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alles Leben. In diesem Augenblicke, da die innern anziehenden und bewegenden Kräfte der Erde gleichsam unmittelbar auf mich wirken, da die Einflüsse des Himmels mich näher umschweben, werde ich zu höheren Betrachtungen der Natur hinaufgestimmt, und wie der Menschengeist alles belebt, so wird auch ein Gleichnis in mir rege, dessen Erhabenheit ich nicht widerstehen kann. So einsam, sage ich zu mir selber, indem ich diesen ganz nackten Gipfel hinabsehe und kaum in der Ferne am Fuße ein geringwachsendes Moos erblicke, so einsam, sage ich, wird es dem Menschen zumute, der nur den ältsten, ersten, tiefsten Gefühlen der Wahrheit seine Seele eröffnen will.

Ja, er kann zu sich sagen: Hier auf dem ältesten, ewigen Altare, der unmittelbar auf die Tiefe der Schöpfung gebaut ist, bring ich dem Wesen aller Wesen ein Opfer. Ich fühle die ersten, festesten Anfänge unsers Daseins, ich überschaue die Welt, ihre schrofferen und gelinderen Täler und ihre fernen fruchtbaren Weiden, meine Seele wird über sich selbst und über alles erhaben und sehnt sich nach dem nähern Himmel. Aber bald ruft die brennende Sonne Durst und Hunger, seine menschlichen Bedürfnisse, zurück. Er sieht sich nach jenen Tälern um, über die sich sein Geist schon hinausschwang, er beneidet die Bewohner jener fruchtbaren quellreichen Ebnen, die auf dem Schutte und Trümmern von Irrtümern und Meinungen ihre glücklichen Wohnungen aufgeschlagen haben, den Staub ihrer Voreltern aufkratzen und das geringe Bedürfnis ihrer Tage in einem engen Kreise ruhig befriedigen. Vorbereitet durch diese Gedanken, dringt die Seele in die vergangene Jahrhunderte hinauf, sie vergegenwärtigt sich alle Erfahrungen sorgfältiger Beobachter, alle Vermutungen feuriger Geister. Diese Klippe, sage ich zu mir selber, stand schroffer, zackiger, höher in die Wolken, da dieser Gipfel noch als eine meerumfloẞne Insel in den alten Wassern dastand, um sie sauste der Geist, der über den Wogen brütete, und in ihrem weiten Schoße die höheren Berge aus den Trümmern des Urgebirges und aus ihren Trümmern und den Resten der eigenen

Bewohner die späteren und ferneren Berge sich bilden. Schon fängt das Moos zuerst sich zu erzeugen an, schon bewegen sich seltner die schaligen Bewohner des Meeres, es senkt sich das Wasser, die höhern Berge werden grün, es fängt alles an, von Leben zu wimmeln.

Aber bald setzen sich diesem Leben neue Szenen der Zerstörungen entgegen. In der Ferne heben sich tobende Vulkane in die Höhe, sie scheinen der Welt den Untergang zu drohen; jedoch unerschüttert bleibt die Grundfeste, auf der ich noch sicher ruhe, indes die Bewohner der fernen Ufer und Inseln unter dem untreuen Boden begraben werden.

Ich kehre von jeder schweifenden Betrachtung zurück und sehe die Felsen selbst an, deren Gegenwart meine Seele erhebt und sicher macht. Ich sehe ihre Masse von verworrenen Rissen durchschnitten, hier gerade, dort gelehnt in die Höhe stehen, bald scharf übereinander gebaut, bald in unförmlichen Klumpen wie übereinander geworfen, und fast möchte ich bei dem ersten Anblicke ausrufen: Hier ist nichts in seiner ersten alten Lage, hier ist alles Trümmer, Unordnung und Zerstörung! Ebendiese Meinung werden wir finden, wenn wir von dem lebendigen Anschauen dieser Gebirge uns in die Studierstube zurücke ziehen und die Bücher unserer Vorfahren aufschlagen. Hier heißt es bald: das Urgebirge sei durchaus ganz, als wenn es aus einem Stücke gegossen wäre; bald: es sei durch Flözklüfte in Lager und Bänke getrennt, die durch. eine große Anzahl Gänge nach allen Richtungen durchschnitten werden; bald: es sei dieses Gestein keine Schichten, sondern in ganzen Massen, die ohne das geringste Regelmäßige abwechselnd getrennt seien; ein anderer Beobachter will dagegen bald starke Schichten, bald wieder Verwirrung angetroffen haben. Wie vereinigen wir alle diese Widersprüche und finden einen Leitfaden zu ferneren Beobachtungen?

Dies ist es, was ich zu tun mir gegenwärtig vorsetze, und sollte ich auch nicht so glücklich sein, wie ich wünsche und hoffe, so werden doch meine Bemühungen andern Gelegenheit geben, weiter zu gehen; denn bei Beobach

tungen sind selbst die Irrtümer nützlich, indem sie aufmerksam machen und dem Scharfsichtigen Gelegenheit geben, sich zu üben. Nur möchte eine Warnung hier nicht überflüssig sein, mehr für Ausländer (wenn diese Schrift bis zu ihnen kommen sollte) als für Deutsche: diese Gesteinart von andern wohl unterscheiden zu lernen. Noch verwechseln die Italiener eine Lava mit dem kleinkörnichten Granit und die Franzosen den Gneis, den sie blättrichten Granit oder Granit der zweiten Ordnung nennen; ja sogar wir Deutsche, die wir sonst in dergleichen Dingen so gewissenhaft sind, haben noch vor kurzem das Toteliegende, eine zusammengebackene Steinart aus Quarz und Hornsteinarten und meist unter den Schieferflözen, ferner die graue Wacke des Harzes, ein innigeres Gemisch von Quarz und Schieferteilen, mit dem Granit verwechselt.

[Entwurf zu einer unausgeführt gebliebenen Abhandlung des Jahres

W

1806]

IR wenden uns zuerst zu den astronomischen
Ansichten.

Die Erde als ein Stern.

Als ein Wandelstern.

Die neuen Erfahrungen zeigen das Universum selbst nicht als fertig.

Die Nebelsterne sieht man als Massen werdender Welten

an.

Ja den Jupiter als nicht erstarrt.

Die Kometen, die man ehmals als Weltenzerstörer ansah, betrachtet man als werdende Erdkörper.

Unsere Erde können wir selbst als noch zum Teil in der Auflösung, zum Teil in ein Auflösendes gehüllt ansehn. Das Meer.

Die drauflastende und von Flüssigkeiten durchdrungene Atmosphäre.

Die Flüsse.

Die feuchte über der Erde schwebende Luft.

Was im Meere aufgelöst ist.

In dem süßen Wasser.

In den atmosphärischen Wassern.

In der Luft.

Erregung der Elektrizität.

Entstehung des Wassers.

Entstehung der Meteore.

Meteorische Steine.

Chemische Erfahrung, daß alles in Dunst aufgelöst wer

den könne.

Zustand der Kometen.

Auflösung.

Dabei zu betrachten die Temperatur.

Wasser.

Quecksilber.

Flüssigkeit-Annäherung zur Verflüchtigung.

Entscheidung zur Möglichkeit eines sukzessiven Werdens.

Uranfängliche Scheidung.

Werden im Scheiden.

Werden nach dem Scheiden.

Niederschläge.

Haben ihren Namen von der Fällung.

Doch gibt es auch aufsteigende, schwimmende Niederschläge; werden bewirkt:

1. Durch Kälte.

2. Durch Verdünnung der Auflösung.

3. Durch Verflüchtigung eines Bestandteils, der die übrigen band.

4.

Physisch-chemische Wirkung.

Bildung.

Verwandtschaften.

Kristallisation.

Gegensatz der mechanischen Bildung.

Schwere.

Simultanes.

Sukzessives.

Als zwei Enden zu betrachten, die in sich selbst zerfließen.

Äußere Form.

Notwendiges und Zufälliges.

Massen aus Kristallisation. Schnee, Eis, halberstarrte Metalle.

Gestalt der Erde.

Ein Drittel Land, zwei Drittel Wasser.

Land unter Wasser.

Modell zur Vorstellung.

Erstarrung.

Sinken des Wassers.

Hervortreten des Soliden.

Gebirge im Kreuz.

Äußerer Bau.

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