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hiezu gelangen wir durch Betrachtung der verschiedensten Tierarten, ja durch Untersuchung des Fötus. Wir nehmen das vierfüßige Tier, wie es vor uns steht und das Haupt vorreckt, von vorn nach hinten und bauen erst den Schädel, dann das übrige zusammen; die Begriffe, Gedanken, Erfahrungen, die uns hiebei leiteten, sprechen wir zum Teil aus, wir lassen sie vermuten und teilen sie in der Folge mit-ohne weiteres also zur Darlegung des ersten allgemeinsten Schema!

VI

Der osteologische Typus in seiner Einteilung zusammengestellt

A. Das Haupt.

a. Ossa intermaxillaria,

b. Ossa maxillae superioris,

c. Ossa palatina.

Diese Knochen lassen sich in mehr als einem Sinne miteinander vergleichen: sie bilden die Base des Gesichts und Vorderhauptes; sie machen zusammen den Gaumen aus; sie haben in der Form vieles gemein, und stehen deshalb voran, weil wir das Tier von vornen nach hinten zu beschreiben und die beiden ersten nicht allein offenbar die vordersten Teile des Tierkörpers ausmachen, sondern auch den Charakter des Geschöpfs vollkommen aussprechen, weil ihre Form die Nahrungsweise des Geschöpfes bestimmt.

d. Ossa zygomatica,

e. Ossa lacrimalia

setzen wir auf die vorhergehenden und bilden das Gesicht mehr aus; auch wird der untere Rand der Augenhöhle fertig.

f. Ossa nasi,
g. Ossa frontis

setzen wir als Decke über jene, erzeugen den oberen Rand der Augenhöhlen, die Räume für die Geruchsorgane und das Gewölbe des Vorderhirnes.

h. Os sphenoideum anterius

fügen wir dem Ganzen von unten und hinten als Base zu, bereiten dem Vorderhirne das Bette und mehreren Nerven ihre Ausgänge. Der Körper dieses Knochens ist mit dem Körper des Os posterius beim Menschen immer verwachsen.

i. Os ethmoideum,

k. Conchae,

1. Vomer,

und so kommen die Werkzeuge des Geruches an ihren Ort. m. Os sphenoideum posterius

schließt sich an das vordere an. Die Basis des Gehirnbehälters nähert sich ihrer Vollkommenheit.

n. Ossa temporum

bilden die Wände über demselben, verbinden sich vorwärts.

o. Ossa bregmatis

decken diese Abteilung des Gewölbes.

p. Basis ossis occipitis

vergleicht sich den beiden Sphenoideis. q. Ossa lateralia

machen die Wände, vergleichen sich den Ossibus temporum. r. Os lambdoideum

schließt das Gebäude, vergleicht sich den Ossibus bregmatis.

s. Ossa petrosa

enthalten die Gehörwerkzeuge und werden an dem leeren Platze eingefügt.

Hier endigen sich die Knochen, die das Gebäude des Hauptes ausmachen und gegeneinander unbeweglich sind. t. Kleine Knochen des Gehörwerkzeuges.

Bei der Ausführung wird gezeigt, wie diese Knochenabteilungen wirklich existieren, wie sie noch Unterabteilungen haben. Es wird die Proportion und das Verhältnis derselben untereinander, Wirkung aufeinander, Wirkung der äußern und innern Teile dargestellt und der Typus konstruiert und mit Beispielen erläutert.

B. Der Rumpf.

I. Spina dorsalis, a. Vertebrae colli.

Nähe des Hauptes wirkt auf die Halswirbel, besonders die ersten;

b. dorsi,

die Wirbelknochen, an denen die Rippen angesetzt sind, kleiner als die

c. lumborum,

Lendenwirbel, die frei stehen;

d. pelvis,

diese werden durch die Nähe der Beckenknochen mehr oder weniger verändert;

[blocks in formation]

Die Vergleichung des Rück- und Brustgrates, der Rippen und der Knorpel führt uns auf interessante Punkte.

[blocks in formation]

Femur, Patella,

Tibia, Fibula,

Tarsus,

Metatarsus,

Digiti.

Innere:

Os hyoides

Cartilagines, plus, minus ossificatae.

VII

Was bei Beschreibung der einzelnen Knochen vorläufig zu bemerken sei

Beantwortung zweier Fragen ist notwendig:

I. Finden wir die im Typus aufgestellten Knochenabteilungen in allen Tieren?

II. Wann erkennen wir, daß es dieselben seien?
Hindernisse:

Die Knochenbildung ist unbeständig:

a. in ihrer Ausbreitung oder Einschränkung;

b. in dem Verwachsen der Knochen;

c. in den Grenzen der Knochen gegen die Nachbaren;

d. in der Zahl;

e. in der Größe; f. in der Form.

Die Form ist:

einfach oder ausgebildet, zusammengedrängt oder entwickelt;

bloß notdürftig oder überflüssig begabt;

vollkommen und isoliert oder zusammen verwachsen und verringert.

Vorteile:

Die Knochenbildung ist beständig:

a. daß der Knochen immer an seinem Platze steht;

b. daß er immer dieselbe Bestimmung hat.

Die erste Frage läßt sich also nur unter der Hinsicht auf die Hindernisse und unter den angezeigten Bedingungen mit Ja beantworten.

Die zweite Frage können wir auflösen, wenn wir uns der eben genannten Vorteile bedienen. Und zwar werden wir dabei folgendermaßen zu Werke gehen:

1) Werden wir den Knochen an seinem Platze aufsuchen;

2) nach dem Platze, den er in der Organisation einnimmt, seine Bestimmung kennen lernen;

3) die Form, die er nach seiner Bestimmung haben kann und im allgemeinen haben muß, determinieren;

4) die mögliche Abweichung der Form teils aus dem Begriff, teils aus der Erfahrung herleiten und abstrahieren;

5) und bei jedem Knochen diese Abweichungen in einer gewissen anschaulichen Ordnung möglichst vortragen. Und so können wir hoffen, wenn sie sich unserm Blick entziehen, sie aufzufinden, ihre verschiedensten Bildungen unter einen Hauptbegriff zu bringen und auf diese Art die Vergleichung zu erleichtern.

A. Verschiedenheit der Einschränkung und Ausbreitung des ganzen Knochensystems

Wir haben schon den osteologischen Typus im ganzen dargestellt und die Ordnung festgesetzt, nach welcher wir seine Teile durchgehen wollen. Ehe wir nun aber zum Besonderen schreiten, ehe wir es wagen, die Eigenschaften auszusprechen, welche jedem Knochen im allgemeinsten Sinne zukommen, dürfen wir uns die Hindernisse nicht verbergen, welche unseren Bemühungen entgegenstehen könnten.

Indem wir jenen Typus aufstellen als eine allgemeine Norm, wonach wir die Knochen der sämtlichen Säuge-tiere zu beschreiben und zu beurteilen denken, setzen wir in der Natur eine gewisse Konsequenz voraus: wir trauen ihr zu, daß sie in allen einzelnen Fällen nach einer gewissen Regel verfahren werde. Auch können wir darinnen nicht irren. Schon oben sprachen wir unsre Überzeugung aus, in der uns jeder flüchtige Blick auf das

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