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er, geführt von Moses und Elias, d. h. dem Gesetz und den Propheten, dem Repräsentanten der strengen Pflicht und der religiösen Inspiration, sich bereit machte, den Märtyrertod zu erleiden, um unter den Menschen das Reich des Lichtes, der Liebe und des Lebens zu stiften (N. & O. 1864, V. S. 167-181). Später hat L. S. P. Meyboom nochmals nachgewiesen, dass die Erzählung „Die Verherrlichung Jesu auf dem Berg" keinen historischen Charakter trägt und eine Offenbarung Gottes an die Jünger enthält, dass sie nämlich fortan allein auf Jesus hören sollen und nicht mehr auf Moses und die Propheten (Räths. Ber. S. 184-211).

Bedeutung des

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A. Jentink vertiefte sich in die Einzugs Jesu und seiner Reinigung des Tempels zu Jerusalem" (B. M. Th. 1877, II, S. 319-31) und darauf in die ,,Folgen der Tempelreinigung" (ebda. 1878, I, S. 346-59. J. E. Moltzer antwortete auf die Frage: Warum hat Judas Ischarioth Jesum verrathen?" nicht aus Rachsucht, nicht aus Geldgier, nicht, weil er einen durch und durch falschen Charakter hatte, sondern weil er, voll irdischer Erwartungen, ein Schwärmer war, welcher nicht wusste, was er that, noch auf die Mittel schaute, welche er wählte, um sein Ziel zu erreichen (N. & O. 1868, S. 407-434). Dass „das falsche Zeugniss" in der Leidensgeschichte diesen Namen mit Recht trage, obgleich seine Beschuldigungen nicht ganz grundlos waren, bezeugte A. Scholte (G. & V.1879, S. 351-75 und A. Jentink, dass Jesu kurzes Kreuzesleiden dem Trinken des kalten ,,Essig und Wasser" nach soviel vorangegangenen Leiden zugeschrieben werden müsse (G. B. 1869, S. 410-29). Prof. Prins theilte etwas mit über das Kreuztragen bei den Römern (ebda. 1859, S. 676-79) und N. J. Krom antwortete im Gegensatz zu Aberle-Stemler zustimmend auf die Frage: „Kann, auch nach den Synoptikern. der Sterbetag Jesu nicht der erste Tag der ungesäuerten Brote gewesen sein?" (ebda. 1864, S. 492-99). Dr. J. C. Heldring beschrieb ,,den 10-15. Nisan im Jahre der Er lösung" (St. f. W. u. F.. 1874, S. 257-306). B. Tideman verweilte bei der bereits 1859 entwickelten Meinung Mos coviter's (Morgenröthe S. 403-410), dass weder das Volk

noch die rechtmässige Obrigkeit von „der Verurtheilung Jesu" etwas gewusst habe, dieselbe vielmehr das Werk einer Minderheit, einer Partei gewesen sei, welche sich durch blinden. Eifer leiten liess und ihrem Hass alle Gerechtigkeit und Ruhe zum Opfer brachte. Der Mittheilung dieser merkwürdigen Behauptungen eines Israeliten fügte Tideman einige Bemerkungen zur Widerlegung bei (Theol. Zeitschr. 1871, S. 57-66).

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J. W. Straatman war in seinen „, Skizzen aus der Kirchengeschichte des 2. Jahrh." (ebda. 1880, S. 330-36) noch einen Schritt weiter gegangen als Moscoviter und hatte die völlige Unschuld der Juden an Jesu Tod vertheidigt. Jesus sollte von den Römern ergriffen, verhört, verurtheilt und zum Tode geführt sein, sogar gegen den Willen der Juden, weil er, nachdem er am 14. Nisan mit seinen Jüngern das Passahmahl gegessen, am 15. von Gethsemane zur Tempelreinigung gekommen war und einen Versuch gemacht hatte." sich als Messias aufzuwerfen, was die Römer mit Gewalt hinderten und worauf sie ihn sofort kreuzigten. Die Juden konnten am 15. keinen Antheil daran haben, weil dieser Tag der grosse Sabbat κατ' ἐξοχήν war und sie dann selbst die Vollziehung der Todesstrafe nur mit neidischen Augen ansehen konnten. Auf der andern Seite steht es nach der ältesten Ueberlieferung fest, dass Jesus am 15. und nicht am 14. Nisan gestorben ist, wie dogmatisches Interesse später behauptete. Kirchliche Politik bewog die Christen des 2. Jahrh., die Schuld von den Römern auf die unschuldigen, aber damals, nicht früher, gehassten Juden zu übertragen.

Dr. Rovers bestritt,,Straatman's jüngste Hypothese" (B. M. Th. 1880, I, S. 123-134). Er wies hin auf ihre Unwahrscheinlichkeit und auf die Thatsache, dass Jesus nach Matth. 27, 62 und Parall. nicht den 14. Nisan gestorben ist, in Uebereinstimmung mit Johannes und abweichend von der älteren synoptischen Tradition, welche den 15. als Sterbetag Jesu nennt; лagaozɛun habe Beziehung auf die Vorbereitung des Sabbat; an der Verurtheilung Jesu mochten die Juden am 15. wohl theilnehmen, denn das war weder am Fest der ungesäuerten Brote, noch im Allgemeinen am Sabbat unerlaubt.

Mehr als ein anderer Theil des Lebens Jesu haben die evangelischen Berichte über seine Auferstehung von den Todten während des letzten Vierteljahrhunderts in den Niederlanden das Interesse gefesselt. Sie führten Schreiber und Leser auch sofort in den Mittelpunkt der grossen Fragen nach dem Recht und den Grenzen der historischen Kritik und dem Werth oder Unwerth des Supranaturalismus.

Busken Huet in seinen ,,Briefen über die Bibel" (1859), A. D. Loman in einem Aufsehen erregenden Artikel der,,Gids" (April 1881),,Die Auferstehung Jesu", Andere bei anderen Gelegenheiten, nicht wenige in Predigten und Vorträgen, hatten verneint, dass Jesus von den Todten auferstanden sei, auch auf Grund der Unsicherheit und des gegenseitigen Widerspruchs der darauf bezüglichen N. T.lichen Berichte. Da trat der Prof. J J. Prins mit einem Buche auf, bestimmt, von der Haager Gesellschaft mit Gold gekrönt zu werden, aber wegen der Noth der Zeiten unmittelbar nach der Vollendung ausgegeben. Den Geist dieses „Die Realität der Auferstehung des Herrn von den Todten, kritisch untersucht, historisch gewürdigt und dogmatisch beurtheilt" (1861) betitelten Werkes lernt man sofort kennen aus dem von Hase entlehnten Motto: „Das Christenthum, nicht seinem Wesen nach, als die vollkommene und an sich wahre Religion, aber seiner Erscheinung nach, ruht auf der Auferstehung." Das Ganze ist in drei Theile getheilt, von welchen der erste einer Untersuchung der Realität der Auferstehung des Herrn von den Todten auf Grund der Zeugnisse des N. T. gewidmet ist. Erst werden die Zeugnisse nacheinander sachkundig besprochen und danach abgewogen, sowohl das Eine als das Andere mit fortwährender Berücksichtigung der Einwendungen von Strauss, Huet, Loman u. A. Das Resultat dieser Untersuchung war: Die Realität der Auferstehung des Herrn von den Todten muss auf Grund der Einhelligkeit der N. T.lichen Zeugnisse, der Erscheinungen des Auferstandenen und des leeren Grabes erkannt und angenommen werden. Im zweiten Theil seines Werkes untersuchte Prins die Bedeutung, welche der Glaube an die Auferstehung Jesu von den Todten für die Apostel

und für die Gründung der christlichen Kirche gehabt hat, und kam zu dem Resultat: Diese Gründung bleibt ein unerklärbares Räthsel, wenn der Auferstehung des Herrn keine historische Realität zuerkannt wird. Im dritten Haupttheil suchte der Verfasser zu bestimmen, welches religiös-dogmatische Interesse mit der fortdauernden Anerkenntniss des besprochenen Ereignisses als historischer Thatsache verbunden ist.

Prof. Tideman schrieb über das Buch seines Collegen Prins „Anmerkungen", welche von viel Würdigung und Beistimmung zeugten (G. B. 1861, S. 933–50). J. R. Wernink theilte in seiner ausführlichen Beurtheilung, welche die Tendenz und das oben angeführte Resultat der gelehrten Untersuchung willkommen hiess, manche Bedenken gegen Einzelheiten mit (ebda. 1862, S. 206-50). C. H. van Herwerden. bezeugte gleichfalls seine freudige Zustimmung zu dem von Prins gewonnenen Resultat, indem er nach Anleitung von dessen Buch und den Aeusserungen von Tideman und von Loman nochmals hinwies auf die Realität, die Bedeutung, den dogmatisch-religiösen Werth und die Unentbehrlichkeit der Auferstehung Jesu von den Todten (W. in L. 1862, S. 335-69). Dr. Harting aber hielt sich für verpflichtet, die Fehler aufzuzeigen, an welchen des Professors historische Beweisführung leide. Sein Standpunkt schien ihm unhaltbar und was die Hauptsache betraf, hatte Prins nach Harting nur bewiesen, dass die frühesten Bekenner des Herrn aus für sie hinreichenden Gründen von seiner Auferstehung überzeugt gewesen sein müssen, „Die Auferstehungsfrage" (N. J. B. 1862, S. 161-213). Schärfer und mehr auf Einzelheiten eingehend war die Kritik, welche J. W. Straatman in einer besonderen Schrift gab: „Die Realität der Auferstehung Jesu von den Todten und ihre Vertheidiger. Eine kritische Untersuchung kritisch untersucht" (1862). Die kritische Untersuchung des Professors, wird hier behauptet, leidet an Halbheit, da er bei einer Frage, welche er selbst für eine rein historische erklärt, nur zum Theil die historische Kritik erkennen und anwenden wollte, während er offenbar von dem Standpunkt

Jahrb. f. prot. Theol. X.

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ausging:,,Jesus muss leibhaftig und auf sichtbare Weise auferstanden sein, so dass das Buch eigentlich hätte heissen müssen: Entwickelung der Gründe, welche vom Standpunkt des Glaubens für die Realität der Auferstehung des Herrn sprechen. Weiter sucht Straatman nachzuweisen, dass Prins bei seiner Untersuchung des Werthes und der Beweiskraft der Zeugnisse ohne feste Grundsätze und willkürlich zu Werke gegangen sei und manche exegetisch-kritische Sünde auf sich geladen habe.

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Prins war über diese Kritik nicht wenig verstimmt (G. B. 1862, S. 519-25) und musste sich deswegen eine Zurechtweisung gefallen lassen von Loman, welcher an dem Werke von Straatman vieles zu loben fand (ebda. 1863, S. 140-62), aber er entschloss sich doch später, dem Angriff auf seine Untersuchung wenigstens an einem Punkte näher zu prüfen. Dies geschah in einer kleinen Schrift: Das Zeugniss des Apostels Paulus über die Auferstehung des Herrn von den Todten näher untersucht" (1863), wobei es vor allem um eine richtige Erklärung von 1 Kor. 15 zu thun war, insonderheit von V. 1—11, betreffs welcher Perikope Straatman die Vermuthung der Unechtheit auszusprechen gewagt hatte. Sein Gegner vertheidigte die Echtheit und hielt am Schluss allein auf Grund des Paulinischen Zeugnisses die Realität der Auferstehung des Herrn von den Todten hinlänglich bewiesen für alle mit Ausnahme derer, welche sie a priori aus empirischen Gründen für absolut unmöglich und deshalb auch für das eine Mal für unbeweisbar halten. Gelobt von W. in L. 1865, S. 180-87, und von J. R. Wernink, musste der Verfasser doch von letzterem mehrere Bedenken exegetischer Art hören (G. B. 1863, S. 501-24).

Inzwischen hatte Pfarrer Ludwig C. Lentz zu Amsterdam den bereits genannten Gids-Artikel „Die Auferstehung Jesu" von Loman in einem offenen Brief bestritten. betitelt: „Die alte Wahrheit wider einen neuen Angriff bezeugt" (1862), wozu Prins seine Bemerkungen machte (G. B. 1862, S. 306-28). D. S. Gorter behandelte noch einmal,,Die Frage der Auferstehung", aber er vertiefte

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