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nach Form und Bedeutung der Gegenwart anschliefst, der Opt., wie auch seine Endungen andeuten, der Vergangenheit (Curtius, die Bildung der temp. und modi p. 224, 249). Aus der Grammatik ist bekannt, dafs z. B. im Griechischen Konj. (auch Opt.) mit dem Futurum bei Angabe des Zweckes und der Absicht wechselt; dafs bei Homer auch ein selbständiger Konjunktiv öfter die Bedeutung des Futur hat, wie: οὔ πω τοίους ἴδον ἄνερας οὐδὲ ἴδωμαι (Ilias I, 262), (wo La Roche citiert: B 488, 126, d 240, λ 328, μ 383, v 215 cet.); dafs in allen Sprachen namentlich der Konditionalis vielfach durch das Praeteritum ausgedrückt wird: es war deine Schuldigkeit; aixòç v; id consilium sequi debebas; si je pouvais, je le ferais bien u. d. m. Goethe (H. und Dor.): „Lange lachte mir schon mein Haus im modischen Kleidchen, Lange glänzten durchaus mit grofsen Scheiben die Fenstern, Aber wer thut dem Kaufmann es nach?" Schiller (J. v. O.): „Wenn dieser starke Arm euch nicht hineingeführt, Ihr sahet nie den Rauch von einem fränkischen Kamine steigen;" Ilias (II, 155: vda xev Aqyɛíoiow ὑπέρμορα νόστος ἐτύχθη, εἰ μὴ ̓Αθηναίην Ἥρη πρὸς μῦθον εTEV; Cic. (Fam. XII, 10): Plaeclare viceramus, nisi — Lepidus recepisset Antonium; Voltaire: Si j'avais dit un mot, on vous donnait la mort.

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Im Französischen steht nach den Verben des Wollens que mit dem Konj. wie nach vouloir, commander, permettre cet.; nach den in der Bedeutung verwandten Verben des Beschliefsens, wie arrêter, résoudre, décréter cet. aber que mit dem Fut. oder Impf. Fut. (Cond. prés.); andere, wie ordonner, exiger erlauben beide Konstruktionen. (Vide Ploetz, Synt. und Formenl. der neufrz. Spr. p. 190 sq.)

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Was die Vertauschung der Modusformen untereinander betrifft, so findet namentlich der Imperativ vielfache Vertretung. Im Deutschen steht imperativisch der Konjunktiv, z. B. (Schiller): Trete Sie näher, mein Kind;" der Indikativ (Schiller): „Hanna, du bleibst; das Futurum (Schiller): „Du wirst den Apfel schiefsen von dem Kopf des Knaben;" der Infinitiv (Vofs): „Drum nicht zanken, Mann!" *) das Participium Präteriti (Schiller): „Nicht lange gefeiert, frisch! Den Kalk, den Mörtel

*) Im Italienischen wird regelmäfsig der Singular des Imperativs mit der Negation durch den Infinitiv ausgedrückt: Maria, non avere paura (Wiggers, It. Gramm. p.369.) Bei Aristonic. (лɛο. σŋμ. Iλ.) zu Il. III, 458) ἔκδοτε, καὶ τιμὴν ἀποτινέμεν sagt Aristarch: ἡ διπλή περιεστιγ μένη, ὅτι Ζηνόδοτος ἀποτίνετο. — ἠγνόησεν ὅτι συνήθως τῷ ἀπαρ εμφάτῳ ἀντὶ τοῦ προστακτικοῦ χρῆται.

zugefahren!" Im Griechischen Konj. z. B. Eurip. (Med. 1246): ἄγ ̓, ὦ τάλαινα χειρ ἐμή, λαβὲ ξίφος, λάβ', ἕρπε πρὸς βαλβίδα λυπηρὰν βίου, καὶ μὴ κακισθῇς μηδ' ἀναμνησθῇς τέκνων. Optativ: Λέγοις ἂν ὡς τάχιστα καὶ τάχ' εἴσομαι (Aesch.) Futurum (fragend) (Soph. Oed. Col. 901): οὔκουν τις ὡς τάχιστα προςπόλων μολῶν πρὸς τούσδε βωμοὺς, πάντ' ἀναγκάσει λεων – σπεύδειν ἀπὸ ῥυτῆρος - ἴθ ̓ ὡς ἄνωγα σὺν τάχει; (auch ohne Frage) λέγ εἴ τι βούλει, χειρὶ δ ̓ οὐ ψαύσεις ποτέ (Eurip. Med. 1320); Infinitiv: βάσκ ̓ ἴθι ούλε ὄνειρε θοὰς ἐπὶ νῆας Αχαιων. ἐλθὼν ἐς κλισίην Αγαμέμνονος Ατρείδαο πάντα μάλ' ἀτρεκέως ἀγορευέμεν, ὡς ἐπιTéλλw. (Ilias 2, 10). Im Lat. Konjunktiv: Ego sum publicus nuntius populi Romani, verbisque meis fides sit (Liv. 1, 32); auch Futurum: Tu hoc silebis (Cic. Att. II, 18). Auch im Franz. steht der Indik. imperativisch: vous permettez que cet.; auch das Futur: tu m'y mèneras, die dritte Person des Prés. subj. dient überhaupt als Impérat.: qu'il aille!

Es steht dagegen der Imperativ in Konditional und Konzessivsätzen auch für den Konjunktiv, indem er ein noch Bedingtes als schon direkt vom Willen ergriffen darstellt. So bei Lessing: Mancher neuere Künstler würde sagen: Sei so ungestaltet wie möglich, ich will dich doch malen;" Plato (conv. 201): ouros ἐχέτω, ὡς σὺ λέγεις; (Theaet. 154): σμικρὸν λαβὲ παράδειγμα καὶ лávτа εïσε, å Bohoua; Cicero (Caecil. 15): Esto: ipse nihil est, nihil potest; at venit paratus cum subscriptoribus; Dumas: Avoue-le et je te pardonne tout; so auch im Engl.: Show the world a cheerful face, and the world will smile at you.

In den neueren Sprachen zeigt sich starke Abnahme des Gebrauchs der Modusformen. Die beiden Konjunktive oder Optative im Deutschen, der des Präsens und des Perfekts, werden schon seit frühester Zeit vermischt, und ihr temporaler Unterschied ist geschwunden. Schleicher (Dtsch. Spr. p. 284) bemerkt, dass man den Optativen des Perf. gern aus dem Wege gehe, in ihrer Bildung unsicher sei. Er sagt: „Quäle man sich nicht mit Herstellung einer Uniform für alle Verba, sondern wähle jeder die Form, die ihm mundrecht ist. Die Zeit wird wohl in nicht allzugrofser Ferne auch diese Formen durch die leidige Umschreibung entbehrlich machen." Im Französischen wird das Gebiet des Konjunktivs in neuerer Zeit immer mehr beschränkt" (Mätzner, frz. Gr. p. 385); was das Englische betrifft, führt Schmitz (engl. Gr. p. 205) an, dafs in Amerika nur noch der Indikativ gebraucht, der Konjunktiv dort, wo die British Grammars ihn fordern oder zulassen, nicht

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mehr verwandt wird. Aber auch die britischen Grammatiker schliefsen sich dem schon an. „D'Orsey bemerkt über den Gebrauch des Konj. Praes. überhaupt: It is seldom used in conversation except by pedants, and not very often in writing, except in law and poetry.“ Wie will man nun solches Schwinden passender bezeichnen, als durch eine Enallage der Technik?

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Wenn der Infinitiv und das Participium zweckmäfsig als Nominalformen des Verbum bezeichnet werden, so ist doch ihre verbale Kraft wirksam, wie sie denn die Kasus ihrer Verba erfordern: scribere historiam; imperans honesta; tò ¿titokǹv roάgew, Tоυ лIGτоληv roάge; im Mhd. auch, wenn der Inf. als Substantiv stand: Nibel. 729, 4: dâ wart vil michel grüezen die lieben geste getân. (Grimm, Gr. IV, p. 716.) So verwenden denn die Sprachen den Infinitiv auch als Verb. fin. (sogen. Inf. historicus) malerisch: Nondum fuga certa, nondum victoria erat; tegi magis Romanus, quam pugnare; Volscus inferre signa, urgere aciem, plus caedis hostium videre, quam fugae. (Liv. IV, 37); ähnlich im Französischen mit de: La voix perçante Des limiers acharnés redoublait la vitesse. Et les bons limiers de courir, Et le pauvre cerf de frémir (Viennet). George Sand (Franc. le Champi): Et le champi d'accourir et de se jeter à deux genoux devant son lit, et de pleurer de peine et de joie. Auch an Infinitive des Ausrufs erinnert man sich, wo die Thätigkeit des Verb in Verwunderung gleichsam zum Stehen kommt: Mene incepto desistere victam? (Virg. Aen. 1, 37); ἐμὲ παθεῖν τάδε, φεῦ, ἐμὲ κατὰ γῆν οἰκεῖν. (Aesch. Eum. 801); Moi, vous abandonner. (Andrieux); What! and not warn him! - So auch zuweilen das Participium: What! not one left! not to leave me one! Hier, wie etwa im Deutschen: „Ich Dich kränken!" Verraten und verkauft!" wird allerdings leicht Ellipse angenommen werden. —

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8. Enallage der Genera des Verbi.

Der Pseudo-Plutarch (1. c. § 55) bemerkt: Kaì diαdéσεiç δὲ ἐναλλάσσονται παρ' αὐτῷ (Hom.) πολλάκις· καὶ τίθεται ἀντὶ ἐνεργητικῶν παθητικὰ ἢ μέσα, οἷον, Ἕλκετο δ' ἐκ κολεοῖο μέγα ξίφος, ἀντὶ τοῦ εἷλκε. Καὶ τοὐναντίον τό ἐνεργητικὸν ἀντὶ τοῦ παθητικοῦ, Δωρήσω τρίποδα χρυσούατον, ἀντὶ τοῦ δωρήσομαι. Man sehe auch Greg. Cor. (1. c. p. 171) und den Grammaticus Meermannianus p. 644, 647. Bei Donat. (1. c.) ist als soloecismus per significationem bezeichnet: spoliantur eos et corpora nuda relinquunt (Ennius?) statt spoliant, was Pompejus (Comment. p. 435)

als soloec. per genera verborum aufführt. Diomedes (1. c.) nennt es soloec. per qualitates verborum, wenn z. B. Virg. Georg. II, 425: hoc pinguem et placidam paci nutritor olivam statt nutrito sich findet.

Das Verbum zeigt die Form des Aktivs, wenn sein Subjekt als thätig erscheint, die des Mediums, wenn seine Thätigkeit sich aufserdem auf das Subjekt zurückrichtet. Die als Personalendungen angeschmolzenen Pronominalwurzeln geben nämlich, Einmal (als Nominativ) an das Ende des Verbalstammes gesetzt, die Form des Aktivum: vagha-ti, vehit; Zweimal an den Auslaut gesetzt (wobei dann das erste Pronomen Objektskasus, das zweite Nominativ), die des Medium: vagha-ta-ti, vehitur. (vide Schleicher, Komp. p. 660.)

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Soll das Subjekt nur in dem Verhältnis erscheinen, dafs es die Thätigkeit an sich erfährt, so wird dies durch die Form des Passivs ausgedrückt, welche von rhetorischer Bedeutsamkeit ist. (cf. Becker, Organism. p. 598.) Da nun die Medialform nach Einer Seite auch diese Bedeutung des Passivs an sich bezeichnet, so wurde dieses vielfach von jener vertreten, und, während die Formen des Aktivum und des Medium sich vollständig entwickelten, behauptete sich das Passivum z. B. im Griechischen mit eigenen Formen nur für Aorist und Futurum. Aus géooua für gεoo-pa-μi ich trage mich, gégerau für geoɛ-ta-u= er trägt sich erhielt man erst später die passive Bedeutung: er wird getragen, wie etwa bei uns: „Es wird sich finden", die Bedeutung vertritt der passiven Form: „Es wird gefunden werden." Das Slavische hat überhaupt keine Passivform, sondern braucht statt ihrer das Reflexivum ssa = sich, also datissä sich geben, statt gegeben werden (Becker, Organ. p. 88). Auch im Lateinischen ist die Form des Passivs ursprüngliche Reflexivform, d. h. es ist das Reflexivum sva, se der Aktivform hinzugefügt: legor lego se, legeris legis-is cet.; und an diese Reflexivform hat sich die Bedeutung des Passivum gebunden. In den Formen des sogen. Deponens liegt also ursprünglich reflexive Bedeutung vor, die vielfach z. B. in hortor, sequor jetzt abgeschwächt, im usus namentlich bei den Participien auch Schwanken zeigt, wie z. B. adeptus, emensus sowohl Akt. als Pass. ausdrückt. Im Deutschen vertritt das Aktiv mit dem Pron. reflex. die Formen des Medium; das Pron. reflex. bildet dann mit dem Verbum eine Einheit, ist tonlos und kann gegen ein anderes Objekt nicht in Gegensatz treten.

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Die Technik, durch welche im Laufe der Zeit die Genera Verbi herausgearbeitet wurden, zeigt, wie man sieht, beständige Übergänge, Vermischungen, Vertauschungen, wie sie z. B. Bopp (Vergl. Gr. II, p. 254) im Sanskrit in Bezug auf Aktiv (Parasmâipadam = Fremd-Form) und Medium (Atmanê-padam Selbst-Form) bemerkt. Er sagt: „Im allgemeinen verfügt die Sprache in ihrem erhaltenen Zustande ziemlich willkürlich über beide Formen; die wenigsten Verba haben beide bewahrt, und wo es der Fall ist, tritt selten die primitive Bestimmung beider deutlich hervor. Von den verwandten Sprachen haben nur das Send, Griechische und Gotische diese uralte Reflexiv-Form bewahrt."

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Der usus der Sprache zeigt auch anderweitig häufige Vertauschungen der Formen. Im Deutschen werden z. B. Formen des Medium und des Aktiv nebeneinander gebraucht: Du irrst, du irrst dich; er flüchtet, er flüchtet sich u. a. m., ebenso des Med. und Pass.: Und Pforten bauen sich aus grünen Zweigen, und um die Säule windet sich der Kranz" (Schiller). „Das Spiel des Lebens sieht sich heiter an" (Sch.). Aktiv geht in Passiv über: schwindelnde Höhe, fahrende Habe, sitzende Lebensweise; frischmelkende Kuh (cf. Schötensack, nhd. Gr. p. 283 sq.). Varnhagen sagt z. B.: eine vorhabende Reise; Lessing: Das ist mir nicht wissend; W. v. Humboldt: die unter Händen habende Rezension (vide Teipel, die nicht logische Seite d. Spr. in Herrigs Archiv T. IX, p. 309); ähnlich beim Infinitiv z. B. Wa Wasser, gut zu trinken (cf. Grimm, Gr. IV, p. 57 sq.) und Bopp (vergl. Gr. III, p. 307 sq.), wo dem dtsch. er ist zu strafen, puniendus est, das engl. he is to be punished gegenübergestellt, andererseits an das frzsch. erinnert wird: cette pomme est bonne à manger; je lui ai vu couper les jambes u. a. m. „Man hörte von den Bauern den kleinen Töffel sehr bedauern" (Lichtwer). · So schon im Gotischen.

Im Griechischen zeigen Formen, wie ἥλωκα, ἑάλωκα, ἥλων, śćλwv eine an aktiver Form haftende passive Bedeutung; intransitive Activa, wie φεύγειν, ἀποθνήσκειν, τελευτᾶν u. a. haben Sinn und Konstruktion von Passivis: αὐτοί γε ἀπέθνησκον ὑπὸ ἱππέων (Xen. Cyr. 7, 1, 48). - Medium zeigt sich bei Homer neben dem später ausschliesslich angewandten Aktiv, z. B. Ilias I, 56: zýdɛto γὰρ Δαναῶν, ὅτι ῥα θνήσκοντας ὁρᾶτο; so ιδόμην neben εἶδον ; axovετo laos durys (Ilias 4, 331); und ebenso steht Akt. für Med. z. B. bei μεταлέμлεν, zu dessen Med. andererseits noch Reflexiv

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