45 50 Ob ir iuch habt an eine geflizzen, der sult irz mit zühten sagen: Frowe, ich wil, nâch dinem râte, Hab ich gesûmet mich ze spâte, des ich dich mit dienste man, Sô hilf mir, liebiu frowe min. 55 stirb ich in disen ungenâden, frowe, sost diu schulde dîn. LXXVI. Hêr Steimâr. Sit si mir niht lônen wil der ich hân gesungen vil, Den der mir tuot sorgen rât, 5 herbest der des meien wât vellet von den rîsen. Ich weiz wol, ez ist ein altez mære daz ein armez minnerlin ist rehte ein marterære. seht, zuo den was ich geweten: 10 wâfen! die wil ich lân und wil inz luoder treten. Herbest, underwint dich mîn, Iwan ich wil dîn helfer sîn gegen dem glanzen meien. Durch dich mîde ich sende nôt. 15 sit dir Gebewin ist tôt, nim mich tumben leien Vür in zeime stæten ingesinde. 'Steimâr, sich daz wil ich tuon, swenn ich nu baz bevinde ob du mich kanst gebrüeven wol.' 20 wâfen! ich singe daz wir alle werden vol. Herbest, nu hæer an min leben. wirt, du solt uns vische geben Gense hüener vogel swin, 25 dermel pfâwen sunt dâ sîn, win von welschem lande. Des gip uns vil und heiz uns schüzzel schochen: köpfe und schüzzel wirt von mir unz an den grunt erlochen. wirt, du lå din sorgen sîn: 30 wâfen! jô muoz ein riuwic herze træsten wîn, Swaz du uns gîst, daz würze uns wol baz dan man ze mâze sol, daz in uns werde ein hitze Daz gegen dem trunke gange ein dunst, 35 alse rouch von einer brunst, und daz der man erswitze, Daz er wæne daz er vaste lecke. schaffe daz der munt uns als ein apotêke smecke. 40 wâfen! sô giuz in mich, wirt, dur geselleschaft. dar ûf schaffe uns allen råt manger hande spise. Wines der wol tribe ein rat 45 hæret uf der strâze pfat. minen slunt ich prîse: Mich würget niht ein grôziu gans so ichs slinde. herbest, trùtgeselle min, noch nim mich zingesinde. 50 wåfen! diu von dem wîne drûf gehüppet hât. 120 Nu ist der sumer hin gescheiden, wan siht sich den walt engesten, loup von den esten rîset uf die heiden: und der winterzît alsam. sumer sumer süeze, 125 schôn ich geleben müeze, deich manic vogellin grüeze! Der ich hân dâ her gesungen, diust ein kluoge dienerinne: nâch irre minne hân ich vil gerungen. 130 gelungen ist mir niht an ir, 135 wan si wolte guot von mir. sumer sumer süeze, als rich ich werden müeze daz ich beschuohe ir füeze! Sô wær min singen wol behalten, dar zuo næme mich diu kluoge diu nâch dem pfluoge muoz sô dicke erkalten, schalten den wagen so er gestât: des meiers hof si gar begåt. 140 sumer sumer süeze, vür winter ich dich grüeze: ich schuohe ir niht der füeze. LXXVII. Der Kanzeler. Manc herre mich des fråget dur waz der gernden sî sô vil. dem wil ich tiuten ob ichz kan, 5 wiez umb die gernden si. Ein gernder man der triuget, der ander kan wol zabelspil, der vierde ist gar ein gumpelman, 10 der vünfte ist sinne vri; Sô ist der sehste spottes vol, der sibende kleider koufet, der ahte vederliset wol, der niunde umb gåbe loufet, 15 der zehende hât ein dirne, ein wîb, ein tohter unbehuot: 20 Mich fråget manic edel man Des antwürt ich im, ob ich kan, 25 dur waz ich guotes ofte enbir: die herren kargent âne zil, swar ich der lande var. Het ich gelücke und dâ bî kunst und ouch die herren milte bî ir guote, |