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Den Engeln ist in unsern symb. Büchern fein besonderer Artikel gewidmet, wohl aber in der Confess. Gallic., wo es art. 7. heißt: Credimus, Deum non tantum coelum et terram omniaque iis contenta condidisse, sed etiam invisibiles spiritus, quorum alii in exitium praecipites ceciderunt, alii in obedientia perstiterunt. Itaque illos quidem dicimus, ut sunt suapte malitia depravati, esse omnis boni ac proinde totius ecclesiae perpetuos hostes: hos vero, mera Dei gratia conservatos, ministros esse illius gloriae et electorum salutis. Wohl aber wird auch in unsern Symbolen öfters gelegentlich von ihnen geredet, und zwar so, daß sie als von Gott erschaffene (Symb. Nic.: creator visibilium omnium et invisibilium) höhere und mächtigere Wesen, als die Menschen, erscheinen (Art. Smalc. p. 308. Catech. maj. p. 383.), von denen ein Theil gut geblieben, der andere gefallen und böse ge= worden ist. Von den guten wird dann gesagt, daß sie weiser und heiliger, als die Menschen sind (Catech. maj. p. 395.), daß sie für uns bitten (Apol. p. 225: praeterea et hoc largimur, quod Angeli pro nobis orent), und der Frommen Schuhgeister seien (Cat. min. p. 383: tuus S. Angelus sit mecum, ne Diabolus quidquam in me possit), aber ihnen deshalb keine Verehrung zukomme. (Art. Smalc. p. 310: Etsi Angeli in coelo pro nobis orent (sicut ipse quoque Christus facit) et Sancti in terris et fortassis etiam in coelis: tamen inde non sequitur, Angelos et Sanctos a nobis esse invocandos, adorandos etc.)

Vom Teufel, als dem Haupt der gefallenen Engel, handeln unsere symb. Bücher auch nirgends in einem besondern Capitel, aber dabei spielt er doch in ihnen vom Anfange bis zu Ende eine so wichtige Rolle, daß ohne ihn das System eigentlich gar nicht vollkommen begreiflich sein würde. Denn zulezt beruht dasselbe doch, man mag dagegen sagen, was man will, auf einer gewissermaßen dualistischen Weltanschauung, nach welcher in der von Gott gewollten Weltordnung neben und unter Gott auf eine bestimmte Zeit eine überfinnliche, gegen ihn ankämpfende, das Verderben der Menschen suchende Macht des Bösen herrscht, die allein den Fall der Menschheit herbeigeführt und die Erlösung durch Christum nöthig gemacht hat. Die ganze nichtchristliche Welt steht noch unter deren Gewalt und Herrschaft, die christliche aber ist so ziemlich durch das Taufwaffer aus ihr

erlöst, aber immer noch ihren Anläufen ausgeseßt, und nur gegen sie geschüßt durch das Wort Gottes und den rechten Glauben. Das Alles liegt so klar in unsern symb. Büchern vor, daß es unbegreiflich ist, wie Manche doch behaupten können, die Lehre vom Teufel gehöre nicht nothwendig in die Symbollehre herein, troßdem, daß sie darin so klar vorliegt, namentlich in dem größern Catechismus 4). Nach ihr ist der Teufel einer der höhern von Gott gut erschaffenen, aber abgefallenen Geister, der an der Spize der andern bösen und mit ihm ewig verdammten Geister ein Reich des Bösen gegenüber dem Gottesreiche bildet und überall Gottes gute Absichten zu hindern sucht. Vergl. Form. Conc. p. 662: Et cum Deus severissimo et justissimo suo judicio lapsos malos spiritus prorsus in aeternum abjecerit etc. (Luther bei Walch X, S. 1253: „so werden nun die Engel eingetheilt in zwei Theile, in fromme Engel und in Teufel; denn die heil. Schrift nennt die bösen Geister auch Engel.) Er befizt eine große Gewalt und List und ist der Urheber des Bösen in der physischen und moralischen Welt, „denn er sucht in den Herzen der Menschen Unglauben und böse Gedanken anzuzünden (Catech. maj. 3. Gebot) und richtet viel Hader, Mord, Aufruhr und Krieg an, item Ungewitter, Hagel, das Getreide und Vich zu verderben, die Luft zu vergiften" (4. Bitte). Insonderheit aber ist er durch die Verführung der ersten Menschen die Ursache der Sünde in der Welt, F. C. p. 648: quod natura hominis corrupta est hoc originaliter

et principaliter est opus Satanae, qui per peccatum opus Dei in Adamo miserabiliter corrupit. Und weil sich die Menschen haben verführen lassen, so sind sie zur Strafe alle, so lange ste nicht getauft find, in seine Gewalt gegeben, p. 641: poenae vero peccati originalis, quas Deus filiis Adae, ratione hujus peccati, imposuit, hae sunt: Mors, aeterna damnatio tyrannis et do

minium Satanae, quod videlicet humana natura regno Diaboli subjecta est, cui in miserrimam servitutem tradita, captiva ab eo tenetur. Apol. p. 58: natura humana in servitutem tradita et captiva a diabolo tenetur, qui eam impiis opinionibus et erroribus dementat. p. 85: Longe imbecillior est humana natura, quam ut suis viribus diabolo resistere possit, qui habet captivos

4) Vergl. Köllner, Symbolik der luth. Kirche, S. 624 ff.

omnes, qui non sunt liberati per fidem. Durch die Taufe aber werden sie zwar aus seiner Gewalt erlöst, d. h. befähigt, ihm zu widerstehen, da seine Macht durch Chriftum an ihnen gebrochen ist, aber seinen Versuchungen und Anfechtungen bleiben sie bei der fortdauernden Schwäche ihrer sittlichen Natur immer ausgesezt; Apol. 85. Cat. maj. 3. Gebot: „Denn das laffe dir gesagt seyn, ob du es gleich aufs beste wüßtest (Gottes Wort) und aller Dinge Meister wärest, so bist du doch täglich unter des Teufels Reich, der weder Tag noch Nacht ruhet, dich zu beschleichen, daß er in deinem Herzen Unglauben und böse Gedanken anzünde, darum mußt du immer Gottes Wort im Herzen, Mund und für Ohren haben." Auch deutet Luther im großen Katechismus p. 405. an, daß man mit dem Teufel einen Bund machen könne, damit er Geld genug gebe, zur Bühlschaft helfe 2c. Zulegt aber wird Christus am jüngsten Tage des Teufels Herrschaft ganz zerstören und ihn zu ewiger Pein in die Hölle stoßen. C. A. art. 17. Apol. p. 217. F. C. p. 662.

S. 7.

Von der Anbetung Gottes, der Verehrung der Heiligen 2.

Ein den Protestanten sehr wichtiger und am besten gleich hier mit hervorzuhebender Grundsay ist der, daß nur dem dreieinigen Gott, als dem allein Ewigen, Unendlichen und ganz Vollkommenen, dem Schöpfer, Erhalter und Regierer aller Dinge, Anbetung und religiöse Verehrung (durch Anrufung um himmlische Hülfe, durch gläubiges Vertrauen und fromme, dankbare Hingabe des Herzens) gebührt und jede religiöse (mit religiösen Gefühlen verbundene) Verehrung anderer Wesen (oder gar Dinge), namentlich jede Anrufung derselben um himmlische Hülfen, nicht nur eine Schmälerung der Christo als unserm einigen Mittler und Fürsprecher gebührenden Ehre, sondern auch Abgötterei ift 1). Cat. maj. 1. Gebot: Non habebis Deos alienos coram

1) Und darum ist die katholische Lehre von der Heiligen- und Engelanrufung am besten gleich hier mit zu erwähnen, obwohl sie einen nicht un passenden Plaß auch weiter unten finden würde im Capitel von Christo unferm

me.

Hoc est, me solum pro Deo tuo habebis ac coles . . Jam in quacunque re animi tui fiduciam et cor fixum habueris, haec haud dubie Deus tuus est. Quare hujus praecepti sensus hic est, ut veram cordis fidem atque fiduciam exigat, a vero et unico Deo non aberrantem, sed illi soli constanter adhaerentem. . .

Weniger streng in diesem Punkte nimmt es die gern mit dem Paganismus vermittelnde und phantastereichere katholische Kirche, römischen und griechischen Bekenntnisses. Sie statuirt neben der allein Gott gebührenden eigentlichen Anbetung (Latria) noch eine Anrufung und Verehrung (dulia) der Heiligen und Engel. Unter jenen versteht sie piorum hominum spiritus, qui et corpore. soluti sunt et nulla purgatione egent, jam ad fruendam beatitudinem, quae in clara dei visione sita est, admissi (Bellarmin. de beatitud. sanct. c. 1.), und an ihrer Spize denkt sie sich die Mutter Gottes, Maria, der daher auch eine Hyperdulia zukommt. Unter den Heiligen aber unterscheidet die römische Kirche wieder ca= nonisirte, denen eine öffentliche Verehrung (durch besondere Feste, Messen, Kirchen 2.) und nicht canonisirte, denen blos eine Privatverehrung zukommt, und das Recht der Canonisation (Heilig- und Seligsprechung) erkennt sie gegenwärtig blos dem Papste zu. Da ste jedoch das Anstößige des herkömmlichen Heiligencultus wohl kennt, so drückt sie sich in der Bestätigung desselben auf dem tridentiner Concil bis zur Zweideutigkeit vorsichtig aus; denn einerseits will sie denselben nicht als eine religiöse Pflicht gebieten, sondern nur als gut und nüglich empfehlen, aber anderseits verwirft sie auch die Gegenlehre als gottlos; einerseits redet sie ausdrücklich nur von Fürbitten der Heiligen, die übrigens nur um des Verdienstes Christi willen bei Gott wirksam seien, aber anderseits giebt sie auch durch einzelne Andeutungen dem Glauben an eine besondere Kraft der Verdienste der Hei

einigen Mittler und Fürsprecher, oder in dem von der jenseitigen Kirche oder in der Lehre vom Cultus, wo dann zuerst von den wesentlichen, nothwendigen, von Gott gebotenen Stücken desselben (der Anbetung, der Predigt des göttlichen Wortes und den heil. Sacramenten) und hierauf von den außerwesentlichen, nicht gebotenen, noch nothwendigen äußern Ceremonien gehandelt werden könnte.

ut

ligen Raum, und der Catech. Roman. und das Missale Roman. zeigen, daß dies ihre eigentliche Meinung und Absicht ist. Vergl. Concil. Trid. sess. 25: Mandat S. Synodus omnibus episcopis et ceteris docendi munus curamque sustinentibus, ut juxta cathol. et apost. ecclesiae usum, a primaevis (!) christianae religionis temporibus receptum, sanctorumque Patrum consensionem et sacrorum conciliorum decreta, imprimis de Sanctorum intercessione, invocatione, reliquiarum honore et legitimo imaginum usu fideles diligenter instruant; docentes eos, Sanctos, una cum Christo regnantes, orationes suas pro hominibus Deo offerre, bonum atque utile esse suppliciter eos invocare, et ob beneficia impetranda a Deo per filium ejus J. Chr., Dominum nostrum, qui solus noster redemptor et salvator est, ad eorum orationes, opem, auxiliumque confugere; illos vero, qui negant Sanctos. . . invocandos esse, aut qui asserunt, vel illos pro hominibus non orare, vel eorum, pro nobis etiam singulis orent, invocationem esse idololatriam, vel pugnare cum verbo Dei adversarique honori unius mediatoris Dei et hominum J. Chr., vel stultum esse, in coelo regnantibus voce vel mente supplicare, impie sentire 2). Cat. Rom. 3, 3. (§. 559. bei Danz): Invocandi sunt (angeli), quod et perpetuo deum intuentur et patrocinium salutis nostrae sibi delatum libentissime suscipiunt. Extant divinae scripturae testimonia hujus invocationis (Genes. 32, 26.). Ibid. §. 558: Docendum est, venerationem et invocationem s. Angelorum ac beatarum animarum . . . . huic legi (de uno deo colendo) non repugnare. Quis enim adeo demens est, qui edicente rege, ne se pro rege quisquam gerat, aut regio cultu atque honore affici patiatur, continuo putet nolle regem, suis ut magistratibus honos deferatur? Etsi enim Angelos Christiani adorare dicuntur, exemplo Sanctorum Veteris Testamenti, non eam tamen illis venerationem adhibent, quam deo tribuunt. §. 560: Etsi ob eam causam magis etiam colendi et invocandi sunt (Sancti), quod pro salute hominum preces assidue faciunt, multaque eorum merito et

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2) Und die Professio fidei Trident. verlangt geradezu zu schwören: „constanter teneo Sanctos venerandos atque invocandos esse."

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