mîn lieb in rehter güete, 70 mîn lieb ist rehter sælden schrîn. daz ir got iemer hüete: wie gar mîn herze denne in fröiden blüete! XLV. Der Hardegger. Ich bin ûf einer verte dâ mich niht erwenden mac: ez sî trucken, ez sî naz, ald swie diu wazzer vliezen in den landen. 5 In fürhte ouch niht die morder alsô grôz als umb ein hâr noch die rouber ûf den strâzen, wizzent daz für wâr: ich lâze ouch niht dur sküniges haz noch dur die fürsten, ob siz wolden anden. Wolten mirz dann grâven wern 10 und al die frîen die uns sint gesezzen, 15 ob die zein ander wolten swern, dar zuo die werden dienestman, der ich niht sol vergezzen, die ich dar muoz und ouch ungerne var. Ez wirt vil tiere in drûhen und in stricken oft ersnellet: daz kumt daz si niht wizzen wâ man in die lâge tuot; Der doch deheinez niemer würde gevangen noch ervellet, möhten si rehte wizzen wol der wildenære muot. 20 Hie bî heiz ich die menschen tumber danne iht wildes sî: die wizzen beidenthalp den snal, des lîbes tôt, der sêle val, und sint doch endehafter sorgen umbe ir strûchen vrî. XLVI. Hêr Reinmâr von Brennenberc. Lieber meie, nu ist dîn schoene aber leider gar zergân 30 Seht, dô sprach sî 'deist erwant: Diu Liebe zuo der Schoene sprach 'ich bin gewert vil maniges stolzen heldes und vil maniger werden vrouwen.' Diu Schoene sprach 'ich bin noch hohers werdes wert daz ich dur mînen fröiden lust mich lâze in wirde schouwen.' Diu Liebe sprach 'swem ich bin liep, dem dunke ich schone und dâ bî guot, des ich mich underwinde.' 35 diu Schoene sprach 'du bist ein diep: sô bin ich offenbâr und lâze mich in fröiden vinden.' diu Liebe sprach 'sô kan ich sliezen zwei in ein, der du niht kanst ensliezen, swie dîn varwe ie schein durliuhtec glanz und dîn vil liehter aneblic. 40 ich gên dir vor, du gêst mir nâch, und reiz dich in der minnen stric.' Diu Schoene sprach 'vrô Liebe, sît daz ir nu sît gewaldic der vil süezen minne, wer kan daz gelîmen Daz iuwer rât dem senden herzen siufzen gît und alsô hôhe twingen kan? daz sult ir mir nu rîmen.' 45 Diu Liebe sprach 'ich sage ez dir: ich var aldur die ganzen tür; kein herze ist mir z'enge. diu Schoene sprach 'ist daz dîn gir, sô hân ich ruoi und hôhen prîs die wîte und ouch die lenge.' diu Liebe sprach 'sô bin ich süeze und dâ bî guot.' 50 diu Schoene sprach 'ich bin mit wirdekeit behuot.' diu Liebe sprach 'ich hân der minne slôzgewalt.' diu Schoene sprach 'ich hân zen fröiden manigen werden helt gestalt.' Schoen unde liep diu vüegent mit ein ander bî 55 Schoen âne liep daz ist der rehten minne vrî: so wol in der sî mit ein ander beide triuten solde! Schoen unde liep diu liebent wol den ougen und den herzen baz den sî die minne enzündent. 60 swâ sî mit ganzer stætekeit sich zuo dem manne gevründent. schoen unde lieb ist mînes herzen leitvertrîp. schoen unde liep daz machet al mîn trûren laz. diu schone gît mir hôhen muot: diu liebe tuot dem herzen baz. 65 Wâ sint nu alle die von minnen sungen ê? sî sint meist tôt, die al der werlde fröide kunden machen. Von Sente Gallen friunt, dîn scheiden tuot mir wê: du riuwes mich, dîns schimpfes maniger kunde wol gelachen. 70 ich muoz dich klagen und mînen meister von der Vogelweide. von Niuwenburc ein hêrre wert und ouch von Rucke Heinrich sungen wol von minnen beide. die sungen wol, mit sange wârens hovelîch, 75 Walther von Metz, Rubîn, und einer, hiez Wahsmuot. von Guotenburc Uolrich, der liute vil dîn singen dûhte guot. 5 10 15 XLVII. Der Tanhûser. Der winter ist zergangen, daz prüeve ich ûf der heide, aldar kam ich gegangen: guot wart mîn ougen weide Von den bluomen wol getân. wer sach ie sô schoenen plân? der brach ich zeinem kranze, den truoc ich mit tschoie zuo den frouwen an dem tanze. well ieman werden hôhgemuot, der hebe sich ûf die schanze. Dâ stât vîol unde klê, sumerlaten, gamandrê, die werden zîtelôsen, ôstergloien vant ieh dâ, die liljen und die rôsen: dâ wunschte ich daz ich sament mîner frowen solte kôsen. Si gap mir an ir den prîs daz ich wære ir dulz amîs mit dienste disen meien: dur si sô wil ich reien. Ein fôres stuont dâ nâhen, 20 aldar begunde ich gâhen: so wol dem selben gruoze! 25 die nahtegal toubieren: 30 35 ich was an alle swære. Ein riviere ich dâ gesach, durch den fôres gieng ein bach zetal übr ein plâniure. ich sleich ir nâch unz ich si vant die schoenen crêâtiure. bî dem fontâne saz diu klâre süeze von faitiure, Ir ougen lieht und wol gestalt: si was an sprüchen niht ze balt, man mehte si wol lîden. ir munt ist rôt, ir kel ist blanc, Bartsch, Deutsche Liederdichter. 2. Auflage. 13 ir hâr reit val ze mâze lanc, gevar alsam die sîden: 40 solde ich vor ir ligen tôt, in mehte ir niht vermîden. 45 50 Blanc alsam ein hermelîn wâren ir diu ermelîn. ir persône diu was smal, wol geschaffen über al. Ein lützel grande was si dâ, wol geschaffen anderswâ, an ir ist niht vergezzen: lindiu diehel, slehtiu bein, ir füeze wol gemezzen. dô ich die werden êrest sach, dô huop sich mîn parolle. Ich wart frô und sprach dô 'frowe mîn, 55 ich bin dîn, du bist mîn: der strît der müeze iemer sîn. du bist mir vor in allen, iemer an dem herzen mîn muost du mir wol gevallen. 60 swâ man frowen prüeven sol, dâ muoz ich für dich schallen, an hübsche und ouch an güete: du gîst aller contrâte mit tschoie ein hochgemüete.' Ich sprach der minneclîchen zuo got und anders nieman tuo 65 der dich behüeten müeze.' Sâ neic ich der schoenen dô: 70 si bat mich ir tschantieren von der linden esten und von des meigen glesten. Dâ diu tavelrunde was dâ wir dâ schône wâren, 75 daz was loup, dar under gras. si kunde wol gebâren. Dâ was niht massenîe mê |