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Schriften Leo's des Grofsen an. Derselbe sagt nämlich Serm. III. Cap. 1.: In unitate fidei atque baptismatis indiscreta nobis societas, Dilectissimi, et generalis est dignitas, secundum illud beatissimi Petri Apostoli sacratissima voce dicentis: Et ipsi tanquam lapides vivi superaedificamini in domos spiritales, sacerdotium sanctum, offerentes spiritales hostias acceptabiles Deo per Jesum Christum. Et infra: Vos autem genus electum, regale sacerdotium, gens sancta, populus acquisitionis. Omnes enim in Christo regeneratos crucis signum efficit Reges, sancti vero Spiritus unctio consecrat sacerdotes, ut, praeter istam specialem nostri ministerii servitutem, universi spiritales et rationales Christiani agnoscant se regii generis et sacerdotalis officii esse consortes. Quid enim tam regium, quam subditum Deo animum sui corporis esse rectorem? Et quid tam sacerdotale, quam vovere Domino conscientiam puram et immaculatas pietatis hostias de altari cordis offerre? Kann jene Idee des allgemeinen Priesterthums bestimmter ausgesprochen werden, als es hier bei Leo geschieht? Und doch gelten ihm die Bischöfe in besonderem Sinne als die eigentlichen Priester der Gemeinde. Konnte sich Leo Beides zusammen denken: warum hätte nicht auch der Verfasser unserer Briefe dasselbe thun können? Die Hauptsache bleibt, dafs in den Briefen keine Spur vorkommt von einem besonderen Priesterthume Einzelner in der Christlichen Gemeinde. Diefs freilich leugnet Baur (S. 172), indem er zur Begründung dieser seiner Meinung auf die Stellen hinweist, in denen die Gemeinde ein voraσrýolov genannt wird, und zugleich behauptet, dafs die Idee des allgemeinen Priesterthums hier nirgends ausgesprochen sey: allein gegen diese letztere Behauptung lässt sich mit Recht die Bemerkung Arndts geltend machen:,,Der Gedanke eines allgemeinen Priesterthums der Christen ist bei Ignatius klar in der Stelle ad Eph. 12: Παύλου συμμύσται, ausgedrückt und besonders ad Eph. 9: ἐστὲ οὖν καὶ σύνοδοι πάντες, θεοφόροι καὶ ναοφόροι, χριστοφόροι, ἁγιοφόροι, und die erstere Behauptung erledigt sich durch die Bemerkung, dafs unter dem volaoτnolov ja nicht das Institut des Presby

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teriats oder des Episcopats zu verstehen ist, sondern eben die ganze Christliche Gemeinde selbst.

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Von nicht zu verkennender Wichtigkeit für die Beurtheilung der Ignatianischen Briefe ist es, mit den hier vorkommendeu Aeufserungen über den Episcopat diejenigen zu vergleichen, welche sich in den Clementinischen Homilieen finden, zumal Baur (S. 175 ff.) auf diese hinweist, um darzuthun, dass die Abfassung unserer Briefe in dieselbe Zeit falle, in welcher diese Homilieen entstanden seyen, indem die Idee des Episcopats in beiderlei Schriften auf dieselbe Weise hervorgehoben werde. Allerdings mufs man zugeben, dafs der Episcopat als ein Schutzmittel gegen alles die Einheit und Reinheit des Christlichen Glaubens und Lebens Störende in den Homilieen dargestellt wird. Eine Hauptstelle findet sich Homil. III. Cap. 60-72. Hier wird nämlich ausführlich erzählt, wie Petrus den Zachäus zum Bischof in Cäsarea einsetzt, wobei es hervorgehoben wird, dafs die Unterordnung der Gläubigen unter einen Bischof um der Einheit willen nothwendig sey. Τὸ οὖν πλῆθος τῶν πι στῷν, heirst es Cap. 61., δεῖ ἑνί τινι πείθεσθαι, ἵνα οὕτως ἐν ὁμο νοίᾳ διατελεῖν δυνηθῆ. Τὸ γὰρ εἰς ἀρχὴν μιᾶς λήγον ἐξουσίας, μοναρχίας εἰκόνι, τοὺς ὑπείκοντας, αἰτίᾳ εὐταξίας, εἰρήνης ἀπολαύειν τίθησιν· τὸ δὲ πάντας φιλαρχοῦντας, ἑνὶ μόνῳ ὑπείξαι μὴ θέλειν, καὶ αἰτία διαιρέσεως πάντως καὶ πεσεῖν ἔχουσιν. Cap. 62.: Χρὴ οὖν ἑνί τινι ὡς ὁδηγῷ τοὺς πάντας ἕπεσθαι, ὡς εἰκόνα Θεοῦ προτιμῶντας· τὸν δὲ ὁδηγὸν εἶναι τῆς εἰς τὴν ἁγίαν πόλιν εἰσιούσης εἰσόδου ἐπιστήμονα. Der Bischof ist, als ἐπὶ τὴν Χριστοῦ καθεσθεὶς καθέδραν (Cap. 63.), durch Gehorsam zu ehren, Cap. 66.: Καί σου μὲν ἔργον ἐστὶν κελεύειν ἃ δεῖ, τῶν ἀδελφῶν ὑπείκειν καὶ μὴ ἀπειθεῖν. Ὑπείξαντες μὲν οὖν σωθήσονται, ἀπειθήσαντες δὲ ὑπὸ τοῦ κυρίου κολασθήσονται· ὅτι ὁ προκαθεζόμενος Χριστοῦ τόπον πεπίστευται. Διὸ ἢ τοι τιμὴ ἢ ὕβρις τοῦ προκαθε ζομένου εἰς Χριστὸν φέρεται, ἀπὸ δὲ τοῦ Χριστοῦ εἰς τὸν θεὸν ἀναφέρεται. Τοῦτο δὲ εἴρηκα, ἵνα καὶ αὐτοὶ οἱ ἀδελφοὶ τῆς πρὸς σὲ ἀπειθείας τὸν κίνδυνον αὐτῶν μὴ ἀγνῶσιν· ὅτι ὃς ἂν σοι κελεύσαντι ἀπειθήσῃ, Χριστῷ ἀπειθῇ, Χριστῷ δὲ ἀπειθήσας, θεὸν παροργίζει. Dafs auch die Presbyteren und Diaconen dem Bischof dienen müssen, wird Cap. 67 ausgesprochen: Χρή οὖν τὴν ἐκκλησίαν, ὡς πόλιν ἐν ὕψει οἰκοδομημένην, φιλό

θεον ἔχειν τάξιν καὶ διοίκησιν καλήν. Πρὸ πάντων ὁ ἐπίσκοπος ὡς ἄρχων περὶ ὧν λέγει ἀκουέσθω· οἱ πρεσβύτεροι τὰ κελευόμενα γίνεσθαι σπουδαζέτωσαν· οἱ διάκονοι ἐκπεριερχόμενοι τῶν ἀδελφῶν τὰ σώματα καὶ τὰς ψυχὰς ἐπισκεπτέσθωσαν, καὶ τῷ ἐπισκόπῳ ἀντιβαλλέτωσαν· οἱ λοιποὶ πάντες ἀδελφοὶ τὸ ἀδικεῖ σθαι ἀναδεχέσθωσαν. Εἰ δὲ κρίνεσθαι θέλουσιν περὶ ὧν ἀδικοῦνται, ἐπὶ τῶν πρεσβυτέρων συμβιβαζέσθωσαν τὸν δὲ συμβιβασμὸν οἱ πρεσβύτεροι τῷ ἐπισκόπῳ προσαναφερέτωσαν. Auf ähnliche Weise läfst Pseudo-Clemens von Rom in dem unter des Clemens Namen an den Apostel Jacobus gerichteten Briefe, der den Homilieen vorangeht, den Apostel Petrus über den Episcopat sprechen. Indem Petrus der Gemeinde den Clemens zum Bischof giebt, hält er eine Rede über die Pflichten und Rechte des Bischofs, der Presbyteren and Diaconen. Er verlangt von dem Bischof, dafs derselbe nicht Bürge für Jemanden, nicht Rechtsanwalt seyn, dafs er sich überhaupt nicht mit einem weltlichen Geschäfte befassen solle (Cap.5.: Σὲ μὲν χρὴ ἀνεπιλήπτως βιοῦντα, σπουδῇ μεγίστῃ πάσας τὰς βίου ἀσχολίας ἀποσίεσθαι, μήτε ἐγγυητὴν γινόμενον, μήτε συνήγορον, μηδὲ ἑτέρῳ τινὶ βιωτικῷ παρεμπεπλεγμένον πράγματι. Οὐ γὰρ κριτὴν καὶ δικαστὴν χρημάτων ἢ ἀσχολημάτων καθεστάναι σε θέλει τῶν νῦν βιωτικῶν πραγμάτων ὁ Χριστός), damit er sich ganz den Angelegenheiten der Kirche widmen könne (ἵνα μόνης τῆς ἐκκλησίας τὴν φροντίδα ἔχῃς, πρός τε τὸ διοικεῖν αὐτὴν καλῶς, καὶ τὸ τοὺς τῆς ἀληθείας λόγους παρέχειν). Die weltlichen Geschäfte sind den Laien zu überlassen, die sich verpflichtet halten sollen, dem Bischof Folge zu leisten, wissend, dafs, was derselbe auf Erden bindet, auch im Himmel gebunden sey, und was er auf Erden löset, auch im Himmel gelöset sey. Dann werden die Pflichten der Presbyteren aus einander gesetzt. Besonders sollen sie für ein keusches Leben in der Gemeinde Sorge tragen, die jungen Leute früh vermählen, da die Unkeuschheit nach dem Irrglauben das schlimmste Laster ist (Cap.7.: Πολὺ γὰρ δεινὸν ἡ μοιχεία, τοσοῦ τον ὅσον τὰ δευτερεῖα ἔχειν αὐτὴν τῆς κολάσεως· ἐπεὶ τὰ πρωτεῖα τοῖς ἐν πλάνῃ οὖσιν ἀποδίδοται, κἂν σωφρονῶσιν. Διὸ ὑμεῖς, ὡς ἐκκλησίας πρεσβύτεροι, ἐξασκήσατε τὴν Χριστοῦ νύμφην εἰς σωφροσύνην); sie sollen sich der Liebe und Mildthätigkeit befleifsigen, sich den Waisen als deren Väter, den Witwen als

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deren Männer beweisen, die Hungerden speisen, die Durstenden tränken, die Nackten bekleiden, die Kranken besuchen, den Gefangenen Beistand leisten, die Fremden bei sich aufnehmen. Die Christen, die einen Streit unter einander haben, sollen sich vor den Presbyteren mit einander vergleichen (Cap. 10.: Οἱ πράγματα ἔχοντες ἀδελφοὶ, ἐπὶ τῶν ἐξουσιῶν μὴ κρινέσθωσαν, ἀλλ ̓ ὑπὸ τῶν τῆς ἐκκλησίας πρεσβυτέρων συμβιβαζέσθωσαν παντὶ τρόπῳ, ἑτοίμως αὐτοῖς πειθόμενοι). Hierauf wendet sich der Redner zu den Diaconen. Sie sollen gleichsam die Augen des Bischofs seyn und als solche die Lebensweise der Gemeindeglieder erkunden und dem Bischof darüber Bericht erstatten (Cap. 12.: Οἱ μὲν οὖν τῆς ἐκκλησίας διάκονοι, τοῦ ἐπισκόπου συνετῶς ῥεμβόμενοι ἔστωσαν ὀφθαλμοὶ, ἑκάστου τῆς ἐκκλησίας πολυπραγμο νοῦντες τὰς πράξεις, τίς μέλλει ἁμαρτάνειν, ἵνα νουθεσίᾳ καταληφθεὶς ὑπὸ τοῦ προκαθεζομένου, τάχα οὐ μὴ τελεύσῃ τὸ ἁμάρ τημα). Dann macht er ihnen zur Pflicht, die Kranken zu erforschen und sie der unkundigen Menge anzuzeigen, damit diese komme und sie besuche und ihnen nach den Bestimmungen des Bischofs das Nöthige darreiche.

Kein Unbefangener kann leugnen, dafs die Stellung des Bischofs, wie sie in diesen Worten hervortritt, eine andere ist, als die, welche ihm in den Ignatianischen Briefen zugewiesen wird. In beiderlei Schriften wird er freilich als der oberste Leiter der Gemeinde bezeichnet: offenbar aber erscheint er in den Clementinen viel bestimmter unterschieden und gesondert sowohl von den Presbyteren und Diaconen, als auch von der Gemeinde; die einzelnen Gemeindeglieder werden ihm bereits als die Laien entgegengesetzt und die Presbyteren und Diaconen als seine Diener und Handlanger bezeichnet. Von Beidem findet sich in unsern Briefen noch keine Spur. Dazu kommt, dafs in den Clementinen, nämlich in dem Briefe des Clemens, schon eines vierten Amtes zu jenen dreien Erwähnung geschieht, nämlich des Katechistenamtes. Petrus fährt, nachdem er über die Diaconen gesprochen, Cap. 13. so fort: Οἱ κατηχοῦντες, πρῶτον κατηχηθέντες κατηχήτωσαν. Πολυμαθῆ οὖν καὶ ἀνεπίληπτον, πέπειρόν τε καὶ δῆλον τὸν κατηχοῦντα εἶναι δεῖ. In diesem Allen sind bestimmte Zeugnisse dafür, dafs die Abfassung der Homilieen einer späteren Zeit angehört, als der unserer Briefe.

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Achtet man nun zugleich darauf, wie bei Irenäus die eigentlichen Presbyteren schon so sehr hinter die eigentlichen Bischöfe zurücktreten, dafs die ersteren von ihm nur an einer Stelle erwähnt werden, wie dagegen Ignatius den Bischof fast überall nur in der engsten Verbindung mit den Presbyteren nennt: so lässt sich gewifs nicht mit Unrecht daraus schliefsen, dafs die Ignatianischen Briefe selbst einer früheren Zeit, als die Schriften des Irenäus angehören. Warum aber diese Zeit nicht eben die seyn könne, die sie selbst in Anspruch nehmen, ist um so weniger einzusehen, als wir keinen hinlänglichen Grund haben, anzunehmen, dafs sich in einem Zeitraume von 40-50 Jahren die Gemeindeverhältnisse unverändert erhalten haben, eine solche Annahme vielmehr jeder Stütze entbehrt. Je mehr sich jeder einzelnen Christlichen Gemeinde, in ihrem Gegensatze sowohl gegen die Heiden, als auch gegen die Häretiker, das Bedürfnifs aufdrängte, sich immer fester in sich zu einer auch äufserlich sich darstellenden Einheit zusammenzuschliefsen: desto natürlicher war es, dafs sich schon frühzeitig die Gemeindeverfassung auf gleiche oder ähnliche Weise, wie die politische Monarchie, fortbildete, desto weniger zu verwundern ist es, wenn in einzelnen Lehrern schon frühzeitig die Idee des Episcopats kräftig hervortrat, so dafs wir jedes haltbaren Grundes entbehren, um der Hervorhebung dieser Idee willen in den Ignatianischen Briefen diese dem Bischof Ignatius abzusprechen, besonders da die in ihnen herrschende Idee des Episcopats, wie aus der von uns angestellten Betrachtung hervorgeht, von den späteren Vorstellungen sich auf das Bestimmteste unterscheiden läfst. Mit Recht sagt deshalb Pearson (Vindiciae Ignatianae, P. II. Cap. I.): Jam vero ita Episcopos sui temporis describit Epistolarum Auctor, ita semper de iis loquitur, ut dubitari non possit, quin omnia ab eo dicta illa ipsa tempora respiciant. Nam nudum nomen officii seu ordinis ponit, nullum illis insolentiorem titulum attribuit, non ἀρχιερέας, aut ἱερέας, non ἄρχοντας, ut posteri solebant, appellat. Nulla apud eum de Cathedris mentio, nulla de Ordinatione, aut Electione, aut Successione. Nulla hic Episcopalis alicujus sedis praerogativa depingitur; nulla ad Ecclesiam aliquam prae

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