vom winde sich velwen, 55 Jarlanc wil diu linde Mich hânt sende wunden gebunden ze sorgen: 60 die muoz ich von schulden nu dulden verborgen. diu mit spilnden ougen diu hât mîn leit niuwe Gnâde, frouwe reine, lâ dich mînen smerzen 65 min gemüete enbinde vil tougen mich seret, mit riuwe du meine von herzen geswinde gemêret. mich armen, erbarmen: von leide, ûz der minne fiure dîn stiure mich scheide! Zwelf schâcher zeines türsen hûs in einem walde kâmen: der fraz er einlif sunder wer, die schiere ein ende namen. sît begunder râmen 70 days alle wurden gar verzert. Do werte sich der zwelfte und wolte alsam ein helt gebâren. dô sprach der türse 'dune maht nu keiner wer gevåren. dô dîn zwelve wâren, dô soltest du dich hân gewert. 75 Dir gelichet ein geslehte daz ein herre storen wil. daz enlaze sich niht vil besunder under zücken: ez wer sich mit ein ander sîn, swenn erz beginne drücken. wil ez sich einzelingen under sîne füeze smücken, 80 sô wirt ez in stücken ze jungest gar von im verhert.' Der Missener hât sanges hort in sînes herzen schrine: dâ mit er bî Rine 85 die singer leit in sîn getwanc. In fuorten überz lebermer der wilden grifen zwêne, von Kriechen, si seit im ir danc 90 Dur sin adellichez donen daz dâ klinget hôh enbor. er gêt an der wirde vor småragden und saphiren. er dænet vor uns allen sam diu nahtegal vor giren: wan sol ze sinem sange ûf einem messetage viren. 95 'alsus kan ich liren', sprach einer der von Eggen sanc. LXX. Boppe. Ob al der werlte gar gewaltic wære ein man manlîche möhte ervellen unde twingen, 10 dur sin gebot und ob er möhte bringen swaz wazzer luft viur erde weben, swaz, wont von grunde unz an den trôn der sunnen, ob im ze rehter è gegeben nâch wunsche wære ein wîb in êren wunnen, 15 kiusch unde reine, wol gezogen, der schone ein übergulde, und ob er mit ir leben gar solt tusent jâr: waz wære ez danne und ob er niht erwurbe gotes hulde? Ob in vünf landen ûg erwünschet wäre ein helt, 20 des libes schoene, in ganzen tugenden ûz erwelt, getriuwe, milte, stæte in sînen worten; Er künde schrîben lesen tihten seiten spil, 25 Künde er mit bebendikeit diu swarzen buoch, ouch kunst der grâmacien, und wurfe er den bliden stein 30 wol zwelf schuoch lanc vor allen sinen sellen, dâ mite er quæme des enein daz er einn wilden beren künde vellen, und alle vrouwen teilten im ir gruoz ze hôhem dinge, 35 wis unde wort, daz wær vil gar an im verlorn und hæte er niht pfenninge. LXXI. Der wilde Alexander. Min trûreclichez klagen ist daz daz mich versneit sol aber ich nu tragen 5 diz grôze herzeleit iemer me daz an mir begåt der minne rât? Nein ich wil 10 wol balde entladen von disein schaden. die nôt der tôt è von mir jage ê daz ich trage 15 alle tage mich vil mîn leit als unendelich. rcht als ein swan der wizzen kan daz in an 20 kumt sîn tôt, dem singe ich glich. Ach miner wünne ein bernder rebe, nimt ieman wunder wes ich lebe? jå min stætiu zuoversiht træstet mich und anders niht. 25 Ach Minne, du hâst mir gegeben nách liebem wâne ein strengez leben: doch din schiltgeverte sin? Er mac wol von noten sagen, 30 der den schilt muoz eine tragen: 35 sô ist daz nôt über nôt, Wirt getragen gên im der schilt; Nu lât si zesamene komen: aber ein langez trûren schâch, 40 swenne urloup genomen wirt. Minne ist ir geselle: swer ir dienen welle, hiute süeze, morgen sûr: 45 Swer eht ie gespilte under minnen schilte, 50 von der senden nôt, wie sich maniger bôt in den grimmen tôt, swenn diu minne in überwant. Nu lêre mich, hêre 55 minne, wie daz ich dînen schilt und dich wol und minneclich dînen friunden tuo bekant. 70 daz ist gekronet und ist blint; von golde ein strâle in einer hant und in der andern ist ein brant. Daz kint hât ûf den rant gespenget zwêne flüge nach snellem fluge. 75 Der schilt ist ûz und ûz gesprenget an dem zeichn und an dem zuge. Habt ir vernomen wie für si komen diu wort und ir måterje gar? Schilt unde kint daz ist ein wint: 80 nu nemet ouch der glôsen war! 95 Swaz der begât od swaz er tribet, Durch daz man in sô kintlich schribet: Die krône er treit mit werdekeit Ir sult schouwen lieplich frouwen Schône, minne, schône, tobe niht mit der krône! 105 du bist in ir lande: tobe niht mit dem brande! du hâst nû ze måle zwei mit einer stråle Gwunt in dîme stricke Bartsch, Deutsche Liederdichter. 10 15 |