Obrazy na stronie
PDF
ePub

von dëm wëge sitzt in dirre wilde?; Xen. (Cyrop. I, 4 ext.): ἐνταῦθα δὴ τὸν Κῦρον γελάσαι – καὶ εἰπεῖν αὐτῷ ἀπίοντα θαρ ῥεῖν, ὅτι παρέσται αὐτοῖς ὀλίγου χρόνου· ὥστε ὁρᾷν σοι ἐξέσται κἂν βούλῃ ἀσκαρδαμυκτεί.

Ein Begriff drängt sich zuweilen vor, ohne dafs ihn die Konstruktion in dieser Form angemessen zu verwenden weifs. So (Luther): Ein Herr, der zu Lügen Lust hat, des Diener sind alle gottlos; Rückert (Weish. d. Br.): „Die Menschen, die das Licht nicht sehn in meinem Herzen, Der Ernst im Angesicht war Störung ihren Scherzen." Plat. (de leg. III, p. 668): άлoßléyas ràg πρὸς τοῦτον τὸν στόλον, οὗ πέρι διαλεγόμεθα, ἔδοξέ μοι πάγκαλος sivai; Ter. (Hec. III, 1, 6): Nam nos omnes, quibus est alicunde aliquis objectus labos, omne, quod est interea tempus, priusquam id rescitum est, lucro est. (Donat. schol. nennt dies ovλλnyois); (V. Hugo): Elle, me la rends-tu? Goethe befreite sich auch sonst leicht ans schleppender Konstruktion, wie z. B. (W. Meist. Lehrj.): „ich habe gefunden, sagte Serlo, dafs, so leicht man der Menschen Imagination in Bewegung setzen kann, so gerne sie sich Märchen erzählen lassen, eben so selten ist eine Art von produktiver Einbildungskraft bei ihnen zu finden." Shakesp. (Merch. of Ven. IV, 1): thy currish spirit Govern'd a wolf, who, hang'd for human slaughter, Even from the gallows did his fell sool fleet. And whilst thou lay'st in thy unhallow'd dam, Infus'd itself in thee.

Zuweilen bezeichnet der Redende, dafs er zu einem unterbrochenen Anfange zurückkehrt. So Cic. (ad Fam. 1, 9): Scripsi etiam nam me jam ab orationibus dijungo fere referoque ad mansuetiores Musas, quae me maxime jam a prima adolescentia delectarunt, scripsi igitur Aristotelico more tres libros de oratore.

III. Enallage in der Wortstellung.

Quintilian (IX, 3, 2) teilt die schemata lexeos in zwei Arten; die eine betrifft die „loquendi ratio", welche vorzugsweise der Grammatik angehört, die andere „maxime conlocatione exquisitum" sei mehr rhetorischer Art. Dafs die Lehre von der Wortstellung überall und namentlich im Lateinischen das Gebiet der Rhetorik berührt, ist richtig, aber richtig ist auch, was Hermogenes (sì uε9. dew. Rhet. Gr. Sp. Vol. II, p. 438) sagt: Tò vлεQßατÒν ov μόνον ἐστὶ καλὸν σχῆμα, ἀλλὰ καὶ ἀναγκαῖον – γίνεται σαφηνείας ὄργανον τὸ ὑπερβατόν. Bei der Konstruktion der Sitze

in den verschiedenen Sprachen findet sich diese oaqnveía, die Klarheit und Bestimmtheit des Sinnes, teils durch die deutliche Ausprägung der Flexionen gesichert, an welchen die Beziehung und die Zugehörigkeit der Satzelemente erkannt wird, teils dadurch, dafs man den Worten eine bestimmte und feste Stellung giebt. Daher gestattet grofser Reichtum an grammatischen Formen grofse Freiheit der Wortstellung, wie sie besonders dem Sanskrit eigen ist; Armut zwingt zur Fixierung der Wortstellung, welche also im Chinesischen, dem die Flexionen überhaupt fehlen, allein das Verständnis ermöglicht. Die Geschichte des sanskritischen Sprachstamms zeigt allmähliches Schwinden der grammatischen Formeu, woraus sich erklärt, dafs im Verhältnis zum Griechischen und Lateinischen die neueren Sprachen in ihrer Wortstellung gebunden erscheinen. Das Neuhochdeutsche, welches sich mehr Freiheit bewahrt hat, als Englisch und Französisch, weil ihm noch verhältnismäfsig viele Wortformen zu Gebote stehen, zeigt sich doch gegen Altdeutsch, ja noch im Vergleich zum Mittelhochdeutschen vielfach beschränkt; das Englische hat von der Freiheit des Angelsächsischen einige Fähigkeit zu kühnerer Wortstellung gerettet; das Französische, jetzt zu fast vollständiger Stätigkeit in der Stellung der Satzelemente gelangt, war ebenfalls in früheren Perioden in geringerem Mafse gebunden.

Die Wortstellung flexionsreicher Sprachen ist allerdings nicht etwa eine willkürliche. Zur Deutlichkeit der Rede gehört, dafs innerhalb des Satzbaus die Beziehungen sich ungezwungen darbieten, nicht erst aufzusuchen sind; die Darstellung der Vorstellungsreihen muss das zusammen Angeschaute auch in naher Verbindung halten, entsprechenden Bildern entsprechende Stellung geben, gegensätzliche entgegen setzen, das nacheinander Erfafste seiner Folge gemäfs ordnen, so dafs also wenigstens die negative Regel überall zur Geltung kommt, dafs aus der Wortstellung für die Übersichtlichkeit des Zusammenhangs der Satzelemente ein Hindernis nicht entstehen darf. Anaximenes (téxvn éŋt. 25. Rhet. Gr. Sp. Vol. I, p. 211) giebt so die Vorschrift: σκόπει δὲ καὶ τὴν σύνθεσιν τῶν ὀνομάτων, ὅπως μήτε συγκεχυμένη μήθ' ὑπερβατὴ ἔσται· τὰ γὰρ οὕτω λεγόμενα δύσγνωστα συμβαίνει. Aber andererseits bietet die Freiheit der Stellung immer noch sehr reiche Mittel, die musikalische Seite der Sprache in Wohlklang und Rhythmus hervortreten zu lassen, und sie bietet auch die Mittel, jene rhetorischen Wirkungen leicht zu erreichen, durch welche die Darstellung des Inhalts nach individuellem Bedürfnis modifiziert wird.

Während daher im Griechischen und Lateinischen das Rhetorische der Wortstellung dem usus, also der Grammatik der Sprache selbst angehört, treten in den neueren Sprachen Abweichungen von der regelmäfsigen Wortfolge auffallender hervor und werden sogleich als beabsichtigt d. h. als rhetorisch empfunden; der Rhythmus des Satzes aber, welcher sich bei den alten Sprachen auf den kunstvoll verteilten Gliedern des Lautkörpers wiegt und die Periode auch zu einem musikalischen Ganzen abrundet, ordnet sich bei den neueren der Betonung unter, und man gewinnt so an begrifflicher Bedeutsamkeit und Schärfe, was man an sinnlicher Schönheit aufgeben mufs. Es ist ebenso in der gebundenen Rede bei den Alten der numerus, welcher den Lautkörper gliedert, bei den Neueren der Reim, welcher der betonten, d. h. der bedeutsamen Silbe nachgeht.

Was die hierher gehörige Terminologie betrifft, so nennt Apoll. Dysc. (de constr. II, 14) das Hyperbaton eine Umstellung: τὸ καὶ μὲ ἐφίλησεν οὐ συμπλέκεται κατὰ τὸ ἀντωνυμικον, κατὰ δὲ τὸ ῥῆμα, καὶ ἔστι τὰ τοῦ λόγου ἐν ὑπερβατῷ, so dafs es im Gegensatz zu denken ist zu tò ns (die logische Wortfolge) (ib. I, 39). Dem Quintilian ist eine um der Eurhythmie willen erfolgende Versetzung der Wörter (,,verborum concinna transgressio") hyperbaton (IX, 3, 91); über ihren Wert sagt er (VIII, 6, 62): fit frequentissime aspera et dura et dissoluta et hians oratio, si ad necessitatem ordinis sui verba redigantur, et, ut quodque oritur, ita proximis, etiamsi vinciri non potest, alligetur. differenda igitur quaedam et praesumenda, atque ut in structuris lapidum inpolitorum, loco quo convenit quodque ponendum. non enim recidere ea nec polire possumus, quo coagmentata se magis jungant, sed utendum iis, qualia sunt, eligendaeque sedes. Betrifft die Versetzung nur zwei Wörter, so heifst sie anastrophe, z. B. mecum, quibus de rebus (1. c. 65). Als Beispiel des Hyperbaton führt er an: animadverti, judices, omnem accusatoris orationem in duas divisam esse partis (Cic. p. Cluent. 1), denn „in duas partis divisam esse" wäre richtig, „sed durum et incomptum". Er fügt hinzu: poetae quidem etiam verborum divisione faciunt transgressionem: hyperboreo septem subjecta trioni (Virg. Georg. 3, 381), was wir Tmesis genannt haben (vide oben p. 425 sq.); sofern nun in diesem Fall für das Verständnis zweierlei zusammenzufassen sei, könne man das Hyperb. einen tropus nennen, doch wäre nach vieler Ansicht es doch eher eine Wortfigur (vid. IX, 1, 3). Nach I, 5, 40 könnten Hyperbaton und Anastrophe auch vielleicht zum

[ocr errors]
[ocr errors]

-

Soloecismus zu nehmen sein. Die „verborum concinna trans-
gressio" empfiehlt schon Cicero (de or. III, 54); Cornificius
(rhet. ad Her. IV, 32) sagt: transgressio est, quae verborum
perturbat ordinem perversione aut trajectione cet. Über
die Stellung des Hyperbaton zum Begriff der Enallage bei dem
Ps. Plutarch (de vit. et poes. Hom.) und bei Phoebammon
vide oben p. 480: Phoeb. rechnet zum Hyperb. auch die oben
(p. 539 sq.) erwähnte πρόληψις αἰτίας und die προεπίζευξις,
welche das zu mehreren Gegenständen gehörige Prädikat nach dem
ersten im Plural hat (Schema Alcmanicum), cf. Eustath. p. 606, 40;
p. 1667, 34. (Vide oben p. 540.) Hermogenes (reqì id. Sp.
Vol. II, p. 337) unterscheidet bei dem vлɛoßatóv, ob es xa và
παρένθεσιν eintrete oder καθ ̓ ὑπέρθεσιν, im ersteren Falle
mache es den Vortrag periodisch und zu ausführlich, im zweiten
bewirke es Schönheit; ebenso Аnоn. лεì σnu. (Rhet. Gr. Sp.
Vol. III, p. 136); Alexander (лegi onu. Sp. Vol. III, p. 38 sq.)
nennt zum Hyperb. und zur Anastrophe noch die лαɛμВоlý,
eine Parenthesis, welche ohne Schaden für den Sinn auch weg-
bleiben kann (so auch Ps. Plut. 1. c. II, 31), wie z. B. (Hdt. 1, 6):
Κροῖσος ἦν Λυδὸς μὲν τὸ γένος, παῖς δὲ ̓Αλυάττεω, τύραννος δὲ
ἐθνέων τῶν ἐντὸς Αλυος ποταμοῦ ὃς ῥέων ἀπὸ μεσημβρίας
μεταξὺ Σύρων καὶ Καππαδοκῶν καὶ πρὸς Βορέην ἄνεμον εἰς τὸν
Εὔξεινον ἐξίησι πόντον οὗτος οὖν Κροῖσος cet. Herodian (περὶ
oznu. Sp. Vol. III, p. 95) bringt die Parenthesis als oxua dià
μéσov (wie Ilias 4, 286); Tiberius (лgì σznu. Sp. Vol. III, p. 74)
teilt das Hyperbaton ein in Parenthesis und Anastrophe [bei Plin.
ep. 8, 7, 2 sind Parenthesen überhaupt als Hyperbaton bezeichnet];
Gregor. Cor. (εοì τоóл. Sp. Vol. III, p. 218) unterscheidet ein
Hyperbaton ἐν λέξει, ἐν λόγῳ, auch ἐν ταῖς συλλαβαῖς, cf. auch
Zonaeus, Anоn. лεì σημ., Tryphon, Kokondrios, Georg.
Choerob. im Vol. III bei Speng. p. 170. 188, 197, 238, 248;
Longin de subl. sect. XXII; Dion. Hal. jud. Thuc. 31; Eustath.
der (p. 29) δύο εἴδη τοῦ ὑπερβατοῦ unterscheidet: ἐννοίας διακοπή
und diazonǹ lé§ɛwç (Tmesis), vide auch p. 231, 10; p. 1001, 24
und p. 773, 31, wo es tav oroixɛíwv perádɛorç ist, Versetzung der
Laute; Greg. Cor. (de dial. p. 449 ed. Sch.), der ebenso die Tmesis
als Hyperbat. bezeichnet; und Apollon. Al. de constr. ed. B.
p. 308, 311. Donatus (ars gr. III, 6) führt das Hyperbaton
unter den Tropen auf als „,transcensio quaedam verborum ordinem
turbans“ und nennt als Arten: ύστερολογία, ἀναστροφή, παρέν
θεσις, τμῆσις, σύγχυσις; Charisius (inst. gr. IV, 4) nennt die

[ocr errors]

Tmesis: διακοπή, die Parenthesis: διάλυσις und läfst unter den Arten die Hysterologia aus; Diomedes (p. 456 P); Servius (Aen. VII, 346): figura perturbata: inɛoßatóv, namque talis est ordo cet. (cf. Aen. IX, 31. XII, 161.), Isidorus (origg. I, 36, 16), Beda (rhet. Lat. ed. Halm p. 614) stimmen mit Donat überein. Im Carmen de fig. ist insos. mit transcensus übersetzt (Rhet. L. H. p. 69).

1. Das Hyperbaton.

Wir verstehen unter Hyperbaton die Abweichung von der gewöhnlichen Wortstellung im Satz. Um ein Beispiel zu geben von der oben erwähnten ungemein freien sanskritischen Satzgliederung führen wir aus Meyers Übersetzung der Sakuntala an (p. 6): ,,Wagenlenker! von dieser Gazelle sind wir doch weit mit fortgerissen worden. Sie dagegen - auch jetzt noch anmutvoll den Hals umwendend, den Blick wiederholt auf den Wagen werfend, Der stets ihr folgt: Den Rückteil, weil sie den Pfeilschufs fürchtet. Beinahe ganz in den Vorderteil des Leibes einziehend: Mit halbverzehrtem Grase, das dem Vor Mattheit geöffneten Munde entfällt, Den Weg bestreuend: Noch immer, o sieh, im flüchtigen Sprung, Mehr in der Luft als auf der Erde, So eilt sie dahin!" Meyer citiert (Einl. p. XI) aus Rückert folgende Beschreibung solchen Satzbaus: „Der Sanskritdichter liebt, den Faden des Gedankens über sich selbst zu einem Knaul aufzuwickeln, in dessen Mitte nun der Anfang verborgen ist, sodann diesen Knaul vor unsern Augen gemach in Worten abzuwickeln und von uns zu fordern, dem abrollenden Faden mit Aufmerksamkeit zu folgen, bis am Ende der Anfang zum Vorschein kommt. Oder mit anderen Worten: er fafst den ganzen Gedanken eines Gedichtes in einem einzigen, vielverzweigten Satz zusammen, der, wie ein Baum oder wie ein Epigramm, in eine Spitze aufsteigt. Die ganze dichtverwobene Laubmasse einer solchen indischen Vegetation nach unserer Art in einzelne Ränkchen und Blüten aufzulösen, zerstört den eigentlichen Zauber jener Poesie."

Inversion der Wortstellung tritt teils aus Rücksicht auf den Lautkörper des Satzes ein, um den Wohlklang und rhythmischen Flufs der Rede zu fördern, teils, um die Bedeutung eines Satzteils auch durch die Stellung vor den übrigen hervortreten zu lassen. Was jenes phonetische, in den alten Sprachen besonders gepflegte Hyperbaton betrifft, so kommt hier das oben (p. 385 bis 396) im allgemeinen Angegebene über Vermeidung von Mifsklängen,

« PoprzedniaDalej »