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KIRCHENHISTORISCHE ANECDOTA

nebst neuen Ausgaben patristischer und kirchlich-mittelalterlicher Schriften.

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SATHER

C3

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Im Nachfolgenden lege ich dem wissenschaftlichen Publikum den

grösseren Theil der ersten Hälfte eines Werkes vor, dessen zweite vornehmlich aus meist unedirten griechischen und syrischen Schriftstücken bestehende später erscheinen wird. Dass ich von jener hier nur die Texte und die Anmerkungen veröffentliche, hat seinen Grund darin, dass sie dazu bestimmt ist, als Universitätsschrift zur vierten Sæcularfeier der Geburt Luthers zu dienen, und die Abhandlungen zur Zeit noch nicht zu ihrem Abschluss gediehen sind. Sie werden möglichst bald nachfolgen.

In Betreff der im vorliegenden Bande enthaltenen Schriften und Schriftstücke einige vorläufige und vorgreifende Bemerkungen.

Die an der Spitze stehende umfangreiche Schrift, Rufins 1876 von mir auf der Bibliothek zu Schlettstadt entdeckte lateinische Uebersetzung der zum ersten Male 1674 von Joh. Rud. Wetstein unter dem Titel 'Ωριγένους διάλογος κατὰ τῶν Μαρκιωνιστῶν ἢ περὶ τῆς εἰς Θεὸν ὀρθῆς πίστεως und zum zweiten Male 1733 von Delarue im ersten Bande seiner Ausgabe der Werke des Origenes unter dem Titel Αδαμαντίου διάλογος περὶ τῆς εἰς Θεὸν ὀρθῆς πίστεως im griechischen Original herausgegebenen fünf Dialoge gegen die Gnostiker1)

1) Vor Wetsteins Ausgabe des griechischen Grundtexts waren in der zweiten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts schon drei lateinische Uebersetzungen der Schrift erschienen, eine von Joannes Picus, Paris 1556 (Origenis Adamantii de recta in deum fide dialogus adversus Megethium, Marcum, Droserium, Valentem et Marinum hæreticos), eine von Laurentius Humfridus, Basel 1557 (Adamantii Origenis contra Marcionistas disputatio in tres dialogos distincta) und eine von Joachimus Perionius im ersten

darf eine sehr grosse Bedeutung in Anspruch nehmen. Denn, um hier nur dies Wenige anzuführen: es geht aus ihr hervor, dass unser gegenwärtiger griechischer Text in Unordnung gerathen ist, indem sich in ihm eine grosse Partie des zweiten Dialogs, des Dialogs mit dem Marcioniten Marcus, in den fünften, den letzten mit dem Bardesaniten Marinus, hineinverirrt hat1), und, was noch viel wichtiger ist, wir ersehen aus Rufins Uebersetzung, dass uns die Dialoge nicht mehr in ihrer ursprünglichen Gestalt vorliegen, weder in unserem jetzigen griechischen Text, noch in ihr selber, indem sie sowohl in dem ersteren, als auch in Rufins Vorlage Zusätze erhalten und Veränderungen erlitten haben, die meisten und stärksten in jenem 2), und dass die Schrift in ihrer ursprünglichen Gestalt noch der Verfolgungs- und Märtyrerzeit angehören dürfte3).

Bande von Gilbertus Genebrardus's lateinischer Ausgabe der Werke des Origenes, Paris 1574 (Adamantii, qui et Origenes, de recta in deum fide cum Marcionitis habitus sermo, sive dialogus Eutropio judice). Eine vierte von Ambrosius Ferrarius nach dem noch unbenutzten Cod. Marcian. 496 Bess. verfertigte und dem Pabst Julius III (1550-55) dedicirte liegt handschriftlich auf der Ambrosiana.

1) In den Schluss dieses Dialogs, mitten hinein in das die Disputationen des Adamantius mit seinen gnostischen Gegnern abschliessende Endurtheil des Richters Eutropius. Die Unordnung rührt ohne Zweifel davon her, dass in dem Cod., aus welchem alle unsere jetzigen Handschriften des griechischen Originals geflossen sind, eine den betreffenden Theil des zweiten Dialogs enthaltende Anzahl loser Blätter oder auch ein denselben enthaltender loser Quaternio in den Schluss des fünften gerathen war.

2) Was unseren gegenwärtigen griechischen Text betrifft, so vergleiche man nur den Wortlaut, den die Schlussrede des Eutropius am Ende des fünften Dialogs und der Passus im ersten Dialog, wo Megethius aus den vielen Verfolgungen der Christen für die marcionitische Lehre argumentirt, und Adamantius dies Argument widerlegt, in diesem Texte haben (Origg. Opp. T. I p. 871 s. und p. 816 s. ed. Delar. und T. XVI p. 415 ss, und p. 281 s. ed. Lomm.), mit dem Wortlaut beider in Rufins Uebersetzung (unt. S. 128 f. und S. 27). Zufolge der bei Rufin fehlenden Worte ¿v άyiḍ nar ὁμοουσίῳ τριάδι und ὁμοούσιος γὰρ καὶ αχώριστος ή μακαρία Tpiás am Schlusse des fünften Dialogs kann die Schrift die Gestalt, die sie in unserem jetzigen griechischen Text trägt, nicht vor dem letzten Viertel des vierten Jahrhunderts erhalten haben. Was Rufins Vorlage anbelangt, so folgt insbesondere aus der unserem jetzigen griechischen Original fremden Bezeichnung der Marcioniten als Manichæer (Definiat prius Megethius Manichæus, S. 5, Megethius Manichæus dixit, S. 5 und 6, Item Marcus, Marcionis schismaticus, ut sunt Manichæi, uidens, superatum esse Megethium, inseruit se certamini, S. 38) und aus dem dort fehlenden „Origenes, qui et Adamantius“, S. 128, dass auch sie nicht intact geblieben ist.

Einen eigenthümlichen Reiz hat und ein eigenthümliches Interesse bietet die zweite Schrift, die Altercatio Heracliani laici cum Germinio episcopo Sirmiensi", die ich 1874 in einer Stuttgardter (Zwief

3) (S. IV) Dies scheint nämlich aus dem Wortlaut zu erhellen, den der in der vorangehenden Anmerkung erwähnte Passus im ersten Dialog bei Rufin hat, zumal wenn man diesen Wortlaut mit dem Wortlaut desselben in unserem jetzigen griechischen Text vergleicht, wie folgende Gegenüberstellung zeigen wird.

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Sed nec nos soli persecutionem patimur.

Similiter autem et Christi discipuli persecutionum sæuitiam tolerant.

Ἐκ τοῦ διωχθῆναι ἡμᾶς πολλάκις καὶ μισεῖσθαι οὐκ ἔστι φανερόν, ὅτι ἄλλου ἐσμὲν θεοῦ κ. τ. λ.;

Ταῦτα μὲν εἰ προς τούτων τῶν χρόνων ἐσοφίζου κ. τ. λ.

Οἴομαι δὲ ἀναρμόστως καὶ ἀνεπιτηδείως τοῦ καιροῦ σε προαγηοχέναι τοῦτο τὸ κεφάλαιον.

Νύν δε, τοῦ βασιλέως ὄντος νεοσεβούς, τί; φῂς ἕτερον τὸν ἐν τοῖς πρὸ τούτου κατέχοντα τας καρδίας ἐκείνων καὶ διώκοντα καὶ ἕτερον θεὸν τὸν κατέχοντα τὴν καρδίαν τούτου; κρεῖττον γὰρ καὶ τούναντίον των βασιλέων ἐκείνων αὐτὸς βασιλεύει. “Α γὰρ ἐκεῖνοι καθεῖλον, αὐτὸς ἀνωκοδόμησεν· οὓς ἐκεῖνοι ἐμίσησαν, οὗτος ἠγάπησεν· οὓς ἐκεῖνοι ἐτίμων ναούς τε καὶ εἴδωλα, αὐτὸς καθεῖλε.

μεν.

Αλλ ̓ οὐ μόνον ἡμεῖς ἐδιώχθη

Ομοίως δὲ καὶ οἱ τοῦ Χριστοῦ μαθηταὶ – ώσαύτως ἐδιώκοντο.

Nur die Worte: „Nunc autem uidemus, quod alios (aliquos) oderat ille, qui prior fuit, et alios diligit iste, qui nunc est" machen Schwierigkeit. Sie fordern nämlich, wie es scheint, dass die Dialoge unter einem Christen liebenden Kaiser abgefasst worden, der (im Orient, wo sie entstanden sind) auf einen Christen hassenden gefolgt war (Constantin und Licinius?). Indessen steht der Verfasser in „diligit iste, qui nunc est" wohl nicht in seiner wirklichen Gegenwart, sondern in einer gedachten, ideellen, und soll in den etwas dunkeln und schwierigen Worten ,,Nunc autem uidemus qui nunc est" der allgemeine Gedanke ausgesprochen werden, dass man (in der Geschichte) sieht, wie (öfter) zwei auf einander folgende Kaiser die entgegensetzte

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