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der klarheit wol ein wunne,

sint daz wir nîgen mûzen und sie êren,
Ir jugent blût mit sêlikeit.

mir hât vrou Er von ir geseit 280 Daz sie sô luste bernde kleit mit voller tugent an sich sneit die sie in glanzer schouwe treit. si glenzet sam ein engel zwir:

285

sô schône wart doch nie kein lîp umb sich.
Swaz man ie lobes jach den vrouwen,
die dâ der Tôt hât leider gar verhouwen,
dà bî ich ir gelich nie sach

vur wêtlich an zu schouwen.

durch die Enêas vlôch von Tîr so werden,
290 Ob sie noch lebende schône wêre,
Cundwîrâmûr die sûze klâre achtbêre,
und die man dâ zu kinde jach
dem richen Terramêre,

gen ir wêr swach ir drier schône ùf erden.
sunnen nimt si gar den prîs.

295 Der

er

lebt in witzen nie so wis daz er volblûmte ir lobes rîs. si ist ein lebendez paradis und junger jâre in tugende gris. 300 sie trit ûf Eren strâzen her die klâre ⭑

mit tugenden noch vil baz.

Swer zeiget kunst dâ man ir nicht erkennet,

swer ungezemte junge ros unkunde furte rennet,

swer lange krieget wider reht, swer vil verstolnes koufet;

305 Swer vil mit någebûren sich gebâget,

swer unverwizzenlichen gar die ungezogenen vråget,

swer streichet dicke vremden hunt, swer alde juden toufet;

Swer dienet dâ mans nicht engert,

swer sich mit lugen wil machen wert,

310 swer spotten wil der alden;

swer ûf die verre vrunt sich sêre fîdet,

swer sîn getrûwe sêlic wîp durch velsche minne mîdet:

sol iz den allen wol ergân, des mûz gelucke walden.

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Wȧ von ist daz? man siht mich nicht,

335 nieman ouch mich erkennet.

dà hât nigromantià piliht

mit mir, ein kunst genennet,

daz, man mich nicht erkennen sol und nicht gesehen mac.

Des sliche ich nå den lûten bî

340 mit slichte und mit der krumbe: nieman envråget wer ich sî.

sê, sus gât mit mir umbe

die hôhe kunst Virgilius: die vinstert mir den tac,

Daz man mir keine helfe tût,

345 swâ man die gâbe teilet.

sêh man mich, sô gêb man mir gût:

ine lâz nicht ungemeilet

vil manec laster daz ich sie

in mîner nebelkappen.

350 swaz ich gesinge sprich vergihe,

min kunst ist tôt erblappen

und gêt in manges ôren nicht, kêrt Sêlde mir den nac.

Wer bin ich? wer mag ich gesin?

ich valle in sunden glûte.

355 ich tûn recht an eim affen schîn

daz ich mich ir nicht hûte.

seht swaz der affe vor im siht, daz tût er allez nâch.
Sus tun ich nâch der werlde gar

und bin doch von der erden:

360 ich weiz ouch sicherlich vur wâr,
zu erden mûz ich werden.

diz weiz ich wol, iedoch ist mir zu sunden stète gâch
Und weiz nicht ob ich morne lebe

ald noch ein einec stunde.

365 nàch minem tôde ich sere strebe:
kein wiser sich nie kunde

behûten des, im wêre alsam,
der Tôt der twunge in sère.

ich mac mir selben wol sîn gram

370 daz ich mich nicht bekêre

von sunden der geladen ist ûf mich ein swêrez dach.

LXXX. Marcgrâve Otte von Brandenburc mit dem pfîle.

Rúmt den wec der minen lieben frouwen
und lânt mir ir vil reinen lip an sehen.
Den möht ein keiser wol mit êren schouwen,
des hære ich ir die meiste menge jehen.

5 Des muoz mîn herze in hôhen lüften stigen,
ir lob ir êre wil ich niht verswîgen:
swâ si wont, dem lande muoz ich nîgen.

Frouwe Minne, wis mîn bote alleine,
sage der lieben diech von herzen minne,
10 Si ist die ich mit ganzen triuwen meine,
swie si mir benimt sô gar die sinne.
Sie mac mir wol hôhe fröide machen.
wil ir rôter munt mir lieplich lachen,
seht, sô muoz mir allez trûren swachen.

15

Ich bin verwunt von zweier hande leide, merkent obe daz fröide mir vertrîbe: Ez valwent lichte bluomen ûf der heide, sû lîde ich nôt von einem reinen wibe. Diu mac mich wol heilen unde krenken: 20 wolde ab sich diu liebe baz bedenken, so weiz, ich mir müeste sorge entwenken.

LXXXI. Herzoge Heinrich von Presselâ.

Ich klage dir, meie, ich klage dir, sumerwunne,

ich klage dir, liehtiu heide breit,

ich klage dir, ouge brehender klê;

Ich klage dir, grüener walt, ich klage dir, sunne,

5 ich klage dir, Vênus, sendiu leit,

daz mir diu liebe tuot sô wê.

Welt ir mir helfen pflibten,

sô trûwe ich daz diu liebe müeze rihten

sich ûf ein minneclîchez wesen.

10 nu lât iu sîn gekündet minen kumber.

durch got und helfet mir genesen.

'Waz tuot si dir? là hœren uns die schulde,

daz àne sache ir iht geschè

von uns, wan daz ist wîser sin.'

15 In liebem wâne habe ich wol ir bulde:

swann aber ich fürbaz ihtes jê,

si giht ich sterbe è solch gewin
Mir von ir werde ze teile.

daz ist ein tôt an minneclichem heile.

20 owê daz ich si ie gesach

diu mir in herzelieber liebe reichet

sô bitterlichez ungemach.

'Ich meie wil den bluomen min verbieten,

den rôsen rôt, den liljen wiz,

25 daz si sich vor ir sliezen zuo.

Sô wil ich sumerwunne mich des nieten,

der kleinen vogele süczer fliz

daz der gên ir ein swigen tuo.

Ich heide breit wil våhen

30 si swenn si wil nåch glanzen bluomen gâhen

ûf mich und wil si halten mir.

nu sî von uns ir widerseit, der guoten:

sus muoz si sîn genædic dir.

Ich brehender kiê wil dich mit schine rechen,

35 swenn si mich an mit ougen siht,

daz si vor glaste schilhen muoz.

Ich grüener walt wil abe mîn löiber brechen,
hât si bî mir ze schaffen iht,

si gebe dir danne holden gruoz.

40 Ich sunne wil durchhitzen

45

ir herze ir muot: kein schatehuot vür switzen

mac ir gên mir gehelfen niht,

si welle dînen senden kumber swenden

mit herzelieber liebe geschiht.

Ich Vênus wil ir allez daz crleiden

swaz, minneclich geschaffen ist,

tuot si dir niht genâden rât.'

Owê sol man si von den wunnen scheiden,

é wolde ich sterben sunder frist,

50 swie gar si mich betrüebet hât.

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