33) Gneis, an Schriftgranit anstoßend. 34) Granit, ein Stück Glimmerkugel enthaltend, im sogenannten Sandbruch hinter dem Amthause. 35) Nach der Verwitterung übriggebliebene Glimmerkugel. 36) Schwankendes Gestein, in der Nähe von Nr. 33. 37) Granitischer Gang in schwarzem, schwer zu bestimmenden Gestein, hinter der Apotheke auf der Höhe. 38) Dasselbe als Geschiebe. 39) Das problematische Gestein Nr. 36 mit anstehendem Glimmer. 40) Gneis, aus dem Steinbruche rechts an der Straße aufwärts nach Tepl. 41) Gneis von der rechten Seite der Straße nach Tepl. 42) Dergleichen von der festesten Art. 43) Auch daher, von der Marienquelle angegriffen. 44) Eine Abänderung. 45) Gneis aus dem Steinbruch rechts an der Straße nach Tepl. 46) Gneis, dem Glimmerschiefer nahekommend.. 47) Gneis von Petschau, in welchem die Flasern Zwillingskristalle sind, durch den Einfluß des Glimmers in die Länge gezogen. Dieses Stück besitz ich seit vielen Jahren und habe dessen auch schon früher gedacht (siehe Leonhards "Taschenbuch"). 47a) Ähnliches Gestein, dieses Jahr als Geschiebe unter Marienbad im Bache gefunden. 48) und 49) Desgleichen. 50) Hornblende mit durchgehendem Quarz, zwischen Hohdorf und Auschowitz. 51) Desgleichen. 52) Hornblende von der festesten Art. 53) Desgleichen, von der Marienquelle angegriffen. 54) Hornblende, mit Quarz durchdrungen. 55) Hornblende mit rötlichem Feldspat. 56) Hornblende, mit rotem Feldspat eingewachsen. 57) Hornblende mit Andeutungen auf Almandinen. 58) Gneis, wo die Almandinen deutlicher. 59) Gneis mit deutlichen Almandinen. 60) Hornblende mit großen Almandinen. 61) Hornblende mit Almandinen und Quarz. 63) Schweres festes Gestein von schiefriger Textur, mit Almandinen, dem Smaragdit aus Tirol ähnlich; ein Geschenk des Herrn Prälaten. 64) Ein ähnliches, von der Quelle angegriffen. 65) Von derselben Formation mit vorwaltenden Almandinen und Quarz. 66) Desgleichen, mit deutlichen Almandinen. 66a) Die Almandinen isoliert. 67) Hornblende mit feinen Almandinen, von der Quelle angegriffen. 68) Dasselbe Gestein, wo die Almandinen von außen sichtbar. 69) Dasselbe, von dem feinsten Gefüge. 70) Gehackter Quarz, an welchem die Wände der Einschnitte durchaus mit feinen Kristallen besetzt sind; von einem losen Klumpen in der Gegend des Gasbades. 70a) Quarz, fast durchgängig, besonders aber auf den Klüften, kristallisiert als weißer Amethyst, von der Chaussee, die nach der Flaschenfabrik führt; der Fundort bis jetzt unbekannt. 70b) Feldspat mit Hornsteingängen, von derselben Chaussee; gleichfalls unbekannt woher. 71) Hornblende, nicht weit unter Wischkowitz. 72) Salinischer Kalk, unmittelbar am Gneise anstehend, von Wischkowitz. 73) Derselbe, jedoch mit Andeutung des Nebengesteins. 74) und 75) Der Einfluß des Nebengesteins tut sich mehr hervor. 76) Kalk und Nebengestein ineinander geschlungen; hier manifestiert sich Schwefelkies. 77) Grauer, feinkörnig-salinischer Kalk, den Bauleuten besonders angenehm. 78) Tropfsteinartiger Kalk mit unreinen Kristallen, gleich falls von daher und den Bauleuten beliebt. 79) Etwas reinere Kalkspatkristalle von daher. 79a) Bergkork, welcher gurweise zu entstehen scheint und nach feuchter Witterung in den Klüften von Wischkowitz gefunden wird. 80) Ganz weißer salinischer Marmor von Michelsberg, gegen Plan zu. 81) Grauer Kalkstein. 82) Basalt, von dem Rücken des Podhora. 83) Serpentin und Pechstein. 84) Anstoßendes Urgestein. Vorstehendes Verzeichnis wird von Wissenschaftsverwandten, die das immer mehr besuchte und zu besuchende Marienbad betreten, gewiß freundlich aufgenommen; es ist freilich für andere sowie für uns selbst nur als Vorarbeit anzusehen, die bei der ungünstigsten Witterung mit nicht geringer Beschwerlichkeit unternommen worden. Sie gibt zu der Betrachtung Anlaß, daß in diesem Gebirge zur Urzeit nahe aufeinander folgende, ineinander greifende verwandte Formationen sich betätigt, die wir nach Grundlage, Abweichung, Sonderung, Wirkung und Gegenwirkung geordnet haben, welches freilich alles nur als Resultat des eigenen Nachdenkens zu gleichem Nachdenken, nach überstandener Mühe zu gleicher Mühe und Weise auffordern kann. Basalt (zu Nummer 82) Im Böhmischen heißt Podhora eigentlich unter dem Berge und mag in alten Zeiten nicht sowohl den Berggipfel als dessen Flanken, Seiten und Umgebung bedeutet haben, wie denn viele böhmische Ortschaften die Lokalität gar bezeichnend ausdrücken. In späterer Zeit, wo die Nationalnamen in deutsche verwandelt wurden, hat man Podhornberg gesagt; dies würde aber eigentlich heißen Berg unterm Berg, wie wir ja dergleichen ähnliche pleonastische Verdoppelung belachen, wenn von einem Chapeaubas-Hut die Rede ist. Deshalb erlaube man uns die kleine Pedanterie, durchaus Podhora zu sagen, und verstehe hierzuland immer den Podhornberg darunter. Wer zwischen dem Stifte Tepl und Marienbad reist, kommt über den Abhang dieses Berges und findet einen bis jetzt freilich höchst beschwerlichen Weg über Basaltklumpen, welche, dereinst zerschlagen, sich zur bequemsten Chaussee fügen werden. Wahrscheinlich ist die Kuppe des Berges selbst, die waldbewachsen sich in der Gegend auf eine besondere Weise hervortut, gleichfalls Basalt, und wir finden also diese merkwürdige Formation auf einem der höchsten Punkte in Böhmen. Wir haben dieses Vorkommen auf der Kefersteinischen Karte von Tepl aus etwas links, ein wenig unter dem funfzigsten Grad, mit einem schwarzen Punkte bezeichnet. Serpentin und Pechstein (zu Nummer 83) Daß in der Gegend von Einsiedel Serpentin vorkomme, daß derselbe auch einigermaßen benutzt werde, war bekannt, wie denn die Umfassung des Kreuzbrunnens daraus gearbeitet worden; daß er also mit dem Urgebirg in einem unmittelbaren Zusammenhang stehen müsse, ließ sich schließen. Nun fand er sich auch unverhofft bei Marienbad an der mittlern Höhe des Bergs, der, an der Südwestseite des Badeorts aufsteigend, auf einem Pfade zugänglich ist, der links von dem Tiergarten, rechts von dem Mühlbach begrenzt wird. Der Zusammenhang mit den ältesten Formationen mag sich bei besserem Wetter und günstigern Umständen auffinden lassen. Feuchtes Moos und Gestrüpp, faule Stämme und Felstrümmer waren für diesmal hinderlich; doch konnte man mit dem Gelingen der ersten Beobachtung noch immer zufrieden sein. Man entdeckte einen Feldspat mit dunkelgrauen schiefrigen Lamellen, von einer weißen Masse durchzogen, mit deutlichen eingeschlossenen Quarzteilen, und man glaubte hier eine Verwandtschaft mit dem Urgebirg zu erkennen. Unmittelbar daran fand sich schwarzgrüner schwerer Serpentin, sodann leichterer, heller grün, durchzogen mit Amiant, worauf der Pechstein folgte, gleichfalls mit Amiant durchzogen, meist schwarzbraun, seltener gelbbraun. Die Masse des Pechsteins war durchaus in kleinere Teile getrennt, davon die größten etwa sechs Zoll an Länge betragen mochten. Jedes dieser Stücke war ringsum mit einem grauen, staubartigen, abfärbenden Überzug umgeben, der nicht etwa als Verwitterung in den Pechstein hineindrang, sondern nach dem Abwaschen diesen glänzend wie auf frischem Bruche sehen ließ. Im ganzen schienen die Stücke des Pechsteins gestaltlos, von nicht zu bestimmender unregelmäßiger Form; doch glaubt ich eine Anzahl auswählen zu können, welche einen vierseitigen, mehr oder weniger abgestutzten, auf einer nicht ganz horizontalen Basis ruhenden Obelisk vorstellte. Da der Naturforscher überzeugt ist, daß alles nach Gestalt strebt und auch das Unorganische erst für uns wahren Wert erhält, wenn es eine mehr oder weniger entschiedene Bildsamkeit auf eine oder die andere Weise offenbart, so wird man ihm vergönnen, auch bei problematischen Erscheinungen die Gestalt anzuerkennen und das, was er überall voraussetzt, auch im zweifelhaften Falle gelten zu lassen. Dienstag, den 21. August [1821]. Nachdem wir uns denn so umständlich mit den einzelnen Felspartieen beschäftigt, so möchte wohl eine allgemeine landschaftliche Ansicht erfreulich sein; ich erhalte daher das Andenken einer Spazierfahrt, die mir unter gefälliger Leitung des freundlichen Hauswirts, Herrn v. Brösigke, höchst genußreich und unterrichtend geworden. Es war seit Monaten der zweite ganz vollkommen reine heitere Morgen; wir fuhren um acht Uhr an der Ostseite des Tales die Tepler Chaussee hinauf, welche an dem rechter Hand anstehenden Gneis hergeht. Sogleich am Ende des Waldes auf der Höhe zeigte sich fruchtbares Erdreich und eine Fläche, die zunächst eine Aussicht in ferne Gegenden versprach. Wir lenkten rechts auf Hohdorf zu; hier stand der Berg Podhora links vor uns, indem wir rechts die Weite des sich ostwärts erstreckenden Pilsner Kreises übersahen. Verborgen blieben uns Stadt und Stift Tepl. Aber nun öffnete sich gegen Süden eine unübersehbare Ferne, wo die Ortschaften Habakladra und Millischau zuerst in die Augen fielen; wie man aber weiter vorrückte und sich gegen Südwest ungehindert umsah, konnte man |