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Dannoch hât ir lip gewaltes mê, den si mit ir armen zuo zir vàhen wil, 35 Si vil sælic wip, für sendez wê

ist ir wiplich güete guot, der ist sô vil.

Gedenkent dar wie liep ein wip, wie trût si si,
tuot sorgen vrî:

sit ir senftez 'jâ'

'nein' daz, sî verfluochet iemer, swâ ez si; 40 ez machet grå.

XCI. Hêr Kuonrât von Altsteten.

Der sumer hât den meien

frolich vür gesant, Der sol fröide heien und daz er si erkant, 5 Wan er vertriben was.

ir kint, ir sît niht laz,

ir brüevet in, er bringt iuch bluomen unde gras.
zwô brûne brâ

die hânt mich dâ

10 verwundet sêre und anderswâ.

Swel frowe trûric wære,

diu sol wesen frô;

Ich sage ir guotiu mære:

ez meiet hiure alsô

15 Daz aller frowen heil

ûf gât ein michel teil.

ir kint, ir sult mit fröiden jàrlanc wesen geil.

ein kele wiz

hât wol den prîs:

20 si machet mich an jugende grîs.

Nu wünschet al gemeine

daz mîn leit zergê:

Die ich mit triuwen meine
(diu tuot mir dicke wê),

25 Daz ich ir werde erkant.

ir kus der wære ein pfant

den ich vür tûsent marke næme så zehant.

XCII. Kristan von Lupin. XCIII. Hêr Heinrich Hetzbolt von Wizensê.

277

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Alleine wont gewaltecliche in mînem mûte: ir lieber lip

5 Muz mir doch iemer mê der liepste sin. sô rôt wart nie nicht noch enwirdet niemer

als ir vil trûtez, mundelin.

Ir lachen,

ir werder grûz

10 Kan machen

15

mîn sêle muz.

ir gelêze, ir liechten ougen blicke,

daz vor frouden in dem libe erschricke

Daz habe ein ende:

solches wart nie nicht.

durch got seht an ir kel ir weichen hende,

die wizer sint dann ichtes icht.

Ich wolde ir gevangen sin gern unverdrozzen:

so daz sie mich

Dort solde in ir blanken arme haben geslozzen: nie mêr kund ich

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20 ir mundel kust ich unde wolde sprechen

'sich, dîner rôte habe du daz.'

XCIII. Hêr Heinrich Hetzbolt von Wizensê.

Nu wunschet alle der sûzen daz sie mich noch meine

als

in der liebe

ich sie,

des wunschet

ouch mie.

und daz ir lôslîchez grûzen mich doch twing alleine:

swenne ich ir wangen

bedenke und ir munt,

sô hât mich gar zir gevangen die vil zarte reine: mir wart froude enzunt.

5

Ich sach ir munt sam ein rôse:

swer des kunde warten an ir wengelîn,

nant

10

då brach durch wîz rôt sô lôse. ich tet unreht: hophgarten

ich grûbelîn.

vor sendem smerzen wart mîn froude ganz.
sie hiez ie trût in dem herzen, die wile wir sparten,

der Schône

Glanz.

unde mer

Seht an ir munt, in ir ougen, und pruvet ir kinne

ket ir kel,

der ich mûz iemer vil tougen den lip und die sinne an ir gnâde bevel. die ist ân ende gewaltic nu mîn:

ich vald ir herze unde hende, gnâdâ, keiserinne,

ich mûz dîn

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XCIV. Regenboge. XCV. Albreht marchschal von Raprehtswile.

XCIV. Regenboge.

Ir pfaffen und ir ritter tribet von iu nît,
ir prüevet anders grôzer ungenâde zît;.

ir sult gedenken rehte wie ez umb iuch lit:

der pfaffe, ritter, bûman, die drî solten sîn gesellen. 5 Der bûman sol dem pfaffen und dem ritter ern: sô sol der pfaffe den bûman und den ritter nern

vor der helle, und sol der werde ritter wern

dem pfaffen und dem bûman, die in tuon iht bases wellen.
Nu dar, ir edelen werden drî gesellen!

10 stôl unde swert, welt ir ein ander helfen wol,

so wirt diu kristenheit von iu genåden vol.

stôl unde swert, der pfluoc tuot allez daz er sol:

sît ir mit triu ein ander bî, iuch kan nieman gevellen.

Fünf hande tugende sol ein reine vrouwe pflegen, 15 wil si behalten völleclichen wîbes segen.

die erste tugent sol si niemer under wegen

von ir, mit triuwen daz rât ich, eins fuozes lenge làzen. Diu erste tugent daz sol wîplich êre sîn,

diu ander zuht: so wirt ir lop der welte schîn.

20 bescheidenheit sol in ir herze ân argen pin

gar stætez sedel halten wol, ûf velde, in stete, an strȧzen.
Diu vierde sol sîn kiusche zallen stunden:

diu milte bî der kiusche sol gemischelt sin;
sô mac si wol geheizen mannes keiserîn.

25 si wirt versigelt in der hôhen engel schrîn.

vil sælic wip, dîn werdekeit wirt dort in fröiden vunden!

XCV. Albreht marchschal von Raprehtswîle.

Aber hüget mir der muot: zwâr ez meijet meijen bluot; man siht ûf dem zwie

Bollen die sich went ùf tuon; 5 dar în setzet sich dur ruon

nahtegal diu vric.

279

Gêret si diu kalle fin

diu des zwies hüete: iemer müez sî sælic sîn 10 diu dâ zuo dien vogellin setzet min gemüete.

Si hât engellichen schin: wünschent daz si werde min, der mir heiles gunne;

15 Sô hab ich ein paradis

hie ûf erde in maniger wis.
si ist mins herzen wunne.
Mit vil tiurer varwen zol
ist ir lip bestrichen,

20 wiz rât brùn, gemischelt wol,
ist ir herz gar tugende vol
und diu schand entwichen.

Zweier sternen hât gewalt diu mich machet june unt alt:

25 daz sag ich dien liuten.

Dar inn kan ich sehen wol waz her nach beschehen sol und ouch schôn betiuten. Kum ich noch in ir geriht, 30 hærent frömdiu mære,

diz beschehen dag beschiht,
dà sô bin ich, anders niht,
ein wîssag gewære.

XCVI. Hêr Otte zem Turne.

Min muot dien valken tuot gelich

die durch ir adellichen art

sich geilent mit der sunne:

Sô hôher flüge ist er nu rich.

5 nie schoener bilde ûf erde wart

dan miner ougen wunne:

Die mag ich schouwen und an sehen;
und wölte des der keiser gern,

im möht ein schade von ir geschehen.

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