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gewisse Weitschweifigkeit und Breite und der Umstand gerügt werden, daß überall nicht blos die Resultate mit kurzen Belegen, sondern die Untersuchungen selbst mit dem ganzen ihnen zum Grunde liegenden Materiale gegeben sind. Aber was den legtgenannten Punkt anbetrifft, so glaubte der Vf. so verfah ren zu müssen, wenn er seinen Zweck erreichen wollte, eine recht erweiterte und vertiefte Anschauung von der gesammten Entwicklung dieses Theiles der liturgischen Praxis der Kirche denjenigen Lesern zu vermitteln, deren Bedürfnißt er hauptsächlich im Auge hatte. Er glaubt nicht, daß sein Buch für eigent liche Gelehrte, für Männer vom Fache, für Liturgiker und Archäologen ganz ohne Interesse seyn wird; aber doch hat er für diese nicht eigentlich gearbeitet. Wäre dieses der Fall, so würde seine Schrift eine andere Einrichtung und einen viel geringeren Umfang haben. Die Leser, welche er sich vorzugsweise wünscht und deren besonderem Bedürfnisse er hauptsäch lich zu Hilfe kommen wollte, sind die ehrenwerthen Männer Der kirchlichen Praris, diejenigen unter unseren praktischen Geistlichen, welche sich für die liturgische Praxis recht lebendig interessiren, dieselbe ihrer Genesis nach recht gründlich kennen lernen und sich auf ihrem Gebiete recht fest und sicher orienti ren möchten. Unter diesen sind bei den Verhältnissen, in wel chen sie leben, gewiß wenige, welchen eine reiche patristische und liturgisch- archäologische Bibliothek zum Nachschlagen zu Gebote steht, dagegen aber, wie wir nicht ohne Grund anzunehmen glauben, recht viele, welche nicht blos mit fremden Augen fehen und fremdem Urtheile folgen, sondern zum eigenen An

schauen, zur eigenen Prüfung vollständig in den Stand gesezt werden möchten. Dem Bedürfnisse und den Wünschen dieser wäre mit bloßen Eitaten und Hinweisungen auf die Quellen offenbar nicht Genüge geleistet worden. Wie vielen unter unseren Geistlichen muß selbst das Rituale Romanum als schwer zugänglich erscheinen, geschweige erst die seltenen Werke, aus denen sie die ältere occidentalische und auch die mannichfache orientalische Kirchenpraxis anschaulich kennen lernen könnten! Wäre doch selbst der Vf. dieses Buches übel daran gewesen, wenn er sich auf die Quellen der Mittheilung, welche ihm die hiesige Universitäts-Bibliothek darbot, beschränkt gesehen und namentlich nicht durch die Güte seines geliebten und verehrten Freundes Dr. Mezger zu Augsburg aus der dortigen Kreis- und Stadt-Bibliothek auch des Assemanus Codex liturgicus ecclesiae universae zur Benügung auf längere Zeit ausgehändiget erhalten hätte.

Die mit vieler Mühe und Sorgfalt bewerkstelligte ver gleichende Zusammenstellung der anderwärts theils nur in verz schiedenen Werken, theils getrennt von einander abgedruckten alten Formulare wird, wie wir hoffen, von Allen als eine dankenswerthe Erleichterung der Uebersicht anerkannt werden.

Da die Kenntniß der lateinischen und der griechischen Sprache bei allen Lesern vorausgesezt werden durfte, wollte man lieber ein etwas buntscheckiges Aussehen des Buches nicht scheuen, als die Stellen der Kirchenväter und die Texte der altkirchli chen Formulare nur in deutscher Uebersetzung oder doppelt geben.

Weil sich der Vf. bewußt ist, daß er sich der Betrach

tung und Darstellung der altkirchlichen Entwicklung der Akte der Initiation mit Liebe, gewissenhafter Treue und möglichster Unbefangenheit hingegeben hat, glaubt er, daß seine Arbeit auch in den Augen katholischer Leser nicht als uninteressant und unbrauchbar wird erscheinen können.

Doch ganz besonders wünschte er, daß dieser erste Band seines Buches bei denen einige Beachtung finden möchte, welche sich für ein protestantisch-kirchliches Missionswesen herzlich interessfiren und in die wirklich kirchliche Gestaltung desselben thätig einzugreifen berufen sind, weil er, wie er am Schlusse bemerkt hat, fest überzeugt ist, daß, was die kirchliche Behandlung des Katechumenates und der Taufe der Profelyten anbetrifft, gar Manches von der alten Kirche gelernt und mit weiser Kritik ihrer Praxis entnommen werden kann.

Der zweite Band, welcher, sobald es dem Vf. mög lich ist, erscheinen wird, soll die Darstellung der liturgischen Entwicklung und der kirchlichen Gestaltung der Taufe und des Katechumenates der Christenkinder enthalten, und es wird ihm eine möglichst vollständige vergleichende Zusam menstellung aller älteren Tauf- und Confirmationsformulare unserer Kirche einverleibt werden.

Wenn sich für solche Arbeiten die gewünschte Theilnahme als vorhanden zeigt, so gedenkt der Vf. in ähnlicher Weise später auch die Akte der Communion oder den christlichen Gemeindegottesdienst zu behandeln.

Erlangen, den 30sten November 1846.

Inhalt des ersten Bandes.

Dogmatisch-historische Einleitung und

Erste Abtheilung.
Grundlegung
Σας βαπτίζειν της δαβ διδάσκειν als Sie beiben göttlid eingefesten unb
göttlich wirksamen Mittel des μadŋtevei oder der Weiterverbreitung und
Fortpflanzung eben so wie der ersten Sammlung der Kirche §§. 1–9. Ver-
hältniß dieser beiden Mittel zu einander und zu dem gemeinsamen Zwecke,
Zusammengehörigkeit und nothwendige Zusammenwirkung beider §§. 10-13,
Wesen des Sakramentes überhaupt und des Sakramentes der Taufe ins-
besondere §§. 14, 15. Materia terrestris und coelestis der Taufe §§. 16. 17.
Forma sacramenti Worin sie besteht; was wesentlich zu ihr gehört
und was nicht? Ihr Unterschied von der sogenannten Taufformel. Ver-
schiedene Gestaltung dieser und des sollennen Vollzugs des ßantiŢEI
überhaupt zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten §. 18. Un-
wiederholbarkeit der einmal gültig ertheilten und empfangenen Laufe,
bleibende Kraft und Wirkung derselben fürs ganze Leben Gültigkeit
oder Ungültigkeit der Keßertaufe? Bedingte oder unbedingte Tauferthei-
lung in zweifelhaften Fällen? §. 19. Nicht magische Wirksamkeit des
Sakramentes; daher bei Menschen von bereits entwickeltem Bewußtseyn
und Willen nothwendiges Vorhergehen einer Wirkung des Sidάozeiv oder
des Katechumenates. Einhaltung des rechten Maßes hinsichtlich der Fr-
wartung dieser Wirkung und der Dauer des Katechumenates SS. 20. 21.
Wie und warum das Verhältniß bei Christenkindern ein ganz anderes,
und die Kirche in ihrem besten Rechte und in der Erfüllung einer dringenden
Pflicht begriffen ist, wenn sie deren μædŋreveiv mit der Taufe beginnt.
Geschichte der Kindertaufe und rechte Auffassung der Frage hinsichtlich
ihrer §. 22. Doch erstreckt sich das Recht und die Pflicht der Kinder-
taufe, wie nur auf solche Kinder, deren Erziehung der Kirche rechtlich
zusteht, so auch nur auf solche, welche wirklich bereits geboren und von
Gott zum Handeln in seinem Namen mit ihnen uns übergeben find §.23.
Recht und Pflicht der Jach- oder Nothtaufe und deren kirchliche Confir-
mation §. 24. Nothwendiges Nachfolgen der Wirkung des didćozɛiv oder
des Katechumenates bei der Kindertaufe §. 25. Entstehung einer Mehrheit
von Akten der Initiation dadurch, daß auch das Katechumenat zum Ge-
genstande liturgischer Behandlung gemacht wird §. 26.

Zweite Abtheilung. Kirchliche Entwicklung und liturgische
Gestaltung der Akte der Initiation.

Erster Abschnitt.
Proselyten.

Erstes Kapitel.

Das Katechumenat und die Laufe der

Das Katechumenat mit den ihm angehö rigen Akten der Initiation.

Wesen und Zweck des Katechumenates zur missionirenden Thätigkeit der Kirche

Verhältniß der katechetischen
Naturgemäße Ausübung der

selben durch Zeugniß von dem nothwendigen und alleinigen Heile in Chrifto
sowohl mittelst der Predigt des Wortes als mittelst liturgischen und
seelsorgerischen Handelns S§. 27-29.

A. Die Katechese mittelst der Predigt des Wortes. .
Mittel chrifl. Belehrung, welche den Katechumenen der alten Kirche zu
Gebote ftanden, sowohl in Gemeinschaft mit den fideles als besonders für
fich-Verschiedene Stufen des Katechumenates oder Klassen der Katechume-
Empfang eines besonderen Unterrichts besonders am Anfange und
Ende des Katechumenates SS. 30. 31. Auguftins Schrift de catechi-

nen

Seite.

1-140

141-449

148-276

zandis rudibus §. 32. Die Katechesen des Cyrill von Jerusalem §. 33. Angaben der Constit. apost. über den Katechumenenunterricht §. 34. Der loyos arnynt. 6 μlyas des Gregor von Ny ss a §. 35. Das Symbolum als Stoff katechetischer Ünterweisung und liturgischer Tradition Geschichte desselben und verschiedene Formulare für den öffentl. kirchl. Akt seiner traditio §§. 36. 37. Die traditio orationis dominicae §. 38. Die expositio evangeliorum §. 39. Sonstige katechetische Lehrstücke — Strenge Forderung des Auswendiglernens — Nachhilfe, welche im Mittelalter, besonders in Deutschland, die Beichte leisten mußte — Katechetische Denkmäler des deutschen Alterthums Ethische Unterweisung §. 40. Die kirchenamtliche Stellung der Katechese und die katechetische Lehrform in der alten Kirche §. 41. B. Die Katechese mittelst liturgischen und seelsorgerischen Handelns.

Natur und Bedeutung der liturgischen Katechumenatsakte, Entstehungsgrund und allgemeine Beschaffenheit derselben, so wie älteste Zeugnisse für ihr Stattgefundenhaben §§. 42-46. Alte griechische und lateinische Formulare für die Ausübung der Katechumenatsakte §§. 47–55. Das χριστιανούς ποιείν (Gignation - Mbrenuntiation, Glau= bensgelobung, Insufflation?) §. 56-60. Das zα T V X o ν μ É V o us Toiεiv (Sollenne Handauflegung mit Gebet benedictio et datio salis Kirchengebet für die Katechumenen Seelsorgerische Leitung und Zucht) §§. 61–64. Die Photizomenatsakte — Sollenne Laufzeiten §. 65. Das ά лo yoά ч869a oder nomen dare §. 66. Dauer des Photizomeuates und allgemeine Angabe dessen, was die Kirche von den Photizomenen forderte und ihnen leistete §§. 67, 68. Das ? § opzísɛi v oder die Exorcismen (Entstehung, Ausbildung und verschiedene Gestaltung derselben in den verschiedenen Kirchen) §§. 69–74. Das sogenannte Ephphatha (sacram. apertionis Berührung der aures und nares mit Speichel) §. 75. Die Delsalbung (Ihr Verhältniß zur Abrenuntiation und anderen Katechumenatsakten Verschiedenheit ihrer Bedeutung, Stellung und Vollzugsform im Oriente und im Decidente) $$. 76.77. Die Ordnung und Form der Skrutinien §§. 78.79. Gränze zwischen den Photizomenats- und den Taufakten §. 80. Zweites Kapitel. Die Laufe der Proselyten nebst den zu ihr gehörigen oder an sie sich anschließenden Akten der Initiation.

Vergleichende Zusammenstellung der alten römischen Formulare für
die Laufhandlung am sabb. s. §. 81. Formulare der alten gallikani-
schen Kirche für denselben Zweck §. 82. Taufformular des Euchologium
s. Rituale Graecorum §. 83.- Die benedictio oder consecratio
fontis baptismi, die sanctificatio aquae baptismalis nebst den zu
ihr gehörigen Gebräuchen §§. 84-87. Einrichtung der Baptisterien
§. 88. Der eigentliche Taufvollzug §. 89. Die ritus postbaptis-
males - Chrismation und bischöfliche Handauflegung §§. 91–97. ̄ An-
dere Gebräuche (albae vestes, zona et corona, cerei neophytorum,
lotio pedum, mellis et lactis gustatio, osculum und Communion) §. 98.
Achttägige Nachfeier der Taufe §. 99.

Drittes Kapitel. Vereinigung der liturgischen Akte des
Katechumenates mit denen der Taufe.

Grund und Veranlassung, so wie Art und Weise dieser Vereinigung §. 100.
Der römisch-katholische Ordo baptismi adultorum §. 101. Bisheriges
Verhalten der protest. Kirche hinsichtlich der Proselytentause §. 102.
Anhang.
Formulare für den „Catechismus“ und die „Taufe“ der Profely-
ten aus der österreichischen Kirchen-Agende v. J. 1571,

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