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Dogmatik

von

D. Karl Hase.

TOCHSCHULE

BERN

BIBLIOT

Vierte verbesserte Auflage.

Leipzig.

Druck und Verlag von Breitkopf und Härtel.

1850.

revocet

Quisquis haec legit, ubi pariter certus est, pergat mecum: ubi pariter haesitat, quaerat mecum: ubi errorem suum cognoscit, redeat ad me: ubi meum, me. Ita ingrediamur simul charitatis viam, tendentes ad eum, de quo scriptum est: Quaerite faciem ejus semper.

August. de Trinit. I, 3.

An

Herrn Hofrath D. v. Schubert,

ord. Professor der Naturgeschichte zu München, Ritter des D. der Baierschen Krone,

und an

Herrn Kirchenrath D. Winer,

ord. Profeffor. der Theologie zu Leipzig, Domherrn des Hochstifts Meißen,
Ritter des K. S. Civilverdienstordens.

In Ihren Vorlesungen, verehrter Freund, empfing ich die erste Kenntniß der in dieser Schrift dargestellten Wissenschaft. Aus der Achtung und Liebe, mit der Sie uns für dieselbe erfüllten, ist dieses Werk hervorgegangen. Mag es dieser Schule nicht unwerth erscheinen! Sie haben keine andre unter uns gegründet, als die alte Schule einer gründlichen und selbständigen Forschung. Das Herzliche Verhältniß eines Lehrers zu seinen geistigen Nachfolgern, der Vorwelt bekannter als den Zeitgenossen, hat mich immer sehr angesprochen, wenn ich sah, wie durch solchen Verein die höchsten Güter von Geschlecht zu Geschlecht vererbt wurden, derselbe Geist sich nach den verschiedenen Charakteren eigenthümlich offenbarte, dadurch voll kommen aussprach, und im dankbaren Andenken des gemeinschaftlichen Ursprunges seiner höhern Einheit bewußt blieb. Es ist mir eine große Freude zu denken, daß die Zueignung dieser Schrift ein, wenn schon geringes Denkmal solchen Vereines sei.

Mit demselben Gefühle sende ich Ihnen das Buch, mein theurer Schubert. Von den heiligen Stunden an, da Sie einem vertrauten

Kreise in den Tiefen des Gemüths und in den Wundern der Natur die Thaten Gottes nachwiesen, bis zu den geselligen Freuden und den kleinen Sorgen für Bedürfniß und Behaglichkeit der jungen Freunde, überall in Ihrem Hause, das mir in der Fremde zum Vaterhause wurde, hat mich der Geist eines christlichen Familienlebens so nahe berührt, daß dieses Bild auch meiner wissenschaftlichen Richtung unvergänglich eingedrückt wurde. Meine theologische Ansicht ist jetzt wie damals von der Ihrigen verschieden. Sie haben sie damals freundlich beachtet als einen nothwendigen Durchgangspunkt meiner Bildung. Vielleicht daß mein ganzes Erdenleben dieser Durchgangspunkt sei, aber ich hoffe, Sie werden die Erinnerungen Ihres Spiritus familiaris durchklingen hören.

So verehrte ich Sie beide, als Sie selbst einander noch fremd waren. Wie mußte ich mich freuen, als ich erfuhr, daß Sie durch innige Bande der Verwandtschaft mit einander verbunden wurden, und Sie, mein ehrwürdiger Freund, mir schrieben: Der Segen des Schubertschen Hauses ist auch in das Meine übergegangen.

Wenn nun zwei Gelehrten, die unter den Häuptern sehr verschiedener Ansichten in der Kirche genannt werden, eine gleichfalls eigen

thümliche Ansicht mit heiterm Vertrauen übergeben wird: so geschieht dieß im Vertrauen, und sei ein Zengniß des Geistes, der in vielfacher Form die Geister unsichtbar verbindet zur einigen Kirche.

Dresden, am 25. August, 1826.

Indem ich die obigen Zeilen zum unveränderten Abdrucke bestimme, erfüllt mich die Freude, daß sie noch immer in jedem Worte volle Wahrheit enthalten, und der Dank gegen Gott, daß auch die Verhältnisse, auf welche sie hindeuten, nach einem so langen Zeitraume in diesem wechselnden Dasein noch in gesegneter Wirklichkeit bestehn. Sie, mein theurer Lehrer, hat Gott wieder zurückgeführt in die alte gelehrte Vaterstadt, in der Sie, ist auch Ihre geistige Heimath überall, wo man theilnimmt an ächter Wissenschaftlichkeit, doch in ganz besonderer Weise heimisch sind. Sie, mein väterlicher Freund, sind ein Pilger nach dem Lande gezogen, wo einst unser Herr im Fleische wandelte, und Sie haben gebetet an dem heiligen Grabe, aus welchem ein neues Leben über den Erdkreis gekommen ist. Durch den Moder der Pest und durch das Toben des Meeres hat Gott Sie heim

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