30 erwurb ich dann der edelen gunst, armuot, sô schiede ich gar von dîner huote. ob ich iht kan, waz sol mich daz genützen? 35 mich schiuht ir guot sam wildiu krå den schützen. Helfet mir, ir leien, meien klagen! 40 Sîn pin- ruot tuot heide leide, dar zuo dem anger wê. schouwet wie die rôsen bôsen garwe, varwe si verliesent: daz tuot in der snê. Fröide sol wol hiure tiure wesen, 45 lesen megde man nu niender bluomen siht. Grüene gras daz, salwet, valwet anger, langer hært man kleine vogel singen niht. Toup loup wil vil vallen, schallen hært man niht nahtegal: 50 dirre unmuot tuot herzen smerzen sêren, mêren wil sich is uf berg und ouch dur tal. Tenze ûf plân ân. büezen müezen kinden swinden, des muoz fröide ûz menschen herzen pfaden. Mag ein man dan schouwen frouwen schoene, 55 hone winde munt im jârlanc lützel schaden. Vri si der swer eine reine lieplich mag.umbevân: naht und tac mac sine fine sinne LXXVIII. Herman der Damen, Ich sitze tiefe in sorgen wåg, des mûz ich sorge trîben; ouch irret mich vil manich zag diser zwier tichte ist meisterlich irkant. 30 der Misner und meister Kônrât die zwên sint nû die besten: ir sanc gemezzen ebene stât; kunden gesten ist her nåch prise geweben. 35 Tirol Metze Megenze Triere, Swendeler, in dîner wise 40 hân ich nach der tummen prîse vil vurzert, dâ von mich grîse Bartsch, Deutsche Liederdichter. 11 16 tût der sorgen galle. Ich mûz dîn abe stên, sit ez den wisen missehaget: 43 im mac kein gût geschên der dîner volge ist unvurzaget. swer mit dir vert in schalle, 50 sus tût ber sich vri vor niden: 55 Vrouwenlop, des hâstu schande, Wie vil êren habe der nåme. spilt vil schône sunder schâme 60 Uns tût hêr Reimâr kunt der vrouwen lob si reiniz leben. du treffes sêlden vunt, ist dir der name durch daz gegeben: sô soltu vrouwen minne 65 prisen unde ir wîbheit êren unde ir lob mit sange mêren. LXXIX. Meister Heinrich Vrouwenlop. Owê herzelicher leide die ich sender tragen mûz; wenne wirt mir sorgen bûz? 5 Wenne sol dîn rôter munt mich lachen an unde sprechen 'sêlic man, swaz du wilt, daz sî getân!' Já mein ich den munt sô lôsen an dem al mîn trôsten liget. 10 Sprechet alle, rôte rôsen, daz ein munt mit rôte siget. Baz dem munde zême ein liljen wîzez jâ denne ein nein von jâmer blå: 15 daz wort tût mich jungen grâ. Minne, kanstu vreude borgen, des gih ich dir nimmer tac. Swem du lachest gen dem morgen, zwar dem wirt dîn afterslac. Diner luste rôsen begent scharpfen dorn; 20 leit ist liebe zu geborn: solchen wûcher treit din korn. Minne, wiltu solchen jâmer ûf mich erben mîne zit? Dîner luste sêlden âmer 25 mir deheine stûre gît. Nie dem hern Iwâne wirs kein maget tet, Iwan die schône vrou Lûnet half, da er lieben trôst an het. Ach sold ich den apfel teilen 30 den Pârîs der Minne gap, Pallas oder Jûnô musten halden mir: sô rêch ich mîn leide an dir 35 die du hâst vererbet mir. Her Hof, her Hof, wie lange sol ich daz vertragen daz û behagen so wol die klôstergiegen? moht ir lâzen vliegen 40 die keppel hein, der menge unpris muste vor ù biegen. sêt hie, sêt dâ, sêt hin, sêt her: bî vürsten siht man kappen. Her Hof, ir tût dem klôster und dem orden schaden, wilt ir sie laden mit lust gehegeter vulle. 45 seht waz dâ zeschulle! wâ prîslich kleit, wâ rîlich wât, die siht man nicht bî gernder diet: wå din werlich hulle? sie werdent klosterknappen. Her Hof, mugt ir ûch munchen, lât der klôster hof ân ûwern stât, 50 sît daz ir rât nicht anders gât wan gip und gip! habt ir den grât, ich nim den visch vur missetât.' hêr Hof, lât ir nicht abe, û wirt der valke zeime rappen. 55 Ein hane sol krên, ein hunt sol bellen, kerrn ein swîn nâch dunken mîn: sô sol cin lewe limmen und der ber sol brimmen. dem ochsen lûn, dem rosse zimt weien nach der stimmen. 60 wie sol des esels lûten sîn, sô gouchen zimt dem gouche? Ein smit sol smiden, ein bader baden, ein jager jagen, ein trager tragen, ein mâler bilde zirken; sar den sarewirken 65 zimt eben: der knecht zu dienste pflege dem munche zimt sîn klôster baz beidenthalp der lirken. dan er zu hobe sich ouche. Dem priestr ist priesterschaft gegeben, dem weber weben. 70 swâ man liez eben daz dinc nâch siner art bekleben, sô kêm ez nicht ûf widerstreben. der hof nâch unart verwet sich, alsam der verst nach rouche. Daz edel vederspil verderben mûz dar abe, 75 swâ krâ swà rabe ir âtem gegen im bieten. edel wîn mûz nieten von swachem vazze âsmackes sich. swa die bosen rieten, da was mir ie zu hobe nicht liep: ir tât ist voller suchen. 80 Daz edel krût von bôsem krûte valwen mûz, tût man nicht bùz dem garten solher swère. vrischez obez umbêre wol daz ein obez von vûler art 85 'schûwî schûwî' rûfent die kint, Bi edelen vursten edel tât bi im nicht enwêre. verdirp uns nicht die kuchen.' |