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Dichtungen. Unter verstorbenen Leichdichtern wird er von dem von Gliers (MSH. 1, 107') gerühmt. MSH. 1, 74-90. 4, 105-107.

XLIV. Der Schenke von Limpurc.

Seinen Vornamen nennt C nicht: am bekanntesten ist der Schenke Konrad, der von 1230 an häufig in Urkunden erscheint (Stälin 2, 603 ff.). Er war 1241 mit Friedrich II. in Italien, wo er im Oktober zu Cremona eine Urkunde des Kaisers bezeugt. Er starb zwischen 1237-53, ist also wohl für den Minnesänger, dessen Vorbild zunächst Ulrich von Wintersteten scheint, zu alt. Sein jüngerer Sohn Konrad (der ältere hiess Walther) erscheint in Urkunden: so 1263 im Februar in einer Schenkung an das Kloster Lichtenstern; im März desselben Jahres in einer Schenkung an das Hospital zu Hall, immer mit seinem Bruder Walther zusammen. Er begleitete Konradin auf seinem Zuge nach Italien, und bezeugt zu Verona am 27. December 1267 eine Urkunde Konradins, und am 14. Juni 1268 eine andere desselben für Pisa. In Italien mögen die Strophen 9-11 C entstanden sein, in denen er sagt, dass er durch Gebirge von der fernen Geliebten getrennt sei. Als Dichter erwähnt ihn Hugo von Trimberg (Renner S. 20). MSH. 1, 131-134. 4, 126-132. Stälin 2, 602. 767. A. Bauer, der Hohenstaufen und die Schenken von Limburg, Zeitschrift des Vereins f. d. wirtemb. Franken VII, 1 (1865).

XLV. Der Hardegger.

Nach Hagen und Lassberg aus dem Geschlechte der Edlen von Hardegge in der Schweiz, wo namentlich Heinrich 1227-1264 in Urkunden erscheint. In der ersten Urkunde (1227) zugleich mit Ulrich von Singenberg, dem Truchsessen von St. Gallen, auf dessen Lied (zu XXX, 135) er (2, 136b) anspielt. Auch die historischen Beziehungen seiner Lieder stimmen dazu: in dem einen (2, 136a) bittet er die Himmelskönigin um Gnade für den Kaiser und den König, dass jener gegen diesen seinen Zorn fahren lasse, und um Hülfe für König Konrad, dass er Vogt von Rom werde, im Hinblick auf die Absetzung König Heinrichs durch Kaiser Friedrich II. (1235) und die 1237 erfolgte römische Königswahl Konrads. Er muss aber lange gedichtet haben, denn Stolle, der auf eine seiner Strophen antwortet und in dessen Tone er dichtete, lebte noch im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts. Auch tragen seine Strophen (eigentliche Lieder hat er nicht gedichtet) mehr den Charakter der bürgerlichen lehrhaften Poesie, so dass die Annahme adelicher Herkunft zweifelhaft erscheint. MSH. 2, 134-137. 4, 445–447.

XLVI. Hêr Reinmâr von Brennenberc.

Aus einem adelichen Geschlechte in der Nähe von Regensburg, urkundlich 1238 mit seiner Mutter Adelheid nachgewiesen. Er wurde aus unbekanntem Anlasse von den Regensburgern erschlagen: im Jahre 1276 wurde seinem Bruder, dem Kanonikus Bruno, noch beim Leben der Mutter, von dem Bischof von Regensburg Sühne für den Mord verheissen, und wie es scheint auch geleistet. Ob er oder ein früherer des Geschlechtes der im Volksliede gefeierte Brennenberger ist (eine spätere Chronik verlegt die Sage ins 12. Jahrhundert), muss unentschieden bleiben. Der 1238 vorkommende, vor 1276 Erschlagene ist ohne Zweifel der Dichter, nicht der jüngere Reinmar, der 1295-1325 urkundlich erscheint; denn in der ihm gehörenden Strophe (65-76) nennt er als verstorben nur Dichter, die vom Ende des 12. Jahrhunderts bis in die Mittte des 13. reichen. MSH. 1, 335-338. 3, 329. 334. 4, 278-284.

XLVII. Der Tanhûser.

Er gehörte zu dem edlen Geschlechte derer von Tanhusen, die im Salzburgischen und in Baiern urkundlich vorkommen. Ein unstätes Wanderleben führte ihn weit in der Welt, auch über die Grenzen des deutschen Reiches hinaus, herum. In seinen Leichen, die er, was vor und nach ihm kein andrer gethan, zum Preise der Gönner verwendet, rühmt er Friedrich den Streitbaren von Oesterreich (2, 81) Herzog Otto VI. von Baiern und eine Menge andrer Fürsten, aus deren Anführung sich als die Zeit seines Dichtens etwa die Jahre 1240-1270 ergeben. Er war auch zur See, worauf sich das letzte der von mir mitgetheilten Gedichte (193-247) bezieht. Seine Leiche verrathen eine ungewöhnliche geographische und Sagenkenntniss: doch ist in Bezug auf letztere zu bemerken, dass er die Sagenelemente willkürlich zu mischen liebt. Ihm wird, jedoch mit Unrecht, auch eine Hof- und Tischzucht (Zeitschrift 6, 488) beigelegt. Wie andere seiner Sangesgenossen, der Morunger, der Brennenberger, ging er in das Volkslied über und lebte in solcher Gestalt durch Jahrhunderte fort. Anlass zu der Tanhauser-Sage mochte das Busslied (Hagen 3, 48) geben, das allerdings nur J enthält, das aber keinen Anstoss bietet. Seine Leiche, deren wir sechs besitzen, behandeln die verschiedensten Gegenstände, Minne, Zeitgeschichte, Länderkunde und Sage. Im Liede zeigt sich bei ihm die Parodie des Minneliedes und Minnedienstes. MSH. 2, 81-97. 3, 48. 4, 421-434. Robert v. Raab, die Thannhausen in Mittheilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde XIII (1872).

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XLVIII. Grâve Kraft von Toggenburc.

Aus dem thurgauischen Grafengeschlechte. Der Sohn von Diethelm dem Brudermörder und Gertrud von Neuenburg, urkundlich seit 1243. Eine unstäte wilde Natur, führte er mit seinen Brüdern vereint mehrfache Fehden gegen St. Gallen (1249), bis er von einem Edelknechte, Namens Locher, in einem Hohlwege (vor 1260) erschlagen ward. Er scheint als junger Mann gestorben zu sein. Doch kann man auch an den jüngern Kraft denken, der 1309-1321 Propst in Zürich war. MSH. 1, 20—23. 4, 52-55. Drei Schweizerdichter aus dem 13. Jahrhundert von Dr. A. Rochat. Heidelberg 1856.

XLIX. Hêr Hûc von Werbenwâc.

Ein schwäbischer Ritter (in Baden), der als Zeuge in einer Hohenberger Urkunde 1258, in einer andern zu Ettlingen 1263 und noch 1268 und 1279, erscheint. Seine Zeit bestimmt sich durch das von mir ausgehobene Gedicht (49), in welchem er der Geliebten, die einen Franken ihm, dem Schwaben, vorzog, droht, er werde sie beim König Konrad verklagen, und wenn dieser ihm nicht Recht verschaffe, sich an den jungen König aus Thüringenland (Heinrich Raspe 1246), ja sogar an den Pabst wenden. Er scheint im Kloster sein Leben geendet zu haben; wenigstens wird 1292 ein frater Hugo de Werbenwag monachus' in Salem' erwähnt. MSH. 2, 67-69. 4, 409-410. Stälin 2, 767. Birlinger in der Germania 16, 83. Vgl. noch Staiger, das schwäbische Donauthal. Sigmaringen 1866, 3. Anhang.

L. Hêr Walther von Metze.

Ein ritterlicher Dichter, eher aus Tirol, wo Herren von Metz nachgewiesen sind, als aus der Rheinpfalz, wo es ein Geschlecht desselben Namens gab (zu MF. 4, 1. Bertoldus et Godilmannus de Methis in Flersheim betreffenden Urkunden von 1249 und 1253, Baur, hessische Urkunden 2, 117), weil er in C unter Dichtern Tirols steht. Er war um 1270 bereits gestorben, da der vor 1276 erschlagene Reinmar von Brennenberg ihn unter verstorbenen Dichtern nennt (XLVI, 75). Mit dem französischen Dichter Gautier de Metz, der 1245 seine Mappemonde dichtete, hat er in keinem Falle etwas zu thun. MSH. 1, 307–310. 3, 328. 468°. 4, 243-248. Vgl. Schönbach in der Zeitschrift für deutsche Philologie 5, 159–165.

LI. Hêr Rubîn.

Wie der Vorige aus einem tirolischen Adelsgeschlechte, dessen Stammburg noch steht. Unter bereits verstorbenen Dichtern wird er vom Marner (XLII, 58) vom Brennenberger (XLVI, 75) und von Hermann Damen (LXXVIII, 18) beklagt. Schwerlich ist er eins mit dem Robin der Jenaer Sammlung, der den Tod Reinmars, Walthers, Stolles, Nitharts beklagt und Bruder Wernher unter den noch Lebenden nennt, denn Robin reimt sêre klagebære (Hagen 3, 31), was einem tirolischen Dichter um 1250 nicht zukommt. Er nahm an einer Kreuzfahrt Theil, auf die sich 55-75 bezieht; vermuthlich ist der Kreuzzug Friedrichs II. 1228 gemeint, so dass schon damals der Dichter gesungen hätte. Seine Lieder verrathen in Form und Gedanken Walthers Schule. MSH. 1, 311-319. 4, 249-251. Rubins Gedichte kritisch bearbeitet von J. Zupitza. Oppeln 1867. Gedichte Rubins. 8. Bozen o. J.

LII. Hêr Wahsmuot von Mülnhûsen.

Hagen sucht ihn im Oberelsass, wogegen aber seine Spracheigenthümlichkeiten sprechen, die ihn vielmehr dem Niederrhein zuweisen (zu 52, 4). Ungewiss ist, ob er oder Wachsmut von Künzich der von dem Marner (XLII, 58) und Brennenberger (XLVI, 75) beklagte Wachsmut ist. MSH. 1, 327-328. 4, 260. Vgl. Germania 9, 147.

LIII. Marcgrâve Heinrich von Mîssen.

Es kann nur Heinrich III. der Erlauchte (illustris) gemeint sein, der, 1218 geboren, als zweijähriges Kind seinem Vater Dietrich IV. nachfolgte. Er vermählte sich 1234 mit Constanze, der Tochter Leopolds VII. von Oesterreich, nach deren Tode (1243) mit Agnes, der Tochter Wenzels I. von Böhmen, die 1268 starb, und zum drittenmale mit Elisabeth von Miltitz. 1237 machte er eine Preussenfahrt, nahm später an den Kriegen Ottakers von Böhmen gegen Rudolf I. Theil, hielt prachtvolle Turniere zu Nordhausen (1263), Meissen (1265) und Merseburg (1268), und starb 1288. Wahrscheinlich ist er im Kloster Altenzelle begraben. Er war wie schon sein Vater ein Dichterfreund: ihn rühmt der Tanhauser (Hagen 2, 90). Andere Erwähnungen gelten nicht ihm, sondern dem bürgerlichen Meisner, einem Zeitgenossen Konrads von Würzburg (Vgl. LXIX, 82). Auch Componist war er; er componierte einige Stücke der Messe und legte seine Arbeit Innocenz IV. vor, der durch Bulle vom 23. Januar 1253 ihre Einführung in die Kirche ge

stattete. MSH. 1, 13-14. 4, 29-35. Codex diplom. Saxon. reg. v. Gersdorf, 1. Band.

LIV. Der von Scharpfenberc.

Wie die ihm unmittelbar in C vorausgehenden Dichter ein Oesterreicher, dessen Vorname nicht überliefert ist: mehrere des Geschlechtes, das in Kärnten ansässig war, kommen seit 1250 in Urkunden vor. Seine Lieder schliessen sich an Neidhart an, dem er eine Strophe (8 C) beinahe wörtlich entlehnt. MSH. 1, 349-350. 4, 302-307.

LV. Hêr Wahsmuot von Kunzich.

So lautet der Name in B, welche Form durch LVI, 1 bestätigt wird: C nennt ihn von Künzingen. Wohl ein schwäbischer Dichter, weshalb er beim Marner und Brennenberger, die einen Wachsmut unter den verstorbenen Dichtern beklagen (XLII, 58. XLVI, 75), eher gemeint ist, als Wachsmut von Mülhausen. Seine Zeit wird die Mitte des 13. Jahrhunderts sein. Er muss mehr gedichtet haben als wir von ihm besitzen: ein andrer Dichter (LVI, 1 ff.) verspottet ihn wegen seiner überzarten Minne, mit Bezug auf ein uns verlorenes Lied. MSH. 1, 302-303. 4, 237.

LVI. Gedrût.

Ein Frauenname, unter welchem A meist Strophen verschiedener Dichter enthält, so dass die Autorschaft nicht sicher ist. An eine Dichterin haben wir, wie der Inhalt des einzigen Liedes zeigt, nicht zu denken. Die Beziehung auf Wachsmut von Künzich zeigt, dass er derselben Zeit und Heimath angehört. Auffallend für seine Zeit ist der Reim schiede liebe 12, weniger unsich 13, was ich ergänzt habe und was noch bei Hadlaub vorkommt. MSH. 3, 332. 4, 758.

LVII. Hêr Geltår.

Ein ritterliches Geschlecht dieses Namens (C gibt ihm das Prädikat 'Herr') ist nicht nachgewiesen: aber die Beziehung auf Mergersdorf (in Oesterreich unter der Ens) stellt die Heimath ausser Zweifel. Darum kann er auch nicht Verfasser der unter Gedrut mitgetheilten Strophen sein, unter welchem Namen A die in C Geltar beigelegten hat. Auch er gehört zu der Schule Neidharts und bezeichnet die realistische Richtung des Minnegesanges, die in Oesterreich hauptsächlich heimisch war (zu

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