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Nr. 18, Evangelium der Eva, dem Epiphanius bekannt, vielleicht auch in der Pistis Sophia benutzt, wohl dem 2. Jahrh. angehörig.

Nr. 19-21, Evangelium des Philippus und ein solches des Thomas, sowie das xar' Alyvлtiovę, s. darüber unten bei den Evv.

Nr. 22, das Buch Fivva Magias, von Epiphanius citirt. Das, was das Buch über Zacharias erzählt, und darum das Buch selbst, darf auf die Mitte des 2. Jahrh. zurückgeführt werden, s. Celsus bei Orig. c. Cels. VI, 30 und Berendts, Zacharias-Apokryphen S. 32 ff.

Nr. 23. 24, die grossen und die kleinen Fragen der Maria, citirt von Epiphanius, wohl dem Anfang des 3. Jahrh. angehörig, s. die Pistis Sophia.

Nr. 25, ein unbekanntes Kindheitsev., bei Hippol., Philos., vom Gnostiker Justin benutzt.

Nr. 26, Mittheilungen des Herrnbruder Jakobus an Mariamne, citirt von Hippolyt in den Philos.

Nr. 27, Evangelium Tɛɛɛs, s. o., vielleicht auch von den Naassenern Hippolyt's gebraucht.

Nr. 28, Avaßatixòv Ilav2ov, bei Epiphan. (Kainiten), wahrscheinlich 2. Jahrh.

Nr. 29, Apocalypse Abrahams, bei Epiphan. (Sethianer), wahrscheinlich 2. Jahrh. und nicht identisch mit dem jungen Buch „Testamentum Abrahae", welches James (Text & Stud. II, 3) veröffentlicht hat.

Nr. 30, Apocr. Mosis, resp. auch Apocal. Eliae (bei Sethianern und Naassenern); diese Schriften sind wahrscheinlich nicht von den Sethianern gefälscht, sondern älter und von ihnen benutzt worden (s. unten über die Apoc. Eliae).

Nr. 31, 'Avaßatızòv Hoaïov; hier gilt dasselbe wie zu Nr. 30. Nr. 32, Apocalypsen Adam's (bei den Archontikern); hier gilt vielleicht auch dasselbe wie zu Nr. 30; doch können auch jüngere Schriften gemeint sein. Die Archontiker des Epiphanius sind das jüngste Glied in der Kette der „Gnostiker".

Nr. 33, das Buch Baruch, s. den Gnostiker Justin bei Hippol., Philosoph.

Nr. 34, Sieben Bücher Seth (bei den Sethianern des Epiphanius), wahrscheinlich 2. Jahrh.

Nr. 35, die Bücher 'A22oyevels, wahrscheinlich identisch mit den Büchern auf die Namen der 7 Söhne Seth's (bei den Sethianern des Epiphanius), wahrscheinlich 2. Jahrh. (s. auch Porphyr., Vita Plot. 16).

Nr. 36, das Buch Пagágoasis End, bei Hippol., Philosoph.; 2. Jahrh. oder Anfang des 3.

Nr. 37. 38, die Prophetieen des Martiades und Marsanus; diese bei Epiphanius genannten Propheten (Sethianer) mögen dem 2. Jahrh. angehören; Marsanes kommt auch in dem von C. Schmidt edirten koptisch-gnostischen Werk vor (S. 285).

Nr. 39. 40, das grosse und das kleine Buch Zvugovia, bei Epiphanius, aber erst bei den Archontikern desselben; also ist Ursprung im 2. Jahrh. unsicher.

Nr. 41, Bücher siç tòv 'Iaidaßaó, bei Epiphanius (Archontiker), aber auch bei den Nikolaiten (s. o.).

Nr. 42, Пoάges Avdoéov u. A., bei Epiphanius (Adamianer); jedenfalls die bekannten falschen Apostelgeschichten.

Nr. 43, Monoimus' Brief an Theophrast, bei Hippolyt, Philosoph., Ende des 2. oder Anfang des 3. Jahrh.

Nr. 44, Aлópaos μɛɣáân, bei den Naassenern Hippolyt's; simonianisches Buch, s. o.

Nr. 45, Naassenische, vielleicht auch sethitische Hymnen und Psalmen, bei Hippolyt, Philosoph.; Ende des 2. oder Anfang des 3. Jahrh.

Nr. 46, Geheimbuch des Zoroaster, von Clemens Alex. und von Späteren (Porphyrius) genannt, spätestens 2. Jahrh.

Nr. 47, ein Apokryphum antinomistischer Häretiker bei Clemens Alex.; 2. Jahrh.

Nr. 48, Kainitische Syngrammata bei Irenäus.

Nr. 49, Kainitisches Buch bei Epiphanius.

Nr. 50. 51, apokryphe ungenannte Schriften bei Severianern und Origenianern.

Nr. 52-54, viele ungenannte Schriften der Peraten, Sethianer und des Gnostikers Justin.

Nr. 55, Scriptura Seth, im Opus imperfect., vielleicht mit den oben genannten Büchern Seth identisch.

Aus den koptisch-gnostischen Werken lässt sich Manches für das 2. Jahrh. in Anspruch nehmen, doch ist die Ausscheidung in der Regel nicht sicher zu treffen. Aber die fünf (gnostischen) Oden Salomo's in der Pistis Sophia gehören höchst wahrscheinlich dem 2. Jahrh. an, da sie dem Verf. dieses Buches bereits ehrwürdig sind. Auch der gnostische Prophet Phosilampes und Nikotheus gehören wohl noch in das 2. Jahrh. (sie werden im Cod. Brucianus citirt. Nikotheus kommt auch bei Porphyr., Vita Plot. 16 vor (άлoκάλυψις Νικοθέου).

Von valentinianischen Schriften (s. Litt.-Gesch. I S. 174-184) kennen wir 1) Psalmen, 2) Briefe (einer an Agathopus), 3) Homilieen

(eine über die Freunde), 4) vielleicht Visionen und Revelationen Valentin's (doch können diese in den anderen Schriften enthalten gewesen sein), 5) Evangelium veritatis Valentin's, 6) Sophia Valentini (unsicher), 7) ein valentinianischer Lehrbrief bei Epiphanius (vielleicht aus den Excerpt. ex Theodoto), 8) die Excerpte ex Theodoto resp. aus der anatolischen Lehre, 9) Ptolemäische Syngrammata, speciell die Erklärung des Prologs des Joh.-Ev. durch Ptolemäus, 10) Brief des Ptolemäus an die Flora, 11) Herakleon's Hypomnemata zum Joh.-Ev. (vielleicht noch eine zweite Schrift von ihm bei Clemens Alex.), 12) eine Schrift des Alexander, vielleicht mit dem Titel „,Syllogismen", in der Valentin's Psalmen citirt waren, 13) eine nicht näher zu bestimmende Schrift des Theotimus über das Gesetz, 14) Marcianische liturgische Formeln, 15) ein Buch des Marcus (z. Th. mit Visionen), 16) Quellenschriften für Iren. I, 11, 12, Hippolyt's Syntagma und die Darstellung des Systems in den Philosophumena. Bis auf die beiden zuletzt genannten Stücke gehört Alles der Zeit vor c. 185 an. Einem Οὐράνιος διάλογος eines unbekannten Verfassers hat Celsus (Orig. c. Cels. VIII, 15) vier Sätze entnommen. Der Dialog ist also älter als c. 175. - Über Marcion und seine Schule und Schriften ist oben S. 297 ff. gehandelt worden.

19) Die Johannes-, Andreas- und Thomasacten.

Bevor die längst angekündigte Ausgabe der Johannesacten von M. Bonnet und die Untersuchung der alten EvangelienProömien von Corssen erschienen ist, ist es nicht möglich, über die Johannesacten zu urtheilen; denn was sicher der ältesten Gestalt zuzuweisen ist, ist noch keineswegs entschieden. Die umfangreichen Untersuchungen von Zahn und Lipsius haben, trotz der bedeutenden Verdienste, die sich beide Forscher um die apokryphen Acten erworben haben, doch nicht befriedigt. Dass die Johannesacten gnostischen Ursprungs sind, ist bereits durch den Satz (Acta Joh. ed. Zahn S. 220) οἱ ὑπὸ ἀνόμου ὄφεως νομοθετούμενοι ΙουSato gewährleistet; denn dieser Satz überschreitet die Grenzposition, welche der Verf. des Barnabasbriefes eingenommen hat. Dass die in der lateinischen Litteratur (Hieronymus, Augustin) genannten „,ecclesiasticae historiae", „,ecclesiastica historia", „,historiae“, „patrum litterae" identisch sind mit den Johannesacten, hat Zahn nicht bewiesen und ist a priori ganz unwahrscheinlich. Die Frage, ob die Acten noch dem 2. Jahrh. zuzuweisen sind hier vorläufig bemerkt werden, hängt (äussere Gründe anlangend) lediglich davon ab, ob man die „,traditiones", auf die sich Clemens Alex. nach der lateinischen Übersetzung seiner Adumbrationes

so viel mag

(Zahn, Forsch. III S. 87. 97) für eine Johannesüberlieferung bezogen hat, auf unser Buch deuten muss '); denn alle übrigen alten Zeugen, die Zahn in seiner Ausgabe (1880, s. auch Gesch. des Kanons II S. 856 ff.) angeführt hat 2), sind höchst zweifelhaft; vielleicht aber erhalten wir Licht aus den alten Evangelien-Proömien. Dass die Johannesacten in kirchlichen Kreisen der älteren Zeit unbeanstandet gelesen worden sind, ist (von Zufällen abgesehen) nach dem Häretischen oder doch Anstössigen, was die Fragmente an der Stirn tragen, nicht glaublich. Eusebius hat sie h. e. III, 25 ausdrücklich als häretisch bezeichnet. Auch darf man nicht vergessen, dass es einen mündlich überlieferten Schatz von Johanneslegenden gegeben hat, aus dem kirchliche Schriftsteller und der unerfreuliche Verfasser der Acten geschöpft haben. Aus inneren Gründen lässt sich bei einem so isolirt stehenden Werke, welches von einem persönlichen Schüler des Johannes geschrieben sein will, schwer entscheiden. Immerhin sehe ich in den Fragmenten, die aber erst sicher abgegrenzt werden müssen (Zahn hat auch sehr fragwürdige aufgenommen, und Lipsius hat dem Begriff „Gnostisch“ eine ganz unstatthafte Weite gegeben), keinen sicheren Grund, vom 2. Jahrh. abzusehen 3); aber sowohl die früher von Zahn empfohlene Datirung (um 130), als die jetzt (Kanonsgesch. II S. 865) beliebte (um 160) schweben einstweilen völlig in der Luft. Was die angebliche Person des Leucius betrifft, so sind natürlich Schriftsteller, die am Ende des 4. Jahrh. schreiben, wie Epiphanius, Pacianus 1) oder noch spätere [Innocentius I., Turibius, Augustin, Euodius von Uzala, Photius, Mellitus (!)] keine „Zeugen" für einen Thatbestand oder eine Legende des 2. Jahrh.; sie bezeugen nur eine über das 4. Jahrh. nicht hinaufzuführende Legende, und Worte, wie die des Pacian (ep. III, 2: „ipsi illi Phryges nobiliores, qui se animatos mentiuntur a Leucio, se institutos a Proculo gloriantur"), auf die Goldwage zu legen und daraus zu schliessen (Zahn, Kanonsgesch. II S. 857) und als historisch gewiss anzunehmen, Leucius habe die

=

1) Das,,traditiones" die schriftlich fixirten Johannesacten sind, ist nicht eben die nächste Vermuthung. Vermuthet man aber, der lateinische Übersetzer habe hier den Ausdruck geändert, so kommt man völlig ins Bodenlose. 2) Namentlich das Muratorische Fragment, welches nach Zahn, Kanonsgesch. II S. 862 nothwendig,,eine ausführlichere, in schriftlicher Form vorliegende, romanhafte Darstellung bereits voraussetze". Warum nothwendig in schriftlicher Form? und wenn in schriftlicher Form warum gerade die Johannesacten?

an.

3) Als sichere gnostische Fragmente sehe ich nur die zu Nicäa verlesenen Die Metastase des Johannes ist schwerlich gnostisch.

4) Aber beide sagen nicht, dass er Verfasser von Johannesacten sei.

Montanisten,,im ersten Stadium ihres Lebens zum Dasein gebracht", und er sei auch noch für Pacian wie für die alte kleinasiatische Kirche „eine unbedenklich anerkannte Autorität“ (weil Pacian „mentiuntur" sage), ist ganz unstatthaft. 1) Es steht ferner noch immer so, dass erst im 5. Jahrh. Leucius mit den Johannesacten, soviel wir wissen, in Verbindung gebracht ist, und dass die ältesten sicheren Zeugnisse für die Existenz der Acten sie (ohne Verfassernamen) lediglich als schlimme Producte in den Händen der Enkratiten, Severianer, Apostoliker, Manichäer usw., nicht aber der Kirche kennen (s. Eusebius, Epiphanius, Philastrius, Amphilochius). Erst allmählich, in einer stumpfen Zeit, haben sie sich, wie anderes Apokryphe (wenn es stark asketisch war und wenn die Christologie hochorthodox verstanden werden konnte), in die Kirche eingeschlichen und sind in die kirchliche Litteratur in Bearbeitungen - eingedrungen. 2) Hoffentlich werden, wenn der zweite Band dieser Chronologie ausgearbeitet wird, Bonnet's und Corssen's Forschungen publicirt sein. Es wird sich dann aller Wahrscheinlichkeit nach zeigen, dass unsere wirkliche Kenntniss der alten gnostischen Johannesacten eine ausserordentlich schmale ist, dass es neben den gnostischen Acten mündlich und schriftlich fortgepflanzte alte Johannestraditionen in der Kirche gegeben hat, dass aber die uns erhaltenen schriftlichen Johannestraditionen sämmtlich aus ziemlich später Zeit sind (mit Ausnahme der Metastase des Johannes, die noch dem 2. Jahrh. angehört, wie sie auch schon im alten lateinischen „Argumentum" benutzt ist). Es wird sich wohl auch zeigen, dass Leucius" keine historische und auch keine im 2. Jahrh. geschaffene Figur ist.

Die Andreas acten in ihren verschiedenen Bearbeitungen liegen jetzt in kritischen Ausgaben zu bequemer Benutzung vor (s. ausser Tischendorf's Acta Apostol. Apocr. p. 105 ff. Bonnet, Supplementum Codicis Apocryphi II: Acta Andreae cum laudatione contexta et Martyrium Andreae Graece Passio Andreae Latine. Paris 1895, derselbe, La Passion de l'apôtre André en quelle langue a-t-elle été écrite? in der Byzant. Zeitschr. 1895 S. 458 ff.); auch hat Lipsius, der die Bonnet'sche Publication im Manuscript

1) Vgl. Lipsius, Apokr. Apostelgesch. I S. 92 ff.

2) Man darf auch nicht vergessen, dass die Auffassung der Apostel vom 4. Jahrh. ab so gestaltet war, dass Lehren und Thaten, die bei einem gemeinen Christen anstössig waren, zum Ruhme der Apostel ausgelegt und als Merkmale ihrer einzigartigen Stellung betrachtet wurden. Dazu: hinter dem Asketismus und Monophysitismus der späteren Kirche trieben wirklich Dualismus und Doketismus oftmals ihr unheimliches Wesen.

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