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ir reht behaltet, daz ist tugent.

Diu jugent ie nâch fröuden strebt,
mit sorgen witze und alter lebt.

Die alten senent sich nâch der jugent,
die jungen wünschent alter tugent.
Hânt alte liute jungen muot,
die jungen alten, deist niht guot;
singen, springen sol diu jugent,
die alten walten alter tugent.

Swâ man lobet die alten site,
dâ schiltet man die niuwen mite.
Des jungen lop sich mêret,

so er den alten êret:

so ist des alten sælikeit,

swenn er dem jungen iht vertreit.
Sô junc ist nieman noch sô alt,
daz er sîn selbes habe gewalt.
Swer sînes mundes hât gewalt,
der mac mit êren werden alt.

Ein tugent minnt die ander tugent,

als tuot ein jugent die ander jugent.
Beide in alter unde in jugent
zimt niht so wol sô zuht und tugent.

[Ein man sol swîgen in der jugent,
sô behelt sîn alter tugent.]

Schame deist ein grôziu tugent,

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52, 11. I. swenne er ABLMP. 15. I. dêr (= dag er) ABET afghi; dag er 18. überschrift: 16. VON I. minnet d'ander (die ander ABLMN); 19. II. die andern. 20. 21

-

EDELE UNDE TUGENDE. II. dandern (die andern HJ MPQ). nur in AB. 22. 23. nur in CDEFG; jede aber hat die zeilen anders; auch haben sie 29, 8. 9 damit verbunden; 23. I. sô zieret zuht die edeln tugent D; II. sô behaltet a. 24. II. schame ist BCDEHLchi.

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Die jugent nieman mac gezamen, sin welle sich dann selbe schamen.

Swer sich niht liegens schamen wil, der volget eime bosen spil.

Swer sich lüge niht enschamt, der hât ein ungetriuwez amt.

Swer lebt ân êre und âne scham, dern ruocht, wær al der werlde sam. Maneger hât der êren amt,

der sich doch der êren schamt.

Swâ von ein man sîn êre hât,
schamt er sich des, deist missetât;
man siht sich vil der liute schamen
ir êren und ir besten namen.

êst lützel namen âne schamen
wan hêrren unde frouwen namen.
Vorhte machet lewen zam:
êren beseme daz ist scham.

Ez schadet vorhtelôsiu jugent.
sost nieman edel âne tugend.
Swer âne vorhte wirt erzogen,
an dem ist alliu tugent betrogen.

Nieman sol sîn liute lân

ân vorhte, wil er êre hân.

Alliu êre gar zergât,

diu niht zuht noch meister hât.

Von zühten nie kein man verdarp:

unzuht dicke schaden erwarp.

Sich mac mit manegen sachen

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ein man wol veige machen,

der niht veige wære,

ob er unreht verbære.

53, 1. I. diu jugent; II. kan CDG; I. gezemen: schemen BCDG

Lc. 2ab nur in g.

6. II. allen liuten C. 7. II. vil m. CDEGH;

namen: der wil sich doch der êren schamen CDE.

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21. II. sîne l. 22. I. weller.
26. I. II. schande ABCDEGH; schaden JLMNO.

unzuht AB.

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24. I. noch z.

20. I. manec tug. A; II, der niht 54, 3. I. II.

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Swer boesem muote widerstât, diu tugent vor allen tugenden gât.

Swer tugent hât, derst wol geborn:
ân tugent ist adel gar verlorn.

Er sî eigen oder frî,
der von geburt niht edel sî,
der sol sich edel machen
mit tugentlichen sachen.

Sô ganze tugent niemen hât,
ern müeze erkennen missetât.
Swer die sunnen wil erstrîchen,
der ensol niht sanfte slîchen:
man mac in kurzen wîlen
unsanfte tugende erîlen.

Swelch vederspil ist âne klâ,
dâ gestrîche ich niemer nâ:
mîn herze niemer dar gestrebt,
dâ man âne tugende lebt.

Swer blinden winket, derst ein gouch,

mit stummen rûnet, derst ez ouch.

Der stumme niht gesprechen mac und mac doch beten allen tac.

Dem blinden ist mit troumen wol,
wachende ist er leides vol.

Ein blinde gæb sîn grîfen niht,
umb daz sîn beste friunt gesiht.
Vil maneger hât der ougen niht,
des herze doch vil wol gesiht.

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fghik. 15. 1. der sol ALP. 22. überschrift: 19. VON BLINDEN.

9. I. swer v. ABGJL.

55, 1. I. troume AB.

12. II. tugende CJc.

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Wie sol der blinde sich bewarn, wil sîn geleite unrehte varn?

[Swâ blinde gât dem andern vor, die vallent lîhte beide in'z hor.]

Wil sich ein blinde am andern haben,

si vallent lîhte in einen graben.

Des honeges süeze verdriuzet,

sô mans ze vil geniuzet.

Nû seht daz honec, swie süeze ez sî, da ist doch lîhte ein angel bî.

Des honeges süeze wære guot, wan daz vil wê der angel tuot.

Ûf minne und af gewinne

stânt al der werlde sinne;
noch süezer sint gewinne
dan dehein werltlich minne.

Vil liep sint wîp unde kint,
gewinne michels lieber sint.

So der man ie mê gewinnet, so er'z guot ie sêrer minnet.

Des mannes sin

ist sîn gewin.

Swar ie des mannes herze stât, da ist sîn hort, den er dâ hât.

Nieman wolte sînen muot gerne wechseln umbe guot.

9. 10. nur in AB.

11. 12. nur in BOP. II. vallent beide in P.

13. überschrift: 20. VON DEM HONEGE.

18. II. wan daz sîn angel_wê t. BCDE. GEWINNE UND GUOTE.

--

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19. überschrift: 21. VON

22. dehein weltlich minne JLMNOQ;

I. II. keiner slahte minne ABCDEfgky. 56, 2. II. gewinne dannoch

7. C.

5. 6. II. des mannes sin ist sîn gewin: swanner mit sinne vert

dahin; aber die letzte zeile nur in L. 8. I. deist sîn.

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15. I. II.

Swer rîchet an dem guote, der armet an dem muote.

Daz guot mac wol heizen guot, dâ man mite rehte tuot.

Niemer der ze hêrren zimt, der sîn guot ze hêrren nimt.

Swelch man ist des guotes kneht,

der hât iemer schalkes reht.

Nâch guote wirbet manic man, und wirt dem, dem ers übele gan. Sanfte gewunnen guot

machet überigen muot.

Daz guot sich niht verhelen kan, ez sprichet dicke ûz dem man.

Man êrt daz guot an manegem man,

der tugent noch êre nie gewan.

Man êrt nû leider rîchen kneht

vor armen hêrren âne reht.

Man fråget kleine an dirre zît,

wie er'z guot gewinne, eht manz gît.

Manegen riuwet 's andern guot, der selten wol mit sîme tuot.

Nieman ritter wesen mac

drîzec jâr und einen tac,

im gebreste guotes,

lîbes oder muotes.

Swâ hêrren name ist âne guot, daz machet dicke swæren muot.

Der man ist ellend âne guot, swaz er kan od swaz er tuot.

nieman der ze AGJ KL MPhi; niemer der NO s. 22. II. üppigen DEM.

20. II. wirt deme ers niht wol g. DE.

24. I. sprichet ofte A GMP. 27. I. ouch leider AB; II. man êret leider

r. CD g. 57, 1. II. für a. BDEHLPbgi. II. derz dâ gît BQ; obiges nach JMNOP.

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3. I. wie manz ADEK;

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4. I. II. maneger rechent

A(E) JKMQ; andere anders; obiges nach N. v. 1129. 9. I. gebreste ê

A BJLP.

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