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21. Warinnen beschliessen sich die gebott Gottes?

Antwort. In der lieb.

22. Was ist die liebe?

Antwort. Sant Joannes spricht, Gott ist die liebe, vnnd wer inn der lieb bleibt, der bleibt in Gott, vnd Gott inn ym.

23. Welche ist die gruntfeste der liebe?

Antwort. Der HERR Jesus Christus. Als da spricht Sant Paulus. Keyner mag gelegen ein ander gruntfeste onn die, die da ist gelegt, die ist Jesus Christus.

24. Was bedeut Sant Paulus durch die rede?

Antwort. Den glauben in Christo.

25. Was ist der glaub in Christo?

Antwort. Es ist seyne wort vffnemen, jn zukennen, vnd jm zugehellen, vnnd jn lieb haben, jm vnnd seinen gelidern sich einleiben.

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[9a C] 26. Wo bey wird das erkannt, ob der mensch glaubt inn Christo? 15 Antwort. Bey dem, ob er yn liebet, vnd der liebet jnn, der sein ge

bott erfullet. Als er selber spricht. Ob jr mich lieb habt, so behuttet meyne gebott. Aber wer mich nit lieb hat, der behuttet nit meyne wort.

27. Wie viel seynd der gebott Christi vnser benuglichen gerechtigkeit 20 vber die schrifftweisen vnd gleiszner?

Antwort. Sechs. Das erst. Nit zu zurnen mit seinem brůder. Das ander. Nit zů sehen das weib Sie zů begeren. Das dritt. Nit zůuerlassen das eeweib on die vrsach der Eebrecherey. Das vierd. Nit zů schweren vberall. Das funfft. Vbel vmb vbel nit zuuergelten. 25 Das seste. Lieb zů haben deine feind, vnd wolthůn deynen widersachern.

28. Welches ist das allergröste gebott Christi?

Antwort. Zů glauben inn jn.

29. Bewar das.

Antwort. Christus spricht. Werdt ir nit [9] essen den leichnam des sůns des menschen vnd trinken sein blůt, werdent ir nit haben

Z. 11. C,,an das Evangelium des Herrn Jesu Christi" statt: „in Christo". 13. A,.Es ist, ihn erkennen und ihm beistimmen und seine Worte annehmen und mit seinen Gliedern sich verbinden". C,,Es ist, seine Worte annehmen, ihn erkennen, ihm beistimmen und lieben und mit ihm und seinen Gliedern sich verbinden". V. Gk statt zugehellen,,:,,zu glauben“. G. C,,gebote" statt „wort". - 20. A u. C,,reichlicheren" statt „,benuglichen". 21. A fehlt „vber die schriftweisen und gleiszner". C,,als der Meister und Schriftgelehrten". 23. A „Ein Antw. 28 u. 29

Weib nicht schamlos anzusehen". bilden ein Ganzes.

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30. C fehlt „Bewar das“.

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das leben in euch. Das ist, Werdt ir nit glauben in mich, so werdt ir nit haben das ewig leben, Dann wer inn mich glaubt, der hat das ewig leben.

30. Was hat er denen, die in lieb haben, vnd seine wort behuten,

Antwort. Die seligkeyt.

verheyssen?

31. In wie vil worten wirt auszgesprochen die seligkeyt? Antwort. In acht wortenn.

j. Selig sind die armen inn dem geyst, wann iren ist das Himelreich.

ij. Selig sind die sanfftmůtigen, wann sie werden besitzen die erden.

iij. Selig sind die da weynen, wann sie werden getröst.

iiij. Selig sind die, die da hungern vnd dursten die gerechtigkeit, wan sie werden gesettiget.

v. Selig sind die barmhertzigen, wan sy werden barmhertzigkeit erlangen.

vj. Selig sind die reines hertzen, wann [10a Cij.] sie werden Gott sehen.

20 vij. Selig sind die fridsamen, wann sie werden die sun Gottes

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genant.

Selig sind die, die da widerwertigkeyt leiden, vmb die gerechtigkeyt, wann ir ist das Himelreich.

Ir seit selig so euch die leut flůchenn, vnd so sie sich euch widern, vnd alle vbell wider euch sagen, liegent vmb mich, darumb freuwet euch vnd frolocket, wann euwer lon ist grosz in den Himeln.

32. Was ist das ewig leben?

Antwort. Es ist ein erkantnusz des waren Gottes, vnd ein genieszung seiner, vnd den er hat gesant Jesum Christum.

33. Wie vilerley ist dat ewig leben? Antwort. Zweyerley. Eyns ist hie in der genaden, vnd in der teylhafftigkeyt des HERREN Jesu Christi, welchs die gleubigen erlangen im geyst durch denn glauben. Das ander leben ist in der ewigen glorien. Von dem ersten spricht der HERR Jesus. Disz ist dz ewig leben,

1-3. A fehlt „das ist

ewig leben".

4. A u. C „die an ihn glauben“ statt ,,die in lieb haben". 6. C „Die Seligkeit hier in Gnaden und dann in der Herrlichkeit des ewigen Lebens." 13. C „Denn sie werden fröhlich gemacht werden“.

16. Im Original Druckfehler: „barmhetzigen“. - 24. A fehlt „vnd so sie sich euch widern“.

,,liegent". 30. A fehlt seiner".

33. A fehlt

22. C fehlt „widerwertigkeyt“. 25. V. Gk falsch „leidend“ statt im geyst“.

dz [10] sie dich erkenneten ein waren Gott vnd Jesum Christum den du hast gesandt.

34. Durch was soll der mensch erlangen dise warheyt? Antwort. Durch den Glauben durch die liebe vnnd hoffnung, vom heyligen geyst gegeben.

35. Glaubstu in den heyligen geyst?

Antwort. Ja ich glaubt.

36. Wz is der heylig geyst?

Antwort. Es ist Gott der HERR auszgeent von dem Vatter vnd von dem Sůn.

37. Was ist Gott der Vatter?

Antwort. Es ist Gott der HERR habende einen Sůn jm gleich in der Gottheyt.

38. Was ist der Sůn?

39. So mustu drey götter haben?

Antwort. Es ist Gott der HERR habent einen ewigen Vatter.

Antwort. Ich hab ir nit drey.

40. Hastu ir doch drey genant.

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Antwort. Das selbig geschieht nach den personen, Aber nach der Gottheyt glaub ich einen Gott zůseyn, der da ist wirdig des lobs 20 vnd der aller höchsten eeren.

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Antwort. Mit dem hertzen, Mit dem munde vnd mit den wercken.

42. Wie mit dem hertzen?

Antwort. Mit dem glaubenn, mit der lieb vnd hoffnung, vnd mit 25 güten begirden.

43. Wie mit dem mund?

Antwort. Mit der bekennunge, vnd anruffuunge seynes namenn, die mechtigkeit, weiszheit vnd guttigkeit, mit der zůbekennunge zů seiner warheit, mit begerung von jm der hilff vnd gnad, mit 30 loben vnnd betten zů jm alleyn.

44. Wie mit den wercken?

Antwort. Mit der behuttung seiner gebot, mit feyren, fasten, niderknywen, betten vffs antlit fallen, mit almussen geben in dem namen

Z. 9. D,,ausz geszent" statt „auszgeent".

gleich in der Gottheit". V Gk fehlt ewigen“.

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26.

C,,frommen" statt „gåten". Gk nur mit den begierden". 33. u. 34. nach „gebot" heifst es bei A „mit Fasten ihm allein im Namen des Herrn Jesu, der zur Rechten sitzt, mit Fallen aufs Angesicht, mit Almosen Geben in seinem Namen". Bei C,,mit Fasten, Feiern, Verbeugen, Niederknien, Niederfallen, Almosen Geben im Namen des H. J. C.“. D „mit fasten, feyren“.

Monumenta Germaniae Paedagogica IV

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des HERREN Jesu Christi der da sitzt zur gerechten Gottes, vnd mit anderer Ererbittungen die jmm gehören.

45. Den selben einigen Gott, denn du so erest, wie nennestu ynn? Antwort. Meinen gnedigen vatter.

46. Wie bittestu jn an?

[11] Antwort. Als der HERR Jesus leret sprechent, Also sollet ir

betten.

Vnser vatter inn dem hymel. Deyn namm sey heylig, Deyn reich komme, Dein will geschehe auff erden, wie in dem hymell, Vnser teglich brott gib vns heut, vnd vergib vns vnser schuldt, wie wir vnsern schuldigern vergeben, Vnd fure vns nit in versůchung, sunder erlöse vns von dem vbel, Amen.

47. Erestu auch etlich ander creatur also als Gott den HERREN? Antwort.

Neyn.

48. Warumb?

Antwort. Darumb, wann Gott hat es verbotten, da er sprach, Du wirdst sie nit anbetten noch eeren, Gott deynen HERREN wirstu anbetten, vnd im allein dienen.

49. Warinnen irren dan die leut gemeynlichen in der welt? Antwort. Jn den dreyen dingen, Jn der Abgötterey, Jn der falschen ertichten geystligkeyt, vnd betrieglichen hoffnung. Jn den tödlichen begirligkeyten, Jn den dreyen [12] dingen steet alle verleydigunge.

50. Was ist ein abgötterey?

Antwort. Es ist die eere vnd anbettung allein Gott dem HERREN behörende, gethon der sichtigen oder vnsichtigen creatur, der vernunfftigen oder unuernunfftigen, der geystlichen oder leiblichen, inwendig oder auszwendig. Inwendig, Als mit den selbstendigen oder grundtlichen dingenn, das ist, mit dem glauben, mit der lieb vnd hoffnung vnd mit geystlichen begirden. Als mit forcht, mit jnwendiger hitz, vnd mit dem gewissen etc. Auszwendig, Mit dem munde oder mit den wercken, vmb die hoffnung durch die sie haben zů begriffenn etwas geystlichs oder leiplichs.

Z. 16. A fehlt „Du wirdst eeren". in der falschen Hoffnung und in den tötlichen in den tötl. Beg. und in der falschen Hoffn". auszwendig".

20-21. A,,in der Abgötterei, Begierden“. C,,in der Abg., 27. A. fehlt „inwendig oder 28. A und C fehlt „selbstendigen“. 30. D fehlt „Als mit forcht 32. nach,,wercken" folgt bei C noch mit Verbeugung, Opfer, u. s. w.“ 32-33. A und C,,um der Hoffnung willen etwas geistliches oder leibliches zu erlangen". D,,vmb die hoffnung dar durch dy sie haben zubegreüffen ettwas geistlichs oder leiplichs".

gewissen".

51. Glaubstu in die Junckfraw Maria oder in die andern heyligen? Antwort. Neyn. Ich glaub nit in sie.

52. Warumb?

Antwort. Darumb das sie nit Gott vnnd schöpffer, noch erlöser vnd seligmacher [12] seyn, sunder ein erkauffte vnd geseliget geschöpffe, 5 Aber ich glaub von jne.

53. Was glaubstu von der junckfraw Maria?

Antwort. Das, das sie ist auszerwelt von Gott, gesegnet vnder den weybenn, vol gnaden, vnd gesegnet ist die frucht yres leibs, Vnnd das sie ist reyn vor der geburt, bey der geburt, vnd nach der 10 geburt ein demutige magt, vnd ein selige vmb jren demuttigen glauben wol gefallend Gott, ein gewer vnd getrew můtter des HERREN Jesu, vnd das sie besitzt gewiszlich das erb inn den ewigen frewden Vnd das sie zů allen disen dingen ist komen ausz der gnaden Gottes, inn der teylhafftigkeit des leidens Jesu 15 Christi. In jm vnd durch jn, thet jr Gott grosse ding, Also, das er inn die ewige růwe jre seele empfieng.

54. Was heltstu von den heyligen?

Antwort. Das sie seind auszerwelt ausz der genade Gottes zů der teylhafftigkeit des HERREN Jesu Christi vnd durch die [13a D.] 02 schickunge des heyligen geysts darzu komen, das sie weren inn Christo geliebte heyligen, vnd mit seinem Blut gereyniget, vnd hie lebend ausz dem glauben vnd Gott lieb habent vber alle ding, vnd jre nechsten, vnd jn allein eerendt, vnd ymm dienende. Etliche sturben des gemeinen tods. Etliche von dem zwangsal der leutt 25 sind abgangen von der welt, Erleydende die marter vmbs wort Gots, die recht Götlich eere, vnd vmb die lebendige hoffnung die sie hetten in Christo, von den abgötterischen leuten, falschen Propheten, vnd von den liebhabern der welt, sie den tod erlitten.

Z. 4. A fehlt „noch erlöser und seligmacher".

5. A fehlt „erkauffte vnd ge

seliget". 10. C,,eine reine Jungfrau" statt „reyn“. 12. A und C fehlt „gewer vnd. 13-14. Statt ,,das sie besitzt frewden" hat C,,eine gewisse Erbin der ewigen Freude". A „eine reine Erbin d. e. F." (čistá =rein, viell. Schreibfehler für jistá = gewifs). 19. Bei C beginnt die Antw: „Von denen, von welchen der Glaube der hl. Schrift ist, halte ich wegen des Glaubens, und von denen, von welchen der Hoffnungsbeweis ist, in der Hoffnung, dass sie ..." 20. Nach „Christi" folgt bei C noch ,,und seines Verdienstes". - 21. Nach „komen" folgt bei C „berufen zum Glauben und zum Bund und zum Zeugnis der Gerechtigkeit aus dem Glauben, dazu gemacht aus Gnaden“. 23. Nach glauben“ folgt bei C „in der Gerechtigkeit“. — 23. A fehlt „vber alle ding, vnd jre nechsten“. 24. A fehlt „,vnd ymm dienende". C „vnd ihm allein dienend". 25-29. Nach „,tods" heifst es bei A „Etliche haben Qual und Marter von menschlicher Gewalt um der wahren Verehrung

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