Swer sich welle mesten. der sol keren zuom gesinde: guote fuore macht sî veiz. 285 Wirt, besend dien gesten gense die dà sîen blinde, unde mach die stuben heiz. dannoch sieden kappen: 290 froliche knappen 295 hâst du danne in stuben und ouch bî der gluot. heiz in tûben knüllen, schützen und ouch vasant wilde: daz nement sî vürs meien bluot. mügent sî nû nicht gesehen diu antlüt in ir stûchen, daz sî nicht rûchen. sware winde tuont an linden hiuten wè. 305 wê uns küeler stunden! rôsenwengel sint verborgen und ir keln wiz als der snê. Wir sorgen nicht eine: vogel die hânt grôze swære, 310 in tuot ouch der winter leit. 315 320 Wir sung hân gemeine, wir sin beide fröiden lære, dulden sament arebeit. Wan bi ir gedone was uns dicke sanfte. dô d'amsel kanfte mit der nahtegal, dô hôrt man süeziu liet, und die frowen schoene dô die minner mochten schouwen: des enmuns nù leider niet. 272 Eŋ gêt nû in die erne 325 Dar zuo gêt manig eile daz kumt iu ouch ze heile, Hæet ich ein liep daz gienge dar, 330 ich næm sîn in der schiure war: dâ würde ich lichte sorgen bar. Ez ist dien wol geteilet der frowen gênt dâ hin: 335 cz wirt licht ir gewin. 340 Wol ûf, ir stolzen knechte, Då sagent spel, ir jungen man diu man wol ane lernen kan. stat machet licht dams iu dà gan. swiez si von êrst in leit, 345 cz wirt dar nâch ir lachen: Als man ûf strô sol sagen ob si daz wen vertragen, 350 daz tœtet sende arbeit. Dâ ist diu kurzewîle guot mit speln sam enents baches tuot. wol ûf in d'ern, diu hohet muot. LXXXVIII. Der von Bûwenburc. Waz ist daz liehte daz lûzet her vür ûz dem jungen grüenen gras, als ob ez smiere 5 und ez uns ein grüezen wil schimpfen mit abe? an den vogellinen und an mangem tiere: stelle nach der zît. got gebe daz der herbest sîn êre volbringe, 10 sit des menschen fröide gruntveste dâ lît. Wan guot gedinge, sô meht ich sîn tôt von ir stætem 'nein ich' und 'in tuon ez nimmer,' diu niht wan 'jå gerne' hât vunden an mir. Wan siht ouch dicke dag schon åbentrôt 15 kumt nách mangem morgen, der trüebe ist und timmer: då von ich mit dienste niht wenke von ir Diu von manigen jåren mir noch lônen sol. ach het ich erworben die süezen, die klåren, 20 so wart einem manne zer werlt nie sô wol. 25 Sich lât doch brechen der herte adamas, swenn er vor begozzen wirt mit bockes bluote: also meht ouch gnâde mit liebe verjagen Ir ungenâde dur liebe noch baz. wer gesaz bî gote an dem rât dâ diu guote wehsel mir diu leit, habs in hôherm muote, des bist du gewaldic: 30 sô wirt mêrer muot dir ze namen geseit. LXXXIX. Der Guotære. Hie vor ein werder ritter lac 5 st het vor allen wîben schîn, ern sach ouch schoner vrowen nie. Si stuont vor im und sprach 'nu sage, Bartsch, Deutsche Liederdichter. 12 18 guot ritter, wie ich dir behage: du hast gedienet vlîzic mir 10 gar dîne tage: nu bin ich komen und wil nâch tôde lônen dir.' Von golde ir krône, wol geberlt ir wat ir gürtel ir vürspan: dô sprach er 'vrouwe, wer sît ir?' Si sprach zuo zim ich binz diu Werlt, 15 du solt mich hinden schouwen an: sich, den lôn den bringe ich dir.' er was gar kroten würme vol und stanc alsam ein vûler hunt. 20 dô weinet er und sprach owê daz dir wart ie mîn dienest kunt! Swer dirre vrouwen niht ensiht der sehe der Werlde diener an, wies in dem alter sin gestalt: Derst grå, derst blint, son hât der niht, 25 die alten seht mit krücken gån. unreht hôchvart, unreht gewalt Diu leit diu werlt (owê der nôt!) an libe an sêle an êren tôt: wîb liebiu kint vriunt al sîn habe 30 nimt im diu Werlt, mit einem swachen tuoch, sich, sendet sin ze grabe. Sô in die vriunt bestatet hânt, sô kumt diu Werlt und bringet dar den lôn, den sach der ritter dort. Die kroten würme des niht lânt 35 si ezzen von dem beine gar hût unde vleisch: nu hært diz wort. Gêt in den kerner unde seht wes ir ze vriunt ze mâge jeht: wâ richtuom schoene werdikeit? 40 dâ hât diu Werlt des armen bein dem richen vür den munt geleit. Nu dar, der Tôt ist ûf der vart, er zoget alle tage her zuo zuns ein tageweide breit, Die strâze uns allen hât verspart, 45 wan zweier ist er unser wer, daz ist vreud oder werndez leit. Nein, alle sünder, bitent dar die reinen maget diu Krist gebar gar âne sünde und âne wê, 50 daz si uns helfe ûf die strâz diu z'immer wernder vreude gê. XC. Der Dürner. Swie der winter kalt, vogel done daz ich wol sihe, krenket und der bluomen schîn, Diu mîn hât gewalt, des ich vergihe, seht, der schone muoz mîn blüender meie sîn. 5 An der ich vinde fröiden unde wunnen mê, rôsen rôt geströit ûf wizen snê sint der lieben under ougen: swiez ergê, 10 sint ir wangen und ir süezez mündelîn. solt ich hangen, dar sô füer daz ouge mîn 15 wil ich iemer gerne prîsen sunder vår. Mir getrounde ein troun, des ist niht lanc, 20 mit zwein blüenden esten umbevienge mich; 25 daz erschein ich mir, số si nu mac, Jå vil gerne, ich wil dar meijen gân daz, ir lachen mînem herzen fröide birt. Ir ougen klår erliuhtent in mîns herzen grunt. 30 als ein rôse rôt ist ir der munt: swelhen siechen der berüert, der wirt gesunt |