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Die Wahrheit, ihre Kraft, ihren Trost, ihren Ewigkeitswert hat Jesus Christus der Welt offenbar gemacht, Er, der Einzige, der sagen konnte, daß seine Worte nicht vergehen, auch wenn Himmel und Erde vergehen. Und sagen konnte der Meister, was er gesagt hat — das ist der tiefste Berechtigungsgrund seines Zeugnisses; denn wäre Er, der sich Gottes Sohn im eigentlichen, nicht bildlichen Sinne genannt hat, nicht Gott, wäre die wichtigste seiner Aussagen unzutreffend, so könnte keiner der sonstigen Aussprüche Jesu ein Ausfluß der Wahrhaftigkeit sein bezeugen konnte der Meister, was er gesagt hat, weil er der Abglanz des Vaters, die Weisheit des Vaters, weil er das Wort, die Wahrheit Gottes, weil er Gott selber ist.

Dritter Vortrag:

Was halten die Leute von der Stiftung Jesu

Christi?

Αὐτὸς ἔδωκεν τοὺς μὲν ἀποστόλους, τοὺς δὲ προφήτας, τοὺς δὲ εὐαγγελιστάς, τοὺς δὲ ποιμένας καὶ διδασκάλους, πρὸς τὸν καταρτισμὸν τῶν ἁγίων εἰς ἔργον διακονίας, εἰς οἰκοδομὴν τοῦ σώματος τοῦ Χριστοῦ, μέχρι καταντήσωμεν οἱ πάντες εἰς τὴν ἑνότητα τῆς πίστεως καὶ τῆς ἐπιγνώσεως τοῦ υἱοῦ τοῦ θεοῦ, εἰς ἄνδρα τέλειον, εἰς μέτρον ἡλικίας τοῦ πληρώματος τοῦ Χριστοῦ, ἵνα μηκέτι ὦμεν νήπιοι, κλυδωνιζόμενοι καὶ περι φερόμενοι παντὶ ἀνέμῳ τῆς διδασκαλίας ἐν τῇ κυβίᾳ τῶν ἀνθρώπων, ἐν πανουργία πρὸς τὴν μεθοδίαν τῆς πλάνης, ἀληθεύοντες δὲ ἐν ἀγάπῃ αὐξήσωμεν εἰς αὐτὸν τὰ πάντα, ὅς ἐστιν ἡ κει φαλή, Χριστός, ἐξ οὗ πᾶν τὸ σῶμα συναρμολογούμενον καὶ συνβιβαζόμενον διὰ πάσης ἀφῆς τῆς ἐπιχορηγίας κατ' ἐνέργειαν ἐν μέτρῳ ἑνὸς ἑκάστου μέρους τὴν αὔξησιν τοῦ σώματος ποιεῖται εἰς οἰκοδομὴν ἑαυτοῦ ἐν ἀγάπῃ.

Eph 4, 11-16. Vgl. Eph 5, 25 ff; 1 Kor 12, 28.

... ἐὰν δὲ καὶ τῆς ἐκκλησίας παρακούση, ἔστω σοι ὥσπερ ὁ ἐθνικὸς καὶ ὁ τελώνης.

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Die demütigste, freudigste Gottinnigkeit, der glühendste Seeleneifer, die feurigste Christusliebe haben sich in dem Manne von Tarsus mit einer unvergleichlichen Geistesmacht, Arbeitskraft, Leidens- und Opferfähigkeit vereinigt, daß er werden konnte, was er nach dem Ratschlusse des Ewigen und durch seine Gnade werden sollte, das auserlesene Rüstzeug", um den Namen Jesu vor Völker und Könige zu tragen und vor die Söhne Israels draußen in der Zerstreuung. Ehe der Mann in Todesahnung das Wort gesprochen hat: „Den edlen

Kampf habe ich gekämpft, den Lauf habe ich vollendet, den Glauben habe ich bewahrt" - hatte er mit bescheidener Festigkeit des öfteren wiederholt: „Ich meine, daß ich um nichts weniger getan als die großen Apostel, ja, daß ich durch die Gnade Gottes mehr als alle gearbeitet habe."

Wodurch begründet Paulus sein Selbstzeugnis, dessen Lauterkeit kein Hauch von Selbstruhm trübt?1

Niemals, auch nicht auf der Höhe seiner Tätigkeit und seiner Erfolge, vergißt der Apostel der Gotteswahl, der Diener, dem sein ganzes Leben in, mit und für Christus das unverdiente Huldgeschenk seines Herrn ist, der bittersten Selbstanklagen. „Der geringste von allen Gläubigen bin ich, der letzte der Apostel, nicht würdig, Apostel zu heißen, weil ich über die Maßen Gottes Kirche verfolgte." Seine Bestimmung aber preist Paulus noch, als er schon die Fesseln für Christus trägt.

Darum durfte Paulus mehr wirken als alle, weil ihm die Aufgabe geworden war, vor dem Erdkreise zu verkündigen, daß keine Abschließung, keine Scheidewand besteht zwischen Juden und Heiden, daß die Heiden nicht länger Fremdlinge und Beisassen, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes, Miterben, leibhaftige Mitgenossen und Teilnehmer der Verheißung sein sollen, des unerforschlichen Reichtums in Christus Jesus, daß Juden und Heiden in Einem Leibe und Einem Geiste, mit Gott versöhnt durch das Kreuz, Zutritt haben zu dem Einen Vater. Und das Geheimnis, das die Zäune der Nationalitäten und der Weltanschauungen niederreißt, das die Vereinigung der Getrennten und Entzweiten herstellt, ist die Gemeinschaft mit dem Einen Christus, die Kirche. Durch die Kirche soll die Weisheit Gottes kundgetan werden und die Erkenntnis der alle Erkenntnis übersteigenden Liebe Christi dem Erdenrunde kommen, und zweierlei wird dann statthaben: Die Menschheit wird Ein Organismus, Ein Leib sein, dessen Haupt Christus ist, und Ein Haus, die Wohnung Gottes unter den Menschen, wird allen Brüdern Seelenheimat sein, die Heimat der Heiligen.

Das Evangelium also von der Kirche Jesu Christi, die Verkündigung der Einen allumfassenden Gottesanstalt auf Erden ist die besondere Aufgabe des hl. Paulus gewesen. Die Lehre von der Kirche bildet das Moment und Element in seiner Predigt, das die Eigenart

1 Vgl. Apg 9, 15; 2 Tim 4, 6 ff; Eph Kap. 2 u. 3; 4, 4 ff; 1 Kor 15, 10; 2 Kor 11, 5.

und Größe des Apostels kennzeichnet, das nicht seine Stellung, aber seine Wirksamkeit vor der aller übrigen Apostel auszeichnet.

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Entschiedene Verneinung des jüdischen Heilspartikularismus und entschlossenste Verfechtung des christlichen Heilsuniversalismus! Ablehnung des Alten, des mosaischen Gesetzes, und Feststellung des Neuen, des Gesetzes Christi! Abschaffung des toten Buchstabenwerkes, Ablösung des Schattens, der Künftiges andeutet, Beseitigung des starren, Du sollst Du sollst nicht", das den Gehorsam des unselbständigen Knaben fordert, und Einweisung in die gegenwärtigen Güter, Einführung in die Wahrheit, den Geist, die Kraft, welche die Freiheit des Mannes zum selbsteigenen Können und Vollbringen erhebt! Absterben der entkräfteten Zeichen, der Bilder und Sinnbilder für die Sehnsucht und Erwartung, und Erstehen der Wirklichkeit, Erfüllung der Verheißung, Lebens- und Menschheitserneuerung durch das Ergreifen der Gottesgnaden im Glauben an den Welterlöser Christus! Schließung des salomonisch-herodianischen Tempels, Abbruch der Synagogen, und Errichtung von Kirchen, Erbauung der Kirche Jesu!

In solchem Antithesenspiel will die theologische Gelehrsamkeit die weltgeschichtliche Bedeutung des Praedicator veritatis et Doctor gentium geschildert haben. Und der Übertreibungen gleich, der verkehrten Aufstellungen, der falschen Deutungen sind nicht wenige. Ohne Paulus kein Christus! rufen sie. Hätte Paulus das Evangelium nicht von dem Judentume losgerissen, hätte Saulus nach seiner Bekehrung die erste Christengemeinde nicht aus der Stellung einer jüdischen, judaisierenden Sekte herausgerissen, das Christentum wäre nie Weltreligion geworden, wäre wieder versunken im Judentum. So behaupten die Modernen.

Wir halten uns jetzt nicht bei den Anmaßungen einer „Wissenschaft" auf, welche die Gräser des Feldes wachsen hört und die Pflanzungen des Geistes in ihrer inneren Entwicklung sieht, die nur immer ein Kleines, die Hauptsache, nicht sieht. Wir wissen, daß sich das Evangelium des hl. Paulus wirklich in den Satz befassen läßt: Ein Leib und ein Geist, eine Berufung und eine Hoffnung Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe Ein Gott und Vater aller, der über allem und durch alles hin und in allem ist!" Das paulinische Evangelium ist das Evangelium von der Kirche Gottes und Jesu Christi1.

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Indessen, Paulus will mit seinem besondern Lehrauftrage nicht etwas gänzlich Neues, das ihm allein eigentümlich gewesen wäre,

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vor der Heidenwelt, dem Judentum und der Christenheit zur Aussprache und Anerkennung bringen. Paulus setzt zwei Dinge ebensosehr als bekannt voraus, wie er den größten Nachdruck auf sie legt.

Einmal behandelt der Apostel eine Kleinigkeit, die Hauptsache, wie etwas Selbstverständliches. Bei einem Gewächs ist das Wichtigste der Samenkeim, der das Wesen einschließt, und bei einem Gebäude ist das Wichtigste der Fundamentstein, der alles trägt. Und in Rücksicht auf die Pflanzung Gottes ist weder der etwas, der aussäet, noch jener, der begießt, sondern alles hängt von Ihm ab, der dem Samen die Kraft des Wachstums eingeschaffen. Desgleichen kann dem Gottesbau niemand einen andern Grund geben als den, der gelegt ist, Christus Jesus. Die Gottespflanzung und der Gottesbau, die Kirche, an die sich, die Säule, die Feste der Wahrheit, jeder halten muß, der nicht als unbekehrter Heide gelten und offenkundig in der Unbußfertigkeit verharren will', ist nicht es wäre widersprechend ein Werk von Menschen, nicht ein Erzeugnis der Zeiten: die Kirche ist die Stiftung dessen, der jene, die den Verheißungen nahestanden, die Kinder Israels, und jene, die ferne waren, die Kinder der Völker, zu demselben Glauben und derselben Hoffnung in derselben Liebe berufen hat.

Das wissen alle Gläubigen aller Orten aus der mündlichen Verkündigung derer, die Ohren- und Augenzeugen der Worte Jesu, der Taten Jesu gewesen sind. Und wenn Paulus die allgemeine christliche Erkenntnis nicht schaffen will, sondern sie in seinen Briefen voraussetzt, so handelt er ganz wie Petrus, der von der Katholizität der Gottesstiftung auf dem Apostelkonzil in Jerusalem sagt: „Ihr wisset, Brüder, daß vor geraumer Zeit Gott unter uns bestimmt hat, es sollen durch meinen Mund die Heiden das Wort des Evangeliums hören und gläubig werden: Gott, der Herzenskenner, gab Zeugnis für sie, indem er ihnen den Heiligen Geist verlieh wie uns; und keinen Unterschied machte er zwischen uns und ihnen, nachdem er ihre Herzen durch den Glauben gereinigt hatte."

1

Vgl. Mt 18, 17 mit 2 Thess 3, 14.

2 Vgl. Gal 1, 11 ff mit Lk 1, 1 ff und 2 Petr 1, 16 ff, sowie 1 Jo 1, 1 ff. 3 Apg 15, 6 ff. Wie nichtig die tendenziöse Unterscheidung eines petrinischen und eines paulinischen Evangeliums ist, zeigt das eine Wort des hl. Petrus: διὰ τῆς χάριτος τοῦ κυρίου Ἰησοῦ πιστεύομεν σωθῆναι καθ ̓ ἂν τρόπον κἀκεῖνοι. Vgl. dazu den einen Satz Röm 3, 21 f: δικαιοσύνη θεοῦ πεφανέρωται διὰ πίστεως Ἰησοῦ Χριστοῦ εἰς πάντας τοὺς πιστεύοντας· οὐ γάρ ἐστιν διαστολή.

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