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Sendschreiben

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J. C. Lavater und J. G. Fichte

über den

Glauben an Gott

Karl Leonhar

C. L. Reinhold.

Hamburg, bei Friedrich Perthes.

I 7 9 9.

1

24 - IV

Kush

£39.9
R 372 se

1799

Vorbericht.

Lavater, und Fichte haben den

Verfasser aufgefordert, über den der Philosophie des leßtern angeschul; digten Atheismus öffentlich seine Meynung zu sagen. Diese Meynung ist nun theils in der zunächst für das philosophische Publikum bestimten. Schrift über die Paradoxien der neuesten Philosophie, theils in den gegenwärtigen beyden Antwort: schreiben enthalten. Das Eine, an Las vater, welches jene Philosophie vor dem lebendigen Glauben des Ge wissens zurechtfertigen unternimmt ist zunächst den Gläubigen aus dem A 2

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das Andere,

gebildeten Publikum —, an Fichte welches die Unabhängig. keit des lebendigen Glaubens von allem spekulativen Wissen vertheidiget, ist zunächst den Ken: nern und Freunden jener Philo: phie gewidmet.

Für Fichte selbst zwar durfte die er wähnte, von ihm völlig anerkannte, Un: abhängigkeit nicht erst bewiesen wer: den. Aber bey den manigfaltigen Mißhandlungen, die ihm sein angeblicher Atheismus zugezo: gen hat und zuzieht, schien es nicht überflüssig, den gekränkten Mann dar: auf aufmerksam zu machen: daß und in wie fern nicht blos in dem bisheri: gen Zustand unseres gelehrten, philosophischen, und theologi schen Wissens, sondern auch so lan ge dieser Zustand fortdauert — zum theil in dem lebendigen Glauben des

Gewissens selbst, gegen die neue spekulative Erklärung dieses Glaubens Bedenklichkeiten vorhanden sind, die sich nur diejenigeħ zu heben vermögen, welche sowohl mit dem spekulativen Wissen als mit dem lebendigen Glauben, und der gegenseitigen Unabhängigkeit beyder von einander, bis zu einem gewissen Grade vertraut sind.

Noch nöthiger scheint es diejeni gen, unter Fichtes Anhängern die nach der bekannten Weise der Anhänger geneigt seyn dürften, die Bedeu tung und den Werth ihrer guten Sache zu übertreiben, darauf aufmerksam zu machen: daß die Selbst: ståndigkeit des philosophischen Wissens, die ihnen so sehr am Herzen liegt, nur dann und in so ferne in der Wirk lichkeit durchgesetzt werden könne, wann und in wie ferne der Philosoph,

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