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der Verstand der Neueren empfängt sie wohl mit einem gewissermafsen ironischen Behagen; er lächelt, wenn die von ihm lediglich als Mittel betrachteten Klänge seiner Worte eine eigene Beachtung in Anspruch nehmen. Für den Ernst gilt allgemein, was Filon (Él. de Rhét. franç. p. 106) lehrt: Quelquefois c'est une ressemblance de terminaison, une consonance dont on profite pour donner à la phrase une forme plus piquante, et la graver plus sûrement dans la mémoire. Ainsi l'on a dit d'un guerrier inaccessible à la crainte comme à l'intérêt: Il n'a voulu ni se rendre, ni se vendre." Mais il faut user de ce genre d'ornements avec beaucoup de réserve; car on tomberait dans les jeux de mots et dans. les concetti, si justement reprochés aux auteurs italiens. In dem hier gegebenen Beispiel wird die Parechesis durch einen Reim hervorgebracht, aber es würde jede andere Art des Gleichklangs denselben Dienst thun. Parechesis ist so der allgemeinste terminus für Gleichklänge, sofern diese nicht der Konzinnität des Satzbaues dienen oder von der Formierung der poetischen Darstellung gefordert werden, sondern nur eben die Klänge verschiedener Wörter gegeneinander spielen (alludiren) - lassen, um eine Beziehung zwischen ihnen anzudeuten. Demnach sind Parechesen z. B. (Schiller, Wallenst. Lager): Der Rheinstrom ist worden zu einem Peinstrom, Die Klöster sind ausgenommene Nester, Die Bistümer sind verwandelt in Wüsttümer, Die Abteien und die Stifter Sind nun Raub teien und Diebesklüfter, Und alle die gesegneten deutschen Länder Sind verkehrt worden in Elender; Platen (Verhängnisvolle Gabel): Soll ich dem Herrn mit dem Flegel die Beine beflügeln?; Das Paradies wird biblischer Silbenstecherei zur Wüste durch eignen Wust; Fixe Ideen und Dukaten, die man Füchse nennt; Gerne plaudern ja die Basen und die Parabasen auch. Auch das ganze Wort kann bei verschiedener Bedeutung in der Parechesis wiederkehren, wie bei Platen (1. c.) Damon: Zur Sache, Frau! Lafst uns zur Sache kommen! Phyllis: Ja, wir müssen auch zur Sache kommen, aber zur gestohlenen; Kotzebue schmierte, wie man Stiefel schmiert; (Rom. Öd.): Kraft der Kraft zerstör' ich Dich; Rückert (Hariri): Ich sah sie sich umgestalten aus einer Alten in unsern Alten; id. (Weisheit des Brahmanen): An Manen glaubt ihr nicht, sonst würden sie euch mahnen; und Ahnen ehrt ihr nicht, sonst würdet ihr dies ahnen.

Auch kommen durch Parechesis scherzhafte Wortverdrehungen zu stande, wie bei Platen (Verh. Gabel): Sirm.: Heute gilt es

ein eleusisch wundervoll Mysterium. Phyll.: Was flüstert er von Läusen auf dem Mist herum? oder sie werden angedeutet, wie in Herders Billet an Goethe (Wahrh. und Dicht. Buch 10): Wenn des Brutus Briefe Dir sind in Ciceros Briefen, Dir, den die Tröster der Schulen von wohlgehobelten Brettern, Prachtgerüstete, trösten, doch mehr von aufsen als innen, Der von Göttern Du stammst, von Goten oder vom Kote, Goethe, sende sie mir; oder bei Platen (R. Öd.): Zelinde. Ist des Kindes Name dir vielleicht bekannt? Diagoras. Da ich fand es in der Öde, hab' ich's Ödipus genannt. Gudrun (623): Daz muote Hartmuoten harte sêre. Aesch. (Suppl. 826): ödε μάo̟лs váïos jáïos.

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Wie fein hörten die Griechen, wenn die Anspielung auf Hegelochus' Aussprache des Vs. 273 in Eur. Or. bei Aristophan. (Ran. 306) als Klangspiel sofort gewürdigt wurde: ¿§ɛoti I', woлεq Ηγέλοχος, ἡμῖν λέγειν· ἐκ κυμάτων γὰρ αὖθις αὖ γαλήν ὁρῶ! (Das Spiel mit raλv óo giebt Seeger wieder: Nach Sturm und Wellen sah ich wieder Sonnenschwein.) Viele Paronomasieen des Plautus finden sich in der Ausgabe des Phil. Pareus zusammengestellt in der Diatribe de jocis et salibus Plautinis. So (Mil. glor. II, 3, 18): Quod ego, Sceledre, scelus ex te audio? (Trin. III, 2, 43): Is mores hominum moros et morosos efficit; von den etymologischen Parechesen, den Buchstaben- und Silbenreimen sind Beispiele angegeben von Lorenz in seiner Ausg. der Mostellaria p. 48 sq. In wahrem Humor spielt Shakesp. mit dem Klange. Auch nicht im Scherze ist er sein Gefangener, wie (Merch. of Ven. III, 5) Lorenzo dem mit Moor und more silbenstechenden Lancelot sagt: How every fool can play upon the word!, aber auch im Ernst meidet er den sich bietenden nicht, wie etwa (Caes. I, 2): Cassius spricht: Now is it Rome indeed, and room enough. Eine besondere Art dieser Spiele findet sich bei Shakesp. häufig: Fremdwörter, überhaupt Ausdrücke der gebildeten Sprache nach dem Klange widersinnig verwenden zu lassen, wie ja der usus der Volkssprache auch vielfach verfährt, wenn er z. B. aus radikal ratzenkahl macht, aus bagage Package u. d. m. Mit dergleichen hat auch Sheridan (The Rivals) seine Mrs. Malaprop reichlich ausgestattet, die von sich selbst sagt: Sure, if I reprehend (statt comprehend) any thing in this world, it is the use of my oracular (st. vernacular) tongue, and a nice derangement of epitaphs! (st. arrangement of epithets). So bringt sie (IV, 2) eine Parodie zu stande von Shakesp. Haml. III, 4: I thought of what Hamlet says in the play: Hesperian curls the front of Job himself

Jove)!

(st. Hyperion's An eye, like March, to threaten at command! (statt Mars to threaten and command); A station, like Harry Mercury (statt the herald Mercury). Ähnlich spricht Petit-Jean bei Racine (Les Plaideurs III, 3): Quand je vois les États des Babiboniens (Babyloniens), Transférés des Serpens (Persans) aux Nacédoniens (Macédoniens); Quand je vois les Lorrains (Romains), de l'état dépotique (Despotique) Passer au démocrite (Démocratique) cet.

Allerdings dehnten die Alten den Begriff der Parechesis nicht so weit aus. Hermogenes (περὶ ἰδ. Sp. Vol. II, p. 367) nennt wenigstens das Klangspiel bei Demosthenes (Chers. p. 96): μέλλει πολιορκεῖν – μέλει τῶν τὴν ̓Ασίαν οἰκούντων Ἑλλήνων in bestimmter Unterscheidung als gesagt: καθ' ομοιότητα λέξεως, und, wenn ein Wort in anderer, tropischer Bedeutung wiederkehrt, wie bei Demosth. (Παραπρ. p. 434): ἐγὼ δὲ οὐ τοῦτο δέδοικα, εἰ Φίλιππος ζῇ ἢ τέθνηκεν, ἀλλ ̓ εἰ τῆς πόλεως τέθνηκε τὸ τοὺς ἀδικοῦντας μισεῖν καὶ τιμωρεῖσθαι, so ist ihm dies παρονομασία. Ebenso sagt Eustathius (p. 125, 40) von den Wortverdrehungen: ἡ γοῦν κωμῳδία τοιαῦτά τινα διθυραμβώδη ἐποίει, ἐν μιᾷ λέξει ἀναγκάζουσα γραφὰς διαφόρους νοεῖν· οἷον ὅτι εἴπῃ, ὅτι ὁ Ζεὺς λήροις τοὺς νικῶντας ἀναδῶν στεφανοῖ. τὸ γὰρ λήροις λέγεται μέν, ὡς τῶν νικώντων ἐν Ὀλυμπίοις φλυάρῳ καὶ κενῷ κόμπῳ θελγομένων, βούλεται δὲ λέγειν καὶ ὅτι λειρίοις ἤγουν άνθεσι τοὺς νικῶντας ἀναδεῖ — ταῦτα δὲ παίγνια κωμικά κατά τινα δῆθεν ὁμωνυμίαν, οὐ μὴν παρηχήσεις. ἡ γὰρ παρήχησις οὐ μιᾷ μόνῃ λέξει ἐμπεριγράφεται, ἀλλ' ἐν δυσὶ τὸ ἐλάχιστον. Dals indessen so Scherze herauskommen, ist kein Grund, die Technik des sprachlichen Ausdrucks anders zu beurteilen, und dafs hier nur Ein Klang das Klangspiel bewirkt, beantwortet Eustathius selbst: wir sehen uns genötigt, uns mehrere vorzustellen.

Die römischen Rhetoren haben den terminus der Parechesis nicht aufgenommen, und auch die Griechen haben ihn nicht scharf bestimmt. Er vermischte sich mit dem Begriff der Paronomasie, wie denn Zonaeus (περὶ σχημ. Sp. Vol. III, p. 169) die Klangspiele: οὐ τὴν ὑλακήν, ἀλλὰ τὴν φυλακήν und τῆς ἐμῆς εἴτε ἀπονοίας, εἴτε ἀνοίας zur Paronomasie anführt, dann aber sagt: ὃ καὶ παρήχησις ὀνομάζεται. Die Neueren haben, vielleicht mit Bezug auf des Hermogenes Terminologie, die Paronomasie oder, wie Quintilian (IX, 3, 66) übersetzt, die Adnominatio, zur Bezeichnung der Wiederkehr desselben Wortes in anderer Flexion oder Ableitungsform gebraucht. Adelung (Dtsch. Styl,

Bd. I, p. 284) sagt: „Die Annomination verbindet Wörter Eines Stammes miteinander, um durch den Gleichklang die Aufmerksamkeit auf den Stamm und Hauptbegriff zu lenken." Es würde diese Figur, da sie das Wort, nicht nur dessen Klang wiederholt, da also auch die Bedeutung bleibt und durch die Wiederkehr zu rhetorischer Wirkung kommt, zu den Figuren des folgenden Abschnitts zu ziehen sein, doch bietet sich dort für dieselbe u. a. der terminus des παρηγμένον. Für den jetzt üblichen Gebrauch des Namens liefse sich Eustathius anführen, der (zu Ilias 2, 235): Αχαιίδες, οὐκέτ' Αχαιοί eine παρονομασία neunt, ebenso: οὐ Φίλ ιππος, ἀλλὰ Φιλίππιον κεκράτηκε τῆς Ἑλλάδος; ferner (zu Ilias 2, 788) ἀγορὰς ἀγόρευον, βουλὴν βουλεύει cet.; dafs er indes Gleichklang von der Gleichheit des Stammes trennt, ergiebt sich z. B. aus der Bemerkung zu Ilias 1, 480: ἔστι δὲ τὸ μὲν ἱστὸν ἐστήσατο τρόπος ἐτυμολογικός, ὡς καὶ ἐν Ὀδυσσείᾳ τό, ἱστὸν στησαμένη ύφαινεν· ἑκάτερος γὰρ ἱστὸς ἐκ τοῦ ἵστασθαι λέγεται. – Τὸ δὲ ἱστία παρηχεῖται πρὸς τὸν ἱστόν. Ebenso erklärt er zu Ilias 4, 323 γέρας – γερόντων für ein σχῆμα ἐτυμολογίας und aufserdem für αons. Bei Aristonic. Schol. II. 6, 194 (τέμενος τάμον, ib. 12, 243 (Θοῶτα, θέων u. sonst, heilst es: ὅτι παρετυμολογεῖ κ. τ. λ. Im Schol. zu Il. 2, 121: πόλεμον πολεμίζειν. τὸ δὲ τοιοῦτον σχῆμα παρονομασία καλεῖται. die (erste) Definition bei Diomedes (p. 441): paronomasia est veluti quaedam denominatio, cum praecedenti nomini aut verbum aut nomen adnectitur ex eodem figuratu, ut fugam fugit, facinora fecit cet., berührt die Gleichheit des Stammes, aber im allgemeinen wurde Annominatio oder Paronomasie in dem Sinne genommen, dass es mit der Parechesis zusammen den weiteren Umfang ausfüllt, welchen wir der Parechesis, dem Klangspiel, gegeben haben, etwa entsprechend Ciceros (de or. III, 54) Definition: paullum immutatum verbum atque deflexum. (Hierzu Beispiele 1. c. II, 63.) Cornific. (IV, 21) unterscheidet als Arten, wie Annominatio bewirkt wird: attenuatione aut complexione ejusdem litterae z. B. Hic, qui se magnifice jactat atque ostentat, venit ante, quam Romam venit (venit = veniit); hic, quos homines alea vincit, eos ferro statim vincit; productione ejusdem litterae avium avium); brevitate (curiam Curiam); addendis litteris (temperare obtemperare); demendis litteris (lenones leones); transferendis (vano navo); commutandis (deligere diligere); und andere, bei denen die Klangähnlichkeit geringer ist (conscripti circumscripti), oder „genus, quod versatur in casuum

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Auch

commutatione aut unius aut plurium nominum" z. B. Alexander Macedo summo labore animum ad virtutem a pueritia conformavit; Alexandri virtutes per orbem terrae cum laude et gloria vulgatae sunt; Alexandrum omnes maxume metuerunt, idem plurumum dilexerunt; Alexandro si vita data longior Oceanum manus Macedonum transvolasset. Diese letzte Art (лоlýлTOV) gehört zu den Wortfiguren und wäre besser der traductio (IV, 14) zugewiesen worden, quae facit, ut idem verbum crebrius ponatur"*), wofür aus dieser die Wortspiele hierher zu ziehen wären: cur eam rem studiose curas, quae tibi multas dabit curas?; amari jucundum est, si curetur, ne quid insit amari cet.

Quintilian, der (IX, 3, 66-74) die Paronomasie bespricht, bringt zu Cornificius nichts Wesentliches hinzu; ebenso Rutil. Lupus (H. p. 4); Jul. Rufinian. (ib. p. 51), der u. a. als Beispiele giebt Ter. Andr. 1, 3, 13: Nam inceptio est amentium, haud amantium; id. Heaut. 2, 3, 115: tibi erunt parata verba, huic homini verbera; Virg. Aen. 1, 399: Puppesque tuae pubesque tuorum; er übersetzt Paronom. mit adnominatio oder adfictio. Aquila Romanus (H. p. 30) nennt die Paron. „levis immutatio“, giebt auch ein Beispiel eigener Art: legem flagitasti, quae tibi non deerat; erat enim diligentissime scripta. (Cicero p. Mur. 13. 46), wie z. B. bei Cicero (in carmine): o fortunatam natam me consule Romam (Quint. IX, 4, 41). Im Carmen de figg. (H. p. 67) heifst es bei der IIagovouacía: Supparile est, alia aequisono si nomine dicas Mobilitas, non nobilitas; bona gens, mala mens est; Dividiae, non divitiae; tibi villa favilla est. Die Schemata dian. (H. p. 75) übersetzen aооvoμ. mit denominatio; ebenso Beda (H. p. 609); auch Donatus (III, 5, 2); nichts Besonderes haben Mart. Capella (H. 481); Charisius (IV, 6, 11);

*) Die Benennung traductio bei Cornif. erklärt Quintilian (IX, 3, 71): videlicet alterius intellectus ad alterum, also: Überführen der Bedeutung des Einen auf das Andere, wie in dem Beispiel: qui nihil habet in vita jucundius vita, is cum virtute vitam non potest colere. Dies heifst sonst wohl ávázkaσis oder λox und wirkt rhetorisch, nicht musikalisch. Allerdings aber kann auch ein aus Wörtern bestehender Teil einer Rede nur um des Klangspiels willen wiederholt werden, wie z. B. bei Rückert (Aus der Jugendzeit): Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm, Waren Kisten und Kasten schwer; Als ich wieder kam, als ich wieder kam, War alles leer; oder bei Platen (Reue): Wie rafft' ich mich auf in der Nacht, in der Nacht.

Ähnlich z. B. Eurip. (Phoen. 819): Bioßugor is azoar idúry zdány ποτ ̓ ἐν οἴκοις (Bakch. 1065): κατήγεν, ἦγεν, ήγεν εἰς μέλαν πέδον; (Hel. 648 sq.) Aesch. Eum. 324; 768; 798 u. s. f. (vide Bd. I, p. 392.)

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