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'messe': mlat. missa muss dieselbe bedeutung wie missio gehabt und als subst. adj. das messopfer bezeichnet haben. dass die messe von den früher vor dem beginn der eigentlichen feier an die katechumenen gerichteten, jetzt an den schluss verlegten worten: 'ite, missa est!' den namen haben sollte, ist ebenso unwahrscheinlich, wie die ergänzung concio. jenes bedeutete einfach: 'geht, jetzt ist das (mess-) opfer', woran sie noch nicht teil nehmen durften. moed: 1. an. móðr st. módr. moei 'muhme': westf. (Soest) moěna, wahrscheinlich umgebildet nach oěma 'oheim'. monnik mönch': die umbildung von vulgärlat. monacus zu monicus geschah wol unter dem einfluss der zahlreichen adjectiva auf -icus. monster (1) 'muster' hat im westfäl. die interessante form mulster mit dissimilierung von n (lat. monstrum) zu l. — muts 'mütze': westf. müske.

noemen

Sub naaf 1. me. nauger st. nauger, und unter naald: nnd. natel st. natal. nauw 'genau': vgl. westf. nögge. 'nennen': nach nnd. westf. naimen ist mnd. noemen anzusetzen. sub noord 1. an. nordr st. nordr. oefenen: nach westf. aiven 1. mnd. deven. oest 'astknorren': ae. aestel ist lat. astula. onbesuisd, nvl. onbetjuist scheint nach klang und bedeutung ('vormeloos, onbehouwen, ruw, wild, losbandig') auf frz. juste zu beruhen. — onzienlijk ‘unsichtbar': vgl. auch ne. seen = ae. gesýne. sub oonen. eng. yean st. gean. -oorveeg 'ohrfeige': vgl. aufser den von Kluge Etym. wb. s. v. beigebrachten synonymen noch nhd. backpfeife, sowie hess. hutzel in der Giefser redewendung 'einem eine h. stechen'.

Wie paltrok eine entstellung aus frz. palletoc, palletot ist, wird gelegentlich auch im deutschen havelrock statt haveloc gebraucht. plaat 'platte': westf. plota weist auf mnd. plåte. popel 'pappel': vgl. westf. pöppel. priester scheint mir jetzt eine mischung von rom. prevost = lat. praepositus und presbyter zu sein, indem lat. -evo- im ahd. e, ie ergeben hat, wie auch nhd. fliete ahd. fliedema, flietuma (cf. Franck sub vlijm) aus flevotomum, phlebotomum lehrt. in ae. préost dagegen wäre -evoals eo erhalten. von presbyter stammt die endung, vielleicht trugen magister und minister noch dazu bei, dieselbe zu festigen.

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rad: mnl. rat erscheint als lehnwort im englischen bei Caxton und Dunbar. rust und rast zeigen wol auch die verschiedenen entsprechungen von idg. a wie das oben genannte maan-.

scharrebijter, schalbijter käfer', vl. schaleboote findet seine entsprechung in schwed. skalbagge, wörtlich: 'schalenwidder'. schoef mantelkragen' scheint, wie auch die ältere nebenform schoepe lehrt, mit mhd. schop(p)e, schûbe, schûwe, jop(p)e, juppe, gippe frz. jupe, it. giubba, mlat. jupa 'jacke', 'langes und weites überkleid' identisch zu sein. schoorsteen: vgl. westf. schortstèn mit auffälligem -t-.schorremorrie: hierzu gehört wol auch nhd. schorlemorle 'selterswasser mit wein'. — schouder 'schulter'

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heifst im nnd. nicht schouder, sondern schulder, schuller! smoel: Soester smoea (nicht *smaea!) weist mit ae. sméde, smoede auf *smanpi-, nicht auf *smōpi-. -zu smoken: in Soest heifst in der schüler ('pennäler'-) sprache eine übersetzung (eselsbrücke, hess. 'spicker') ein schmok statt des sonst in der bedeutung ‘altes, angerauchtes buch' bekannten schmöker. wahrscheinlich ist dies nicht einfach nl. smook 'rauch', sondern eine neubildung nach dem pl. schmöke, einer entstellung von schmöker. — snaar 'schnur, schwiegertochter', mnl. mnd. snare hat doch wol ā = mnd. ō aus Ŏ in offener silbe. die annahme volksetymologischer anlehnung an das adj. snar scheint mir unnötig. staket hat westf. einen nasal eingeschoben: stañkét, vielleicht mit dem gedanken an stange? stamet, stamijn: stramien ist vielleicht durch anlehnung an stram entstanden?

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taart: auf frz. tarte beruht auch westf. tāta. teljoor 'teller': dän. tallerken, schwed. talrik (beide aus dem nd. dem.) zeigen noch das ursprüngliche a des wortes. treffen; auch im schwed. träffa.

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veinzen 'heucheln': dass dies ≈ aus rom. g (lat. fingo usw.) entstanden sein solle, will mir nicht einleuchten; die berufung auf spons e. sponge und mnl. Oranze Orange nützt nichts, denn hier haben wir g als dž resp. zu sprechen! wahrscheinlich hat man dem roman. stamm das germ. suffix -sen angehängt. - verf 'farbe': gehört vielleicht germ. farwa- zu lat. paráre, wie color zu colere? vier beruht auf vorgerm. *pequór. vledermuis hat im westf. den merkwürdigen anlaut p: plermus. bei vorsch frosch' wird als an. entsprechung fraukr angegeben, während Fritzner2 nur frauki aus fraudki, daneben fraudr altschwed. pl. frödhir, dän. frø, Aasen dial. schwed. fraud, norweg. frau(g) bietet. darnach ist das s von frosk ebenso zu beurteilen, wie das von rasch und waschen: es ist in demselben ein dental (hier d oder p) aufgegangen. vielleicht zeigt ae. frogga, frocca anlehnung an ein gleichbedeutendes *pogga, das im nd. als pogge erhalten ist. wir haben aber jedesfalls eine vorgerm. wurzel *prut oder *prudh anzunehmen, die wider an nl. puit 'frosch' erinnert! das schwed. hat noch ein eignes wort für den frosch: groda (mit geschlossenem langen o), das an mnd. krode 'kröte' auklingt.

Zu waard 'enterich' (eigentl.

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'wirt' oder 'wart' ?) vgl. schwed. ank-bonde. meklenb. weddik erklärt Kluge aus lit. vedikas 'führer'. zu wijten vgl. ne. twit ae. æt-witan.

Unter zuid 1. an. sudr st. súdr. zullen 'sollen': sal st. schal findet sich auch im nordengl. (Yorksh., schott.) seit der mittleren zeit. zuster: e. sister ist nicht einheimisch, sondern

aus an. syster entlehnt.

Göteborg, 2 jan. 1894.

F. HOLTHAUSEN.

Altsächsische grammatik von O. BEHAGHEL und J. H. GALLÉE. erste hälfte. lautund flexionslehre, bearbeitet von J. H. GALLEE [sic!]. [Sammlung kurzer grammatiken germanischer dialecte. herausgegeben von W. BRAUNE.] Halle, MNiemeyer; Leiden, EJBrill, 1891. x u. 116 ss. 8°. — 2 m.

Es scheint mir zweckmässig, meinem urteil über Gallées Alts. grammatik alles das vorauszuschicken, was ich im einzelnen an dem buch auszusetzen habe.

§ 3 anm. 1 wird die entstehung des Heliands an die grenze zwischen Ost- und Westsachsen gelegt, ohne dass bei der einteilung der dialecte gesagt worden wäre, wo wir diese zu suchen haben. G. ist aber (s. vi, vgl. 115) an dieser freilich nur als 'nicht unmöglich' hingestellten localisierung wider irre geworden, und es dürfte sich allerdings aus den mannigfaltigen versuchen, mittelst der sprache unsrer hss. die heimat des dichters zu bestimmen, allmählich ergeben haben, dass dieser weg nicht zum ziele führt, auch wenn man nicht, wie G. glaubt, dass 'die hss. wahrscheinlich vielfach umgeschrieben sind' (§ 3 anm. 1). denn viele hss. wird es vom Heliand ebensowenig wie vom Otfrid gegeben haben. historische erwägungen, wie sie Kauffmann Germ. 37, 368 ff angestellt hat, scheinen mir ein weit sichreres resultat zu ergeben. Kauffmann schreibt sich übrigens mit ff.anm. 2 muste über das alter und den publicationsort der kleineren denkmåler genauere auskunft gegeben und die abkürzungen vermerkt werden, die G. anwendet. Hartmanns diss., Grammatik der ältesten mundart Merseburgs. I der vocalismus (Norden 1890), ist ihm entgangen. dass er nicht wenigstens die von Althof (nicht ff, s. vi) untersuchten eigennamen verwertet hat, bedaure ich.

§ 5. auch tonzeichen sind die acute im Prudentius nicht. § 20 anm. 1. übergang von a in o auch in o-bulht, ags. a-bylgp, § 185 angeführt. doch ist das o wol lang und aufzufassen wie Hel. 4091. 4636. 5013 ôlat M, während C, aufser an der letzten stelle, alat hat. über dieses hochtonige d, 6 neben unbetontem a (a?) aus ar-, or- finde ich bei G. nichts. § 21 fehlen an fathie, an fathion, die umsoweniger wegbleiben durften, als auch in § 35 nichts über diese d zu finden ist. ebenso muste a aus am in haf saftor hier platz finden. § 24 oder § 22 konnte das einmal belegte fallid ohne umlaut M 4282 (C fellit) erwähnt werden. § 25. auch fardio M 3645 entbehrt des umlauts und auuardian in M durchweg. § 33 war für u vor liquiden und resonanten auf § 69 zu verweisen. der absatz vor den beispielen leidet an unklarheit. man vgl. auch JSchmidt Pluralbildung s. 208. - stum mit seinem doppelten resonanten gehört in die letzte gruppe der beispiele. § 35 hat G. gar nicht erwogen, ob denn e im opt. ehtin nicht auf umlaut beruhen könne. auch in § 36 hat er die belege für è aus wgerm. nicht so geordnet, dass man die umlautfähigen formen bei einander hätte. er lehnt die möglichkeit des umlauts zu schnell ab,

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obwol er Behaghels beobachtungen im Grundr. 1 563 kennt; vgl. auch MSD.3 II 200. § 37 z. 6 lis hwe the, z. 13 e und ie. § 39 erwähnt G. die inf. doan doen und schreibt so auch § 322. ich glaube, dass vielmehr doan doen zu schreiben, dh. also eine form wie nhd. tuen anzunehmen ist, mit verdeutlichter infinitivendung. doan kommt übrigens nicht nur einmal in M vor, sondern 4909 und 5029. § 41 anm. 1 lehrt, é könne in i übergehn. dies i ist selbstverständlich lang, was G. auch angenommen hätte, wenn ihm hier das § 38 erwähnte hir für her eingefallen wäre. anm. 2 lis gestas. vergessen hat G. das aus verschärftem entstandene ei in eiiero (eiero) leia tueio uuegos (vgl. Kögel Beitr. 9, 542 f). § 48 anm. 3. in biutan 'aufsen' liegt nicht der diphthong iu als ergebnis einer verschmelzung von i+u, sondern iû, mit betontem û vor. § 79 lehrt das richtige. - § 49 anm. 1. will man dem gen. lites für liobes in C 4986 (nicht 88) eine lautliche bedeutung beimessen, so muss man das i lang ansetzen und als vertreter von e betrachten. § 52. gotischem iggw entspricht nicht ew, sondern eww.- § 55 ist nicht eben glücklich geordnet. § 56 und 91 setzt G. sneu eu eo an, während nach § 41 (50) diese e kurz sind. die aussprache hat wol tatsächlich da, wo formen mit ew neben solchen mit eu, eo standen, geschwankt. § 65 muss verwirrung vorliegen. denn § 304 anm. wird die kürze des o in der 2 schw. conjug. als wahrscheinlich hingestellt, und o in der comparation setzt G. § 220 ff ebenfalls kurz an. z. 6 lis enodi. - § 68 lis 'werald zu werold'. dass im as. die ableitung -lic bereits kurzes i hatte, wie G. überall ansetzt, wird sich kaum beweisen lassen. selbst wenn in den Mersebg. gll. 36 unforthianadlucca stehn sollte (§ 226 schreibt G. -luca), möchte ich dem u lautliche bedeutung nicht beimessen, würde es vielmehr nur als schreibfehler betrachten. aber Bezzenberger las -liica, was gerade für länge des i zeugen würde. Steinmeyer hat diesen punct schon vor jahren im Anz. vi 134 in der kritik von G.s Laut- und flexionslehre erörtert. auch in hrênkurni gegenüber hréncorn handelt es sich nicht um eine spontane 'veränderung' des minder betonten vocals im zweiten teil, sondern um das bekannte verhältnis von ungebrochenem zu gebrochenem vocal. § 84 hat G. das beispiel in den verbesserungen getilgt. § 72 (s. 26 z. 1 v. u.) lis Thiodan. 1b) wird im gen. pl. auf -ôno angenommen, ebenso in den schw. verben auf - und im superl. auf -ôst. aber die beispiele zeigen mit recht kürze. hier liegt wol nur ungenauer ausdruck vor: alte mittelvocale, welche lang sind oder waren'. vgl. oben zu § 65. nr 2) sind einige quantitäten verfehlt. man lese Ess. gll. gimeritha, Prud. gll. skipilina, Fr. h. eueninas. § 75. on für an kommt auch in C vor. aus § 20 anm. 1 war fan-fon hier zu widerholen. bitan hati, ebenso lis § 78 arisan. bei ar war ôbulht dlát – ôlát (oben zu § 20 anm. 1) zu erwähnen.

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$ 84.

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bei succan hätte G. auf § 98 verweisen sollen. § 84. weshalb fehlt bei der verdumpfung von -ald gerade die gewöhnlichste färbung zu -old?

Das i in hiwun hiwiski lässt G. auffälligerweise kurz (vgl. § 88. 90. 131 b. 165). nur § 197 steht richtig hiwa, § 199 sinhiwun, drei zeilen darnach jedoch sinhiun. - § 89 fehlt wredian. es konnte hier auf wh statt hw § 130 schluss verwiesen werden.

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§ 91. für abfall des auslautenden u aus w gibt Godesthi bei Althof § 26 ein interessantes beispiel, das sich G. entgehn lassen muste, weil er die namen nicht heranzieht. § 92 fehlt hauwan. h in treu-haft kann man nicht wol inlautend' nennen. aber s. 46 z. 2 geschieht es auch. § 93. ww ist nach a und vor folgendem consonant[en] durch w zu u geworden und wurde mit vorhergehndem a erst zu au, dann ó: strojan usw., oder zu a, welches vor i zu e umgelautet wurde: streunga (strejunga)'. höchst unglücklich ausgedrückt! § 94 lehrt, dass sich in nigean (= niwian) und nigemo (stamm niwja-) ein g entwickelt' habe. da es für j steht, so war es von anfang an darin und vielmehr zu bemerken, dass w davor geschwunden ist. bei der auslassung' des r in § 96 vermisse ich den einzigen fest gewordenen fall: linon für lirnon. z. 6 lis 'im an- und inlaut'. § 97 anm. fehlt ein verweis auf § 130, und wenn hier von r aus hr gesprochen wird, warum dann § 98 nicht von l aus hl? zu succan vgl. § 84. $99 fehlt bei fif und saftor -ur (Hel. 3301, nicht -er) háf aus *hamf, das wir schon § 21 vermissten. § 100 konnten für hn erwähnt werden, nach dem muster von § 97 anm.; s. darüber § 130. § 102 in saft ist, wie bemerkt, nicht n, sondern m ausgefallen. gútfanan 'signa' aus den Oxf. Vergilgll. (Gll. 1 718, 4) möchte ich den beispielen nachtragen. 112 hat G. ferkoft in ferköft geändert, dagegen den gleichen irrtum in § 104 übersehen. § 105 lis dump-hedi. § 108 schluss lis 39 statt 37. § 111 schluss lis véhús. § 112 klingt so, als wäre u, ₺ für f zwischen vocalen etwas gelegentlich vorkommendes, während es doch als regel gilt. — § 114. C 259 steht nach Sievers lief, nicht das sonderbare lieu. s. 41 z. 4 lis galiléesk, anm. 2 gegen ende bikie. - § 116 lis bikiert kierta. § 120 am schluss lis sg sgk. § 121. die aussprache von g wird auch aus allitterierendem g:j klar. § 122. i für gi zeigen in den Oxf. Vergilgll. noch isuese 'socii' und igrundian (Gll. 717, 1. 11). angabe der bedeutung bei so seltenen vocabeln wie imûthi ‘ostia', itwisan 'gemini' wäre dem lernenden erwünscht und nützlich. § 123. dass sich in nigun 'neun' ein g 'eingedrängt' habe, kann ich, wie man auch die erscheinung erklären will, nicht als passenden ausdruck ansehen. niemals drängen sich laute ein, sondern sie haben immer einen guten grund für ihr auftreten. § 129. gieftid steht Hel. 5053. anm. beim prothetischen h vermisse ich 'semina venenorum'

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