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Büchlein können wir hier übergehen. Seine Lieder im MF. 205-218, in die Lieder und Büchlein und der arme Heinrich von Hartmann von Aue herausgegeben von Moriz Haupt, Leipzig 1842', wo S. X. fg. die Nachrichten über Hartmanns Leben zusammengestellt sind, und in Bech's Ausgabe von Hartmanns Werken Bd. 2 (2. Auflage, Leipzig 1873). MSH. 1, 328-334. 3, 468. 4, 261-278. Stälin 2, 762. Vgl. noch E. Samhaber, die innere Chronologie der Lieder H. v. A. (Programm) Freistadt 1873; H. Schreyer, Untersuchungen über das Leben und die Dichtungen H's v. A. Naumburg 1874. H. L. Schmid, des Minnesängers H. v. A. Stand, Heimath und Geschlecht, Tübingen 1874. Wilmanns in Haupts Zeitschrift 14, 149-155; Heinzel ebd. 15, 125-140; Paul, Beiträge 2, 172 ff. 476 ff.

XIX. Der marcgrâve von Hôhenburc.

Nach dem Charakter der Lieder kann dies nur der Markgraf Diepold von Vohburg sein, der 1212 die Wittwe Friedrichs Grafen von Hohenburg, Mathilde, eine Gräfin von Andechs, heirathete und 1212-1225 in Urkunden den Titel eines Markgrafen von Hohenburg führt. Er ward von Heinrich VI. mit der Grafschaft Acerra in Sicilien belehnt, führte nach dem Tode Heinrichs (1197) den Oberbefehl des deutschen Heeres und die Statthalterschaft, und besiegte, nachdem er selbst mehrmals Niederlagen erlitten und gefangen worden, 1205 den Grafen Walther von Brienne, der als Gatte der ältesten Tochter Tancreds, Albinia, Anspruch auf Sicilien erhob. Mit Friedrich II. kehrte 1212 Diepold nach Deutschland zurück und starb 1226. Dass er, nicht sein Sohn Berthold, der Dichter ist, zeigt der daktylische Rhythmus mehrerer Lieder (1-24 bei mir und Hagen 1, 34"), der alterthümliche Reim verlât: gedâht (1, 34"), das Durchreimen in Stollen und Abgesang nach romanischer Weise (1, 33a). Das Lied 1, 34 hat C allerdings nochmals unter Hildbold von Schwangau, aber A hilft die Autorschaft des Hohenburgers bestätigen, indem es diese Strophen dem Markgrafen von Rotenburg beilegt. Der König (1, 34") ist daher nicht Konrad, sondern Friedrich II. vor seiner Kaiserkrönung. MSH. 1, 33-34. 3, 317. 4, 68-72.

XX. Hêr Hiltbolt von Swanegou.

Ein schwäbischer Ritter: am linken Ufer des obern Lechs, jetzt zu Baiern gehörend, stand das Schloss, wo jetzt, Hohenschwangau genannt, eine neu erbaute Burg steht. Er kann weder der Hiltbolt sein, der 1146 eine Schenkung des Herzogs Welf bezeugt, noch derjenige,

der von 1221-1254 in Urkunden vorkommt, vermuthlich ein Enkel des erstern, sondern der Vater des zweiten, der auch Hiltbold geheissen haben wird, aber in Urkunden nicht nachgewiesen ist. Denn seine Zeit fällt, wie der Charakter seiner Lieder zeigt, in das Ende des 12. und den Anfang des 13. Jahrhunderts. Darauf weist bestimmt der häufige daktylische Rhythmus seiner Lieder, die Beibehaltung der Stollenreime im Abgesange nach romanischem Muster, in einem Liede die ebenfalls romanische Umstellung der Reime in den Stollen (XX, 15—50), die einreimigen Strophen (45-46 C), die zweistrophigen (XX, 1-14. C 14-15. 19-20. 22-23. 43-44) und vierstrophigen Lieder (1-4. 7-10 C). Doch können leicht zwei Dichter desselben Geschlechtes gemischt sein, denn C 11-13 (=XX, 51—80) und 33 stimmen nicht zu der Art der übrigen. Er machte eine Kreuzfahrt mit, auf die sich XX, 15-50 bezieht und von der er glücklich heimkehrte; vermuthlich ist der Zug Leopolds VII. von Oesterreich 1217 gemeint, wenn nicht ein früherer. Hiltbold mag um 1220 gestorben sein, denn von 1221 erscheint der dritte Hiltbold in Urkunden. MSH. 1, 280–284. 4, 190 bis 192. H's von Schwangau Minnelieder übersetzt und herausg. von J. Schrott. Augsburg 1871.

XXI. Hêr Walther von der Vogelweide.

Von den vielen Vermuthungen über seine Heimath hat diejenige die meiste Wahrscheinlichkeit für sich, die ihn in Tirol, auf der Vogelweide am Layener Ried im Eisackthale, geboren sein lässt. Walther kam frühe nach Oesterreich, wo er nach seiner eigenen Aussage singen und sagen lernte. Nach dem Tode Herzog Friedrichs in Palästina (Mitte April 1198) verliess er Oesterreich (XXI, 85–96) und gieng nach einem kurzen Aufenthalte am thüringischen Hofe, von wo ihn der lästige Zusammenfluss von Begehrenden verscheuchte (73—84), nach Mainz, wo er der Krönung Philipps von Schwaben am 8. September 1198 beiwohnte (97—108). Die nächste Zeit blieb er in Philipps Gefolge; er besang die Weihnachtsfeier des Königs zu Magdeburg 1199, aber nicht mehr als Augenzeuge (109-120), denn schon Ende 1199 war er wieder in Oesterreich, wo er am 12. Nov. vom Bischof Wolfker von Passau einen Pelzrock geschenkt erhielt. Zu Pfingsten 1200 finden wir ihn bei der Schwertleite Leopolds zu Wien; aber nur vorübergehend. Zwischen dem September 1204 und dem Sommer 1211 hielt der Dichter sich eine Zeit lang am thüringischen Hofe auf (322-338. 348-360), wo er Wolframs Bekanntschaft machte. Im Jahre 1212 erscheint er im Dienste des Markgrafen Dietrich von Meissen (149–162), bei dem er jedoch längstens

bis Herbst 1213 verweilte. Demnächst folgt der Dienst bei Otto IV., der dem Dichter die gegebenen und erneuten Versprechungen nicht hielt und dadurch sich ihn entfremdete (263–272. 273-282). Er verliess ihn und begab sich zu Friedrich II., der ihm den lang gehegten Wunsch eines eigenen Heerdes durch Ertheilung eines kleinen Lehens erfüllte (283-312). Allein auch jetzt hörte sein Wanderleben nicht auf: er gieng im Frühjahr 1217 nach Oesterreich, als Herzog Leopold gerade zum Kreuzzuge sparte, den er im Sommer 1217 wirklich antrat. In diese Zeit fällt auch sein Aufenthalt beim Herzog Bernhard von Kärnten (163-212). Um 1220 finden wir Walther in der Umgebung des Sohnes Friedrichs II., König Heinrichs, zu dem er in einem schwerlich mit Sicherheit aufzuklärenden Verhältnisse stand. Nach der Lösung dieses Verhältnisses lebte er in Würzburg, vielleicht auf dem ihm ertheilten Lehen, ohne jedoch dem öffentlichen Leben seine Theilnahme zu entziehen. Den besten Beleg dafür gibt der von ihm mitgemachte Kreuzzug im Jahre 1227 (427-506). Er kehrte von demselben zurück: seine letzten poetischen Spuren fallen um 1230. In Würzburg wird er gestorben sein; er wurde im Kreuzgange des ehemaligen Collegialstifts zum neuen Münster begraben und hinterliess der Sage nach ein Vermächtniss, nach welchem täglich auf seinem Leichensteine die Vögel gefüttert werden sollten: eine offenbar aus dem Namen gefolgerte Erzählung. Die Schriften über diesen fruchtbarsten und bedeutendsten Lyriker des deutschen Mittelalters sind bereits zu einer stattlichen Reihe herangewachsen. Die Gedichte Walthers von der Vogelweide herausgegeben von Karl Lachmann. Berlin 1827. 1843. (5. Ausg. 1875). Walther von der Vogelweide nebst Ulrich von Singenberg und Leutold von Seven herausgegeben von W. Wackernagel und M. Rieger. Giessen 1862. Walther von der Vogelweide herausgegeben von Fr. Pfeiffer. Leipzig 1864 (5. Auflage 1877). Walther von der Vogelweide herausg. von W. Wilmanns. Halle 1869. Walther von der Vogelweide herausg. von K. Simrock. Bonn 1870. Walther von der Vogelweide. Schulausgabe von K. Bartsch. Leipzig 1875. MSH 1, 222-279. 3, 321-325. 451. 468°. 468da. Hornig, Glossarium zu den Gedichten Walthers von der Vogelweide. Quedlinburg 1844. Gedichte Walthers von der Vogelweide, übersetzt von Karl Simrock und erläutert von K. Simrock und W. Wackernagel. 2 Bde. Berlin 1833. (6. Aufl. 1876). Andere Uebersetzungen von F. Koch, Halle 1848; G. A. Weiske, Halle 1852; K. Pannier Leipzig 1876. Zur Texteskritik: Fr. Pfeiffer in seiner Germania 5, 21—44. 2, 470-472. 6, 365-368. K. Bartsch, Germania 6, 187-214. Paul, Beiträge 2, 550 ff. 5, 447 f. Zum Leben des Dichters: L. Uhland,

Walther von der Vogelweide, ein altdeutscher Dichter. Stuttgart 1822 (In Uhlands Schriften Bd. 5). MSH. 4, 160-190. Böhmer, Fontes rerum germanicarum 1, XXXVI. W. Grimm in Haupts Zeitschrift 5, 381-384. O. Abel, über die Zeit einiger Gedichte Walthers von der Vogelweide ebd. 9, 138-144. Karajan, über zwei Gedichte Walthers von der Vogelweide in den Sitzungsberichten der Wiener Akademie 1851. Daffis, zur Lebensgeschichte Walthers von der Vogelweide, Berlin 1854. G. A. Weiske, die Minneverhältnisse Walthers von der Vogelweide im Weimar. Jahrbuch 1 (1854), 357-371. Fr. Pfeiffer, Germania 5, 1-20. Opel, mîn guoter klôsenære, Halle 1860. Max Rieger, das Leben Walthers von der Vogelweide. Giessen 1863. Ueber Walthers von der Vogelweide Herkunft und Heimath von Dr. Heinrich Kurz. Programm der Aargauischen Kantonsschule 1863. R. Menzel, das Leben Walthers von der Vogelweide. Leipzig 1865. W. Wackernagel, Leben und Wirken W's v. d. Vogelweide, in Herzogs Realencyalopädie für protestant. Theologie. K. Lucae, Leben und Dichten W's v. d. Vogelweide. Halle 1867. M. Lexer, über W. v. d. Vogelweide. Würzburg 1873. K. Meyer, W. v. d. Vogelweide. Basel 1875. Zingersle, zur Heimathfrage Walthers, Germania 20, 257-270; vgl. 22, 280. J. E. Wackernell, W. v. d. Vogelweide in Oesterreich. Innsbruck 1877. W. Wilmanns in Haupts Zeitschrift 13, 217-288. Paul, Beiträge 2, 482 ff.

XXII. Hêr Wolfram von Eschenbach.

SO

Aus einem ritterlichen aber armen Geschlechte im baierischen Nordgau, Eschenbach bei Ansbach, wahrscheinlich ein jüngerer Sohn. Er stand einige Zeit im Dienste von Herren seiner engern Heimath, der Herren von Wertheim in Unterfranken, bis er eine dauernde Stätte am Hofe des Landgrafen Hermann von Thüringen fand. Er überlebte seinen Gönner, der im Jahre 1216 starb, und scheint dann sich in seine Heimath zurückbegeben zu haben, da er in Eschenbach begraben liegt. Auch Wolfram verdankt wie Hartmann den besten Theil seines Ruhmes seinen epischen Dichtungen (Tschionatulander, Parzival, Willehalm), von welchen nur die zweite vollendet wurde. Unter seinen Liedern nehmen die Tagelieder eine bedeutende Stelle ein. Dass er jedoch der Erfinder der Gattung gewesen, dass wenigstens die Einführung des Wächters von ihm herrührt, lässt sich nicht beweisen. Wolfram von Eschenbach von Karl Lachmann. Berlin 1833 (3. Ausg. 1872), enthält S. 3-10 die Lieder. MSH. 1, 284-287. Ueber sein Leben: Leben und Dichten Wolframs von Eschenbach von San Marte 2 Bde. Magdeburg 1836-41. 2. Ausg. Leipzig 1858. Schmeller, über Wolframs von

Eschenbach Heimath, Grab und Wappen in den Abhandlungen der Münchener Akademie (philos. philol. Classe) 1837, 2, 189. MSH. 4, 192-230. Frommann, das Wappen Wolframs von Eschenbach im Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit 1861, 355-359. Vgl. Paul, zu Wolframs Liedern: Beiträge 1, 202 ff.

XXIII. Hêr Heinrich von Frowenberc.

Den schweizerischen Frauenbergern angehörig, da er eine Reihe schweizerischer Dichter in C beschliesst. Auch in Baiern gab es ritterliche Frauenberger (vgl. die Stammburg der Frauenberger von Dr. M. A. Vogel im oberbayrischen Archiv 9, 202-210). Seine Zeit ist spätestens der Anfang des 13. Jahrhunderts; der H. miles de Frouenberch 1257 (Hagen 4, 918) ist entschieden zu jung. Dafür spricht das Subst. holde 'Geliebter' 24; der Reim gelouben: ougen 16 C und der daktylische Rhythmus des zweiten Liedes. MSH. 1, 95-96. 4, 108.

XXIV. Der tugenthafte Schrîber,

der im Wartburgkriege auftritt, und dem spätere Chroniken den Vornamen Heinrich geben, ist wahrscheinlich der Henricus Notarius oder Henricus Scriptor, der in thüringischen Urkunden von 1208-1228 erscheint. Zwei seiner Lieder, unter welchen das letzte, das Streitgedicht zwischen Kai und Gawan, von der Jenaer Handschrift dem Stolle beigelegt wird, in dessen Alment es gedichtet ist, und demnach dem Schreiber nicht zukommt, haben daktylischen Rhythmus 1-5 C und bei mir 1–35; ein anderes (29-31 C) das Durchreimen aller drei Theile der Strophe, daher wir ihn in den Anfang des 13. Jahrhunderts zu setzen berechtigt sind. Auffallen muss, dass seine Lieder gar keine Spur thüringischer Mundart zeigen. MSH. 2, 148–153. 4, 463–468. Haupts Zeitschrift 6, 186-188.

XXV. Hêr Nîthart.

Ein baierischer Ritter, der sich nach einem von seiner Mutter ererbten Gute von Reuental nannte. Er hatte schon um 1215 dichterischen Ruf, denn um diese Zeit bezieht sich Wolfram im Willehalm (312, 11) auf seine Lieder. 1217-1219 nahm er an dem Kreuzzuge Herzog Leopolds VII. von Oesterreich Theil: ein Lied ist während des Krieges, ein anderes auf der Heimreise gedichtet. Um 1230 verliess er, durch Umtriebe eines Ungenannten aus der Gunst des Herzogs von Baiern vertrieben, seine Heimath und scheint nicht mehr dahin zurück

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