd. WStllg. des NS. schwerer in die zweiten Rels. ein als in die einfachen. Dies zeigt diese Betrachtung: im ahd. einfachen Rels. WStllg. des HS. und NS., letztere überwiegend, im zweiten Rels. WStllg. des HS. und NS. gleich beliebt im mhd. und nhd. einfachen Rels. WStllg. des NS., im zweiten Rels. überwiegend WStllg. des NS. aber auch noch WStllg. des HS.

Ist also WStllg. des NS. in's zweite Glied schwerer eingedrungen, ahd. aber doch schon zur Gleichberechtigung mit WStllg. des HS. gekommen, so kann man auch daraus auf den hohen Grad der Geltung der WStllg. des NS. im einfachen Rels. für das 8. u. 9. Jahrh. schliessen.

Um nun auf die früher besprochenen 34 dann auf 23 reducirten Fälle zu sprechen zu kommen, so ist zu constatiren, dass von diesen 23 Fällen 3 als zweites Glied coordinirter Rels. erscheinen. Da nun zugegeben wird, dass WStllg. des HS. in diesem Fall sich viel leichter erhält als beim einfachen Rels., so dass sie sich bis in das nhd. bewahrt hat, müssen auch diese 3 Rels. als nicht ganz beweis

kräftig für die Geltung der WStllg. des HS. im einfachen Rels. wegfallen.

Es stehen sich mithin 201) Fälle dieser Art ohne oder gegen lat. Vorbild und 279 mit WStllg. des NS. ohne oder gegen lat. Vorbild entgegen. Der daraus zu ziehende Schluss braucht nicht erst wiederholt zu werden, zudem wir die Bestätigung desselben, schon S. 83/84 ausgesprochenen, vor wenigen Zeilen auf anderem Wege in vollem Umfang erfahren haben.

Dies stimmt vollständig zu Otfried's Sprachgebrauch; auch er hat in Rels. WStllg. des HS., d. i. Verbum unmittelbar hinter dem rel., sehr selten. s. Erdmann Synt. §. 216. Doch öfter allerdings als Erdm. angibt. Wenn man I, 11, 31 mit ihm als HS. auffassen will, erscheinen im ersten Buch Otfried noch folgende Rels., in denen das Verbum unmittelbar auf das rel. pron. folgt: I, 5, 64 Rel. Verb. fin. NB. Allerdings ist hier der Satz durch den Conj. als Rels. gekennzeichnet. I, 10, 25 Rel. Verb. fin. AB. dass. I, 14, 15 (Conj.) und I, 15, 23 (ther thâr). I, 17, 9 Rel. Verb. fin. Obj. I, 17, 57 Rel. Verb. fin. Subj. (vgl. dazu S. 96 Z. 5). Aber trotzdem bleibt Erdmann's Angabe aufrecht. Denn diesen 6 Rels. mit WStllg. des HS. stehen 117 Rels. mit WStllg. des NS. gegenüber (im ersten Buch Otfried).

Das mhd. zeigt in den als Vertreter dafür gewälten EvangelienBrst. (s. S. 86) einen sehr hohen Grad der Entwicklung der WStllg. des NS. Die auf derselben Seite angegebenen Verhältniszalen zwischen WStllg. des NS. und HS. zeigen dies auf das klarste. 65 Rels. mit WStllg. des NS. : 4 Rels. mit WStllg. des HS. (denn die 14 mit der da eingeleiteten Rels. haben nach dem S. 84/85 ausgeführten keine Beweiskraft). Oder genauer: 43 Rels. mit WStllg. des NS. ohne oder gegen lat. Vorbild : 1 Rels. mit WStllg. des HS. gegen lat. Vorbild.

Wir haben uns bis nun blos mit dem Verhältnisse der WStllg. des HS. und NS. im deutschen zum lat. beschäftigt. Es ist aber auch sehr notwendig und lehrreich, zu untersuchen, worin die deutsche Wortfügung -- ich verstehe darunter die Stellung einzelner Wortclassen im Satze von der lat. sich entfernt hat. Wir haben ja neben den Rels., in denen von der einen WStllg. zur anderen abgewichen worden, auch so viele andere kennen gelernt,

1) Von diesen 20 Fällen ist wahrscheinlich noch T. 22, 5 zu streichen,

da es kaum ein Rels. ist. s. S. 3. 91.

in denen der allgemeine Charakter der WStllg. belassen und nur einzelne Satzteile umgestellt wurden. Offenbar waren einzelne lat. Wortfügungen dem deutschen Sprachgebrauch nicht entsprechend und wurden geändert, die einen mehr, die anderen weniger; eine genaue Beobachtung muss nun die empfindlichsten Stellen aufweisen, und der Schluss liegt dann nahe, dass bei der Entstehung der WStllg. des NS. diese besonders empfindlichen Wortgattungen die erste feste Bestimmung hinsichtlich ihrer Stellung im Satze bekommen, und dass dann diese auf die anderen weniger sensitiven Wortclassen durch Analogie einwirkten, so dass sich eine einheitliche Formation ergab, die dann den Charakter der NS. ausmachte. Wir wollen nun diese Abweichungen des deutschen vom lat. Sprachgebrauch nach den einzelnen Wortclassen durchgehen.

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7, 121. 7, 16: 1. 7, 17: 2. B. a, 1:11. a, 2: 4. α, 4:3. a, 19: 2. a, 27: 1. a, 31: 1. a, 37: 2. a, 39: 1. B. y, 1: 76. 7, 29. 7, 7: 1. 7, 10: 1. 7, 13: 6. 7, 17: 1).

b) hinter das Verbum:

gegen das lat. 1mal (B. y, 5: T. 131, 24);

ohne das lat. 3mal (A. y, 5: T. 22, 6. B. y, 7: T. 22, 5. 7, 14: T. 87, 5);

gleich dem lat. 1mal (A. a, 1: T. 180, 1).

.

Nichts macht in unserem Sprachgefühl die WStllg. des HS. so eclatant, als das Subj. hinter dem Verbum (wenn ein anderer Satzteil im Anfang steht). Um so auffallender und ungeschickter kommt uns dasselbe bei WStllg. des NS. vor. Was den ersten Fall anbelangt, so ist derselbe in Fortsetzung, und es kann hier leicht absichtlich WStllg. des HS. gewählt sein. Auch T. 22, 5 u. 6 halte ich für HS. im deutschen, umsomehr, als es sich schon im lat. nicht entscheiden lässt, ob das verbindende pron. zur sogenannten rel. Anknüpfung dient oder rel. pron. ist. Dass. ist der Fall bei T. 180, 1. vgl. S. 3. Man könnte an diesen Stellen getrost den Beistrich im Text in einen Strichpunkt umändern. T. 87, 5 ist wol sicher ein Rels., der einzige beweisende von den oben angeführten 5 Fällen.

Pronominales Object steht

a) vor dem Verbum:

gegen das lat. 61mal (A. y, 5: 53. y, 6:1. y, 7: 6, einmal davon im lat. ein nominal. Obj. y, 18: 1);

ohne lat. Vorbild 21mal (A. y, 8: 1. 7, 10:4. 7, 19: 1. B. y, 1:11. 7, 5: 2. y, 13: 1. y, 15: 1).

b) hinter dem Verbum:

gegen das lat. 1mal (B. a, 43);

ohne das lat. 1mal (B. y, 7: T. 118, 3).

Besonders im ersten Fall ist es einem nhd. Ohr fast unmöglich, den Satz noch als Rels. und nicht als HS. zu fassen; so fein ist die Nuancirung der WStllg. durch eine einfache pronominale Form. Pronominale Genitiv- und Dativformen, die ich mit den nominalen gleichen Formen als NB. zusammengefasst habe, erscheinen vor dem Verbum

a) gegen das lat. Vorbild:

51mal (A. y, 7:1. 7, 10: 29. y, 11: 8. y, 12: 2. B. y, 2:3. 7, 4: 2.7, 5: 5. 7, 6:1).

b) ohne lat. Vorbild:

6mal (A. y, 1:1. y, 5:1. 7, 10:1. B. y, 1:1. 7, 2:1. y, 13 : 1). Selbst innerhalb des engen Raumes zwischen Rel. und Verb. fin. sucht sich die deutsche pron. Bestimmung ihren eigenen Platz aus: sie tritt gegen das lat. vor das Nomen, das dem Verbum vorangeht: B. 7, 9: T. 131, 16. 7, 21: T. 32, 5 und 116, 6. Man sieht daraus eine Bevorzugung des pron. gegenüber dem Nomen in Bezug auf seine Stellung.

Wird aber eine solche pron. Form nicht vor das Verbum gesetzt, so bleibt sie doch gewiss nicht ganz am Ende stehen, wie im lat., sondern rückt wenigstens um éin Satzglied zurück: A. y, 4: T. 46, 4. B. 7, 2: T. 16, 3 (zwischen HV. und Praed.).

Nur éin Fall ist mir bekannt, wo eine pronom. Form gleich dem lat. am Schlusse stehen bleibt: A. y, 10: T. 174, 2. Auch hier spüren wir wieder das Undeutsche dieses Gebrauches.

Pron. Formen mit einer Praeposition, die unter AB. fallen, stehen vor dem Verbum

a) gegen das lat. Vorbild:

24mal (A. 7, 10: 19. 7, 14:1. y, 15:1. B. y, 2: 2. y, 8: 1. vgl. 7, 26).

b) ohne lat. Vorbild:

1mal (B. y, 1: LIX, 4, 27).

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