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innerhalb verschiedener Begriffssphären erschaut. So bei Schiller (Jungfrau v. Orl. Prol. 3):

Geschütz ist aufgebracht von allen Enden,

„Unermessliches

Und wie der Bienen dunkelnde Geschwader
Den Korb umschwärmen in des Sommers Tagen,
Wie aus geschwärzter Luft die Heuschreckwolke
Herunterfällt und meilenlang die Felder
Bedeckt in unabsehbarem Gewimmel,

So gofs sich eine Kriegeswolke aus

Von Völkern über Orleans Gefilde,

Und von der Sprache unverständlichem

Gemisch verworren, dumpf erbraust das Lager."

Trotz mancher Schwankungen kam die Terminologie der Alten im wesentlichen zu denselben Unterscheidungen. Aristoteles spricht von dem παράδειγμα in dem hierher gehörigen Sinne (Rhet. II, 20) als einem der allgemeinen Überzeugungsmittel (κοιναὶ πίστεις) neben dem ἐνθύμημα und bezeichnet es als ὅμοιον ἐπαγωγῇ, wie Rhet. I, 2 es heifst: καλῶ — παράδειγμα ῥητορικὴν ἐπαγωγήν (cf. Anal. post. I, 1). Es stelle sich in zwei Arten dar, indem man entweder etwas wirklich Geschehenes anführe, oder selbst einen zur Vergleichung passenden Vorgang erfinde. Diese selbst erfundenen Beispiele seien dann entweder лаqaßоλń oder Fabel. Als Beispiel für das παράδειγμα giebt Aristot.: ὥσπερ εἴ τις λέγοι ὅτι δεῖ πρὸς βασιλέα παρασκευάζεσθαι καὶ μὴ ἐᾶν Αἴγυπτον χειρώσασθαι· καὶ γὰρ πρότερον Δαρεῖος οὐ πρότερον διέβη πρὶν Αἴγυπτον ἔλαβεν cet. als Beispiele für die παραβολή: τὰ Σωκρατικά, οἷον εἴ τις λέγοι ὅτι οὐ δεῖ κληρωτοὺς ἄρχειν· ὅμοιον γὰρ ὥσπερ ἂν εἴ τις τοὺς ἀθλητὰς κληροίη μὴ οἳ δύνανται ἀγωνίζεσθαι ἀλλ ̓ οἳ ἂν λάχωσιν, ἢ τῶν πλωτήρων ὃν τινα δεῖ κυβερνᾶν κληρώσειεν, ὡς δέον τὸν λαχόντα ἀλλὰ μὴ τὸν ἐπιστάμενον. Zwischen παραβολή und εἰκών wird allerdings der Unterschied nicht besonders hervorgehoben, aber es heifst kurzweg (Rhet. III, 4): ἔστι δὲ καὶ ἡ εἰκὼν μεταφορά, und genauer (l. c. III, 10): ἔστι ἡ εἰκὼν — μεταφορά διαφέρουσα προθέσει· διὸ ἧττον ἡδύ, ὅτι μακροτέρως· καὶ οὐ λέγει ὡς τοῦτο ἐκεῖνο· οὐκοῦν οὐδὲ ζητεῖ τοῦτο ἡ ψυχή. - Als Ergänzung hierzu kanu Minucian (περὶ ἐπιχειρημάτων, Rhet. Gr. Sp. Vol. I, p. 418 sq.) dienen, bei dem die „ἐπιχειρήματα" den „πίστεις“ des Aristoteles entsprechen. Er sagt, dafs die rhetorische Induktion

hervorgebracht werde durch παράδειγμα, παραβολή, εἰκών; Unterschied von Parad. und Parab. sei: ὅτι τὰ μὲν παραδείγματα ἐξ ἱστορίας λαμβάνεται, αἱ παραβολαὶ δὲ ἄνευ ἱστορίας καὶ ἀορίστως ἐκ τῶν γιγνομένων dagegen: εἰκὼν ἔστι μὲν ἡ αὐτὴ τῇ παραβολῇ, ἐναργέστερον δὲ ποιεῖ τὸν λόγον, ὥστε μὴ μόνον ἀκούειν, ἀλλὰ καὶ ὁρᾶν δοκεῖν, οἷον πορεύεται διὰ τῆς ἀγορᾶς ̓Αριστογείτων, ὥσπερ ὄφις ἢ σκορπίος ἠρκὼς τὸ κέντρον, ἄττων τῇδε κἀκεῖσε. (Dem. Aristog. p. 768) τὸ μὲν γὰρ ὥσπερ ὄφις παραβολή, τὸ δὲ ἠρκὼς τὸ κέντρον καὶ ἄττων δεῦρο κἀκεῖσε ἐπίκοινον, πρός τε τὴν παραβολὴν καὶ τοῦ ̓Αριστογείτονος ἐναργῆ παρέσχε τὴν ὄψιν τοῦ ὁρωμένου cet. Es ist deutlich, dafs diese Terminologie der oben von uns angenommenen entspricht, nach welcher die Parabel der Gedankenentwickelung durch Vergleichung dient, das Gleichnis nur eben das Bild, die Metapher entfaltet. Andere Definitionen sind schwankender; so die von similitudo, exemplum, imago bei Cornif. IV, 45 sq. und bei Cicero de or. III, 39, 53, 54; auch de inv. I, 29, wо лaqaß. mit collatio übersetzt wird. (cf. Victorinus, explanat. in Rhet. Cic. bei Halm p. 228.) Quintilian V, 11, 1 sagt: - Graeci vocant лagádεiqua, quo nomine et generaliter usi sunt in omni similium adpositione et specialiter in iis, quae rerum gestarum auctoritate nituntur. nostri fere similitudinem vocare maluerunt, quod ab illis naqaßoλn dicitur, hoc alterum exemplum, quamquam et hoc simile est et illud exemplum. nos utrumque naqadaɣua esse credamus et ipsi appellamus exemplum. nec vereor ne videar repugnare Ciceroni, quamquam conlationem separat ab exemplo. Mit dem Terminus eixó v verbindet Quint. ungefähr den von Aristot. gegebenen Begriff. Es ist ihm ein „simile", "quo exprimitur rerum aut personarum imago", mehr für poetische als rednerische Darstellung geeignet (1. c. 24), und er bezeichnet das Verhältnis der Unterordnung unter einem gegebenen oder einem gesetzten Gedanken, welches Beispiel und Vergleichung von dem nur einem ästhetischen Bedürfnis dienenden Gleichnis unterscheidet, wenn er (VIII, 3, 72) sagt: „praeclare vero ad inferendam rebus lucem repertae sunt similitudines: quarum aliae sunt, quae probationis gratia inter argumenta ponuntur, aliae ad exprimendam rerum imaginem compositae."

Ohne genauere Bestimmung ist bei dem Ps. Plut. (de vit. Hom. II, 84) zusammengestellt: εἰκών, ὁμοίωσις, παραβολή; in unnützer Ausführlichkeit mit zum Teil willkürlichen Unterscheidungen stellt Jul. Rufinianus (de figg. sent. bei Halm p. 44)

als allgemeinen Begriff die ὁμοίωσις auf, deren Arten παράδειγμα und παραβολή seien; παράδειγμα sei dreifacher Art: „aut personas tantum exhibet sine sermone, aut sermonem sine personis, aut simul utrumque"; ebenso seien drei Arten der parabola: εἰκών, ὅμοιον, ἐπαγωγή (von welcher letzteren Quint. V, 11, 2: „dixeruntque παράδειγμα ῥητορικὴν ἐπαγωγήν). Die Grammatiker, wie Donat. (III, 6, 6), Diomedes (p. 459), Charisius (IV, 4, 17 sq.) teilten die Homoeosis ein in „,,icon sive characterismos, parabola, paradigma"; ebenso Isidorus (or. I, 36, 31 sq.), der parabola mit comparatio übersetzt, Macrobius (Sat. IV, 5) und Beda (de trop. bei Halm p. 618), für welche Aufstellung wohl Tryphon (qì 100л. Rhet. Gr. Sp. Vol. III, p. 200) mafsgebend gewesen ist. (Man sehe das Schwanken in diesen Bestimmungen bei anderen z. B. Herodian (eg oxyμ. Sp. Vol. III, p. 104), Polybius Sardianus (πεQì σxnu. 1. c. p. 106 sq.), Kokondrios (1. c. p. 239 sq.), Schol. Il. II, 87. Servius (Aen. I, 497) bezieht sich auf das Gleichnis zu „stipante caterva“, welches er „, comparatio" nennt, und sagt dann: nesciunt multi, exempla, vel parabolas, vel comparationes assumptas non semper usquequaque congruere, sed interdum omni parte, interdum aliqua convenire.)

Was nun das hier zu besprechende Beispiel betrifft, so liegt in seiner Beziehung zu dem Allgemeineren, von welchem es ein Besonderes angiebt, begründet, dafs es bei dieser Hervorhebung einen bestimmten Zweck verfolge. Es wird nach dem Ausdruck der Alten, z. B. bei Tryphon (1. c. p. 200): лоòç лαоαívεoiv προτροπῆς ἢ ἀποτροπῆς ἕνεκεν, oder wenigstens δηλώσεως ἁπλῆς, wie Herodian (1. c. p. 104) hinzufügt, zur Belehrung, aufmunternd oder abmahnend, oder doch die Sache deutlich charakterisierend wirken sollen. Als Beispiel eines παράδ., welches προτροπῆς ἕνεκεν steht, führt Tryphon an Od. 1, 298: ovx dies olov xhéos λλaßε δῖος Ορέστης, πάντας ἐπ' ἀνθρώπους, ἐπεὶ ἔκτανε πατροφονῆα, Αίγισθον δολόμητιν, ὃς οἱ πατέρα κλυτὸν ἔκτα, und als παράδ. ἀποτροπῆς ἕνεκεν Iliad. 6, 131: οὐδὲ γὰρ οὐδὲ Δρύαντος υἱὸς κρατε ρὸς Λυκόεργος δὴν ἦν, ὃς ῥα θεοῖσιν ἐπουρανίοισιν ἔριζε. Donatus hat als Beispiel ",exempli hortantis" Virg. Aen. 1, 242: Antenor potuit mediis elapsus Achivis Illyricos penetrare sinus, als „ex. deterrentis" Virg. Aen. VII, 363: At non sic Phrygius penetrat Lacedaemona pastor, Ledaeamque Helenam Trojanas vexit ad oras. Als Beispiel,,dyλáσews άπîñç" führt Herodian (1. c.) Ilias 18, 590 an: ἐν δὲ χορὸν ποίκιλλε περικλυτὸς ἀμφιγυήεις, τῷ ἔκελον

οἷόν ποτ' ἐνὶ Κνωσῷ εὐρείῃ Δαίδαλος ήσκησεν καλλιπλοκάμῳ Aquadry. Es ist diese Hinweisung auf ein Werk des Dädalus indessen kein Beispiel in dem hierher gehörigen Sinne, durch welches ein Allgemeineres zur Anschauung käme, es vertritt das Angegebene nur sich selbst. Dagegen pafst das Beispiel bei Polyb. Sard. (l. c.) Od. 5, 118 sq., durch welches er zeigt, dafs das agad. auch „άπódεižív tivшv" gebe, denn an Orion, Iason wird der vorausgestellte Satz veranschaulicht. So steht z. B. jedes einzelne Beispiel als pars pro toto bei Goethe (Faust, T. II): „Nun soll ich zahlen, alle lohnen; Der Jude wird mich nicht verschonen, Der schafft Anticipationen, Die speisen Jahr um Jahr voraus. Die Schweine kommen nicht zu Fette, Verpfändet ist der Pfühl im Bette, Und auf den Tisch kommt vorgegessen Brot"; und so bei Hor. Od. III, 1, 18: non Siculae dapes dulcem elaborabunt saporem, da allgemein bekannt war: diaßóntoi εἰσιν ἐπὶ τρυφῇ αἱ τῶν Σικέλων τράπεζαι (Athen. Deip. XII, 3). - Shylock bei Shakesp. (Merch. of Ven. 4, 1) zeigt an Beispielen, deren Auswahl ihn selbst charakterisiert, dafs Hafs und Abneigung ohne vollen Grund vorhanden sein können:

- it is my humour; Is it answer'd?
What if my house be troubled with a rat,
And I be pleas'd to give ten thousand ducats
To have it baned? What, are you answer'd yet?
Some men there are, love not a gaping pig:
Some, that are mad, if they behold a cat;
And others, when the bag-pipe sings i' the nose,
Cannot contain their urine; For affection,
Mistress of passion, sways it to the mood

Of what it likes, or loaths:

Man sehe Hor. Sat. I, 1, 4-12, und denselben Sinn Ep. I, 14, 43: optat ephippia bos piger, optat arare caballus.

Es kann solche Vertretung eines Ausdrucks von allgemeinerer Bedeutung durch ein dessen Inhalt entnommenes Einzelne oder ein Beispiel auch wohl als dessen Umschreibung erscheinen, und so erklärt es sich, dafs man bei den Alten z. B. die Periphrasis unter den Tropen aufgeführt findet (vid. oben p. 28 sq.). Die Umschreibung eines Begriffs ist dem gewöhnlichen Sprachgebrauch nicht fremd (vid. Bd. I, p. 449; 453 sq.), sie kann ebenso rhetorischen Zwecken dienen, für die ästhetischen Figuren jedoch, bei denen es sich um die Bedeutung, nicht um die Form des Ausdrucks, also

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um das Sprachmaterial, nicht aber um die Sprachtechnik handelt, ist es nebensächlich, ob die Darstellung sie anwendet. Als solche Umschreibungen führen Tryphon (1. c. p. 197), Greg. Cor. (1. c. p. 220), Georg. Choerob. (1. c. p. 251), Kokondrios (1. c. p. 238) Ausdrücke an, wie Ποσειδάωνος σθένος, βίη Ηρακληείη für Poseidon, Herakles, βοῶν ἔφθιμα κάρηνα ἀντὶ τοὺς βοῦς“, wo nach Art der Antonomasie (mit Verkehrung des Subst. und Attrib.) ein Epitheton für das eigentliche Wort steht. Ähnlich bei Theokr. 22, 184: σείων καρτερὸν ἔγχος ὑπ ̓ ἀσπίδος ἄντυγα πρώτην· ὡς δ' αύτως ἄκρας ἐτινάξατο δούρατος ἀκμὰς Κάστωρ; dafs Telemach klug ist, bezeichnet Od. 20, 309: on rào̟ vośw xai oiða ἕκαστα, ἐσθλά τε καὶ τὰ χέρηα; Romani umschreibt Virg. Αen. 1, 282 mit gens togata neben der eigentlichen Benennung; auf jede Weise, alles Mögliche, in jedem Falle ist Ter. Andr. 1, 3, 9: jure injuria; Virg. Aen. IX, 595: digna et indigna; Hor. od. II, 18, 40: vocatus atque non vocatus. Goethe (Mig.) umschreibt Italien": Kennst du das Land, wo die Citronen blühn; Schiller (Jungfrau von Orl.) für „Gott“: „Der zu Mosen auf des Horebs Höhen Im feur'gen Busch sich flammend niederliefs Und ihm befahl, vor Pharao zu stehen, Der einst cet. Er sprach zu mir." Dahin gehören denn auch Wendungen, wie sie Quintilian und die römischen Grammatiker unter die Periphr. „ornandae rei causa" stellen, z. B. (Virg. Aen. IV, 584): et jam prima novo spargebat lumine terras Tithoni croceum linquens Aurora cubile statt jam lucebat, (Don. III, 6, 6) oder (Virg. Aen. 2, 268): „tempus erat, quo prima quies mortalibus aegris incipit" cet. statt prima nocte (Quint. VIII, 6, 61); so bei Schiller (Tell): „Ich will dich führen lassen und verwahren, wo weder Mond noch Sonne dich bescheint"; Kein Augustisch Alter blühte Keines Mediceers Güte Lächelte der deutschen Kunst. Schiller (Die deutsche Muse); Shakesp. (Caes. II, 1): I have seen more days than you.

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Wenn Horaz (Od. III, 29, 13) an Maecenas schreibt:

Plerumque gratae divitibus vices
Mundaeque parvo sub lare pauperum
Coenae sine aulaeis et ostro

Sollicitam explicuere frontem;

so giebt er in „mundae pauperum coenae sine aulaeis et ostro“ für sine magna pompa" (Sch. Cr.) ein synekdochisches Beispiel, ebenso in „mundae coenae sollicitam explicuere frontem" für

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