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15

des lon ich dir als ich getar.

sô blibet hie der trûtgeselle mîn.'

'Er muoz et hinnen balde und âne sûmen sich:

nu gib im urloup, süezez wip.

Laze in minnen her nåch sô verholne dich,

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25

Er gab sich mîner triwe alsô

daz ih in bræhte ouch wider dan.

ez ist nu tac: naht was ez, dô

mit drucke an brust din kus mirn an gewan.'

'Swaz dir gevalle, wahter, sinc und lå den hie,

der minne bråht und minne enphienc.

Von dînem schalle ist er und ich erschrocken ie, so ninder morgenstern ûf gienc

Uf in, der her nåch minne ist komen,

30 noch ninder lûhte tages lieht:

du hâst in dicke mir benomen

von blanken armen, und ûz herzen nieht.'

Von den blicken, die der tac tet durh diu glas,

und dô der wahter warnen sanc,

33 Siu muose erschricken durch den der dà bî ir was.

ir brüstelin an brust siu dwanc.

Der rîter ellens niht vergaz

(des wold in wenden wahters don):

urloup nâh unde nåher baz

40 mit kusse und anders gab in minne lôn.

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55

Nu seht waz ein storch sæten schade:
noch minre schaden hânt mîn diu wîp.
Ir haz ich ungern ûf mich lade.

diu nu den schuldehaften lip
Gegen mir treit, daz lâze ich sîn:
ich wil nu pflegen der zühte mîn.

'Von der zinnen

60 wil ich gên, in tagewîse sanc verbern.

Die sich minnen

tougenliche, und obe sie prise

So gedenken sêre

an sîne lêre,

65 dem lip und êre

ergeben sin.

der mich des bæte,
dêswâr ich tæte

im guote ræle

70 und helfe schîn.

75

80

85

ritter, wache, hüete dîn!

Niht verkrenken

ir minne wern,

wil ich aller wahter triuwe an werden man.
Niht gedenken

solt du, vrowe, an scheidens riuwe ûf künfte wàn.

Ez wære unwæge,

swer minne pflæge,

daz úf im læge

meldennes last.

ein sumer bringet

daz min munt singet:

durch wolken dringet
ein tagender glast.

hüet dîn, wache, süezer gast.'

Er muos eht dannen

der sie klagen ungerne hôrte.
'Allen mannen

trûren nie so gar zerstörte

Swie balde ez tagte,

90 der unverzagte

ez sprach sin munt

ir vröuden funt.'

Г

an ir bejagte

daz, sorge in flôch:

unvrömedez rucken,

95 gar heinlich smucken, ir brüstel drucken

und mêr dannoch

urloup gap, des prîs was hôch.

Ursprinc bluomen,' loup ûz, dringen

100 und der luft des meigen urbort vogel ir alten dôn: Etswenn ich kan niuwez singen,

105

sô der rîfe ligt, guot wîp, noch allez ân dîn lôn.
Die waltsinger und ir sanc

nach halben sumers teile in niemens ôre enklanc.

Der bliclichen bluomen glesten

sol des touwes anehanc erliutern, swâ sie sint.
Vogel die hellen und die besten

al des meigen zît sie wegent mit gesange ir kint.

Dô slief niht diu nahtegal:

110 nu wache abr ich und singe ûf berge und in dem tal. Min sanc wil genade suochen

an dich, güetlich wip; nu hilf, sit helfe ist worden nôt. Dîn lôn dienstes sol geruochen,

daz ich iemer biute und biute unz an mînen tôt.

115 Laz mich von dir nemen den tròst

120

daz ich uz mînen langen klagen werde erlôst.

Guot wîp, mac mîn dienst ervinden,

ob din helfelich gebot mich fröiden welle wern,
Daz, mîn trûren müeze swinden

und ein liebez, ende an dir bejagen mîn langez gern?

Dîn güetlich gelâz mich twanc

daz ich dir beide singe al kurz od wiltu lanc.

Werdez wip, dîn süeziu güete

und dîn minneclîcher zorn hat mir vil fröide erwert.

125 Maht du træsten min gemüete?

wan ein helfelichez wort von dir mich sanfte ernert.
Mache wendic mir mîn klagen,

sû daz ich werde groz gemuot bî mînen tagen. Bartsch, Deutsche Liederdichter.

5

7

XXIII. Hêr Heinrich von Frowenberc.

Gegen dem morgen

suoze ein wahter lûte sanc,

dô er sach den orîôn,

Då verborgen

5 wibes bilde zuo zim dranc

Frouwe hêre,

durh minne lôn:

jà sult ir wachen:

ich sihe des nahtes krefte balde swachen,

10 in singe nu niht mêre.'

'Wahter, schouwe'

sprach daz minnecliche wip,

'ob der leide tac ûf gê.'

Er sprach frouwe,

15 swer wol soldet mir den lip,

swenne ez taget, ich singe iu mê.
Ist der ritter

hie inne, frouwe,

vermide ich danne miner ougen schouwe, 20 so wirt iur fröide bitter.'

'Hôhem solde

warte mir, geselle min,'
sprach diu frowe wolgetân,
'Daz min holde

25 lange bi mir müge sîn

den ich umbevangen hân.

Wahter liebe,

hilf mir in fristen

mit dînen kluogen wol verholnen listen.

30 wirt sant mir zeinem diebe.'

XXIV. Der tugenthafte Schriber.

Minne was so tiure daz man sî mit guote

niht kunde vergelden:

Nu lât si sich vinden vil dicke in dem muote

der wol stât ze schelden. 5 Sist worden sô geile,

dem ist si veile,

bi selhem meile

swer sich ir wil nieten, kan er hôhe mieten:

wils ab nu gebieten.

Minne was ir friunden ze herte, ze hêre,

ze strenge aller dinge.

10 Die då wilent wâren ein houbet ir êre,

15

die wigt si sô ringe.

Stæte unde triuwe

des kumt si in riuwe:

die smæhet si sêre;

waz ist des nu mêre?

ir site niuwe benement ir êre.

Minn ist ir gewaldes hin hinder gedrungen, geneiget ir êren:

nu hânt sî den banden

Die si wolde twingen, die sint unbetwungen. die hôhen, die hêren, Die hât si gebunden: 20 sich vaste ûz entwunden wil si cinen wunden,

mit herzen, mit handen. der kan daz wol anden.

Do sir spilgesellen verkêren begunde,

dô wart si bekrenket.

An den al ir êre stuont ê zaller stunde,

25 wie si den nu wenket!

Ir stricke die bunden

daz, ir niht kunden

ê verre unde witen,

die starken gestriten:

nust si überwunden, geleit an die sîten.

Wê waz sprich ich tumber, daz minne sich lȧze

30 verleiten mit guote?

Nein, ez ist unminne, diu vert in unmâze

mit wankendem muote:

Der stên ich ze våre unde prîse sî kleine.

minne diu klåre,

35 diu ist ze wâre

diu süeze und diu reine,

vri vor allem meine.

XXV. Hêr Nithart.

Ein altiu diu begunde springen
hôhe alsam ein kitze enbor:

sî wolde bluomen bringen.

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