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ὁ μη πιστευων, ηδη κεκριται 3, 18.; θεου geht auf πατηρ zurück, aber der Vater ist nicht der unmittelbare Exekutor der Strafe, sondern der Sohn, dem der Vater alles Gericht, das gegenwärtige und künftige übergeben hat, vgl. 5, 22. 27.

Jesus kommt auf dem Hinzuge nach Galiläa durch Samarien nach Sichem; sein Gespräch mit einem samaritischen Weibe; Unterredung mit seinen Jüngern; der Glaube der

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Jesus verläßt Judäa und nimmt den Weg nach Galiläa durch Samarien, V. 1.-6. V. 1.-3. Die feindselige Gesinnung der pharisäischen Synedristen gegen den Läufer, an welcher der größere Theil der Pharisäerparthei überhaupt Theil nahm s. S. 193. 199, hatte sich seit dem ersten öffentlichen Auftreten Jesu in Jerusalem am Paschafeste auch gegen ihn gerichtet s. S. 287. Wenn nun den pharisäischen Hierarchen die Nachricht zukam, daß sich Jesus in der jüdischen Landschaft aufhalte, daß er da Anerkennung unter dem Volke suche und mit so gutem Erfolge wirke, daß sich bereits mehr Anhänger um ihn sammeln, als sein Vorläufer Johannes fand, so war zu befürchten, daß jene bei Gelegenheit einen Versuch machen, ihn zu vernichten. Es durfte sich aber Jesus einer solchen Gefahr noch nicht aussehen, weil, wenn er jetzt schon aus seiner messianischen Wirksamkeit herausgerissen worden wäre, das erst angefangene Werk keinen Bestand haben konnte. Um also der drohenden Gefahr zu entgehen, verließ er Judäa und trat wieder die Reise nach Galiläa an; in diesem nördlichen Landstriche war er dem beobachtenden Blicke seiner Feinde ferne, und erlangte er bei den Galiläern eine ausgebreitete Anerkennung, so konnte er auch wieder mit geringerer Gefahr Jerusalem besuchen, wenn er hierzu die Festzeiten wählte; denn an den Festen versammelten sich die Galiläer schaarenweise in der hl. Stadt und ihre zahlreiche Ans wesenheit diente dem Herrn, wenn sie für ihn gewonnen waren, zum Schuße gegen die feindseligen Plane der Hierarchen. Daß der hier angezeigte zweite Hinzug Jesu nach Galiläa identisch ist mit der Reise Matth. 4, 12 parall., ist bereits oben S. 245.

erörtert worden; die Gefangennehmung des Läufers, welche der Reise bei den Spnoptt. unmittelbar vorangeht, läßt sich nämlich bald nach dem Vorgange Joh. 3, 25 ff. als eingetreten annehmen und somit auch vor den Johann. Reisebericht sehen. Wenn Matth. die Gefangennehmung des Läufers als das Motiv der Abreise oder Uebersiedlung Jesu nach Galiläa hinstellt, Johannes aber dieselbe an die Gefahr knüpft, welche dem Herrn von Seite der Pharisäer drohte, so liegt darin so wenig ein Widerspruch, daß sich die beiden Angaben vielmehr gegenseitig ergänzen. Die Gefangennehmung des Läufers durch Herodes Antipas wurde nämlich nicht einzig durch den Ladel veranlaßt, den er über die Verheirathung des leßtern mit der Frau seines Bruders Philippus aussprach, s. Matth. 14, 3 ff. parall., sondern es waren zugleich politische Befürchtungen der Grund dieser Gewaltthat 1). Darin war nun aber der Pharisäerparthei der Weg gezeigt, Jesum zu vernichten, denn sie konnten hoffen, ihm durch eine politische Anklage ein gleiches Loos zu bereiten. Der Bericht des Matth. läßt sich also in dies Verhältniß zum Berichte des Johannes stellen, daß der erstere das Faktum mittheilt, welches die von Johannes angedeutete Gefahr für Jesum von Seite der Pharisäer dringend machte, oder daß jener den mittelbaren, Johannes aber den unmittelbaren Grund der Abreise Jesu hervorhebt 2).

Κύριος (wofür einige gluttoritt. Ιησους tefen 3 ift hier wie 6, 23. 11, 1. K. 20. u. 21. Messiasname oder Bezeichnung Jesu nach seiner messianischen Würde, die vornehmlich seit seiner Verherrlichung unter seinen Bekennern üblich wurde; sonst steht es bei Joh. und den Synoptt. häufig in Anreden an ihn bloß als nomen honoris obne meffranifdye Begiehung, wie ῥαββι, διδασκαλος. Der Evangelist will wörtlich berichten, was die Pharisäer gehört hatten; darum schreibt er ori Inoovs, und nicht avros. Es wurde ihnen mitgetheilt, daß Jesus selbst die Laufe verrichte; dies war, wie der Evangelist durch seine Correktion V. 2. anzudeuten scheint, dieser Parthei besonders anstößig, vermuthlich

1) Joseph. Antiqq. XVIII. 5, 3.

2) Vgl. Ebrard a. a. D. S. 347 f. Ueber die scheinbare Schwierigkeit in Betreff der Uebersiedlung Jesu in das Gebiet des Herodes Antipas, der so eben den Täufer gefangen nahm, s. Hug a. a. D. II. 1. S. 28 f. 3) S. bei Griesbach und Scholz.

darum, weil sie diese Laufverrichtung wieder als einen faktischen Beweis dafür ansah, daß Jesus sich wirklich als Messias geltend machen wolle (s. 3. 1, 24. S. 198 f.), was sie schon aus seiner ersten öffentlichen Handlung im Lempel zu Jerusalem entnommen hatte '). Daß aber der Herr, nach der berichtigenden Bemerkung des Johannes, nicht selbst taufte, ist daraus zu erklären, daß die höhere Laufe, die Laufe mit dem hl. Geiste, welche für die messianische Zeit verheißen war, jezt noch nicht ertheilt werden konnte, da die Vereinigung des Geistes Gottes mit dem Geschlechte die Vollendung des Erlösungswerkes vorausseßt (f. S. 309.); bis zum Tode des Herrn konnte nur eine Vorbereitungstaufe ertheilt werden, und diese zu verrichten war wohl wie für den Vorläufer, so auch für die Jünger des Messias angemessen, die im Verhälts nisse der Diener zu ihm stehen und sich in dieser Eigenschaft an jenen anreihen, aber nicht so für den Messias selbst; es konnte auch scheinen, daß, wenn Jesus eine Taufe verrichtete, ohne daß sich der hl. Geist in den Getauften wirksam zeigte, die alttestas mentlichen Verheißungen und die Ankündigung des Läufers (Matth. 3, 11.) in ihm sich nicht erfüllen, daß er also nicht der vers sprochene Messias sei.

V. 4. Jesus war nach 3, 25. bereits der samaritischen Grenze nahe gekommen; er mußte also ede, wenn er nicht einen großen Umweg machen wollte, zur Reise nach Galiläa die Straße durch Samarien wählen; diesen Weg machten auch gez meinhin die galiläischen Festbesucher bei ihren Hin- und Herreisen und nur ganz strenge Juden seßten bei Scythopolis und Jericho über den Jordan, um auf der östlichen Straße durch Peräa das samaritische Gebiet zu umgehen 2). Die Bewohner der Provinz waren ein Mischvolk, das sich aus den Ueberresten der Bürger des aufgelösten Reiches Israel und den dahin verpflanzten Colonisten aus Babel, Eutha, Ava, Chamath und Sepharvaim gebildet hatte, 2 Kön. 17, 24. 3). Bald nach der Einwanderung

1) Chrysost. Homil.: 31.: Αυτος μεν ουκ εβαπτιζεν· οἱ δε επαγγελλοντες βουλομενοι διέγειραι τους ακουοντας εις φθόνον, ούτως επαγγελλον.

2) Joseph. Antiqq. XX. 6.: 1. Edos y tois Tahikaiis ev tais kogtais εις την ἱεραν πολιν παραγινομένοις, ὁδευειν δια της Σαμαρέων χώρας. Vita §. 52. Παντως εδει τους ταχυ βουλομενους απελθειν, δι' εκείνης [Σαμαρείας] πορευεσθαι· τρισι γαρ ήμεραις απο Γαλιλαιας ενεστιν οὕτως εις Ιεροσολυμα zavalvoaι, cfr. Lightfoot. ad h. 1.

3) Kalker in den theolog. Mitarbeiten von Pelt. 1840. 3 H. S. 24 ff.

der affyrischen Colonisten entstand mit der nationalen Vermischung dieser Fremden und der Israeliten auch eine gemischte Gottesverehrung; die heidnischen Landesreligionen der eingewanderten Stämme und der Jehovacultus der Israeliten wurden mit einander verschmolzen, 2 Kön. 17, 26.-34. Zwar suchte der jüdische König Josia, wie früher Hiskia, unter den Samaritern den reinen Jehovacult herzustellen, und es gelang ihm, sie zur Theilnahme an dem Tempeldienste in Jerusalem zu bewegen; 2 Chron. 34, 9. 33. Aber diese religiöse Vereinigung dauerte nur bis zu seinem Lode, und wenn sich die Samariter nun später wieder zwischen Jehova und den Gößen theilten, so mußte dies den Erfolg haben, daß sie von den benachbarten Judäern gehaßt und verachtet wurden. Dieser Haß erhielt sich bei den Judäern auch während des Erils; denn als die Huld des Cyrus sie in ihr Vaterland zurückführte und die Wiederherstellung des Tempels unternommen wurde, so behandelten sie die Samariter, welche als Jehovaverehrer an dem Tempelbau Theil nehmen und mit ihnen in religiöse Gemeinschaft treten wollten, zum Voraus als Feinde und wiesen ihr Verlangen unbedingt zurück, Esra 4, 1 ff. Die Samariter nahmen nun auch ihrerseits eine feindselige Stellung gegen die Juden 1) und wußten durch Verläumdungen, welche sie am persischen Hofe gegen sie vorbrachten, den Tempelbau bis zum Regierungsantritte des Königs Darius Hystaspis zu verhindern, Esra 4, 5. Die Trennung beider Völker wurde endlich auf immer bes festigt, als der persische Satrape in Samarien Saneballat mit Erlaubniß des persischen Hofes auf dem Berge Garizim bei Sichem den Samaritern einen eigenen Jehovatempel erbaute und ein eigenes Hohpriesterthum errichtete, das er seinem Schwiegersohne, dem Sohne des Hohpriesters Jojada, erblich übertrug. Diesen hatte Nehemia, weil er seine ausländische Frau nicht ents lassen wollte, von den priesterlichen Verrichtungen ausgeschlossen und aus der Jehovagemeinde ausgestoßen, Neh. 13, 28., was seinen Schwiegervater zu solchen Neuerungen veranlaßte 2). Mit

1) Tovdaror seit dem Ende des Erils gemeinschaftlicher Name des israelitischen Volkes.

2) Joseph., der Antiqq. XI. 8, 2. davon berichtet, nennt den Schwiegersohn des Saneballat Manasse, macht ihn aber fälschlich zum Sohne des Hohpriesters Faddu und irrt ferner darin, daß er diese Geschichte in die Regierungszeit des Darius Codomannus versett; sie ereignete sich gegen

der Errichtung eines Hohpriesterthums unter den Samaritern hat wahrscheinlich zugleich eine Läuterung ihrer Religion Statt gefunden, welche sich unter dem Einflusse der Juden fortseßte, die von Zeit zu Zeit sich zu ihnen flüchteten 1). Sie hielten sich aber nur an den Pentateuch, auf welchen sich auch ihre Messiashoffnung stüßte; die übrigen hl. Bücher der Juden wurden niemals von ihnen aufgenommen. Der Tempel auf Garizim wurde um d. J. 129 v. Chr. von Joh. Hyrkanus zerstört; dessenungeachtet fuhren die Samariter fort, ihren Gottesdienst auf diesem Berge zu halten 2). Der alte Haß der Juden gegen sie erhielt sich bis auf die Lage des Herrn, s. Joh. 4, 9. 8, 48., und bis zur Auflösung des jüdischen Staates, und ingleichem verblieben auch die Samariter in ihrer feindseligen Stellung gegen die Juden, f. Luk. 9, 53.; aber die Juden scheinen es den Samaritern in der Feindseligkeit zuvorgethan zu haben 3). Der Herr war über die Feindseligkeiten beider Völker erhaben; er betrat das Land der Samariter mit der Absicht, bei dieser Gelegenheit seiner Durchreise auch ihnen das Heil zu verkünden, das sie gleich den Juden

erwarteten.

2. 5. 6. Die Straße durch Samarien führte über Sichem. Zvxao (nach den besten Zeugen, wogegen minder ansehnliche Auftt. Zixa o lesen 4) ist dieselbe Stadt, welche im A. T. (1 Mos. 33, 18. Jos. 20, 7. 21, 21. u. a.) □zy, in der griech. Ueberseßung der LXX. Zvyɛu (so auch Apg., 7, 16.) und Zvaiμa (tα u. ǹ, tα Zızıμa auch bei Joseph.) heißt; später führte sie Sent Damen Φλαουια Νεα πολις 3u Ghren bes faifers Vefpa sian, welcher sie neu erbaute und ihr das römische Bürgerrecht verlieh, und die Araber haben daraus illi, Nablos, ge= macht ). Die Benennung Zvyag, welche einzig hier sich findet, ist schwerlich eine zufällige Corruption von dɔy oder Zvyɛuz

das Ende der Regierug des Darius Nothus ungef. 408 v. Chr. vgl. Jahn Arch. II. 1. S. 272 ff. Sieffert Prolusio de tempore schismatis ecclesiastici Judaeos inter et Samaritanos oborti. Regiom. 1828.

1) Joseph. 1. 1.

2) Joseph. Antiqq. XIII. 9, 1.

XVIII. 4, 1. Bell. Jud. I. 2, 6.

3) Vgl. Winer Bibl. Realwörterb. unter dem Art. Samaritaner. 4) S. bei Griesbach und Scholz.

5) Vgl. Rosenmüller Bibl. Geograph. II. 2. S. 118 ff. und Lightfoot Centuria chorogr. Matth. praemissa c. LVI.

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