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då luot si tugentlichen an

und daz min fröide wirdet guot.

Swann ich mich von der lieben scheide,

so muoz min fröide ein ende hån.

Owê, sô stirbe ich lîht von leide

daz ich es ie mit ir began.

Ichn weiz niht, frowe, waz minne sint:

20 mich låt diu liebe sêre engelten

daz ich der jare bin ein kint.

LXVI. Meister Rûmzlant.

Ren ram rint, rechte råten rûch nâch meisterlichem orden, wie mac daz wunderliche wunder sîn genennet?

Ez, was ein kint und wart ein man und ist ein kint geworden: daz wunder ist vur wunder wunderlich erkeunet.

5 Ez ist ein ren der wildekeit, ein ram der umbehende,

der zucht ein rint:

von alter gât ez hinder sich, sîn lop hât widerwende.
daz, wunderkint

treit grâ gevar gestopfel hâr ûf kindes kinne:

10 ez ist genant nu rât, wirsdu des namen inne.

Vil lieber Marner, vrunt, bistu der beste dûtsche singer
den man nu lebendich weiz, des hât dîn name grôz ère.
Du hàs die museken an der hant, die syllaben an dem vinger
gemezzen: des vursmâ die leien nicht zu sère.

15 Du weist nicht al daz got vurmac, wie er al sîne gåbe
geteilet hát:

jâ gît her eime Sachsen alsô vil als eime Swåbe

helf unde rât.

daz sante Pâwel in der pisteln hât gesprochen,

20 'got git nåch sinem willen,' là daz, ungerochen.

Durch swarze nacht ûf dringet liecht der morgen grà,

der klåren wolkenlôsen luft ir himel blà

gezieret ist mit liechter sunnen glaste:

Sam ist geschônet und gezieret Beiger lant

25 mit einen vürsten der då lòset unse phant.

den gerenden unde maniger hande gaste.

Her ist vur allen valsche klår alsam die luft, an aller trùwe irkennet, des rômeschen rîches êrste kieser an der kur,

an leien vursten hat er sluzzel unde tur:

30 Lodewich herzoge und pallenzgråbe genennet.

LXVII. Meister Singûf.

Swer ein durchgrundich meister sî,

der neme ouch spêher meister drî
zu helfe ûf diz gedûte.

Ez ist noch swêrer wen ein blî
5 und wonet der werlt gemeine bî,
ez twinget alle lûte.

Ez ist als alt also der man

der keine mûter nie gewan;

ez ist noch tummer wen ein kint,

10 ez siht durch ganze wende,

'ezn vrochtet regen noch den wint, ezn hât noch vûz noch hende

und vert durch manigen touben walt.

Ein wunder wonet der werlte mite,

15 daz kan sô manige spêhe trite:
ez stiget uber die sunnen.

Ez hât sô listelîchen site
daz ich ez dicke zu mir bite

und hât ouch prîs gewunnen.
an helle grunt,

20 Ez sinket nider

ouch sint im alle kôre kunt,

von abegrunde nimt ez ware,

ez kan mit êren striten.

ez dringet an der engel schare,

25 ez quam bî alten zîten

von himele her: dar mûz ez wider.

Rûmzlant.

Singûf vier meister hât bekurt,

her hât in sinen sanc beschurt

zu råten in dem sande.

30 Sô grôzer wort im nicht enburt: sin liet ist valsch, daz ist gespurt, des hat er selbe schande.

Der slåf ist niht sô vollen alt alsô der man, wiest daz gestalt? 35 der man was ê ûf erden wis ê dan der slåf gewurde: dô brâchte in in daz paradis got, do er der sunden burde gewûc: då wart der slåf getiht. Ebrôn daz velt die erden truc då got nam erden ûz gevûc, dà von macht er Adâmen. Der vater ist mit wisheit klûc der einen sun ùz erden wùc, 45 då von wir alle quâmen.

40

Geschûf her in ûz erden doch,
die erde ist ouch sîn mûter noch:
si nam ir teil, dô Adàm starp,
der vater nam daz sîne,

50 dô got die sêle wider warp
ûz herter helle pîne :

mit dem gelouben ich hie bin.

LXVIII. Meister Stolle.

Swelch junger herre balde lob und êre erwerben wil, der sol der messe und des gebetes ahten niht ze vil: sin nüchter trunc, sîn morgensegen,

slint er den vruo, wie mac im misselingen?

5 Ein junger herre vaste liegen unde triegen sol,

ot vil gedrewen und lützel tuon: daz zimt im allez wol. er sol ouch boser worte phlegen,

nâch loter und nâch huore vaste ringen.

Er sol undæres gruozes sîn

10 und über dem tische jæmerlich gebåren. die guoten spise und ouch den wîn

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sol er vermuren, dar suo sol er eines winkels våren.
meineide und ouch unendelich, deist allez wol getân,
den vriunden wolf, den vinden schâf,

und sine diener in den næten lân.

Der künic von Rôme engît ouch niht und hât doch küniges guot: ern gît ouch niht, erst wærlîch rehte alsô ein lewe gemuot;

ern gît ouch niht, erst kiusche gar;

ern gît ouch niht und ist doch wandels eine.

20 Ern gît ouch niht, er minnet got und êret reiniu wîp;
ern gît ouch niht, ezn wan nie man sô vollenkomenen lip;
ern gît ouch niht, erst schanden bar;

ern gît ouch niht, er ist wis unde reine.

Ern gît ouch niht, er rihtet wol;

25 ern git ouch niht, er minnet triuwe und ère.

30

ern gît duch niht, erst tugende vol;

ern gît ouch leider nieman niht: waz sol der rede mêre?
ern gît ouch niht, er ist ein helt mit zühten vil gemeit;
ern gît ouch niht, der künc Ruodolf,

swaz ieman von im singet oder geseit.

LXIX. Meister Kuonrât von Würzeburc.

Jarlanc vrijet sich diu grüene linde

loubes unde blüete guot:

wunder güete bluot

des meien è der welte bar.

Gerner ich durh liehte bluomen linde

5 hiure in touwes flüele wuot

danne ich wüete fluot des rîfen nû mit füezen bar.

Mir tuont wê die küelen scharpfen winde:

swint, vertânez winterleit,

dur daz minem muote sorge swinde:

10 wint mîn herze ie kûme leit,

wand er kleiner vogelline fröide nider leit.

Owê daz diu liebe mir niht dicke

heilet miner wunden funt!

ich bin funden wunt

15 Sendez trûren lanc breit

wirt mir zallen stunden

von ir: nû mache si mich heil.
unde dicke

kunt:

wil mir kunden

stunt gelückes, sô vind ich daz, heil,

Daz si mich in spilnde fröide kleidet.

leit an mir niht lange wert:

20 ir gewant mir ungemüete leidet.

kleit nie wart so rehte wert

sô diu wât, der mich diu herzeliebe danne wert.

Welt, wilt dû nû zieren dich vil schône.

so gip dînen kinden wint

25 der niht winden kint zunêren müge: dèst mîn rât. Swer mit stæte diene dir, des schône:

hilf im sorge binden. vint

die dich vinden; bint si zuo dir, gip in hordes råt, Reiniu wîp: den rât mein ich ze guote.

30 muot und zuht ist in gewant:

swen si kleident mit ir reinem muote,

guot und edel daz gewant

ist: dar umbe ich ûz ir dienste mich noch nie gewant.

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