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gab er sich zurück in seine Wohnung. Der Priester verschloß dieselbe, und die versammelte Gemeine fang zulet dem allerhöchsten Gott, den die Schlange den Menschen im Paradiese sollte bekannt gemacht haben, zu Ehren ein Loblied. Dieß nannten die Ophiten das vollkomme ne. Opfer (reheiav voiav). Und diese Benennung bringet uns auf den Gedanken, daß sie nur zu gewissen Zeiten die Schlange zu ihrem Abendmahle gerufen und zu andern auch ohne dieselbe ihr heiliges Brodt genossen has ben". Vergl. Watch's historie der Keher. B. I. S. 477. In Neanders Entwick. der gnost. Systeme, wo S. 23168. von den Ophiten gehandelt wird, ist dieses Punktes nicht gedacht.

7) Ueber die Eucharistie der Manich der herrscht viel Dunkel, welches weder durch Walch, noch Beau sobre noch andere hinlänglich aufgehellet ist. Daß diese Håretiker ein Abendmahl hatten, demselben aber keinen hohen Werth beylegten, kann als entschieden angenommen werden. Auguftinus (de vera rel. c. 5.) rechnet sie unter diejenigen qui a vero sacramentorum ritu dispares sunt; aber er sagt nicht, worin diese Verschiedenheit bestand und ob sie, was Andere behaupten, bloß Waffer anwendeten. Dieser Schriftsteller gehörte selbst eine Zeits lang der manichäischen Sekte, obgleich nicht als electus (s. perfectus), sondern nur als rudis, an.

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Das Wahrscheinlichste dürfte wohl seyn, was Múnter (Handb. der ålt. Dogmengesch. II. B. 2. H. S. 123.), nach Walch (B. I. S. 783.), annimmt: Die Ausz erwählten unter den Manichåern, die keinen Wein tranken, haben entweder Wasser im Abendmahle ge nossen, oder nur Brodt. Die Sache ist ungewiß; es wäre interessant, wenn sie könnte entschieden werden. Da würde es sich vielleicht zeigen, daß die Manich å e r im Verbote des Kelchs die Vorläufer der katholischen Kirche waren. Es scheint übrigens, als wenn bloß die Auserwählten, aber nicht die niedere

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Classe, das Abendmahl genossen håtten; und ohne Zweifel war diese Handlung in ihren Augen ein Symbol der Vereinigung und Bruderliebe.

Da die Manichåer für ihren ersten Grad (die rudes) keine Taufe hatten (vgl. Denkwürdigk. Th. VII. S. 373.), so hatten sie wahrscheinlich für denselben auch kein Abendmahl. Demnach hätte die schon oben S. 10. angeführte Stelle aus der Formula receptionis Manich. άлоσтρεφομένοι τὴν τοῦ τιμίου σώματος καὶ ἅιματος τοῦ Χριστοῦ κοινωνίαν, ibre soufommene Stichtigteit.

Nach Cyrillus Hierosol. Cateches. VI. §. 23. 33. theilen die Manichder bey ihrer Eucharistie eine ges trocknete Feige (Tyv ioɣáda) aus, welche in etwas eingetaucht ist, was sich der Verfasser zu nennen scheuet, und beweisen dadurch die höchste Ruchlosigkeit. ́Wenn aber auch die Manichåer in Ansehung dieses Vorwurfes nicht so ganz unschuldig sind, wie sie Beausobre darstellen will, so kann man doch gewiß als richtig annehmen, daß solche Absurditäten nicht der ganzen Sekte, sondern nur einzelnen Abarten derselben zur Last fielen.

8) Daß die Priscillianiften Taufe und Abendmahl verworfen hätten, ist durchaus unerweislich. Da gegen wurde ihnen zum Vorwurfe gemacht, daß sie das confecrirte Abendmahl zwar genommen, aber nicht genofsen hätten. Die wider die Priscillianisten gehaltene Sy. node zu Saragossa (Concil. Caesaraugustan. a. 380. (81.) c. 3.) erklärt: „Verflucht ist, wer erweislich das im Abendmahle empfangene Brodt nicht wirklich zu sich genommen". Vergl. Baronii Annal. eccl. a. 381. §. 116. 121. Walch's Histor. der Keger. III. B. S. 436. 468.

9) Bey den übrigen håretischen und schismatischen Partheyen beziehet sich der Tadel der katholischen Kirche nicht auf die Abendmahls-Feyer überhaupt, sondern nur insbesondere auf die Beschaffenheit und Zuberei tung der Elemente. Hierüber ist schon K. VII. Ei

niges bemerkt worden. Hier aber sind die hieher gehöriz gen Notizen zu einer allgemeinen Uebersicht zusammenzu» stellen.

A) In Ansehung des Brodtes gehören eigentlich nur die Artotyriten (Agrorupirai) hieher. Sie was. ren eine Abart der Montanisten und wurden in Galatien. am häufigsten gefunden. Von ihnen fagt Augustinus (de haeres. c. 28.): Artotyritae sunt, quibus oblatio eorum nomen dedit; offerunt enim panem et caseum, dicentes, a primis hominibus (Gen. IV, 3. 4.) oblationes de fructibus terrae et ovium fuisse celebratas. Vgl. Epiphan. haeres. XLIX. §. 11. Phi-/ lastr. de haer. c. 77. Hieronym. Praefat. ad epist. ad Galat.

Der Streit über das gesäuerte und ungefäuerte Brodt, über die Form und Gestalt des Brødtes, Hoftien u. f. w. ist aus dem Grunde nicht hieher zu rech nen, weil es nicht ein Streit der katholischen Kirche wider einzelne Sekten, sondern ein Differenz- Punkt der beyden großen Kirchen Systeme war, und weil die Verschiedens heit hierbey nicht für etwas Wesentliches, sondern für ein adiagogov erklärt wurde. Wenigstens hat die abendländische Kirche zu allen Zeiten erklärt, daß durch den Ges brauch des gesäuerten Brodtes das Sacrament nicht ungültig werde.

B) Zahlreicher aber sind die Abweichungen von der Regel der alten Gesammt. Kirche, daß der Wein des Abendmahls mit Wasser zu vermischen sey. hören hieher:

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a) Die Enkratiten, Ebioniten, Severia. ner und andere Sekten, welche das Wein - Verbot selbst bis auf die Eucharistie ausdehnten und bey derselben bloß Wasser brauchten. Sie wurden deshalb Aquarii und Hydroparaftaten (vdoолαqασтáтαι) ges nannt. Iren. adv. haer. lib. V. c. 1. Clem. Al. Strom. lib. I. p. 375. Paedag. lib. II. p. 186. Epiphan, haer.

XXX. XL. LXIV. Theodor. fabul. haer. lib. I. c. 20. Cyprian. Epist. LXIII. Augustin, de haeres. c. 64. u. a. Die katholische Kirche verwarf dieß durch mehrere Synodal-Beschlüsse und foderte das Koaua. Bey der Mischung selbst gab es verschiedene Observanzen und Streit fragen, z. B. über die ein oder zweimalige Mischung, Quantität und Qualität des Wassers u. s. w., welche aber nicht für wesentlich gehalten wurden.

b) Die Armenier bedienten sich des unverz mischten Weins; und dieß ward als ein Beweis ihres Monophysitismus angesehen und verworfen. Concil. Trull. a. 692. c. 32. Nicephor. hist. eccl. lib. XVIII. c. 53. Schroeder Thesaur. linguae Armen. p. 149 seqq. Mosheims Kirchengesch. übers. von

Schlegel. Th. III. S. 284.

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c) Einzelne Sekten substituirten auch noch andere Elemente, . B. Milch, Honig, Weintrauben, Salz u. f. w. Vgl. Canisii lect. antiq. c. 5. Assemani Bibl. Orient. T. II. p. 182. Diese Singu laritäten aber wurden stets gemißbilliget und hatten höchstens nur eine historische Wichtigkeit.

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