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von der Vogelweide. Quedlinburg 1844. Gedichte Walthers von der Vogelweide, übersetzt von Karl Simrock und erläutert von K. Simrock und W. Wackernagel. 2 Bde. Berlin 1833. (1853. 1862). Andere Uebersetzungen von F. Koch, Halle 1848; G. A. Weiske, Halle 1852. Zur Texteskritik: Fr. Pfeiffer in seiner Germania 5, 21–44. 2, 470-472. 6, 365-368. K. Bartsch, Germania 6, 187–214. Zum Leben des Dichters: L. Uhland, Walther von der Vogelweide, ein altdeutscher Dichter. Stuttgart 1822. MSH. 4, 160–190. Böhmer, Fontes rerum germanicarum 1, XXXVI. W. Grimm in Haupts Zeitschrift 5, 381-384. O. Abel, über die Zeit einiger Gedichte Walthers von der Vogelweide ebd. 9, 138–144. Karajan, über zwei Gedichte Walthers von der Vogelweide in den Sitzungsberichten der Wiener Akademie 1851. Daffis, zur Lebensgeschichte Walthers von der Vogelweide, Berlin 1854. G. A. Weiske, die Minneverhältnisse Walthers von der Vogelweide im Weimar. Jahrbuch 1 (1854), 357–371. Fr. Pfeiffer, Germania 5,1–20. Opel, mîn guoter klôsenære. Halle 1860. Rieger, Max, das Leben Walthers von der Vogelweide. Giessen 1863. [Walther von der Vogelweide identisch mit Schenk Walther von Schipfe. Eine auf Urkunden gestützte Untersuchung von E. H. Meyer. Bremen, 1863. Vgl. Germania 8, 127.] Ueber Walthers von der Vogelweide Herkunft und Heimath von Dr. Heinrich Kurz. Programm der Aargauischen Kantonsschule 1863.

XXII. Hêr Wolfram von Eschenbach.

Aus einem ritterlichen aber armen Geschlechte im baierischen Nordgau, Eschenbach bei Ansbach, wo ihm neuerdings ein Denkmal errichtet worden. Er stand einige Zeit im Dienste von Herren seiner engern Heimath, so der Herren von Wertheim in Unterfranken, bis er eine dauernde Stätte am Hofe des Landgrafen Hermann von Thüringen fand. Er überlebte seinen Gönner, der im Jahre 1216 starb, und scheint dann sich in seine Heimath zurückbegeben zu haben, da er in Eschenbach begraben liegt. Auch Wolfram verdankt wie Hartmann den besten Theil seines Ruhmes seinen epischen Dichtungen (Tschionatulander, Parzival, Willehalm), von welchen nur die zweite vollendet wurde. Unter seinen Liedern nehmen die Tagelieder eine bedeutende Stelle ein. Dass er jedoch der Erfinder der Gattung gewesen, dass wenigstens die Einführung des Wächters von ihm herrührt, lässt sich nicht beweisen. Wolfram von Eschenbach vou Karl Lachmann. Berlin 1833. 1854, enthält S. 3-10 die Lieder. MSH. 1, 284-287. Ueber sein Leben: Leben und Dichten Wolframs von Eschenbach von San Marte. 2 Bde. Magdeburg 1836-41. 2. Ausg. Leipzig 1858. Schmeller, über Wolframs von Eschenbach Heimath, Grab und Wappen in den Abhandlungen der Münchener Akademie (philos. philol. Classe) 1837,

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2, 189. MSH. 4, 192–230. Frommann, das Wappen Wolframs von Eschenbach im Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit 1861, 355–359.

XXIII. Hêr Heinrich von Frowenberc.

Den schweizerischen Frauenbergern angehörig, da er eine Reihe schweizerischer Dichter in C beschliesst. Auch in Baiern gab es ritterliche Frauenberger (vgl. die Stammburg der Frauenberger von Dr. M. A. Vogel im oberbayrischen Archiv 9, 202-210). Seine Zeit ist spätestens der Anfang des 13. Jahrhunderts; der H. miles de Frouenberch 1257 (Hagen 4, 918) ist entschieden zu jung. Dafür spricht das Subst. holde 'Geliebter' 24; der Reim gelouben: ougen 16 C und der daktylische Rhythmus des zweiten Liedes. MSH. 1, 95-96. 4, 108.

XXIV. Der tugenthafte Schriber,

der im Wartburgkriege auftritt, und dem spätere Chroniken den Vornamen Heinrich geben, ist wahrscheinlich der Henricus Notarius oder Henricus Scriptor, der in thüringischen Urkunden von 1208-1228 erscheint. Zwei seiner Lieder, unter welchen das letzte, das Streitgedicht zwischen Kai und Gawan, von der Jenaer Handschrift dem Stolle beigelegt wird, in dessen Alment es gedichtet ist, und demnach dem Schreiber nicht zukommt, haben daktylischen Rhythmus 1-5 C und bei mir 1-35; ein anderes (29-31 C) das Durchreimen aller drei Theile der Strophe, daher wir ihn in den Anfang des 13. Jahrhunderts zu setzen berechtigt sind. Auffallen muss, dass seine Lieder gar keine Spur thüringischer Mundart zeigen. MSH. 2, 148 bis 153. 4, 463-468. Haupts Zeitschrift 6, 186-188.

XXV. Hêr Nithart.

Ein baierischer Ritter, der sich nach einem von seiner Mutter ererbten Gute von Reuental nannte. Er hatte schon um 1215 dichterischen Ruf, denn um 1217 bezieht sich Wolfram im Willehalm (312, 11) auf seine Lieder. 1217-1219 nahm er an dem Kreuzzuge Herzog Leopolds VII. von Oesterreich Theil: cin Lied ist während des Krieges, ein anderes auf der Heimreise gedichtet. Um 1230 verliess er, durch Umtriebe eines Ungenannten aus der Gunst des Herzogs von Baiern vertrieben, seine Heimath und scheint nicht mehr dahin zurückgekehrt zu sein. Er begab sich nach Oesterreich, wo er bei Friedrich dem Streitbaren gute Aufnahme fand; derselbe ertheilte ihm auf seine Bitte (736–749) eine Wohnstätte in Medlick (bei Wien), wo er aber ähnlich wie Walther über grosse Ausgaben

(Zins) und kleine Einnahmen zu klagen hatte, die zur Erhaltung seiner Familie nicht ausreichten (575-587). Ueber 1236 hinab können wir seine Spuren nicht verfolgen. Neidhart nimmt eine bedeutsame Stellung in der Lyrik ein als Schöpfer der volksmässigen Lyrik der Höfe, die im Gegensatze zu der ritterlichen das Leben und Treiben der Bauern zum Gegenstande sich wählte und in Oesterreich auch nach Neidhart hauptsächlich gepflegt wurde. Seine Lieder, deren Zahl bedeutend war, die aber nicht alle auf uns gekommen sind (er selbst gibt achtzig Weisen an 648), scheiden sich in Frühlings- und Winterlieder, jene zum Reigen im Freien, diese in der Stube zum Tanze gesungen. Die spätere Zeit, die seinen Namen allegorisch deutete, hat auf ihn eine Menge unächter zum Theil höchst roher Lieder gehäuft, von denen die namenlosen Lieder (XCVIII, 303-518) Proben geben. Neidhart von Reuenthal herausgegeben von Moriz Haupt. Leipzig 1858; vgl. Germania 4, 247-250. MSH. 2, 98–125. 3, 185–313. 468d-468%. W. Wackernagel in MSH. 4, 435–442. Liliencron in Haupts Zeitschrift 6, 69-117. K. Schröder, die höfische Dorfpocsie des Mittelalters, in Gosches Jahrbuch 1 (1864), 45–98.

XXVI. Grâve Otte von Botenlouben.

Ein Graf von Henneberg, der nach der vielleicht von ihm erbauten, noch heut in Trümmern sichtbaren Burg Botenlauben bei Kissingen in Unterfranken (vgl. XXXVI, 100) genannt ist. Er erscheint als Graf von Henneberg urkundlich 1196 und öfter; meist im Gefolge Heinrichs VI., den er nach Italien begleitete. Der Kreuzzug, an dem er Theil nahm und auf den sich 30-43 bezieht, ist wahrscheinlich der von 1217. Im Jahre 1234 verkaufte er Botenlauben an den Bischof Hermann von Würzburg, und starb am 4. Oktober 1244 in dem von ihm und seiner Gemahlin Beatrix gestifteten Kloster Frauenrode, dessen Probst er, nachdem er der Welt entsagt, geworden war. Er liegt mit seiner Gemahlin in dem Kloster begraben. Seiner Lieder gedenkt Hugo von Trimberg (Renner S. 20). MSH. 1, 27-30. 4, 62–68. L. Bechstein, Geschichte und Gedichte des Minnesängers Otto von Botenlauben Grafen von Henneberg, Leipzig 1845. 4.

XXVII. Der herzoge von Anehalt.

Ohne Zweifel ist Heinrich I. gemeint, der mit Irmengard, einer Tochter des gesangliebenden Landgrafen Hermann von Thüringen vermählt war. Er war ein Anhänger der Staufer, stand 1199 auf Philipps Seite, war nach Philipps Ermordung Otto's IV. Parteigänger, später Friedrichs II., machte

also dieselben politischen Wandlungen durch, die wir an Walther u. a. wahrnehmen. Seinem Vater Bernhard I. folgte er 1212 und starb 1252, nachdem er bereits um 1245 die Regierung niedergelegt hatte. Seine Lieder fallen in seine Jugendzeit: das eine derselben, in daktylischem Rhythmus und mit Durchreimung von Stollen und Abgesang (1-24) zeugt bestimmt für den Anfang des dreizehnten Jahrhunderts. Von der heimischen Mundart haben sich noch Spuren erhalten, ich habe sie desshalb hergestellt. MSH. 1, 14-15. 4, 36-38.

XXVIII. Hêr Liutolt von Savene.

Ein jüngerer Zeitgenosse und Nachahmer Walthers, aus einem ritterlichen Geschlechte in der Steiermark. Seine Zeit bestimmt sich ungefähr durch die Beziehung auf den byzantinischen Kaiser Robert von Courtenay (1221–1228), der unter dem künec von Kriechen (Wackern. Walther 261, 141) gemeint ist. Die Zahl seiner Lieder muss nach der Angabe Reinmars des Fiedlers (XXIX) viel grösser gewesen sein als die uns erhaltene. Leutold entzückt uns durch die anmuthige Beziehung, in welche er die Liebe zum Leben der Natur bringt, durch eine eigene Schlichtheit und Einfalt der leichthinschreitenden Rede, durch schmelzenden Wohllaut des Versund Strophenbaues, zumal durch einen süssen melodischen Reiz der Abgesänge. Ausgabe seiner Lieder im Anhange zu Wackernagel-Riegers Ausgabe Walthers S. 259-270. MSH. 1, 305–306. 3, 327. 451. 468c. 4, 239-243. Wackernagel S. XX-XXIV.

XXIX. Hêr Reimâr der Videler.

Das ihm von C gegebene Prädikat Hêr weist auf ritterliche Herkunft. Er wird derselben Gegend wie der vorige angehören, wenngleich die Autorschaft für die mitgetheilte Strophe (1-10), die in einem Tone Walthers gedichtet ist und den von Seven erwähnt, nicht sicher ist, weil in A, die sie allein enthält, Strophen vorausgehen, die andern Dichtern angehören. Aeussere Merkmale der Unächtheit liegen ebensowenig vor, als sich die Aechtheit beweisen lässt. MSH. 2, 161–162. 3, 330. 4, 474–475.

XXX. Der truhsæze von Sant Gallen.

Ulrich von Singenberg mit Namen: wie Leutold ein jüngerer Zeitgenosse und Schüler Walthers, den er ausdrücklich als seinen Meister bezeichnet, den er parodiert, dem er vieles in Worten und Gedanken entlehnt. Urkundlich begegnet er von 1209-1230. Er scherzt über Walthers Armuth (105–114)

und preist im Gegensatze dazu die eigene behagliche Lage. Walthern hat er eine schöne Strophe (115-122) nach dessen Tode (nach 1230) gewidmet. Ebenso widmete er dem Abt Ulrich VI. von Sanct Gallen (1204–1219) einen Nachruf (Wackern. Walth. 215, 4–15). Auch der politischen Dichtung wandte er wie sein Meister sich zu: ein paar Sprüche, die um 1230 fallen, beziehen sich auf Heinrich, Friedrichs II. Sohn, und greifen denselben, der unter schädlicher Umgebung aus dem ungezogenen Knaben von ehemals zum fertigen Wüstling geworden' (Rieger, Walther S. 51) heftig an. Ausgabe seiner Lieder in Wackernagel-Riegers Walther S. 209 bis 256. MSH. 1, 288–299. 3; 325–327. 4, 231–235. Wackernagel S. XIV bis XX. Rieger, Leben Walthers S. 52 fg.

XXXI. Grâve Friderich von Lîningen.

In ihm den Grafen Friedrich zu erblicken, der mit Landgraf Ludwig V. von Thüringen 1190 nach dem heiligen Lande zog, wie Hagen (MS. 4, 60) und Holtzmann (Germania Pf. 1, 254) annehmen, denselben, der dem Landgrafen Hermann das französische Trojerlied brachte (Herbort 95) liegt kein Grund vor. Das einzige von ihm in C erhaltene Lied trägt nicht die Weise des 12. Jahrhunderts; dasselbe gilt von dem strophischen Baue, der Wiederholung der Stollen am Schluss des Abgesanges, der Kürzung mei für meie u. a. Der Dichter scheint Wolframs Parzival gekannt zu haben. Ich halte ihn daher für den Grafen Friedrich von Leiningen, der in elsässischen Urkunden 1214-1239 vorkommt. Zu Fahrten nach Apulien (37) war in dieser Zeit oft Anlass, ohne dass wir die vom Dichter gemachte, vor der er sich von seiner Fraue verabschiedet, näher bestimmen könnten. MSH. 1, 26. 4, 59–61.

XXXII. Hêr Kristân von Hamle.

Kein alemannischer Dichter, wie Hagen annimmt, sondern, wie die apokopierten Infinitive u. a. zeigen, dem mittleren Deutschland, wahrscheinlich Thüringen, angehörig. Die Zeitbestimmung Hagens (um 1225) mag annähernd richtig sein, eher möchte er noch etwas früher fallen. MSH. 1, 112-114. 4, 118.

XXXIII. Hêr Uolrich von Lichtenstein.

Aus einem steirischen Rittergeschlechte. Urkundlich erscheint er zuerst 1239, 1. December zu Wien, und von da an häufig, zuletzt am 27. Juli 1274. Nicht lange darauf, am 6. Januar 1275 oder 1276 starb er, nachdem seine Gattin Bertha schon vor ihm gestorben; ihn überlebte sein Sohn

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