wie möhte ich den in êren werke rihten? vür wâr sô sult ir wizzen daz, ez sint verschamter koche kin und schamelôser muoter barn, die tugende sô verweiset sint. XLII. Der Marner. Wie höfsche liute habe der Rin, Der Nibelunge hort lit in dem Lurlenberge in bl. daz er den gernden teile mite von sîner gebe. 15 die wile ich lebe, sîn vri vor mir. ir muot der ståt ûf solhen site: 20 Wê dir, von Zweter Regimår, ein wilder wolf wirt dir ein hunt, ein gans ein gouch, ein trappe ein star, wâ mit hâst du daz erziuget? 30 Ein lüge dur dîne lespe sam ein slehtiu wårheit vert. daz ist der gît, 35 du dœnediep, du briuwest àne malz ein bier: der den herren vil geliuget. Maniger saget mære 40 von Rôme die er nie gesach: also wil ouch ich iu nû ein mære sagen. ein snegge tûscnt klâfter wol vür einen lêhpart spranc. Daz mer stât wazzers lære, von einer tûben daz beschach, 45 diu tranc ez ûz: daz hôrte ich zwênc vische klagen, die flugen då her von Nîfen unde sungen niuwen sanc. Ein hase zwêne winde vienc, dô sie in solten jagen. dô sach ich starker wolve vierc, die hât ein altez schâf erslagen: 50 do sach ich einen reiger eines habches gern und vieng in in den lüften schiere. dô sah ich einen wizen bern, den vieng ein wilder esel an des meres grunt: des half ein salamander im, dem wârn diu wazzer kunt. 55 Lebt von der Vogelweide 60 noch min meister hêr Walther, der Venis, der von Rugge, zwêne Regimår, Heinrich der Veldeggære, Wahsmuot Rubin Nithart, von dem minne werden her, vou den vogeln, wie die bluomen sint gevar. sanges meister lebent noch: sie sint in tôdes vart. Tôte mit den tôten, lebende mit den lebenden sin! 65 von Heinburc den herren mîn, dem sint rede wort und rime in sprüchen kunt, lihte vinde ich einen vunt den sie vunden hånt die vor mir sint gewesen: 70 ich muoz ûz ir garten und ir sprüchen bluomen lesen. 75 Ich hœre von den alten sagen fröid in ir wunneclichen tagen: nu stêt vil maniger êren bar, bî des vater êre berndiu fröide gernder geste pflac. Daz muoz ich unde maniger klagen, swar ich der lande var, daz arges muotes rîche zagen mit schanden sitzent offenbar: 80 schaz ir minne, schaz ir fröide, schaz in liebet vür den tac. Sol daz heizen guot daz nieman hie ze guote kumt? begraben hort, verborgen sin der werte frumt alsam der iuweln fluc, des gîres smac, des raben slunt, des aren grif, des wolves zuc, 85 der müggen marc, des bremen smalz und des loupfrosches schrê. werlt, wê dir, wê! schatzer, lebendic rè, rise dir golt alsam der snê, du woldest dur dîn gîtekeit, stüend ez an dîner wal, noch mê. 90 gilt gote und gip den armen wider: der hort dir dort gehelfen mac. Ein esel gap für eigen sich dem fuhse: daz was guot. dô lêrt ern sprechen wihteclich: sie wåren beide hôhgemuot. 95 seht dô vuort hêr Reinhart sinen knappen in den grüenen klê. Er sprach min esel, hüete dich: der wolf dir schaden tuot, erhort er dich, des wart ûf mich.' der esel in dem grase wuot. 100 dô schuof im sîn magenfröide, er sang ein hügeliet als ê. Zuo dem gedune kam gegangen Isengrin. swaz Reinhart seit, der sprach, der esel wære sin: des wolt er iezunt swern. dô vuorte in Reinhart zeiner drû. er sprach ich mac michs niht 105 dô muos er die kafsen rüeren, des was er bereit. daz wart im leit: diu drû den wolf versneit. er wart bestüm belt, sô man seit. Bartsch, Deutsche Liederdichter. erwern.' ach got, wær ieclich kafs ein drû, swenn ez gât an den valschen eit! 110 day wære wol: irst gar ze vil. nu swerâ, lieger, wê dir wê! Sing ich den liuten mîniu liet, so wil der erste daz, wie Dieterich von Berne schiet, der ander wâ künc Ruother saz: 115 der dritte wil der Riuzen sturm, so wil der vierde Ekhartes nôt, Der fünfte wen Kriemhilt verriet, dem sehsten tæte baz, war komen si der Wilzen diet. der sibende wolde eteswaz, 120 Heimen ald hêrn Witchen sturm, Sigfrides ald hêrn Eggen tôt. So wil der ahte då bî niht wan hübschen minnesanc, dem niunden ist diu wîle bi den allen lanc, der zehende enweiz, wie. nu sust nu sô, nu dan nu dar, nu hin nu her, nu dort nu hic. 125 dâ bî hæte manger gerne der Nibelunge hort: der wigt min wort ringer danne ein ort: des muot ist in schaz verschort. sus gêt min sanc in manges ôre, als der mit blige in marmel bort.' 130 sus singe ich unde sage in des iu niht bî mir der künic embôt. Ich sunge ein bîspel oder ein spel, ein wârheit oder ein lüge, ich sunge ouch wol wie Titurel templeise bî dem Gråle züge, 135 wie süeze ist Sirênen dôn und arc des cocatrillen zorn. Ich sunge ouch tracken fiurin kel, und wie der grife flüge, wie sich des salamanders vel in heizem fiure strahte und smüge, 140 und wie sich teilt Tschimêren lip und wie diu vipper wirt geborn. Ich sunge ouch wol wie siniu eiger brüeten kan der strûz, ich sunge ouch wol wie sich der fênix junget ûz: ich sunge ouch wie der lit der manigen in der wunderburc verslunden hat dur sînen git. 145 ein wunder wont dem hove bî mit wunderlichen siten, mit pfâwen schriten und mit menschen triten kan ez lågen losen biten; ez hât mit sîner zungen wâfen manges herren muot versniten : 150 dem kan ich gesingen niht, mîn rede ist an im gar verlorn. XLIII. Hêr Ruodolf von Rôtenburc. Ein hôher muot mich singen tuot disen wunneclichen sanc. schoen unde guot, höfsch unde fruot 5 nach der mîn herze ringet. Ir rôter munt hât mich verwunt wird ich gesunt, dast mir wol kunt, 10 diu mich sô sêre twinget. Hab ich des nît daz si mir lit nâher danne ein ander wîp, 15 der mir noch fröide bringet. Herz unde sin hât si mir hin mit ir schoner zuht benomen: 20 swie mir dar an gelinget. Hei, schonest aller wibe, du nim mîn sendes war, wand ich dich minne gar, E daz der sælden schîbe 25 mich hin verdrücke dar zuo der verzalten schar. Si liebet mir diech, herze, dir 30 daz müeze sich Ich bin geborn dast gar verlorn, von schulden alle tage ze dienste ir werdekeit: sô si mir seit; |