5 10 5 XXVII. Der Pfaffen Einmischung. Künc Constantîn der gap sô vil, dem stuol ze Rôme: sper, kriuz' unde krône. 5 'owê, owe, zem dritten wê! ê stuont diu kristenheit mit zühten schône. ir honec ist worden zeiner gallen. daz wirt der werlt her nâch vil leit.' 10 alle fürsten lebent nû mit êren, XXVIII. Der wälsche Schrein. Ahi wie kristenlîche nû der bâbest lachet, swenne er sînen Walhen seit: 'ich hânz alsô gemachet'! daz er da seit, des solte er niemer hân gedâht. er giht: 'ich hân zwên Almân under eine krône brâht, daz siz rîche sulen stoeren unde wasten. ie dar under füllen wir die kasten. ich hâns an mînen stoc gement, ir guot ist allez mîn, ir tiuschez silber vert in mînen welschen schrîn. ir pfaffen, ezzent hüener und trinket wîn, unde lânt die tiutschen . . . . vasten.' XXIX. Der Opferstock. Sagt an, hêr Stoc, hât iuch der bâbest her gesendet, daz ir in rîchet und uns Tiutschen ermet unde pfendet? swenn im diu volle mâze kumt ze Laterân, sô tuot er einen argen list, als er ê hât getân: er seit uns danne, wie daz rîche stê verwarren, 27. Der Pfaffen Einmischung. Es hat der König Konstantin Dem römschen Stuhl so viel verliehn: Speer, Kreuz und Krone, wie sie uns berichten. 5 Weh! dreimal wehe über euch! " Eh' stand die Christenheit so schön mit Züchten; Was Honig war, wird jetzt zu Gallen. 15 28. Der wälsche Schrein. Sieh nur, wie christlich doch der Papst jezt unser lachet, Wenn er den Wälschen sagt, wie er's bei uns gemachet. Was er da sagt, er hätt' es besser nie gedacht. " Er spricht: Ich hab' zwei Alemannen unter eine Kron' gebracht, 5 Daß sie das Reich verstörn, mit Raub und Brand belasten. Derweile füllen wir die Opferkasten. Ich trieb sie an den Opferstock, und all ihr Schaß ist mein, 10 Und laßt die deutschen. . . . fasten!" 29. Der Opferstock. Sagt an, Herr Stock, hat euch der Papst denn hergesendet, Daß ihr ihn reich macht und uns Deutsche aussaugt nur und pfändet? Wenn ihm das volle Maß kommt in den Lateran, 10 ich wæn' des silbers wênic kumet ze helfe in gotes lant: grôzen hort zerteilet selten pfaffen hant. hêr Stoc, ir sît ûf schaden her gesant, daz ir ûz tiutschen liuten suochet toerinn' unde narren. XXX. Deutschland über Alles. Ir sult sprechen willekomen: der iu mære bringet, daz bin ich. Allez daz ir habt vernomen, daz ist gar ein wint: nû frâget mich. 5 Ich wil aber miete; wirt mîn lôn iht guot, ich sage iu vil lîhte, daz iu sanfte tuot. Ich wil tiuschen frouwen sagen 10 solhiu mære, daz si deste baz 15 20 25 âne grôze miete tuon ich daz. si sint mir ze hêr: sô bin ich gefüege und bite si nihtes mêr, Ich hân lande vil gesehen unde nam der besten gerne war: Übel müeze mir geschehen, kunde ich ie mîn herze bringen dar, wolde fremeder site. nû waz hulfe mich, ob ich unrehte strite: Von der Elbe unz an den Rîn die ich in der werlte hân erkant. Kan ich rehte schouwen 30 guot gelâz und lîp, sem mir got, sô swüere ich wol, daz hie diu wîp bezzer sint dan ander frouwen. Ich glaube, wenig Silber kommt zu Hülf' in Gottes Land, Denn große Schäße teilet selten Pfaffenhand. Herr Stock, ihr seid zum Schaden hergesandt, 10 Daß ihr bei uns euch aussucht dumme Fraun und Narren. 30. Deutschland über Alles. Heißet mich nun froh willkommen, 5 Doch ihr müßt gewähren Lohn mir; wird er gut, Sag' ich euch von Herzen, was gar wohl euch thut. Ich will von den deutschen Frauen 10 Solches rühmen, daß sich besser noch Alle Welt dran soll erbauen, 15 Thu' ich's ohne viel Vergeltung doch! Sie sind mir zu hehr, Drum bin ich bescheiden, bitte sie nichts mehr, Als daß sie mich freundlich grüßen. Viele Länder durft' ich sehen, Auf die besten richten meinen Sinn: Übel müßte mir geschehen, 20 Könnt mein Herz ich bringen je dahin 25 30 Daß ihm wohl gefalle Fremder Länder Sitte. Drum wie thöricht wär's, wenn ich für Falsches stritte: Von der Elbe bis zum Rheine. Und hinüber bis ans Ungerland Weiß ich recht zu schauen, Was des Weibes Zier, Schwöre ich, daß alle Frauen besser hier Als wo anders Edelfrauen. |