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künstlerische und vor allem zeichnerische Schulung angedeihen lassen müssen. Es würde den begabten und bereitwilligen Kunstschülern und jungen Dekorationsmalern, die speziell in der Kirchenmalerei ihr Ideal erblicken, die Möglichkeit zu geben sein, in höherem Maße als bisher sich auf dem Gebiete der ornamentalen Dekoration und zumal in einer dem monumentalen Stile entsprechenden Behandlung des Figürlichen auszubilden.

gez.: Hofrat Professor C. Aldenhoven, Direktor des Museums WallrafRichartz, Köln. Profesor Dr. P. Clemen, Provinzialkonservator der Rheinprovinz, Bonn. Professor H. Frentzen, Aachen. Professor P. Janssen, Direktor der Kgl. Kunstakademie, Düsseldorf. - Professor Adolf Schill, Düsseldorf. - Domkapitular Professor Dr. A. Schnütgen, Köln.

G. V. v. 16. Nov. 1907,

Vorstehendes Gutachten teilen wir dem hochwürdigen Klerus und den Kirchenvorständen zu sorgfältiger Berücksichtigung mit.

Nr. 101. Pflege der Kirchengebäude und ihrer Ausstattung. G. V. v. 14. Dez. 1907, K. A. 1907, S. 126.

Der Herr Minister der geistlichen, Unterrichts- und MedizinalAngelegenheiten hat darauf hingewiesen, daß nach wiederholt gemachten Erfahrungen den Kirchengebäuden vielfach nicht die erwünschte Pflege zuteil wird. Dadurch, daß anfänglich geringe Schäden an Dächern, Seitenwänden, Fußböden und Fenstern, Feuchtigkeit in den Mauern u. dgl. nicht rechtzeitig beachtet werden, greifen Zerstörungen, die sich zunächst auf äußere Teile beschränkten, auf die Substanz des Gebäudes, auf Malereien und auf die Einrichtungsgegenstände über und führen unter Umständen deren gänzlichen Verfall herbei. Abgesehen von dem Verluste ideeller Werte ist meist ein bedeutend höherer Aufwand von Mitteln infolge nicht rechtzeitiger Abstellung von Baumängeln. Die dauernd sorgsame Pflege der Kirchengebäude und ihrer Ausstattung liegt daher im eigensten Interesse der Kirchengemeinden. Ein wirksames Mittel zur Herbeiführung einer solchen besteht darin, daß die Gemeinden einen Pfleger, am besten einen erfahrenen Handwerker (Maurer oder Zimmermann) bestellen, der neben der Ausübung seines Berufes gegen ein bescheidenes festes Entgelt die Kirchen, namentlich die Dächer, Dachkonstruktionen, Fußböden und Fenster, auch die Entwässerungseinrichtungen, Heizungs- und Lüftungsanlagen dauernd beobachtet und von jedem Schaden, den er findet, rechtzeitig Meldung macht. Die aus der Besoldung eines solchen Pflegers erwachsenden geringfügigen Kosten werden reichlich dadurch aufgewogen werden, daß es viel seltener zu umfangreichen und kostspieligen Instandsetzungsarbeiten kommt, als bei der Vernachlässigung der Kirchenbauten.

Der Herr Minister hat es als erwünscht bezeichnet, daß den Kirchenvorständen die Befolgung dieser Ratschläge wie hiermit geschieht nachdrücklich zur Pflicht gemacht, sowie ferner darauf hingewirkt wird, daß bei Kirchen von Denkmalwert auch die laufenden Ausbesserungen geringfügiger Art im Sinne der Denkmalpflege ausgeführt werden.

Wir vertrauen, daß die Mitglieder der Kirchenvorstände diese Ratschläge um so gewissenhafter beachten werden, als sie in der Ausübung ihres Amtes die Sorgfalt eines Vormundes anzuwenden gehalten sind.

Nr. 102. Nichtzulassung von Gastwirtschaften in der Nähe von Kirchen.

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Nach einer vom Minister des Innern unter dem 26. August 1886 erlassenen und im Ministerialblatte des Ministeriums des Innern von 1886 Seite 182 abgedruckten allgemeinen Anweisung sollen

Gast- und Schankwirtschaften in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Pfarrhäusern, Unterrichts- und Krankenanstalten von den Polizeibehörden nicht zugelassen werden.

Dasselbe wird zweifellos gelten von den zu jenen Wirtschaften gehörigen, sogenannten Tanzzelten und Tanzsälen.

Die Herren Pfarrer wollen hiervon in vorkommenden Fällen Gebrauch machen und rechtzeitig bei den zuständigen Polizeibehörden vorstellig werden.

Nr. 103. Erhaltung der zwölf Wandkreuze in konsekrierten Kirchen.

G. V. v. 3. März 1895. K. A. 1895, S. 32.

Es kommt mehrfach vor, daß die bei der Kirchweihe vom Bischof mit hl. Chrysam gesalbten zwölf Wandkreuze nebst den bei denselben angebrachten Wandleuchtern aus Unkenntnis entfernt werden. Namentlich geschieht dies bei Ausmalung der Kirchen und bei Anbringung des hl. Kreuzweges.

Wir sehen uns daher veranlaßt, die Herren Pfarrer und Rektoren darauf aufmerksam zu machen, daß nach kirchlicher Vorschrift die gesalbten zwölf Wandkreuze als Denkzeichen der Kirchweihe stets erhalten bleiben müssen. Sollten dieselben bei einer etwaigen Ausmalung der Kirche übertüncht worden sein, so sind sie vorschriftsmäßiger Weise zu erneuern, so zwar, daß auf jeder Seite der Kirche sechs Kreuze angebracht werden, von denen die beiden ersten auf der Wand zu beiden Seiten des Haupteinganges sich befinden müssen.

Da die zwölf Wandkreuze sowie die zu ihnen gehörenden Wandleuchter wesentlich zum liturgischen Schmucke des Gotteshauses

gehören, so ist darauf zu achten, daß Kreuze sowohl als Leuchter in würdiger und geschmackvoller Weise ausgeführt werden.

Bei der jedesmaligen Wiederkehr des Jahrestages der Konsekration, am Kirchweihfeste, welches in unserer Diözese für alle Kirchen mit Ausnahme der hohen Domkirche, auf den 3. Sonntag im Oktober verlegt ist, sollen während des Hochamtes und der Vesper die Kerzen vor den zwölf gesalbten Wandkreuzen brennen.

Nachstehend folgt der Wortlaut dreier auf den Gegenstand bezüglichen Entscheidungen der Ritenkongregation:

1. An duodecim cruces, quae in consecratione ecclesiae pinguntur in parietibus et ab Episcopo consecrante sacro chrismate liniuntur, expleta consecratione possint evelli, si sint factae ex marmore, aut deleri, si sint depictae; an vero remanere debeant perpetuis temporibus in testimonium consecrationis eiusdem ecclesiae? Resp.,,Omnino perpetuis futuris temporibus remanere debere." (Die 18. Febr. 1696 in Januen.)

2. Cruces ad sacras unctiones praescriptae in dedicatione ecclesiae N. non fuerunt dispositae prout fert liber pontificalis, et aliunde incuria plane supina quaedam fuerunt destructae effosso muro: quaeritur, an novis crucibus loco et ordine requisitis depictis suppleri debeat illarum unctionis caeremonia iuxta formam Pontificalis? - Resp.,,Depingantur iterum cruces in ecclesia, quarum sex in parte dextera, sex aliae in sinistra appareant; ita tamen, ut duae sint prope altare maius et duae prope ecclesiae ianuam, omissa unctionis caeremonia." (Die 5. Sept. 1867 in Mechlinien.)

3. „,Accendenda sunt lumina ante cruces positas in parietibus ea die, ad quam transfertur celebratio officii dedicationis ecclesiae.“ (Die 28. Febr. 1682 in Girgentina.)

Nr. 104. Decretum S. C. Rituum, super insuetos cultus titulos pro ecclesiis et sacris imaginibus non adhibendos.

K. A. 1914, S. 47.

Nuper a S. R. Congregatione exquisitum fuit: „An ecclesia dicari possit sacratissimo Cordi Jesu eucharistico eiusque tituli Imago seu Statua in altari maiori collocari?" Et sacra eadem Congregatio respondendum censuit:,,Episcopus Ordinarius loci in casu substituat titulum liturgicum tam pro ecclesia quam pro Imagine seu Statua cum respectivo festo die propria recolendo et Officio adprobato, ex. gr. Ss.mi Redemptoris, vel sacratissimi Cordis Jesu, aut Ss.mi Corporis Christi etc.: iuxta alia ipsius sacrae Congregationis responsa in similibus casibus: quae omnino consonant praescriptioni Pii PP. IX. diei 13. Januarii 1875 et decreto S. Universalis Inquisitionis feriae IV 27. Maii 1891: servatis de cetero quoad sacras imagines seu statuas decreto Tridentino sess. 25, de veneratione Sanctorum et imaginum, et Constitutione fel. rec. Urbani PP. VIII. Sacrosancta Tridentina, 15. Martii 1642 (Decr. S. R. C. n. 810).“

Decreto S. U. 1. feria IV 27. Maii 1891 per litteras diei 30. eiusdem mensis et anni communicato S. R. Congregationi, sancitum fuit: „Nova emblemata sacratissimi Cordis Jesu in Eucharistia non esse ab Apostolica Sede approbanda. Ad fovendam fidelium pietatem satis esse imagines Ss.mi Cordis Jesu in Ecclesia iam usitatas et adprobatas; quia cultus erga Ss.mum Cor Jesu in Eucharistia non est perfectior cultu erga ipsam Eucharistiam, neque alius a cultu erga Ss.mum Cor Jesu". Insuper ad memoriam et normam revocata fuit praescriptio sa.me. Pii Papae IX. diei 13. Januarii 1875, nempe „monendos esse fideles, etiam scriptores, qui ingenia sua acuunt super iis aliisque id genus argumentis quae novitatem sapiunt, ac sub pietatis specie insuetos cultus titulos, etiam per ephemerides, promovere student, ut ab eorum proposito desistant ac perpendant periculum quod subest pertrahendi fideles in errorem etiam circa Fidei dogmata, et causam praebendi Religionis osoribus ad detrahendum puritati doctrinae catholicae ac verae pietati“.

Nr. 105. De luce electrica in ecclesiis adhibenda.

a) K. A. 1896, S. 12.

A R.mis locorum Ordinariis non semel postremis hisce annis exquisitum fuit, utrum in ecclesiis adhibere liceret lucem electricam tam ad dissipandas tenebras, quam ad pompam exteriorem augendam. Nuper vero Sacrorum Rituum Congregationi propositum fuit dubium: ,,Utrum lux electrica adhiberi possit in ecclesiis?“ Quare Emi Patres Sacris tuendis Ritibus praepositi in ordinariis comitiis, ad Vaticanum infrascripta die habitis, rescribendum censuerunt: „Ad cultum, Negative. Ad depellendas autem tenebras, ecclesiasque splendidius illuminandas, Affirmative; caute tamen ne modus speciem praeseferat theatralem." Atque ita rescripserunt, et servari mandarunt die 4. Junii 1895.

b) G. V, v. 24. Aug. 1914. K. A. 1914, S. 66.

Im Nachstehenden geben wir eine Entscheidung der S. Congregatio Rituum bezüglich der Verwendung des elektrischen Lichtes in der Kirche und insbesondere am Altare bekannt und weisen die hochwürdigen Herren Pfarrer und Rektoren an, bei der zur Zeit häufigen Einführung des elektrischen Lichtes in die Kirchen auf die genaue Beachtung des unten folgenden Dekretes bedacht zu sein.

Decretum de luce electrica super altari non adhibenda.

Expostulatum est a S. R. Congregatione utrum lux electrica, quemadmodum vetita est una cum candelis ex cera super altari iuxta declarationem seu decretum n. 4206 diei 22. Novembris 1907, ita etiam in gradibus superioribus ipsius altaris vel ante sacras imagines seu statuas super eisdem gradibus et altari positas prohibita sit?

Et S. eadem Congregatio, audito etiam specialis Commissionis voto, rescribendum censuit: Affirmative et ad mentem.

Mens est: S. R. C. hanc nacta occasionem, cum innotuerit nonnullis in locis tales abusus invaluisse, ut circa aediculas Sanctorum in pariete super altare positas, et vel in ipsis altaris gradibus ubi candelabra collocantur, parvae lampades electricae variis distinctae coloribus disponantur quod profecto minus convenit gravitati et dignitati sacrae Liturgiae propriae et decori Domus Dei facto verbo cum Sanctissimo, etiam atque etiam R.mos Ordinarios in Domino hortatur ut pro sua religione invigilent ne S. C. decreta posthabeantur. et ecclesiarum rectores doceant quae in casu, iuxta decreta, permissa quaeque vetita sunt.

Summa autem Decretorum haec est: Lux electrica vetita est, non solum una cum candelis ex cera super altaribus (4097), sed etiam loco candelarum vel lampadum, quae coram Ss.mo Sacramento vel Reliquiis Sanctorum praescriptae sunt. Pro aliis ecclesiae locis et ceteris casibus, illuminatio electrica, ad prudens Ordinarii iudicium, permittitur, dummodo in omnibus servetur gravitas, quam sanctitas loci et dignitas S. Liturgiae postulant (3859, 4206 et 4210 ad 1). Nec licet tempore expositionis privatae vel publicae interiorem partem ciborii cum lampadibus electricis in ipsa parte interiori collocatis illuminare, ut Ssma Eucharistia melius a fidelibus conspici possit (4275).

Atque ita rescripsit et servari mandavit. Die 24. Junii 1914.

Nr. 106. Beleuchtungsanlagen in den Kirchen,

G. V. v. 12. Dez. 1913. K. A. 1913, S. 123.

Bei der fortschreitenden Ausdehnung der großen elektrischen Stromleitungen wird auch immer häufiger und selbst in ländlichen Dorfkirchen elektrische Beleuchtung angelegt. Nun hat sich an vielen Orten gezeigt, daß die in den Kirchen verwandten Beleuchtungskörper in ihren Stilformen wenig oder gar nicht passen zu dem Stile der Kirche, oder daß sie sich überhaupt nicht harmonisch in den Innenraum der Kirche einfügen, sondern im Gegenteil die harmonische Einheit stören.

In den meisten Fällen ist diese Erscheinung darauf zurückzuführen, daß die Beleuchtungskörper nicht nach besonderen, den Formen und dem Charakter der betreffenden Kirche angepaßten künstlerischen Entwürfen angefertigt werden, sondern vom Installateur nach Katalogen von Fabriken geliefert werden. Ein solches Verfahren muß aber zu ernsten Bedenken Anlaß geben, da es bei der stets zunehmenden Ausbreitung der elektrischen Beleuchtung in unseren Kirchen eine Gefahr für eine einheitliche und würdige Ausstattung bedeuten würde. Zudem lassen viele derartige Massenprodukte trotz der hohen Kosten die notwendige Dauerhaftigkeit vermissen und verursachen so den Kirchengemeinden oft große Ausgaben durch spätere Reparaturen und Neuanschaffungen.

Kleyboldt, Sammlung.

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