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XXXVI. Hêr Gotfrit von Nîfen.

Ich hœr aber die vogel singen,
in dem walde suoze erklingen;
dringen siht man bluomen durch daz gras.
Was diu sumerwunne in leide,

nu hât aber diu liebe heide

beide bluomen unde rôsen rôt.

Meie kumt mit maniger bluot.
tuot

mir wol diu minnencliche,

seht, so wirde ich fröide rîche,

10 sunder nôt, vil maniger sorgen fri.

Gunde mir diu sældebære

daz, ir trôst mir fröide bære,

swære wolde ich sender siecher lån.
Hân ich trôst, der ist doch kleine,

15 sie entroeste mich alleine.

20

25

reine sælic wip, nu træstet baz.
Minne, hilf: êst an der zît.

sit mîn trôst lit an der süezen,

sô mac sie mir swære büczen.

nu durch waz, tuot sie mir alse wê?
Ob ir rôter munt mir gunde

đaz sîn kus die nôt enbunde,
wunde von der minne wurde heil.
Heil gelücke sælde und êre

het ich sender iemer mêre.

hêre sælic wip, nu træstet baz.

Owê, süezer rûter munt,

wunt wart ich von dînen schulden,

do ich der lieben muoste hulden.

30 leit sint daz diu mich noch machent grå. Wunder kanst du, süeziu Minne.

Minne, in dîner glüete ich brinne:

sinne

herze muot hâst du mir hin.

In mîn herze sunder lougen

35 sach ein wip mit spilnden ougen

tougen: dannoch was gemeit min lip.
Herzen trût, nu tuot so wel:
sol ich sender frô belîben,

sô sult ir von mir vertrîben,
40 sælic wip, Idie nôt, so wirde ich froô.
Wie zimt nu der süczen hêren

daz sie mich kan trûren lêren?
mêren möhte sie wol fröide mir.

Ir vil minneclichez lachen

45 kan mir sendez trûren swachen.

machen möhte sie mich sorgen bar.

Owê, süezer rôter munt,

wunt bin ich an hôchgemüete.

rôter munt, dur dine güete

50 nu sprich dar: du weist wol mine bete.

Nust diu heide wol bekleidet
mit vil wunneclichen kleiden:
rôsen sint ir besten kleit.

Dà von ir vil sorgen leidet,
55 wan sie was in mangen leiden:
gar verswunden ist ir leit

60

Von des liehten meien blüete:
der hat manger hande bluot.
noch fröit baz der wîbe güete,

wan die sint für sendiu leit sô guot.
Swaz ich ie gesanc von wiben,

daz geschach von einem wîbe, diust mir liep für elliu wîp. Von ir mac ich frô belîben, 65 wil sie daz ich frô belîbe, daz sie spræche 'frô belîp,' So wold ich in fröiden singen als ich her in fröiden sanc.

Sie mac mir wol swære ringen, 70 nach der ie mîn sendez herze ranc. Süeze Minne, maht du binden

die von der ich bin gebunden,
diu mîn sendez herze bant?
Låt sie mich genâde vinden,

75 die ich doch hån selten funden,
sit ichs in dem herzen vant
Alse rehte minnenclîchen?

si ist sô rehte minnenclich:
ich wil sie dar zuo gelîchen,

80 si ist den lieben wîben gar gelîch.

Ich wolde niht erwinden,

ich rit ûz mit winden

hiure in küelen winden

gegen der stat ze Winden.

85 ich wolt überwinden

ein maget sach ich winden,

wol sie garn want.

Dô sprach diu sældebære

'du bist mir gebære

90 stille und offenbære.

95

du bist fröidebære.

kume ich dich verbære.

diu dich ie gebære,
got der gebe ir guot.

Ir sult iuch erlouben
ringens ûf der louben.
lât die linden louben.
ir sult mir gelouben,
hât ir den gelouben,
100 ir brechet Botenlouben
ê die steinwant.

Du solt mir bescheiden:

ist der kriec gescheiden,

den du soltest scheiden?

105 du bist sò bescheiden,

diu welt muoz ê verscheiden
ê daz wir uns scheiden,
trûtgeselle guot.'

Rife und anehanc

110 hat die heide betwungen,

daz ir liehter schîn

nách jâmer ist gestalt

Und der vogel sanc,

die mit fröiden wol sungen,

115 die sint nû geswîn.

dar zuo klag ich den walt:

Der ist umbekleit.

dannoch kan sie füegen

herter herzeleit

120 diu daz wazzer in krücgen

von dem brunnen treit: nâch der stêt ie mîn gedanc.

Ich brach ir den kruoc,

dô sie gienc von dem brunnen.

ich wart fröiden rîch,

125 dô ich die lieben sach.

Dô sie daz vertruoc,

mir was sorge zerrunnen.

harte minnenclich

diu liebe dô gesprach

130 Ich hån arebeit:

135

daz ist von iuwern schulden.

mîn frouwe tuot mir leit,

daz ich allez muoz dulden,
diu mich gester fünf

stunt dur iuwern willen sluoc.'

Nu tuo den willen mîn;
sô hilf ich dir ûz noten,
und var sant mir hinne:
so bist du âne zorn.'
'Des enmac niht sîn.

140 ê liez ich mich ertoeten.
mîner frouwen minne
wær iemer mê verlorn.
Einen schillinc sol

sie mir und ein hemde:

145 daz weiz ich vil wol.

daz wær allez mir fremde.

sô mir daz nu wirt, sô tuon ich iu helfe schin.'

Ez fuor ein büttenære

vil verre in fremdiu lant.

150 der was so minnebære,

swå er die frouwen vant,
daz er då gerne bant.

Dô sprach der wirt mære

zim waz er kunde.

155 ich bin ein büttenæære:

swer mir des gunde,

sin vaz ih'm bunde.'

Đô truoc er sine reife

und sinen tribelslagen. 160 mit sînem umbesweife kund er sich wol bejagen, ein guot geschirre tragen. Sinen tribelwegge

den nam sie in die hant

165 mit sîner slehten egge.

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