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solchen werkes, hand in hand mit der neuen, das material erschöpfenden ausgabe empfehlen lassen. wir hatten damals genug auf den schultern und vertagten diese anregung ins unbestimmte. vielleicht wäre es doch besser gewesen, gleich nach geeigneten arbeitskräften umzuschauen. wenn nun ein einzelner ein einzelnes Goethisches werk vornimmt, um es sprachlich auszubeuten, wie S. das gröste, den Faust, so braucht er zwar nicht unmittelbar an eine tüchtige beisteuer zu jenem ersehnten corpus zu denken, aber seine arbeit muss voll und rein genug fliefsen, um einmal in den gesamtstrom geleitet zu werden. ein Faustwörterbuch soll die fülle und die besonderheiten dieses auf jahrzehntelangen bahnen zur eigensten vermischung verschiedener stile ausgewachsenen gedichtes gänzlich umfassen und ergründen, soll in den einzelnen artikeln genetisch vorgehn und mit historisch-philologisch geschultem verständnis, gleich vertraut mit den überlieferungen des 18 jhs. wie mit Goethes idiotismen, mit dem mundartlichen wie mit graecisierender stilkunst, die abschattungen der begriffe und die neubildungen, das volksmäfsige, das griechisch-deutsche, das verschnörkelte darstellen. wenn der lexikograph seine besondre aufmerksamkeit dem schenkt, wobei der durchschnittsleser anhält oder stutzt, macht er den landläufigen commentaren eine unnötige concurrenz und übersieht leicht das feinste und intimste seiner aufgabe. im zweiten teile werden ihm die zahllosen lesarten am herzen liegen, die so reiche zeugnisse für Goethes abwägen des wortes nach klang und sinn liefern.

S. bietet in seinem buche mehr als man gemeiniglich von einem wörterbuch fordert, da zahlreiche zusammenfassende artikel so etwas wie eine Faustgrammatik ergeben sollen. er bietet weniger, weil er kein erschöpfendes inventar aufgenommen und die Faustischen schätze nicht mit genügend scharfem auge betrachtet hat. ich habe den Urfaust, die Helena, die paralipomena durchverglichen, sonst nur notiert, was mir gerade einfiel, und will eine auswahl von nachträgen und erklärungen vorlegen, um endlich jene gröfseren artikel zu streifen. S. fufst natürlich auf der von ihm sorgsam nachgeprüften Weimarischen ausgabe, auch da, wo er eine sehnsucht nach Riemers 'verbesserungen' nicht unterdrücken kann und die vorzüge der früheren lesart' rühmt. zu bedauern ist die geringe rücksicht auf Goethes schreibweise und in den buchstaben C und K ein schulmäfsiges leidiges normieren, wenn ich nicht irre: nach 'Puttkamer'.

Ab: neige dein Antlitz ab zu U 1280. Abdankung fehlt und wäre wie Abkündigung als terminus der bühne zu erklären, Par. 11. Abglanz wird durch das WMeister-citat nicht recht verständlich, da doch die stelle des sinnschweren monologs mit dem schlufschor Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnifs übereinstimmt. absolut: warum Hegel und Schelling, aber Fichte nicht? abstrus: auch Par. 63, 22 abstruse Speculationen. Affe:

nur Meerkater, nicht Kindern und Affen U189. Ägypterin: s.o. Zigeunerin. Ägyptisches: s. o. Creuzer. ahnen fehlt mit der nebenform ahnden, ahndevoll U 1328 (Schwager Kronos usw.), ahndungsvoll U 1186, ahndet Par. 175, 62. Ahnen: hoher Ahnen von Euphorion - Byron 9916. Ahnherrn grofsvater U 553; Ahnherrntage 9640. Akademie universität U 310. Alff: Strehlke widerholt seine erläuterungen der paralipomena viel zu ausführlich und bezeichnet auch nicht, was blofses quellenexcerpt ist. all: die vielen zt. dann weggeschafften all in U waren zu erwähnen, das All U 100 usw. nicht zu vergessen, All-Alle aus gг. nάμñаνt̃es zu erklären; zu alle mein Begehr wird schief gesagt: 'unflectiert'. Allee fehlt, U s. 40. Alpen fehlt, Par. 142. Altmayer ist für Alten gesetzt, weil dies ein adelsname ist. neben altverwahrt, wobei S. wunderlich um die corruptel allverwahrt trauert, durfte altbewegt Par. 174, 4 nicht fehlen. Amt: messe U s. 75. Anachronismen Par. 164, 3. Andachtsbild U s. 73. Ange denken U 789. angehn: der Wein geht an (vgl. DWb. 1 343 von faulendem fleisch, Adelung von verdorbenem obst), wird kahmig; Tiresias.. gehe buhlend an 8817; Proserpina wird angegangen, gebeten Par. 99, 25. anhalten: hall ich mich an, an mich 9744; mit angehaltnem stillen Wüthen, gespanntem 9446. anregen berühren, aufrühren 8983. anständig in höherer bedeutung war reicher zu belegen: anständig würdig 8946, anständig bewegt 9154, dazu erhabnen Anstand 9184. Antecedenzien Goethes bezeichnung für die voraussetzungen des Helenaactes zb. xv 2, 212 und kanzleihaft feierlich Par. 157,8 Ehre den A.! Antlitz als edles synonym fehlt: erdgeist U 135, die verklärten U 1364. Antonius: Goethe dachte gewis an den tierpatron und sein schwein. anzünden sinnlich entflammen U 462. Äone: warum femininum? in Äonen; Aon im maskenzug 1818 ist nicht von Goethe 'eingeführt', sondern mit Aonis eine Herdersche gestalt. Apollo: der pseudohomerische hymnus war hier zu citieren. Appetit U 505, Par. 44. arm fehlt das arme Kind, ein armes junges Blut, mein arm Gespräch, ein arm unwissend Kind, das arme Würmchen, mein armer Kopf, mein armer Sinn, mein armes Herz, ein armes junges Mädchen alles rührend bescheiden von Gretchen gesprochen. ärschlings eines der frappanten beispiele, wie ein wort, in der jugend gebraucht (Brey, von S. citiert), endlich im höchsten alter noch einmal auftaucht (s. bekleiben). Lessing Lachm. x1 654 macht eine gesunde bemerkung zu Adelung. arfsling auch bei Holtzwart, Lustgart 13. Aschenhäufchen U 188. Äther fehlt ganz: 9660. 9953. 10010. 10065. Auditorium Par. 12, dagegen Hōrsaal U 601. auffordern herausfordern 8564 vgl. WMeister N IV 278. aufkeimen 8782. aufpolstern 9406. aufregen: gierig aufgeregt 8848; etwas aufrühren 8897. sich aufreifsen heftig aufspringen, nicht blofs von der Phorkyas, sondern auch von Gretchen im kerker gesagt U s. 85. aufthürmen nicht nur

reflexiv: 9001. dugeln wird aus andern werken Goethes belegt, aber wie vieles (auswirthschafften, ausziehen usw.) nicht erörtert. augenblicks Par. 123, 78. Augenblitz nicht vom glanz, sondern von der schärfe des gesichts. Augengrund augenhöhle 6613 lesart. augenstrahl 9230. ausdrucken (vgl. rucken) Par. 11. ausgestattet Par. 9. 63, 103. Avaritia muste gleich andern allegorien aus den Florentiner Trionfi erklärt werden, mit deren anregender bedeutung S. durch JBayer bekannt geworden ist, ohne der frage weiter nachzugehn; ich besitze die seltene sammlung.

Babylonisches Par. 158, 5 ist aus der sprachverwirrung zu verstehn. baden metaphorisch fehlt: U 44. 92. Par. 209. Barbarey Par. 89 als gegensatz zur hellenischen schönheitswelt. Baulichkeit 9027. Baum der goldne: schief erklärt; im nächsten artikelchen und sonst finde ich die fügung: 'in Zahme Xenien' mit meister Wustmann abscheulich. Baumwolle U Keller 3. beblümt 9342. bedeutend wird durch ein paar blofse ziffern und den beisatz bedeutungsvoll als ein Goethisches lieblingswort zu kurz abgetan (s. auch in bedeutender Gruppe 8929, Mantos rede muss bedeutend seyn Par. 123, 261; bedeutungsvoll 9033); ähnlich steht es um wichtig, gleich gewichtig wuchtig, um merkwürdig 8274 oder Par. 1232, 12. Bedrängniss neutrum Par. 178, 14. Beerenfüllhorn 10023. bedrohlich... zu hemmen drohend Par. 123, 177. begegnen abwehren schlagen 9206. Bauerhüttgen Par. 21. beben fehlt (samt aufbeben freudebeben), ein wort, das im zusammenhange mit Klopstocks neuer, reicher, für den gefühlsausdruck des jungen Goethe so wichtiger terminologie der affecte zu betrachten wäre. beglückt: weggelassen ist der aparte beleg sei ewig jedem Stamm beglückt 9515. wo ist begreifen (Geist den du begreifst) und Begriff (wo Begriffe fehlen; aber ein grofser Kahn ist im Begriffe ... 11145)? wo sich begrünen (vgl. noch sich berasen Nat. tochter A vi 309 sich beblühen Pandora B XI 336)? unter beharren wird die so oft misverstandene stelle Wie ich beharre wider falsch erklärt: ob ich statt sobald ich. beide fehlt, aber man vergleiche etwa nur 8778 Entnervend beide, Kriegers und auch Bürgers Kraft mit der 1 fassung, um zu sehen, wie Goethe auch hier graecisiert. Beisein ist nicht zusammensein, sondern beiwohnung. bekleiben wird aus U, Satyros und nach langer pause aus dem Neuen Alcinous belegt und steht auch in den Zwo bibl. fragm. DjG u 232; Lessing hat es zb. xx 681; es 'misfällt' Heinen als revisor des Tulifäntchens und wird darauf von Immermann beseitigt (Elster vir 267). Beleihung auch Par. 48; beleihen Par. 50, 110. 178, 40. Benedictiner Par. 123, 89 wegen der grofsen historischen sammelwerke des ordens. Bergeshöhle U 41. berufen: nicht b. . . . rufen nach 9358. bescheiden c. dat. gebieten über Par. 85, 2. beschränkt von eingeengt durch U 49. Besenstiel dürrer mensch UKeller 188. sich bestätigen ruhig

festsetzen, von gebirgen gesagt Par. 123, 194. bestreiten U 52. bestellen voll stellen U 53, anstellen 9200. 11 289; Bestellung des reiches 8858, zu kurfürsten Par. 184, 8. beschweren jemand belästigen U 435. Besudelung 8942. bethauen mit trähnen U 1300. betteln c. acc. 9274. bettelarm 9276. bewegen den zug, sich im 9154. nach Bildner fehlt Bildnerei 9033. Billard U 282, wo ebenso anachronistisch Kaffee steht. BimBaum-Bimmel: die stelle 11263 schwebt wol Heinen vor, wenn er im Atta Troll cap. 20 von Avalun sagt Niemals dringt dorthin das blöde Dumpf langweil'ge Glockenläuten, Jene trüben BummBaum-Klänge, Die den Feen so verhasst. Biograph Par. 41. Bivouak Par. 124, 2, im text Wachfeuer 7025. bitten losbitten 8934. blässlich (blafslich) WA xv2 120. blinken: rhetorik U 201, waffen Par. 129, 22. Blocksberg erwähnt UKeller 17; Blocksbergsgenossen Par. 1232, 8. Blum': jede liebe übertragen auf liebesgenuss U 481. Blutbann 3715 dürfte weder auf die Carolina noch auf den Schwabenspiegel zu beziehen sein, da ja ein gegensatz zu Polizei aufgestellt wird, sondern auf den religiösen volksaberglauben. Blut quell Par. 50, 161. Boden ist nicht dem reim zuliebe in Bodem zu verwandeln, sondern eher Odem in Oden. Bovist: statt des lateinischen namens wäre eine sinnliche beschreibung des platzenden staubpilzes besser. Brandschande Malgeburt fasst S. als chiastische hendiadys, Kögel besser als grofses compositum; doch ist möglich zu erklären: die malgeburt, das schimpflich gezeichnete kind wird dir einen schandstempel aufbrennen. brausen vom wasser U 1416, vom ritt U s. 83. brav U 1004 und in Valentins schlussvers durfte ein kenner der geschichte des wortes nicht weglassen. Bravo 'als hauptwort' einmal belegt; Ach bravo U 880, bravo bravo UKeller 128. Brei, sei nicht wie: nicht schwerfällig, starr', sondern ‘klebrig' (Pater Brey). breiten ausbreiten U 557. Brennesseln als gemüse U 314. Bronn: warum nicht auch Brunn U s. 73, in Goethes jugendpoesie und briefen so häufig. Bruch arithmetisch-bildlich Par. 20. Brüderschaft: mir scheint weder hier ein bestimmter mönchsorden, noch vorher die inquisition vorzuschweben. wo ist Brust? Brust an Brust U 1196; in Geist und Brust U 900; euch Brüste wo U 103. Bube: fehlt U 1266 als bezeichnung der unverheirateten. buchstabiren 9419 vom liebesstudium. Bursch fehlt: ihr Bursche UKeller 210, die platten Bursche 2150; die drei Bursche (die drei gewaltigen) Par. 178, 34. 180, 4; Handwerkspursch U 758. Bucht, Buchtgestad 9419. Buhle das verb buhlen 11588 wird nur ziffermäfsig belegt, ohne ein wort über das sinken und steigen des wortes, dessen gebrauch im Göttinger und im Goethischen kreis jüngst Kraeger JMMiller 1893 s. 79 verfolgt hat. dass die bunten Vögel 11217 lustdirnen bezeichnen sollen, ist zu weit hergeholt, die erklärung: matrosen wahrscheinlicher. Burgemeister (Bürgermeister zb.

S IV 271) wäre aus Goethes späterer zeit (DuW xxvII 324 usw., Annalen) und aus der jugend (Gottfried DjG 1 89) reicher zu belegen. das schwierige wort Bürgernahrungsgraus wird nicht erklärt. neben sich buschen fehlt buschig 9539. Busen hat nur zwei belege; nichts über den geistigen gebrauch in Fausts, aber auch in Wagners mund, den erotischen, endlich den kühnen bildlichen des Herdes Busen in der 1 Helenafassung 122 (später Schoos); Busen des nebels 9143.

Christenthum christglaube U 1160. Colon ne scenarisch nach 9445... aber das müste nach der neuen orthographie unter K stehn.

dann für denn fehlt: U 659; was ist dann U 1106; frisch dann zu U 1408; muss ich dann gehn U 1058, alles corrigiert; auch fehlt denn nach dem comparativ 8898, was Goethe erst spät als gewählter für als einsetzte. Dasein, genuss der sinnlichen existenz 9418 Dasein ist pflicht. däuchten wird als infinitiv angesetzt, wozu keine Fauststelle auffordert (anders DWb. 1834). dauerhaft 9940; dauern absolut 9953. dehnsam und vorher beugsam hsl. xv2 123 zu 9652. Demuth U 956 eines der innigsten beispiele. derb fehlt, und doch ist über dies wort bei Goethe viel zu sagen, was auch DWb. n 1013 nicht zu rechte kommt. ein derberer tritt Mephistos befremdet uns nicht, wogegen die derbe Kleine, eine gelenke choretide, ein elementargeist, 9794 auffällt und besonders die derbe Liebeslust 1114 als weiteres Faustisches beispiel erhärtet, dass Goethe das beiwort anders als wir anwendet. nimmt man hinzu, dass er den tod Christianens Zeltern als einem derben geprüften erdensohn anzeigt i 278, im Divan vi 260 sagt Ein derbes Wort kann Huri nicht verdriessen, Wir fühlen was vom Herzen spricht, dass er der zarten Naivetät des neuen testaments die derbe Natürlichkeit des alten entgegenstellt (xxvII 102), dass im tragödienbruchstück XI 339, 18 für die feierliche weiherede des bischofs Heitere Anerkennung der Tochter, derbe Anerkennung des Sohns als motiv hingestellt wird, so ergibt sich für derb, aufser unserm gebrauch, der sinn des gesunden, tüchtigen, kräftigen in einem nicht tadelnden gegensatz zum weichen, zarten, vergeistigten. DuW xxvm 291 gedenkt er der tüchtigen, derben, von Naturfülle glänzenden Bilder Düsseldorfs. er spricht von der Redlichkeit und Derbheit der Winckelmannschen briefe (XLVI 13, 2), ihrem derben losgebundenen Charakter (14, 22), der Wahrheit, Geradheit, Derbheit und Redlichkeit seines ganzen wesens (58, 4), seiner Derbheit und Tüchtigkeit (395), seiner derben, aber auch seiner herrlichen Sinnlichkeit (395 f). danach schafft es der Herder-hypothese keine schwierigkeit, wenn das urbild des Satyros tüchtiger und derber als der zarte und weiche Leuchsenring genannt wird (xxvII 186). Diebsgelüst U 1407. dienstbar 8600. Dies irae zweiter teil des requiem. diese füllsel 9597. Diluvien Par. 123 zu 187.

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