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dem der Feind nichts anhaben kann. Die Kinder müssen mit der Zeit hinaus in die Welt. Tausend Gefahren und Versuchungen sind sie ausgesetzt. Das liebevolle Wort der Mutter, das ernste Mahnen des Vaters steht ihnen nicht mehr zur Seite; aber eins bleibt unverwüstlich in ihren Herzen: die Erinnerung an das christliche Leben und Beten im Elternhaus. In stillen Stunden steigt diese Erinnerung im Geiste auf und weckt fromme Weihe und ernste Gedanken über ehemaliges Glück in der Seele.

Ein frommer Bischof empfiehlt das gemeinsame Gebet vor allem wegen seiner Wirksamkeit. Es hat das Vorrecht, Jesus Christus in die Familie herabzuziehen; denn Er hat gesagt: Wo zwei oder drei in Meinem Namen versammelt sind, bin Ich mitten unter ihnen. Könnten reiche Segnungen für die Familie ausbleiben, wenn sie wie die ersten Christen zu Jerusalem einmütig im Gebete verharrt? Ein anderer Gewinn des gemeinsamen Gebetes ist die gegenseitige Ermutigung und Erbauung. Was dem Gebete des einen fehlt, ergänzt die Andacht des anderen. So geeint, gleicht die Familie einem Blumenbeet, dessen Blumen verschieden sind an Farbe und Duft, aber das gesamte Beet ist köstlich.

Das gemeinsame Gebet rettet die Übung des Gebetes überhaupt. Allein betet mancher doch recht nachlässig, kürzt ab, läßt aus, hört ganz damit auf; das gemeinsame Gebet bewahrt vor dieser Gefahr. Es frage sich ein jeder Familienvater, ob seine Gebete nicht besser wären, wenn er mit den Seinigen beten würde. Das gemeinsame Gebet reißt die Menschenfurcht mit der Wurzel aus; man gewöhnt sich von Kindheit an, diese törichte Schwäche zu überwinden; man betet laut vor und mit andern. Wenn die Familie so betet, wächst die Liebe und gegenseitige Hochschätzung. Das Kind, welches täglich seinen Vater und seine Mutter knieen und sich vor Gott verdemütigen sieht, lernt sie hochachten; die Geschwister gewöhnen sich, ihre täglichen Schwächen gegenseitig geduldig zu tragen und mit einander in wohlwollender Liebe zu verkehren."

Das gemeinsame Gebet ist also eine Tugendschule; es ist nicht minder ein Schutz vor dem Laster, das in unsern Tagen die Jugend lockt. Eine Gemeinde, in der alle Familien so beteten, wäre ein wahres Paradies auf Erden, in welchem Zucht, Ordnung, Friede, Freude, Glück erblühen würden.

,,Eltern", so schließt der erwähnte Oberhirt,,,kehrt zurück zur alten Gewohnheit des gemeinsamen Gebetes in der Familie! Es ist ein heiliger Gebrauch! Eure Familien werden dann mit Segen erfüllt; eure Kinder werden sein wie Bäumchen, die an Wassern gepflanzt wachsen und gedeihen, zunehmen an Weisheit und Gnade vor Gott und den Menschen."

Kehrt zurück oder haltet treu fest an dem gemeinsamen Gebete, so mahnt auch der Hl. Vater die christlichen Familien, indem er sie einladet in den Verein der hl. Familie von Nazareth einzutreten. Möchten doch recht viele dem Rufe des Statthalters Jesu Christi

Folge leisten. Möge dieser fromme Verein blühen und gedeihen, nicht bloß durch die Zahl seiner Mitglieder, sondern vor allem durch die treue Nachahmung seines Vorbildes, der hl. Familie von Nazareth. Möge er immer mehr erstarken und sich immer weiter ausbreiten. Dann wird Glaube, Frömmigkeit und jegliche christliche Tugend in den Familien wieder aufblühen. ,,Denn Jesus Christus wird," wie der Hl. Vater sagt,,,den notwendigen Gnadenbeistand zur Heiligung des christlichen Familienlebens, zu häuslicher Eintracht und Liebe, zur Geduld in Widerwärtigkeiten, zu erfreulichem Gedeihen von Zucht und Sitte, denen nicht verweigern, welche um der Verdienste seiner jungfräulichen Mutter und des hl. Joseph willen Ihn beharrlich darum bitten."

b) Statuten des allgemeinen Vereines der christlichen Familien zu Ehren der hl. Familie von Nazareth,

1. Der Zweck des Vereines besteht darin, die christlichen Familien der heiligen Familie von Nazareth zu weihen und dieselbe als Gegenstand besonderer Verehrung und Nachahmung vor Augen zu haben, indem man vor einem Bilde derselben ein tägliches Gebet verrichtet und den herrlichen Tugenden nachstrebt, in welchen sie Allen, zumal aber dem Handwerkerstande, als Beispiel voranleuchtet.

2. Der Verein hat seinen Sitz und Mittelpunkt in Rom bei Sr. Eminenz dem jeweiligen Kardinal-Vikar Seiner Heiligkeit, der zugleich Protektor des Vereins ist. Ihm zur Seite steht der Sekretär der hl. Kongregation der Riten nebst zwei anderen von ihm erwählten Prälaten sowie ein Geistlicher als Sekretär. Mit diesem Beirate leitet er den Verein, wo immer er sich verbreitet, und trägt Sorge, daß der Verein den Geist, aus welchem er hervorgegangen, und den ihm eigentümlichen Charakter stets bewahre und sich immer mehr ausbreite.

3. In jedem Bistum oder Apostolischen Vikariate ernennt der Bischof einen Priester zum Diözesan-Direktor zum Zwecke der Verbreitung des Vereines unter den Gläubigen.

4. Die Diözesan-Direktoren setzen sich in Verbindung mit den Pfarrern, welche allein die Aufnahme der in ihren Pfarreien wohnenden Familien zu vermitteln haben. Alljährlich im Monate Mai werden die Pfarrer dem Diözesan-Direktor und dieser nach Weisung des Bischofs dem Zentral-Vorstand zu Rom die Zahl der neuen Familien mitteilen, welche sich in den Verein haben aufnehmen lassen.

5. Die Weihe der Familien an die heilige Familie geschieht nach dem vom Heiligen Vater Papst Leo XIII. genehmigten und vorgeschriebenen Formulare, entweder durch jede einzelne Familie für sich, oder von mehreren Familien gemeinsam in der Pfarrkirche vor dem Pfarrer oder dessen Stellvertreter.

6. Das Bild der heiligen Familie soll sich in jedem zum Verein gehörenden Hause vorfinden und sollen sich die Familienmitglieder wenigstens einmal täglich, wenn möglich Abends, zum gemeinsamen

Gebete vor demselben vereinigen. Dafür empfiehlt sich besonders das vom jetzigen Papste gutgeheißene Gebet und die öftere Übung der drei bekannten Schußgebetlein:

Jesus, Maria und Joseph! Euch schenke ich mein Herz und meine Seele.

Jesus, Maria und Joseph! steht mir bei im letzten Todeskampfe. Jesus, Maria und Joseph! möge meine Seele mit euch in Frieden scheiden.")

7. Das Bild der heiligen Familie kann entweder jenes sein, dessen im Schreiben Pius IX. s. m. vom 5. Januar 1870 Erwähnung geschieht, oder was immer für eines, welches unsern Herrn Jesus Christus in seinem verborgenen Leben, das Er mit seiner gebenedeiten Mutter und ihrem jungfräulichen Bräutigam, dem hl. Joseph, führte, darstellt; doch bleibt stets auf Grund der Anordnungen der Kirchenversammlung von Trient den Bischöfen das Recht vorbehalten, solche Bilder auszuschließen, welche dem Geiste des Vereins weniger zutreffend scheinen.

8. Die in den Verein aufgenommenen Familien haben an all' den Ablässen und geistlichen Gnaden Anteil, welche die Päpste demselben bewilligt haben, wie dies auf dem Aufnahmescheine angegeben ist.

9. Der Kardinalprotektor wird im Einvernehmen mit seinem Beirat nach Bedarf die Anordnungen erlassen, in welchen die einzelnen Verordnungen zur Förderung des Vereins, die besonderen Vereinsfeste, der Tag des Titelfestes, die gemeinschaftliche jährliche Erneuerung der Weihe an die hl. Familie, die abzuhaltenden Versammlungen usw. kundgegeben werden.

Quae quidem statuta, cum de iis supradictus Cardinalis Praefectus ad Nos retulisset, comprobavimus et Apostolica auctoritate Nostra rata habuimus et confirmavimus, derogatis abrogatisque quae super hanc rem scita actaque sunt, nominatim Apostolicis litteris die 3. Oct. 1865 datis, et omnibus actis, quae ad primariam Lugdunensem consociationem spectant. Volumus autem, iubemus, ut consociationes omnes sacrae Familiae cuiuscunque tituli, quae nunc exsistunt, in hanc unicam et universam coalescant. Excipimus tamen religiosas congregationes huius tituli, quae constitutionibus utantur ab hac S. Sede adprobatis, et confraternitates proprie dictas, dummodo canonice sint erectae, et ad regulas et normas dirigantur a Romanis Pontificibus praescriptas, nominatim a Clemente VIII. in Constitutione „Quaecumque" die 7. Dec. 1604. Hae vero confraternitates ac religiosae congregationes, quae fortasse adscribendis familiis operam hactenus dederunt, in posterum ab huiusmodi cura, quae solummodo parochis commissa est, prorsus abstineant. Haud tamen necesse est, ut familiae iam alicui consociationi adscriptae, pro indulgentiis aliisque muneribus

) 300 Tage Ablaß jedesmal, so oft man diese drei Gebete betet, 100 Tage jedesmal, wenn man eines davon betet. Pius VII. 28. April 1807. Kleyboldt, Sammlung.

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spiritualibus obtinendis iterum adscribantur, dummodo servent ea quae in novis hisce statutis praescripta sunt. Consociationis universae praesidem eligimus, renuntiamus Nostrum in hac alma Urbe Vicarium in spiritualibus generalem pro tempore, atque in perpetuum patronum damus cum omnibus iuribus et facultatibus, quae nimirum potestatem gerenti iudicentur necessariae.

Illi autem consilium adesse volumus Urbanorum Antistitum, in quibus Secretarius pro tempore Nostrae S. R. Congregationis. Quod superest, Nobis spes bona est omnes, quibus est animarum credita salus, maxime Episcopos, studii huius Nostri in hac pia consociatione provehenda socios ac participes sese facturos. Qui enim cognoscunt et Nobiscum deplorant christianorum morum demutationem et corruptelam, restinctum in familiis religionis et pietatis amorem, et accensas supra modum terrestrium cupiditates, ipsi siquidem vel maxime optabunt tot tantisque malis opportuna afferri remedia.

Et siquidem nihil magis salutare aut efficax familiis christianis cogitari potest exemplo sacrae Familiae, quae perfectionem absolutionemque complecitur omnium virtutum domesticarum. Quapropter curent, ut familiae quamplurimae, praesertim operariorum, in quas insidiarum vis maior intenditur, piae huic consociationi dent nomen. Cavendum tamen est, ne a proposito suo consociatio deflectat, neve spiritus immutetur; sed quae et quomodo decretae sunt pietatis exercitationes et precationes integrae serventur. Sic implorati inter domesticos parietes adsint propitii Jesus, Maria et Joseph, caritatem alant, mores regant, ad virtutem provocent imitatione sui, et quae undique instant mortales aerumnae, eas leniendo faciant tolerabiliores. Decernentes haec omnia et singula uti supra edicta sunt, firma rataque in perpetuum permanere, non obstantibus constitutionibus, litteris Apostolicis, privilegiis, indultis, Nostris et cancellariae Apostolicae regulis, ceterisque contrariis quibuscunque.

Datum Romae die 14. Junii 1892.

c) Einführung des allgemeinen Vereins der christlichen Familien zu Ehren der hl. Familie von Nazareth im Bistum Münster.

B. E. vom 1. März 1893. K. A. 1893, S. 34,

Den Herren Pfarrern des Bistums tragen wir auf, den genannten · frommen Verein in ihren Pfarren einzurichten und dessen Ausbreitung und Förderung sich nach besten Kräften angelegen sein zu lassen. Zu dem Ende wollen sie wieder und wieder sowohl in der Predigt wie im Privatverkehr, insbesondere beim sogenannten Brautexamen den ihrer Obsorge anvertrauten Familien den Eintritt in den Verein recht dringend ans Herz legen. Die aufgenommenen Familien sind von ihnen in das Mitgliederverzeichnis einzutragen, was zur Gewinnung der Ablässe wesentliche Bedingung ist. Alljährlich im Monat Mai ist ein Verzeichnis der neuaufgenommenen Familien dem Herrn Diözesan-Direktor einzusenden, damit dieser es an den Zentralvorstand in Rom weiterbefördere.

Nr. 350. Instructio brevis ad rite instituendas congregationes a Bona Morte nuncupatas.

I. Statuta quaedam generalia.

1. Finis huius congregationis in eo situs est, ut fideles ad mortem quam felicissime obeundam rite disponantur per iugem passionis Christi memoriam eiusque publice privatimque recolendae studium, ac imprimis per vitam recte christianeque institutam.

2. Exercitia communia. Sodales conveniunt vespere in ecclesiam vel oratorium congregationis singulis feriis sextis vel diebus dominicis, vel saltem semel vel bis in mense, atque exposito Ssmo Sacramento, concione vel instructione vel meditatione de sacratissima passione Domini nostri vel de doloribus beatissimae Virginis sive de quatuor novissimis excitantur ad disponendos seipsos ad mortem pie obeundam atque vitam suam recte instituendam. In eundem finem preces fundunt communes, in quibus memores sunt sociorum tam morbis afflictorum, quam vita defunctorum.

3. Bona opera, ad quae socii etiam propositis indulgentiarum thesauris alliciuntur, sunt imprimis haec: ut frequenter sacramentis utantur, maxime diebus, quibus ad exercitia communia congregationis in ecclesiam conveniunt; ut semel in mense vel saltem aliquoties in anno diem (maxime illum, qui ab ipsa sodalitate ad id est deputatus) integrum in eo consumant, ut se ad mortem pie obeundam disponant; ut etiam in diebus ferialibus ss. Missae sacrificio devote assistant; ut singulis diebus vespere conscientias excutiant; ut opera misericordiae exerceant, infirmos invisant, atque procurent, ut mature ultimis sacramentis recreentur; ut mortuos pie ad sepulcrum deducant, pro eis orent; ut poenitentiae operibus Christo patienti et Matri dolorosae se conforment; ut precibus se invicem ad mortem pie obeundam adiuvent.

II. Ratio erectionis et aggregationis.

1. Huiusmodi congregationes in omni ecclesia sive oratorio pro omnibus utriusque sexus fidelibus institui possunt, qui se supradictis bonis operibus exercere desiderant.

2. In erigendis atque aggregandis his congregationibus diligenter ea observari debent, quae hac de re per fel. rec. Clementem PP. VIII. in Constitutione,,Quaecumque“ d. d. 7. Decembris 1604 praescripta atque decreto Sacrae Congregationis Indulgentiarum d. d. 8. Januarii 1861 accuratius sunt determinata, quorum haec sunt potiora:

a) Quod unica tantum confraternitas eiusdem instituti et generis institui et aggregari possit in ecclesia tam saecularium, quam regularium;

b) Quod id fiat de consensu Ordinarii et cum litteris testimonialibus eiusdem;

c) Quod confraternitati institutae vel aggregatae expresse et in specie communicentur privilegia et indulgentiae ordini (archiconfraternitati) instituenti vel aggreganti nominatim concessa, non vero ea, quibus per privilegium communicationis gaudet;

d) Quod statuta confraternitatum examinentur et approbentur ab Ordinario loci et ab eodem corrigi possint;

e) Quod gratiae et indulgentiae confraternitati communicatae praevia cognitione Ordinarii dumtaxat promulgentur;

f) Quod confraternitas eleemosynas excipiat et eroget secundum formam per Ordinarium praescribendam;

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