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Die vor nun 35 Jahren von meinem seligen Vater herausgegebene,,Bibliothek der Symbole und Glaubensregeln der apostolisch-katholischen Kirche" ist allgemein in so hohem Grade anerkannt worden und hat sich als ein so nützliches Werk erwiesen, dass ich eine Pflicht zu erfüllen glaubte, wenn ich der vor mehreren Jahren an mich gerichteten Aufforderung des Herrn Verlegers, nachdem das Werk im Buchhandel vergriffen, eine neue Ausgabe desselben zu veranstalten, Folge leistete, zumal dieselbe Aufforderung schon vorher auch von anderer Seite wiederholt an mich ergangen war, und ein ähnliches Werk aus neuerer Zeit nicht vorhanden ist, welches das gleiche Bedürfniss zu befriedigen im Stande wäre. Dabei verhehlte ich mir nicht, dass, wenn die neue Ausgabe ebenso, wie das ursprüngliche Werk, dem vorhandenen Bedürfnisse wirklich entsprechen sollte, es nothwendig wäre, nicht bloss einen Abdruck des letzteren, etwa mit geringen Veränderungen und Vermehrungen, zu besorgen, sondern dasselbe zum Theil neu zu bearbeiten. Nicht nur schien es nöthig zu sein, eine nicht unerhebliche Anzahl von Urkunden, unter denen sich auch solche befinden, die erst in neuerer Zeit aufgefunden worden sind, neu aufzunehmen, mehrere der schon in der ersten Ausgabe mitgetheilten in berichtigtem Texte zu geben, sondern auch in den den Texten hinzugefügten Anmerkungen manche neue Untersuchungen zu

berücksichtigen*), sowie das gesammte Material in einer etwas anderen Weise zu ordnen. Auf der andern Seite schien es zweckmässig darauf bedacht zu sein, dass das Werk in seiner neuen Form nicht einen allzu grossen Umfang gewinne, wodurch die Anschaffung desselben in den Kreisen der Studirenden, für welche es doch vorzugsweise bestimmt ist, erschwert werden würde. Letztere Rücksicht schien mir die Pflicht aufzuerlegen, mich auf die Mittheilung der wichtigsten Urkunden zu beschränken und auch in den beigefügten kritischen und erläuternden Anmerkungen alles irgend Entbehrliche wegzulassen.

Was nun die von mir vorgenommenen Veränderungen im Einzelnen betrifft, so sind die wichtigsten derselben folgende:

1. Sämmtliche Abschnitte des Werkes habe ich in der neuen Ausgabe durch Aufnahme neuer Urkunden vermehrt. Am Wenigsten gilt dies von dem Abschnitt, welcher die verschiedenen Relationen der Regula fidei zusammenstellt. Ich glaubte hier nur noch eine in der 1. Auflage übersehene Stelle des Irenäus (s. § 3) und eine zusammenfassende Darstellung des traditionellen Glaubens in einer Rede des Gregor von Nazianz (s. § 13) hinzufügen zu müssen, letztere, um auch aus der späteren Zeit eine Urkunde mit aufzunehmen. Dagegen war ich der Meinung, dass so kurze Ansätze zu Lehrformeln, wie sie sich bei Ignatius, Hermas, Justin dem Märtyrer finden, füglich unberücksichtigt bleiben könnten. Einen desto grösseren Zuwachs hat der Abschnitt erhalten, welcher die verschiedenen Formulare des Symbolum Apostolicum enthält. In ihm sind neu aufgenommen §§ 20. 25. 32. 35. 38-40. 42-44. 48-60. Eine der altrömischen sehr verwandte Formel desselben ist mir leider erst während des Druckes zugänglich geworden. Ich habe sie daher nicht in dem Werke selbst an der für sie passenden Stelle mittheilen können, sondern lasse sie in einem diesen einleitenden Bemerkungen hinzugefügten Anhange besonders abdrucken. Eine

*) Besonders viel verdanke ich den so gründlichen und gelehrten Untersuchungen von Dr. C. P. Caspari in seinen „Ungedruckte, unbeachtete und wenig beachtete Quellen zur Geschichte des Taufsymbols und der Glaubensregel.“ 3 Bände. Christiania. 1866-1875.

Ergänzung zu dem in der 1. Aufl. Gegebenen enthält auch § 34, sofern ich hier mit dem Text der Spanischen Formel, wie sie Etherius und Beatus darbieten, auch den von Ildefonsus von Toledo überlieferten verglichen habe. Dass ich auch einige altdeutsche, angelsächsische, altenglische und einen normannischen Text aufgenommen habe, wird man hoffentlich nicht missbilligen. Bekanntlich giebt es solcher noch eine grössere Anzahl. Doch habe ich geglaubt, mich auf die ältesten beschränken zu dürfen. Von TaufSymbolen der morgenländischen Kirche ist neu hinzugekommen § 63a. und § 66. 69-72; von Symbolen der ökumenischen Synoden: § 79; von solchen der Particular-Synoden: § 87. 92. 98-100. 102. 104-113; von Privat-Symbolen einzelner Kirchenlehrer: § 117. 120. 124-126. 132. 136-138. 140-143. 145-161.

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2. Berichtigt habe ich durch Anm. 81 den in der 1. Aufl. § 20 sub a. mitgetheilten Text einer Aquilejensischen Formel des apostolischen Symbols; ebenso in § 41 den des Symbols des Pseudo-Athanasius, welcher in der 1. Aufl. nach Walch nicht ganz genau mitgetheilt worden war; ferner in § 73 den Text des Nicänischen Symbols. Auch vergl. § 83 der neuen Aufl. mit § 53 der früheren.

3. Weggelassen habe ich § 22 der früheren Auflage, die nach Rufinus gegebene orientalische Formel des apostolischen Symbols, da es mir unzweifelhaft erscheint, dass Rufinus mit dem, was er in seiner Expositio Symboli Apostolici über die Abweichungen der Orientalen hinsichtlich des apostolischen Symbols von den Occidentalen sagt, nicht eine einzelne bestimmte Formel jener im Auge hat, sondern vielmehr die allen einzelnen orientalischen Taufbekenntnissen gemeinsamen Eigenthümlichkeiten hervorheben will. — Ferner habe ich den Anhang zu § 26 der 1. Aufl. über das sogenannte kürzere Symbol bei Cyrillus geglaubt streichen zu dürfen. Dasselbe gilt von den in der 1. Aufl. hinzugefügten lateinischen Uebersetzungen der Glaubensbekenntnisse des Gregorius Thaumaturgus, des Märtyrers Lucianus und des Theodorus von Mopsvestia. In eine Anmerkung verwiesen habe ich das Wichtigste aus dem in der 1. Aufl. zu § 10

hinzugefügten Anhange. Ausserdem habe ich auf den Wunsch des Herrn Verlegers die früher sehr umfangreichen Anmerkungen, soweit es irgend zulässig erschien, verkürzt.

4. Was die Ordnung des Materials betrifft, so habe ich a) die verschiedenen Relationen der Glaubensregel nicht, wie es früher geschehen war, zwischen das apostolische und die übrigen kirchlichen Symbole gestellt, sondern gleich an den Anfang. Es bewog mich dazu ein doppelter Grund: 1) dass die meisten dieser Relationen einer älteren Zeit angehören, als die ältesten noch vorhandenen Formulare des Symbolum Apostolicum. 2) Es schien mir nicht zweckmässig, das apostolische Symbol von den übrigen zu trennen, da jenes, wenn es auch die Grundlage aller übrigen Symbole bildet und mit Recht den Namen des apostolischen führt, doch immerhin als ein kirchliches angesehen werden muss. Demgemäss habe ich

b) an die Stelle der Dreitheilung in der ersten Aufl. die Zweitheilung treten lassen, indem ich den gesammten Stoff in die beiden Abtheilungen: Regula fidei der alten Kirche und Symbole der alten Kirche gesondert habe.

c) Aufgegeben habe ich die Zusammenstellung der vor-
nicänischen Symbole in einem besonderen Abschnitt,
sowie

d) die Trennung der allgemein kirchlichen von den
heterodoxen Symbolen. Letztere schien mir unzweck-
mässig, weil sie nöthigen würde, manche eng zusammen-
gehörige Symbole, wie z. B. die Anathematismen des
Cyrillus und die Gegen-Anathematismen des Nestorius,
von einander zu trennen. Demgemäss habe ich
e) die Abtheilung, welche die Symbole umfasst, in vier
Abschnitte gesondert, indem ich unterschieden habe:
1. Die Taufsymbole. 2. Die Symbole der öku-
menischen Synoden. 3. Die Symbole der Par-
ticular-Synoden. 4. Die Privat-Symbole ein-
zelner Kirchenlehrer. Innerhalb dieser Abschnitte
habe ich die einzelnen Symbole, soweit es möglich

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