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σags xaι aiμa, Matth. 16, 17. Gal. 1, 16., wieder ohne ethische Beziehung, aber zuweilen mit dem Nebenbegriffe der Schwäche in Hinsicht auf Erkenntniß, Chatkraft oder Dauer; 3) die sinnliche Natur des Menschen in ihrem aus der Ursünde hervorgegangenen Widerstreite gegen den Geist, 1 Joh. 2, 16. Röm. 7, 18. Eph. 2, 3. Gal. 5, 16. u. a.; 4) das ganze von Gott getrennte, von Selbstsucht und niedern Trieben beherrschte Menschenwesen, oder diesen Zustand des Menschen, Joh. 3, 3., welcher gewöhnlich durch das Adjekt. σɑqxixos bezeichnet wird, Ròm. 7, 14. 1 Kor. 1, 20. u. a. ') Die letzten zwei Bedeutungen hängen mit dem ethischen Sinne von 200uos in der Art zusammen, daß in oags mehr die Anlage zur Sünde, in xooμos aber ihre Entwicklung und zwar in einer Gesammtheit von Einzelheiten ausgedrückt wird. Wenn in andern Stellen der oags ein dɛλŋua, Evμα, vous beigelegt wird, ist die sinnliche Natur, im Widerstreite mit dem Geiste, gedacht, welche sich in ihrer verkehrten Sidtung eben in sem θελημα, επιθυμια unb νους – bem finn» lichen Begehren, Gelüsten und Verlangen thätig erweiset; vgl. 1 Joh. 2, 16. Gal. 5, 16. 24. Eph. 2, 3. Es ist also auch an unserer Stelle oɑgs von der sinnlichen Natur zu verstehen, und zwar von dieser nach ihrem Gegensaße gegen den Geist, in welchem sie ihre eigenen blinden Triebe befriedigen will, und IɛAqua ist der Trieb der so aufgefaßten sinnlichen Natur. Es wird also hier die natürliche Zeugung als eine solche bezeichnet, welche ihren Grund hat in der blinden Herrschaft des sinnlichen Triebes, von dieser ihren Ursprung nimmt (εx Jehηuatos), während das erste Glied die Zeugung nach dem Zeugungsstoffe (es aiuarwv) beschreibt; die zweite Bes zeichnung sieht insbesondere auf den unerlösten Zustand hin, wo die Sinnlichkeit eine überwältigende Macht gegen den Geist ausübt und die Zeugung einen ganz roh sinnlichen Charakter hat. Vgl. Weish. 7. — Oeλnua im dritten Gliede muß in demselben Sinne aufgefaßt werden, den es im zweiten Gliede hat; es ist wieder das sinnliche Gelüsten, das Gelüsten der sinnlichen Natur, aber dieses wird durch den Genit. avdoos jetzt bestimmt als ein

1) Vgl. die angef. Abhandl. über swn, avaotaois und xpiois. S. 15357. u. Julius Müller Chriftliche Lehre von der Sünde. Breslau 1839. I. B. S. 162 ff.

das

Gelüsten der sinnlichen Natur im Manne. Es wird also die physische Zeugung hier, wie vorher, nach ihrem sinnlichen Urspunge bezeichnet, nur ist dieser Ursprung jeßt in engerer Bes ziehung gedacht und ausgesprochen; absichtlich feßt der Evangelist sem allgemeinen ausbruce σαρξ δας ανηρ = σαρξ του ανδρος aut Seite, damit sich ein bestimmterer Gegensaß zum Erzeuger der Kinder Gottes, zu Jeos im letzten Gliede herausstellt. Der physischen Geburt steht entgegen die Geburt zur Kindschaft, die ihren Urs sprung in Gott hatte (ex tov 9ɛov); denn sie ist ja die Neuschaffung des Menschen und seines Verhältnisses zu Gott, welche durch die Wirksamkeit des Logos hervorgebracht wurde; in der Periode nach der Vollendung des Erlösungswerkes durch den Lod ist es der hl. Geist, welcher die Neuschaffung des Menschen bes wirkt, Joh. 3, 3.

Nach dieser Darstellung der Wirksamkeit des Logos ist die ganze alttestamentliche Dekonomie ein göttliches Werk, und es läßt sich annehmen, daß diese Wirksamkeit des Logos in der alten Zeit mit polemischer Rücksicht auf die falschen Vorstellungen entwickelt ist, nach welchen der Offenbarer des alten Bundes nur ein niederes, untergeordnetes Wesen ist (vgl. Einltg. §. 7.).

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V. 14. Die Kindschaft war schon in der Vorzeit bedingt durch die künftige Menschwerdung, oder näher durch den künftigen stellvertretenden Tod des Mensch werdenden Logos (f. 3. V. 4.); nach einer langen Vorbereitung des Geschlechtes auf den kommenden ist endlich diese Menschwerdung hiftori d eingetreten, – και όλογος σαρξ εγένετο. Sie seht die Menschen in den Stand, die Swŋ von ihrer subjektiven Seite in einem höhern Grade zu erreichen, als vordem, weil die Wahrheit jezt vollkommener zur Erkenntniß und Anschauung gebracht wird und in Folge des Todes Christi der hl. Geist sich wieder mit der gläubigen Menschheit verbindet, als erleuchtendes und belebendes Prinzip, das wegen der Sünde vom Geschlechte gewichen war, 1 Mos. 6, 3. Zags bedeutet die menschliche Natur (s. z. V. 13.), und zwar diese nach ihren beiden Faktoren, dem geistigen und physischen, vgl. Röm. 1, 3.; die menschliche Natur ist hier individuell zu denken, als die Natur eines Individuums, und in soferne ist oags = avIqwños, vgl. Phil. 2, 7.8.'). Die Wahl dieses Ausdruckes zur Bezeichnung der Mensch

1) Cyrill. Alex. Ι. 9.: ὁμοιον γαρ, ὡς και γυμνότερον εφασκεν, ὁ λογος

lichkeit ist von einem polemischen Interesse geleitet; der Sat: ὁ λόγος σαρξ εγενετο ift bem Doletismus entgegengefett, welcher das Sichtbare des menschlichen Wesens, das in dem Worte ocos besonders hervortritt und zwar als ein wahrhaft Reales (vgl. 1 Joh. 4, 2 f. 2. Br. 7. 1 Tim. 3, 16. - Hebr. 2, 14.), bei dem Herrn nur für Schein, nicht für Wirklichkeit anerkennt, oder in einer andern Form auftretend die Einigung des Logos mit einem Menschen von Anfang an und auf immer wegen der materiellen Substanz des menschlichen Wesens läugnet und nur eine vorübergehende, erst später erfolgende Verbindung des Logos mit dem Menschen Jesu annimmt (S. Einltg. §. 7.). Wenn nun aber auch in σags der Begriff der Leiblichkeit besonders hers vortritt, so darf es doch nicht von dieser mit Ausschluß des menschlichen Geistes, = owμɑ aufgefaßt werden, so daß der Sató hoyos oags ɛy. den Sinn gäbe: der Logos sei leiblich geworden, habe einen menschlichen Leib angenommen, in welcher er die Stelle des menschlichen Geistes vertreten, wie Apollis naris lehrte '). Bei dieser Auffassung verliert Christus die Menschlichkeit, weil die menschliche Natur aus zwei Faktoren, dem physischen Antheile und dem kreatürlichen Geiste, besteht; sie widerspricht aber ganz dem biblischen Bilde von Christus, welches eine stufenweise Bildung des geistigen Lebens darstellt 2), die doch einen kreatürlichen Geist vorausseßt. Es ist auch yɛveo da nicht von einem solchen Werden zu verstehen, das ein Aufhören des frühern substanziellen Seins in sich schließt, also wesenhafte Veränderung wäre ); so fiele die Gött lichkeit Christi hinweg, welche doch im Evang. überall ges lehrt wird; es enthält auch der Saß: daß der Logos, d. i. Gott

ανθρωπος εγενετο· ξενον και παλιν ήμιν, η ασυνήθες ουδεν οὕτω λεγων ειςφέρει, πολλακις της θειας γραφης, και απο μονης της σαρκος, όλον αποκαλούσης το ζωον κατα το εν τῳ προφητη κειμενον Ιωηλ· εκχέω από του пvεvμάtos μον ɛñɩ nàoɑv oɑgzä. Augustin. in Dialog. 65. qu. ad Orosium qu. 4. Carnem istam a parte totum hominem intelligimus, id est carnem et animam rationalem,

1) S. Augustin. de Haer. 55.

2) Vgl. Kuhn Leben Jesu S. 419 ff.

3) Augustin. de Trinit. c. XV. 11.: Sicut verbum nostrum vox fit, neč mutatur in vocem, ita Dei Verbum caro factum est, non mutatum in

carnem.

V. 1., zu einem Menschen geworden, so daß nun seine frühere Natur aufhörte, einen Widerspruch mit dem Begriffe der Gottheit, welche in ihrem Wesen durchaus keinen Veränderungen unterliegen kann 1). Die Inkarnation des Logos muß so aufgefaßt werden, daß in dem Gewordenen der Logos mit unveränderter göttlicher Natur und ein ganzes menschliches Wesen, der physische und geistige Faktor desselben, zugleich enthalten ist, denn in unserem Evang. und im N. T. überhaupt ist Christus, δεν λογος σαρξ γεvouevos, als Gott und Mensch dargestellt; sie ist also eine Vereinigung des göttlichen Logos mit einem menschlichen Wesen, der Aft, in welchem der Logos mit einer individuellen Menschennatur in wahrhafte Lebensgemeinschaft tritt, oder sie zur Lebenseinheit aufnimmt, so daß diese ihm nun wirklich angehört, er also wahrhaft Mensch wird, ohne seine göttliche Natur zu verlieren 2).

Der Johann. Saķ: ó hoyos σag§ ɛy. spricht den metaphysischen Inhalt der Geschichte aus, welche Matth. 1, 18 ff. und Luk. 1, 26 ff. nach ihrer äußern Form darstellen, — er ist der spes fulative Ausdruck für dieselbe. Er löst das Räthsel von der Offenbarung einer göttlichen und menschlichen Natur in Christus, wie diese sich historisch im Worte und in der That vollzog, und von diesem Saße aus, der aus der historischen Erscheinung und Wirksamkeit Christi in Wort und That abstrahirt ist, wird hinwiederum diese desto mehr klar und verständlich. Wenn eines Theiles Johannes die Darstellung des geschichtlichen Herganges der Erzeugung und Geburt des Gottessohnes darum überging, weil darüber schon ausführliche Berichte vorlagen, so hat andern Theiles dieses Uebergehen auch einen Grund in der spekulativen Anlage des Johannes, welche ihn zur Betrachtung der innern Seite der Vorgänge hintrieb und ihn bestimmte, sie von dieser Seite aufzufassen.

Der Mensch gewordene Logos nahm einen andauernden Aufenthalt unter den Menschen und offenbarte dem physischen und geistigen Auge seine göttliche Herrlichkeit, και εσκήνωσε εν ύμιν κ. λ. Das Sort σκηνουν ge

1) Severus in Cat.: Κρειττων ὡς θεος απασης τροπης.

2) Augustin. Dialog. LXV. qqu. Oros. qu. 4. Verbum caro factum est, non carne mutatum; ut non desisteret esse quod erat, sed coeperit esse quod non erat. Aussumpsit enim carnem, non se convertit in

carnem.

braucht Johann. mit Rücksicht auf alttestamentl. Stellen und den Sprachgebrauch der jüdischen Theologie seiner Zeit, wie das nachfolgende doğa klar andeutet; das A. L. spricht nämlich von einem Wohnen Jehovas oder seiner Herrlichkeit auf Sinai, im Tempel und in Israel,

וישכן כבוד- יהוה על הר סני

2 Mos. 24, 16., vgl. 25, 8. 40, 34. Ps. 26, 8. Ezech. 37, 27. 43, 7. Offenb. 21, 3., und die Juden verbanden den Largumisten zufolge mit dem Ausdrucke Ħ`>2, Wohnung oder Inwohnung, die Vorstellung von einer Hypostase, in welcher Gott oder seine Herrlichkeit wohnt, in welcher er in die Welt eintritt und sich offenbart, die also auch sein Wohnen in der Welt vermittelt 1). Es ist demnach in oxyvovv nicht an die bildliche Vorstellung vom Leibe als einer Gezeltwohnung des Geistes, oxyvwuɑ 2 Petr. 1, 13. oxiα тov ozηrovs 2 Cor. 5, 1., zu denken; dies vers bietet aud) ας εν ἡμιν, fatt Seffen εν σαρκι per σωματι stehen müßte; noch weniger darf oxyvovv ev ηuv hier von cinem mystischen Inwohnen Christi in den Gläubigen oder von einer mystischen Verbindung verstanden werden 2). Das Wohnen des Logos unter den Menschen ist das historische Dasein des Mensch gewordenen Logos und die menschliche Natur mit dem Leibe ist im wohnenden Subjekte inbes griffen, und ist nicht der Ort der Wohnung.

Den frühern Manifestationen der Gottheit stellt sich nun im Geiste des Evangelisten die göttliche Herrlichkeit, die er in dem unter den Menschen wandelnden Gottessohne gesehen hatte, in ihrem ausnehmenden Bilde entgegen, und im begeisterten Hinblicke auf dasselbe spricht er mit Unterbrechung des Zusam menbanged feine Mnfdauung aus: και εθεάς. την δόξαν avtov λ. 4oğα, 772 ist im A. T. der Lichtglanz, welcher Jehova umgibt, 2 Mos. 24, 16. 17. 40, 34. 1 Kön. 8, 10. 11.

1) S. Einltg. §. 7. vgl. Danz Commentat. de Schechina in Meuschenii N. T. ex Talm. illustr. p. 701 sqq.

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2) Cyrill. Alex. I. 9.: ἵνα μη τις εκ πολλης αμαθιας της μεν ιδιας αυτον ὑπολαβοι φυσεως εκδραμείν, μεταπεποιήσθαι δε οντως εις σαρκα θεόλογος επηνεγκεν ευθυς, ότι και εσκήνωσεν ἐν ἡμιν, ἵνα δυο νοήσας τα σημαινομενα, τον τε σκηνούντα, και το εν ᾧ ἡ σκηνώσις, μη εις σαρκα παρα τετραφθαι νομισης αυτον, σκήνωσαι δε μαλλον εν σαρκι, ὡς ιδιῳ προσχρησα εσκηνωκεναι γε μην τον λογον εν ημιν χρησίμως διισχυρι ζεται, βαθυ και τουτο λιαν ἡμιν εκκαλυπτων μυστήριον παντες γαρ ήμεν εν Χριστῳ και το κοινον της ανθρωποτητος εις αυτον αναβίοι προσωπον λ.

μενον σωματι

Maier, Evang. Joh.

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