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118, 1

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Nâch fröuden dicke trûren gât,
manc trûren frolich ende hât.

Ein ieglich zît hât sîn zît,
leit nâch fröuden trûren gît.
Man sol bî fröuden wesen frô,
bî trûren trûren, kumt ez sô.

Frô mit ungeræte,

diu fröude ist unstæte.

[Bekumbertez herze

ist selten mit scherze.]

Swâ ein künne stîget,

daz ander nider sîget.

Ez dienet mâc nû mâge ûf glîchen gelt der wâge.

Sîn selbes schande er mêret,

der sîn geslehte unêret.

Swer heizez bech rüeret,

meil er dannen füeret.

Swer sich ze kletten mischet,

unsanfte er s' abe wischet:
nieman frumer mische sich
ze bosen liuten, daz rât ich.
Swer linden belzet ûf den dorn,

der hât ir beider reht verlorn.

Diu klette unde der hagendorn
diu tuont gæhen liuten zorn.

Diu geiz kratzet manege zît
von weiche, biz si herte lît:
er sol niht sîn ein tumber man,
der senfte leben vertragen kan.

18. II. ir zit Jghi. 23. I. ist selten stæte Ha.

21. II. trûren trûrec EQh(BD afghkl). 24. 25. nur in P.

DEJ(Q). 118, 1. I. nu mâc mâge BLMP.

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14. II. tuont den liuten

11. I. linden zwîget L.
16. I. II. von herde (hertze a) unz si weiche lît a;
17. II. ern ist niht ein CDb (fEH).

26. II. ûf stîget 10. II. daz fehlt E. dicke z. DEH. obiges nach BJ.

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119, 1

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Swer niht sanfte kan geleben,
dem mac got wol unsenfte geben.
Wol im, der dâ bûwet wol,
dâ er iemer leben sol.

Swer fliegen müge, der fliege sô
weder ze nider noch ze hô.

Ez hært ein lûzenære

vil lîhte leidiu mære.

Ein man sol stîgen in der jugent
von einer tugent zer andern tugent.
Niuwer dinge fröuwet sich
ein ieglich man: sô tuon ouch ich.
Man fröut sich maneger niuwe,
diu schiere zergât mit riuwe.

Man siht vil selten wîssagen

in sîme lande krône tragen.
Ich gesach nie guoten bolz
âne vedern und âne holz.

Nieman ist so wol geschehen,
ern süle doch zer erden sehen;
[wan er von erden ist genomen
und wider muoz ze erden komen.]
Ein ieglich man vermîden muoz
den distel, gêt er barfuoz.

Wer ist nâhe oder verre,

dem niht arges werre?

Swaz ûf der erden lebend ist,
daz muoz fürhten mannes list:
sô tuot dem manne herzeleit
daz boste, daz diu erde treit.

Dehein leben ist sô frî,
daz gar âne urliuge sî.

23. I. vliegen welle P; II. alsó CDEGLMP.

I. II. dicke BL; I. bæsiu mære BJLM.

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119, 3. I. als tuon ohne hs.

15. I. gât BEPa.

22. II. der rîchen leben ist

23. I. dazz; II. daz ez; ez fehlt allen.

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120, 1

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121, 1

Dehein urliuge als nâhe gât,
als daz ein man dâ heime hât.
Swer vier urliuge samet hât,
der fride driu; daz ist mîn rât;
wil er in allen an gesigen,
er mac wol einhalp underligen.
Dehein schaft ist sô lanc,
ern sî sehs steben ze kranc.
Breitiu eigen werdent smal,
sô man si teilet mit der zal.
Unkrût wehset âne sât,
so ez schoenem korne missegât.

Swer niht baz gevarn mac,
der vert die naht und lât den tac.

Wir varn ie tageweide

ze liebe oder ze leide.

Ich weiz wol, waz dem geschiht,
der 'z boste merkt, daz beste niht.
Ich wæn, dehein unmâze sî,
dâ ensî ein ander bî.

Nieman ist sô vollekomen,

daz er dem wandel sî benomen;
ân wandel niemen mac gesîn,

deist an al der werlde schîn.

Ich wæne, daz iht bettes sî,
dâ sî ein bosiu veder bî.

Manc dorn schoene bluomen birt,
des stechen doch vil sêre swirt.
Vil manic schoniu bluome stât,
diu doch vil bitter wurzel hât.

Swelch wise ist gemeine,
der gras ist gerne kleine.

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122, 1

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Swâ fiur ist bî dem strô,
daz brinnet lîhte, kumt ez sô.

Schade schimpf ist dicke leit
und lasterlîchiu wârheit.

Swer sîn laster decken wil

mit mînem laster, deist ze vil.

Swaz iu sî liep, daz man iu tuo, daz tuot ouch ir; daz hoert dar zuo;

swaz iu sî von iemen leit,

dazn tuot ir niht; deist sælikeit.
Dar umbe hât man bürge,
daz man die armen würge.
Swelch hûs mê wirte hât
dan einen, daz hûs zergât.

Vil manic laster in vergât,

der sîne gebûre willic hât.

swer mit êren wil genesen,

der muoz mit sînen gebûren wesen.

Ez saget dicke ein gebûr

vom andern, ist sîn trinken sûr.

Ich muoz, hoeren unde sehen,

und enwil doch niemens schaden spehen.
Maneger rüeget selbe sich

unde zîht es danne mich.

Ez sprechent gnuoge ir selber schaden:
die füern ouch, daz si hânt geladen.
[Swer vorschet nâch dem schaden mîn,
ich frâge ouch lîhte nâch dem sîn.]
[Ein gebûr seit von dem andern dicke,
und lît er in dem selben stricke.]

Swâ brinnet mîns gebûres want,
dâ fürhte ich mîner sâ zehant.

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123, 1

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Den gebûren schadet, sint si rîch, ist in der voget ze heimelîch.

Ein gebûr genuoc êren hât, der vor in sîme dorfe gât.

Nieman alsô nâhe schirt

so der gebûr, der hêrre wirt;
[daz schern er wol billîche kan,
wan man ez ime vor hât getân.]
[arweiz, bône und linse
setzet er ze zinse.]

Dar umbe sint gedanke frî,
daz diu werlt unmüezec sî.
Swer sich mit eiden fristet,
der hât mich überlistet.

Stæch ieglich eit als ein dorn,
irn würde niht sô vil gesworn.

Sô grôziu witze ist niemen bî,
daz er wizze, wier geschaffen sî.
nû seht in spiegel tûsent stunt,
ir wert iu selben niemer kunt.
swer sich besiht in spiegelglase,
den dunket krump sîn selbes nase.

Swie dicke ein tôre in spiegel siht,

er kennet doch sîn selbes niht.
Erst tump, der lieben sâmen
sæt in starke brâmen.

Swer berlîn schüttet für diu swîn,
diu mugen niht lange reine sîn.
Vil lîhte zerret sich der sac,
sô dar în niht mêr enmac.

Den dornzwî unde den sac

nieman wol versüenen mac.

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[selben] - 123, 10. I. II. dornzûn vgl. anm., der spruch steht nur in

19. I. eide B.

JMNOPQ.

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