swie der meie vogellin fræne, Wild und zam daz fröit sich sêre 50 Wol gemuoten guoten wîben wünsche ich heiles sunder nît; Si kunnen ungemüete vertrîben: wê waz wunne an wîben lit! Wibes minne fröide gît: 55 got füeg iemer hübschen liben âne swære minneclîchiu zît. Manger giht in müeze blangen nach den fröiden die man wilent vant. Derst mit sorgen umbevangen: 60 wurde ab im von wîbe ein lieb erkant, fröide ist noch sô niht zergangen, LXV. Künic Kuonrât der junge. Ich fröwe mich maniger bluomen rôt die uns der meie bringen wil: Die stuonden ê in grôzer nôt, der winter tet in leides vil. 5 Der mei wils uns ergetzen wol mit manigem wünneclichen tage: des ist diu welt gar fröiden vol. Waz hilfet mich diu sumerzît und die vil lichten langen tage? 10 Mîn trôst an einer frowen lit von der ich grôzen kumber trage. Wil si mir geben hôhen muot, 15 dà tuot si tugentlichen an und daz min fröide wirdet guot. Swann ich mich von der lieben scheide, sô muoz min fröide ein ende hån. Owê, sô stirbe ich liht von leide daz ich es ie mit ir began. Ichn weiz niht, frowe, waz minne sint: 20 mich låt diu liebe sêre engelten daz ich der jare bin ein kint. LXVI. Meister Rûmzlant. Ren ram rint, rechte râten rûch nâch meisterlichem orden, wie mac daz wunderliche wunder sîn genennet? Ez was ein kint und wart ein man und ist ein kint geworden: daz wunder ist vur wunder wunderlich erkennet. 5 Ez ist ein ren der wildekeit, ein ram der umbehende, der zucht ein rint: von alter gât ez hinder sich, sîn lop hât widerwende. treit grâ gevar gestopfel hâr ûf kindes kinne : 10 ez ist genant nu rât, wirsdu des namen inne. Vil lieber Marner, vrunt, bistu der beste dûtsche singer Du hâs die museken an der hant, die syllaben an dem vinger 15 Du weist nicht al daz got vurmac, wie er al sîne gåbe geteilet hát: jâ gît her eime Sachsen alsô vil als eime Swâbe helf unde rât. daz sante Pâwel in der pisteln hât gesprochen, 20 'got git nåch sînem willen,' là daz ungerochen. Durch swarze nacht ûf dringet liecht der morgen grå, der klåren wolkenlôsen luft ir himel blå gezieret ist mit liechter sunnen glaste: Sam ist geschônet und gezieret Beiger lant 25 mit einen vürsten der dâ lôset unse phant, den gerenden unde maniger hande gaste. Her ist vur allen valsche klår alsam die luft, an aller truwe irkennet, des rômeschen riches êrste kieser an der kur, an leien vursten hât er sluzzel unde tur: 30 Lodewich herzoge und pallenzgråbe genennet. LXVII. Meister Singûf. Swer ein durchgrundich meister si, der neme ouch spêher meister dri Ez ist noch swêrer wen ein bli Ez ist als alt alsô der man 10 ez siht durch ganze wende, ezn vrochtet regen noch den wint, Ein wunder wonet der werkte mite, 15 daz kan sô manige spêhe trite: ez dringet an der engel schare, 25 ez quam bî alten zîten von himele her: dar mûz ez wider. Rûmzlant. Singuf vier meister hât bekurt, her hât in sînen sanc beschurt zu râten in dem sande. 30 Sô grôzer wort im nicht enburt: sîn liet ist valsch, daz ist gespurt, des hât er selbe schande. Der slåf ist niht sô vollen alt alsô der man, wiest daz gestalt? 35 der man was ê ûf erden wîs ê dan der slåf gewurde: 40 dô brâchte in in daz paradis Ebrôn daz velt die erden truc 45 då von wir alle quâmen. Geschûf her in ûz erden doch, 50 dô got die sêle wider warp ûz herter helle pîne: mit dem gelouben ich hie bin. LXVIII. Meister Stolle. Swelch junger herre balde lob und êre erwerben wil, der sol der messe und des gebetes ahten niht ze vil: sin nüchter trunc, sîn morgensegen, slint er den vruo, wie mac im misselingen? 5 Ein junger herre vaste liegen unde triegen sol, 10 ot vil gedrewen und lützel tuon: daz zimt im allez wol. er sol ouch boser worte phlegen, nâch loter und nâch huore vaste ringen. Er sol undæres gruozes sin und über dem tische jæmerlich gebåren. 15 sol er vermuren, dar suo sol er eines winkels våren. meineide und ouch unendelich, deist allez, wol getân, den vriunden wolf, den vinden schâf, und sîne diener in den næten lân. Der künic von Rôme engît ouch niht und hât doch küniges guot: ern gît ouch niht, erst wærlich rehte alsô ein lewe gemuot; ern gît ouch niht, erst kiusche gar; ern gît ouch niht und ist doch wandels eine. 20 Ern gît ouch niht, er minnet got und êret reiniu wîp; ern gît ouch niht, er ist wis unde reine. Ern gît ouch niht, er rihtet wol; 25 ern gît ouch niht, er minnet triuwe und êre. 30 ern gît ouch niht, erst tugende vol; ern gît ouch leider nieman niht: waz sol der rede mêre? swaz ieman von im singet oder geseit. Mir tuont wê die küelen scharpfen winde: swint, vertânez winterleit, dur daz minem muote sorge swinde: 10 wint mîn herze ie kûme leit, wand er kleiner vogelline fröide nider leit. Owê daz diu liebe mir niht dicke heilet mîner wunden funt! ich bin funden wunt von ir: nû mache si mich heil. 15 Sendez trûren lanc breit unde dicke wirt mir zallen stunden kunt: |