10 læge er bî der wol getânen mit ir rôten munde, ich die vil liebe hæte alters eine an einer stat dâ uns dâ nieman schiede, wer weiz waz ich ir tæte, 15 obe ich ir gewaltic wære! ich sag iu, mîne liebe, 5 Ja enkust ich niht daz vingerlîn dazs an ir hende trüege; ich kustes an ir rôten munt, ich wære als ungevüege: mich dunket, sold ichs iemer phlegen, ichn möhtes mich niht gnüegen. LVII. Hêr Geltâr. Het ich einen kneht, der sunge lîht von sîner frouwen, der müeste die bescheidenlîche nemnen mir, daz des iemen wânde ez wær mîn wîp. Alram Ruopreht Friderich, wer sol iu des getrouwen, von Mergersdorf daz sô die hêrren effet ir? wære gerihte, ez gienge iu an den lîp. Ir sît ze veiz bî klagender not: wær ieman ernst der sich alsô nâch minnen senet, der læg inner jâres friste tôt. 10 Man singet minnewîse dâ ze hove und inme schalle: so ist mir sô nôt nâch alder wât deich niht von vrowen singe. mir wærn viere kappen lieber danne ein krenzelîn. Mir gæbe ein hêrre lîhter sînen meiden ûz dem stalle dann obe ich als ein wæher Flæminc vür die vrowen dringe. 15 ich wil bî dem wirte und bî dem ingesinde sîn. Ich vliuse des wirtes hulde niht, bit ich in sîner kleider: 20 Der walt und diu heide breit die stênt lobelich gekleit, 25 30 35 40 elliu herze erstœret sint, des fröunt sich megde und stolze kint: 'Ich wil mîn trûren lân', sprach ein magt, 'dur einen man nu wizze er deich im wæge bin: 'So wird ab altez wîp: Wir suln hôhen muot enpfâhen, beide frowen unde man. Trûren, du solt von mir gâhen sît daz ich gesehen hân 5 Des vil liehten meien schîn: man hært in den ouwen singen Diu vröunt sich der spilnden sunne, swâ si vor dem berge ûf gât. 10 Waz gelîchet sich der wunne dâ ein rôse in touwe stât? Nieman danne ein schoenez wîp 15 diu mit rehter wîbes güete wol kan zieren iren lîp. Liep daz hebt sich in den ougen Sô spricht liep ze liebe tougen 20 disiu liet diu hât gesungen LIX. Der von Suonegge. Vil süeziu Minne, du hâst mich betwungen daz ich muoz singen der vil minneclîchen, Nâch der mîn herze ie hât dâ her gerungen: diu kan vil suoze dur mîn ougen slîchen 5 Al in mîn herze lieplich unz ze grunde; wand âne got nieman erdenken kunde sô lieplîch lachen von sô rôtem munde. Wâ sach ie man ein wîp sô schoene und guote in allen welschen und in tiutschen rîchen? 10 An kiusche ein engel, si ist in reiner huote: in al der werlt kan ich ir niht gelîchen. In weiz niht wa ich ein lieber frowen funde; wand âne got nieman erdenken kunde sô lieplîch lachen von sô rôtem munde. 15 Do ich êrst an sach die reinen minneclîchen, ich wânde dazs ein schoner engel wære. Ich dâhte ich solte an allen fröiden rîchen: dô bant si mich in manige sende swære. In trûwet niht daz si mich alsô bunde; 20 wand âne got nieman erdenken kunde sô lieplich lachen von sô rôtem munde. LX. Meister Heinrich Teschler. Si jehent ich habe doch vollen teil war umbe ich swîge und niht ensinge als wîlent ê? Sî redent ir zuht: got gebe in heil 5 und daz ez in gein liebes gunst baz dan mir noch gelungen sî ze leste ergê. In zwîvel niht, und wisten sî wie rehte kranc dar an gewesen ist mîn gelinge, sî stüenden mir des alle bî 10 daz es mir nôt tuot daz ich swîge und niht ensinge: sus wunder nieman ob ich sanges abe gestê. Als mir in die gedanke kumet waz ich ir liebe schaden habe, dur die mîn herze senelîchen kumber treit, 15 Und mich daz nie niht hât gefrumet, wan daz ich bin gewahsen abe an fröide, diu der welt ie was von mir bereit, So wirde sinne und witze bar: wie möht ich dann gesingen ûz sô trüebem muote? 20 mîn neme ir helfe bezzer war, daz mir doch eteswaz von ir beschehe ze guote, der welte fröiden rîchen sanc, 25 dêswâr sô muoz ouch klagesanges sîn geswigen. Ob ich des ie dâ her gepflac, dar an so was mîn witze kranc: daz muoz nu hinnen für von mir geruowet ligen. 30 ein siufteberndez liet, ein fröidelôs gedoene? kumt liep, mit fröiden rîchem sange ich daz bekrone. von dirre zît sô muoz der site an mir gesigen. LXI. Hêr Heinrich von Stretelingen. Nahtegal, guot vogellîn, mîner frowen solt du singen in ir ôre dar, und ich âne fröide und âne hôhgemüete var. 10 Frowe, bluomen unde klê unde heide diu số winnecliche grüene lit, Die wen muoten unde mê daz diu vogellîn wol singen suoze wider strît. 20 daz diu sælden rîche erkenne mîne grôze nôt. Sit day mìn trôst an dir lit, sô gefüege daz ir süezer munt durliuhtic rôt in kurzen zîten werde gewar. 25 schiuz dîne strâle zeinem mâle du weist selbe war. Deilidurei faledirannurei, 5 10 LXII. Meister Friderich von Sunburc. Swie liegen al der welte sî verboten in der ê, doch wilichz erlouben drîer hande liuten unde nieman mê: Ich wæn der arme liegen muoz, der milte ouch liegen kan: swer minne pfligt, der liuget ouch, ez sî daz wîb, ez sî der man, die minnent von der ê hin dan: lüg ist der minne site. ez sol den herren nieman sagen; daz selbe volc daz liuget gern: Ich hœre dicke sprechen sô 'die haben sich abe getân der welte:' daz doch nie geschach noch niemer mensche erziugen kan, |