kopf Becher. Heb auff und lass uns trinken, so muess er doch herein. her kopf, nu lat euch winken! Nu sleich wir gen der türen. secht zue, das wir nicht wenken mit ungeleichem trit. was gilt des staubs ain üren? her wirt, nu halt es mit! wir wellen doch nicht züren, ob ir euch wert beküren Her tragt den fürsten leise, sein lob ich immer preise, er macht uns freudenreich. Hin slaffen süll wir walzen. nu fragt das hausdierelein, ob es gepettet sei. das kraut hat si versalzen, was süll wir darumb kalzen? üren Maß, Eimer. halt es mit setz es mit auf die Rechnung. zürnen. beküren bezahlt machen. hausdierelein Hausdirn. pollinischem sit polnischer Sitte. kalzen schelten. züren waren wären (wenn nun auch nicht gebettet wäre). KAISER MAXIMILIAN I.(?) (1495.) Innsbruck! ich muß dich laßen, ich far dahin mein straßen, Groß leid muß ich jez tragen, daß ich muß dannen sein! Mein trost ob allen weiben! ellend Fremde. KATHARINA REGINA VON GREIFFENBERG. Über mein unaufhörliches Unglück. Ach ungerechtes Glück! hast du denn schon vergessen dein alte Wankel-Art und steten unbestand, daß du mich also quälst mit unermüdter Hand? ist denn der wechsel aus, der dich so lang besessen? Wilst du mein Herzen Blut durch thränen außher pressen? du lösest nur der freud', und nicht des Elends, band. ach leider, Ich versink' in diesem Jammerstrand. es ist die Vnglücks Flut zu tieff, und nicht zu messen. Ich siehe keine Hülf und Rettung aus der Noht. vor mir das Meer, die Berg' auf seiten, ruckwerts Feinde.. wann seine wunder-Macht mir nicht erzeigt mein GOtt, So ists mit mir geschehn; doch, hab' ich den zum Freunde, es geh' auch wie es woll, so bin ich schon vergnügt. Ein dapfers Herz auch wol im grösten Vnglück siegt. Auf Christus Mensch-werdige Wunder-That. Die Süßheit selbst an Brüsten seuget. Ja solches gar zu uns herneiget. KATHARINA REGINA VON GREIFFENBERG. Die Keuschheit einen Sohn gebahr, Und was Er war, das blieb er noch: 39 GOtt-lobende Frülings-Lust. Jauchzet, Bäume, Vögel, singet! danzet, Blumen, Felder, lacht! springt, ihr Brünnlein! Bächlein, rauscht! spielet, ihr gelinden Winde! walle, Lust-bewegtes Träid! süsse Flüsse, fliest geschwinde! opffert Lob-Geruch dem Schöpffer, der euch frisch und neu gemacht! Jedes Blühlein sey ein Schale, drauff Lob-Opffer ihm gebracht, jedes Gräslein eine Seul, da sein Namens-Ehr man finde. an die neu-belaubten Aestlein GOttes Gnaden-Ruhm man binde! daß, so weit sein Güt sich strecket, werd' auch seiner Ehr gedacht. Du vor alles, Menschen-Volck, seiner Güte Einfluß-Ziele! aller Lieblichkeit Genießer; Abgrund, wo der Wunderfluß endet und zu gut verwendet seinen Lieb-vergulten Guß, GOtt mit Herz, Hand, Sinn und Stimm lobe, preiße, dicht' und spiele. Laß, vor Lieb' und Lobes-Gier, Muht und Blut zu Kohlen werden, lege Lob und Dank darauff: GOtt zum süssen Rauch auf Erden. GOtt-lobende Frülings-Lust. Saffirener Himmel, Goldglänzende Sonne, Sabäisches Lüfftlein, der Frölichkeit Krone, Erklingendes singen der Vögel voll Wonne! von jrdisch zu Himmlischer Freuden-Stadt-Zinn, Zu lieben und loben die Göttliche Macht, Mit Blumen und Blättern so mannicher Weiß, Klag-Lied. O Höchster! hilff du mir mein Vnglück überwinden. drum ich dein' Hülff begehr. Laß nur zum wenigsten mich Linderung empfinden. wo nicht, so machs ein End! der viel-beglückte Tod hilfft herrlich überwinden. Du Zucker-süsses End dem Gallen-bittern Leben! komm her, ich fürcht dich nicht, ich tritt dir ins Gesicht. Du kanst das, was der Welt unmüglich ist, mir geben, du allerliebste Ruh, ach nahe dich herzu! magst andern seyn ein Tod: mir aber wärst ein Leben. Ich gläube, daß sich recht der Häuter vor mir scheuet, weil ich so herzhafft bin. Ach komm', und nimm mich hin! mein Herz sich alleweil auf deine Sense freuet. Ha! ha! mein Tod, nur her! dich an mich nichts nit kehr: ein schlechter Mader, der ein frisches Blümlein scheuet! |