Literaturgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts: Th. Die deutsche Literatur im achtzehnten Jahrhundert. 1. Buch. Vom westfälischen Frieden bis zur Thronbesteigung Friedrichs des Grossen, 1648-1740. 2. Buch. Das Zeitalter Friedrich's des Grossen. 3. Buch. Das klassische Zeitalter der deutschen Literatur. 1. Abth., die Sturm- und Drangperiode. 2. Abth., das Ideal der Humanität

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Druck und Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn, 1879
 

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Strona 411 - Du fragst, was nützt die Poesie? Sie lehrt und unterrichtet nie. Allein wie kannst du doch so fragen? Du siehst an dir, wozu sie nützt: Dem, der nicht viel Verstand besitzt, Die Wahrheit, durch ein Bild, zu sagen.
Strona 417 - Ohnstreitig ist unter allen unsern komischen Schriftstellern Herr Geliert derjenige, dessen Stücke das meiste ursprünglich Deutsche haben. Es sind wahre Familiengemälde, in denen man sogleich zu Hause ist ; jeder Zuschauer glaubt, einen Vetter, einen Schwager, ein Mühmchen aus seiner eigenen Verwandtschaft darin zu erkennen.
Strona 3 - Es wäre zu wünschen, daß sich Herr Gottsched niemals mit dem Theater vermengt hätte. Seine vermeinten Verbesserungen betreffen entweder entbehrliche Kleinigkeiten, oder sind -wahre Verschlimmerungen.
Strona 366 - Allein da es möglich ist, die Lust mit dem Nutzen zu verbinden, und ein Poet nach der bereits gegebenen Beschreibung auch ein rechtschaffener Bürger und redlicher Mann seyn muß: so wird er nicht unterlassen, seine Fabeln so lehrreich zu machen, als es ihm möglich ist; Ja er wird keine einzige ersinnen, darunter nicht eine wichtige Wahrheit verborgen läge...
Strona 3 - Und was für eines neuen? Eines französierenden; ohne zu untersuchen, ob dieses französierende Theater der deutschen Denkungsart angemessen sei oder nicht. Er hätte aus unsern alten dramatischen Stücken, welche er vertrieb, hinlänglich abmerken können, daß wir mehr in den Geschmack der Engländer als der Franzosen einschlagen...
Strona 294 - Dinge nennt, so hätte unsere heutige gottlose Maulchristenheit sich nicht besser verrathen können, daß sie noch gar nichts Gründliches von Gott wisse, als da sie sich unterstanden, diesen Mann zum Atheisten zu machen.
Strona 398 - Vertrauten gesprochen, ohne daß dieser Umstand auf eine wahrscheinliche Weise entschuldiget wird; kurz, wenn die Personen nur deswegen in den angezeigten Saal oder Garten kommen, um auf die Schaubühne zu treten: so würde der Verfasser des Schauspiels am besten getan haben, anstatt der Worte der Schauplatz ist ein Saal in Climenens Hause unter das Verzeichnis seiner Personen zu setzen: der Schauplatz ist auf dem Theater.
Strona 412 - Empfindung strömt, welche die einzige ist, keinen Begriff hatte. Denn in allen Vorlesungen über den Geschmack hat er ihn nie die Namen Klopstock, Kleist, Wieland, Geßner, Gleim, Lessing, Gerstenberg weder im Guten noch im Bösen nennen hören. Bei der Ehrlichkeit seines Herzens läßt sich nicht anders schließen, als daß sein Verstand sie nie für Dichter erkannt hat.
Strona 366 - Absicht unterschieden, daß sie an statt des Gelächters, die Verwunderung, das Schrecken und Mitleiden zu erwecken suchet. Daher pflegt sie sich lauter vornehmer Leute zu bedienen, die durch ihren Stand, Namen und Aufzug mehr in die Augen fallen, und durch große Laster und traurige Unglücksfälle solche heftige Gemüthsbewegungen erwecken können.
Strona 349 - Anfang, ohne Schwanken, verschlang sogar die Welt, begrub selbst die Gedanken; mein ganzes Wesen ward ein Staub, ein Punkt, ein Nichts und ich verlor mich selbst. Dies schlug mich plötzlich nieder, Verzweiflung drohete der ganz verwirrten Brust; — allein, o heilsam Nichts, glückseliger Verlust; allgegenwärt'ger Gott! in Dir fand ich mich wieder.

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