Obrazy na stronie
PDF
ePub

dem Rhein aufwärts und dann südwestlich etwa dem Hunsrück, Idarwald und Hochwald folgt. ja am südlichsten ende dieses gebietes um Diedenhofen, Rodemachern, Sierk und östlicher bis zur Nied und Saar wird häufig gänzlicher schwund des consonanten bezeugt; letzteres auch in der Pfälzer gegend zwischen Kusel und Wolfstein und vereinzelt an der untern Schwalm.

Der nd. vocalismus stimmt zu wasser (Anz. xIx 282); die trübung hat im wesentlichen dieselbe verbreitung (doch bei Cleve hier nur für einen ort bezeugt), sodass ganz reines a nur dem Niederrhein, Westfalen und einem breiten mittelstreifen von Verden-Hannover bis Lübeck-Greifswald eigen ist, während die trübung am weitesten getrieben scheint (ō) zwischen der verschiebungsgrenze von Hedemünden bis Sachsa, Sachsa-Höxter und der Weser, dgl. an den Weichselufern, längs der westlicheren küste und in der ganzen nachbarschaft der östlicheren hd. enclave; au im Netzegebiet ist gen w. allgemein nur etwa bis Filehne-Ratzebuhr-Baldenburg, erscheint jedoch im wechsel mit å ebenso weit, wie durchgeführter bei wasser.

Im hd. hat Schlesien gegenüber wosser reines mach-; nur die gegend nördlich vom Erzgebirge hat wider moch-, doch ziehe man die bei wasser gegebene grenze von Naumburg a. S. ungefähr nach Dresden und von Dresden südwärts zur reichsgrenze. sonst kann ganz auf wasser verwiesen werden. die å - schreibungen im Mittelmaingebiet setzen sich gegen no. vereinzelter bis Thüringer- und Frankenwald hin fort; im bair. werden sie bei machen häufiger erst von der ungefähren linie IngolstadtWasserberg an und nehmen dann nach o. hin zu; im Elsass und südlichen Baden sind sie nicht ganz so vereinzelt wie bei wasser. gedehntes a deckt sich mit dem oben begrenzten wechsel von ch und g, geht also viel weiter als bei wasser; auch im Elsass zwischen Zorn und Breusch wider māch- (måch-).

Die endung -en (inf.) stimmt auf weite strecken überein mit der in sitzen (3 pl. ind. praes., Anz. xix 358 ff). so zunächst im ganzen nordostdeutschen lande östlich des 31 längengrades und in Norddeutschland westlicher bis zur dortigen -et-grenze und zur höhe des Harzes. das gesamte dortige et-gebiet hat hier -en, -n, sodass diese endung für ganz Niederdeutschland vom Rhein bis zu der bei sitzen beschriebenen grenze östlich der Oder characteristisch ist. die äufseren grenzen ihres grofsen gebietes, das zt. noch weit in hd. lande hineinragt, sind die folgenden: im w. ungefähr der Rhein aufwärts bis zur Moselmündung, der von -en-formen bald etwas überschritten, bald nicht ganz erreicht wird; im s. von der Moselmündung bis zur Fulda zwischen Hersfeld und Rotenburg die bei sitzen mitgeteilte -en/-egrenze (nur Berleburg hat unter den dort aufgezählten ortschaften-e), weiter über (-en-orte cursiv) Sontra, Waldkappel, Eschwege, Allendorf, Witzenhausen, Heiligenstadt, die ik/ich-linie bis Bennecken

-en

stein, Stolberg, Harzgerode, Sangerhausen, Eisleben, Querfurt, Schraplau, Schafstädt, Lauchstädt, Mücheln, Merseburg, Markranstädt, Lützen, Pegau, Rötha, Lucka, Frohburg, Altenburg, Penig, Waldenburg, Crimmitschau, Schmölln, Berga, Gera, Weyda, Auma, Ziegenrück, Schleiz, Saalburg, Lobenstein, Teuschnitz, Cronach, Lichtenfels, Staffelstein, Schesslitz, Bamberg, Eltmann, Gerolzhofen, Prichsenstadt, Aschbach, Scheinfeld, Iphofen, Marktbreit, Uffenheim, bis Wassertrüdingen wie -a/-n bei sitzen; endlich nordöstlich über Weissenburg, Ellingen, Spalt, Heideck, Hilpoltstein, Roth, Allersberg, Freystadt, Neumarkt, Altdorf, Amberg, Sulzbach, Hirschau, Vilseck, Grafenwöhr, Weiden, Pleystein, Bärnau. und -n-formen verteilen sich in analoger weise wie bei sitzen, letztere fehlen also vollständig in allem lande südwestlich der Aller, überwiegen dagegen in dem abgeschnittenen gebiete des königreichs Baiern, hier mit häufigem -ng, einem an den gutturalen inlaut assimilierten -n, wechselnd. aufserdem kommt -en (nie -n) nur wider einem ganz westlichen gebiete des reiches zu, dessen ostscheide etwa von Saarburg nordwärts auf Berncastel, nördlich an Daun vorbei und nordwestlich auf Malmedy zieht. sonst hat das linke Rheinufer unterhalb des Elsass -e mit etlichen eingesprengten -en (nie -n), die von Köln-Heinsberg bis ÜrdingenGeldern besonders häufig werden. im Elsass und im gegenüberliegenden Rheinland bis zum Schwarzwald übereinstimmung mit sitzen. daran schliefst sich dann der ganze schwäb. und bair. osten mit -a, dessen nordgrenze vom Rhein bis an die Tauber ebenso unsicher ist wie bei sitzen und östlicher durch das gleich zu beschreibende endungslose gebiet und die gegebene nordbair. -n-linie gebildet wird; westlich vom Lech ist das -a nasaliert und wechselt in der nähe der reichsgrenze im s. noch mit vielen -e, -e. der rest hate (längs der -en-grenze von Werra bis Elster noch mit manchen -en gemischt) bis auf ein grofses sich scharf abhebendes gebiet zwischen Vogelsberg, Spessart, Steigerwald, Frankenwald, Thüringerwald und über letztere hinaus, welches die endung völlig abgeworfen hat (mach) und von folgender grenze umschlossen wird (orte im innern des gebietes cursiv): Rotenburg (a. d. Fulda), Schwarzenborn, Neukirchen, Hersfeld, Grebenau, Schlitz, Lauterbach, Herbstein, Fulda, Schlüchtern, Steinau, Salmünster, Orb, Rieneck, Lohr, Stadtprozelten, Dertingen, Külsheim, Tauberbischofsheim, Grünsfeld, Lauda, Königshofen, Mergentheim, Weilersheim, Röttingen, Creglingen, Aub, Uffenheim, Marktbreit, die beschriebene nordbair. --grenze bis Saalburg, dann Ziegenrück, Leutenberg, Probstzella, Lehesten, Ludwigstadt, Gräfenthal, Gehren, Ilmenau, Plaue, Ohrdruf, Arnstadt, Gotha, Erfurt, Gebesee, Tennstedt, Langensalza, Thamsbrück, Grofsenehrich, Schlotheim, Mühlhausen, Treffurt, Creuzburg, Sontra.

Die Dänen schreiben gör, göer, gjör, die Friesen im Saterland måkje, auf Sylt make, sonst mage.

A. F. D. A. XX.

14

30. aus (satz 16).

Zu beachten ist die starke betonung des wortes hier als verbalpraefix (auszutrinken), und es bleibt abzuwarten, wie weit in weniger betonten stellungen namentlich die entwicklung des vocals mit der folgenden übereinstimmt. eine folge der betonung ist hier das verstärkte raus (= heraus), das im oberen und mittleren Maingebiet zwischen Fichtelgebirge, Frankenwald und Rhön, Spessart aufserordentlich häufig ist.

Ich nehme die geschichte des consonanten vorweg. seine lautverschiebungsgrenze stimmt bis an die Elbe zu der von sitzen (Anz. xix 357 f) nur Neufs hat noch ut, östlicher zu der von gro/s (ib. 347). verdopplung des consonanten häufig in den gleich zu erwähnenden gegenden mit vocalverkürzung. von einzelheiten seien noch erwähnt nicht seltenes ud in SchleswigHolstein nördlich vom 54 grade, ux in denselben acht orten zwischen Waldeck und Wildungen, die schon ix = eis hatten (Anz. XVIII 411), gs und ögs in vier orten nordöstlich von Treysa (bei eis nur in zwei orten egs) und häufiger abfall des -s am mittleren Main zwischen Spessart und Lohr-Würzburg (au, rau), der sich vielleicht aus der dortigen articulation des nachfolgenden ≈ (auszutrinken) erklärt.

[ocr errors]

Für die diphthongierungsgrenzen kann hier ganz auf eis (Anz. xvII 409 f) verwiesen werden 1. nur im w. bis zur Sieg ist aus noch nicht ganz so weit vorgedrungen, und seine grenze bleibt der von eis um einen schmalen streifen und in meist sehr unsicherem und zackigem verlauf hier wird mit doppelformen je nach dem betonungsgrade zu rechnen sein südlich vorgelagert (von den bei eis angeführten orten haben hier Adenau und Altenkirchen noch us). längs der ganzen östlicheren strecke bringe man nur Medebach (iut, weshalb auch sein eis richtiger zur nördlicheren westfäl. diphthongierung als zur md. zu rechnen ist), Artern, Herzberg und in Ostpreufsen Bischofsburg (unsichere grenzstadt) auf die entgegengesetzte seite der grenzlinie, ohne dass damit im übrigen eine übereinstimmung dorf für dorf behauptet sein soll. ein vergleich der diphthongierungslinie mit der obigen lautverschiebungslinie östlich der Elbe lehrt, dass beide sich keineswegs durchgängig decken, dass vielmehr, von vereinzelten orten und ortsgruppen abgesehen, beide linien einerseits ein gebiet mit us zwischen Herzberg - Sonnenwalde - BuchholzHerzberg und anderseits ein gebiet mit aut zwischen MüllroseReppen-Sonnenburg-Müllrose umschliefsen, dass also hier, in den gegenden des stetigen md. vordringens, nicht aus gegen ut,

so

1 sie sind freilich aao. teilweise noch sehr ungefähr angegeben. bald diese berichterstattung erst so weit vorgerückt ist, dass sie mit der semesterlichen fertigstellung neuer karten schritt halten kann (was bis zum nächsten bande zu erhoffen ist), dann wird auch raum vorhanden sein, um solche grenzstrecken, wo derartige cardinalgrenzen sich bei verschiedenen paradigmen tatsächlich ort für ort decken, auch ort für ort zu beschreiben.

sondern die einzelnen md. laute für sich gegen die entsprechenden nd. vorrücken.

Das resultat der westfäl. diphthongierung ist hier iut, das wider im westlichen flügel ihres gebietes am reinsten erscheint, während nördlich der Lippe an der oberen Ems von Ahlen bis Bielefeld out und im übrigen bunter wechsel von ut, eut, out, aut, üut, ül, iut uä. herscht; gleiche formen vereinzelt noch zwischen Wittingen und Salzwedel und widerum im o. nördlich der Netze, von denen um Pollnow, Bublitz, Baldenburg aut, südöstlicher bis Brahe und Netze iut überwiegt. sonst bleibt auf nd. boden nur noch niederrheinisches üt hervorzuheben bis Geldern, Rheinberg, Orsoy, Ruhrort und gegen o. nicht ganz bis Dorsten, Bocholt, wofür die kürze durch ütt ausdrücklich bezeugt wird nur in drei orten nördlich von Cleve und sechs orten am südrande; dasselbe üt (einmal ütt) in dem kleinen von der verschiebungslinie südlich von Olpe gebildeten zipfel; endlich üt (ohne jedes tt, also wol üt) in ca. zwanzig dörfern in Braunschweigs nördlicher nachbarschaft im gebiet der Oker und besonders auf ihrem rechten ufer: Wenkers beobachtung, dass ein grofser teil der namen dieser dörfer auf büttel ausgeht (Abbesbüttel, Wedesbüttel, Allenbüttel, Wasbüttel, Rötgesbüttel, Lagesbüttel, Ettenbüttel usw.), wie es sich sonst besonders zahlreich in Dithmarschen und überhaupt längs der Nordseeküste im alten Friesengebiete vorfindet, und dass die nordfriesischen dialecte zt. denselben lautwandel u>ü aufweisen (s. u.), gibt für die urgeschichte jener braunschweigischen nachbarorte einen interessanten fingerzeig, wie er sonst weder von der ortsnamenbildung für sich noch von jenem lautwandel für sich gewährt werden könnte, und war deshalb hier als ein weiterer schlagender beleg für die treue und zuverlässigkeit des atlasmaterials nicht zurückzuhalten.

Von den hd. gebieten mit altem monophthong weist das ripuarische in der nähe der Eifel etliche us, das Siegerland vocalverkürzung auf (uss); das hessisch-thüringische üs an der Schwalm und Fulda besonders um Felsberg, Melsungen, Homberg, Rotenburg, an der Werra um Wanfried, Treffurt und versprengt noch südlicher bis gegen Hersfeld und Salzungen, sowie uis von Geisa über Hünfeld bis Fulda und östlich davon; das süddeutsche in dem lothringischen zipfel uss (etwa bis ausschliefslich Pfalzburg, Buckenheim, Lützelstein, Ingweiler, Reichshofen), im Elsass üss (doch noch mit vielen uss durchsetzt), das zwischen Kinzig und Elz den Rhein sogar vereinzelt überschreitet, sonst us, das nur nördlich der Kinzig und östlich des Bodensees mit einzelnen uss wechselt.

Dem schles. es = eis entspricht hier ōs (mit vielen oas uä. schreibungen und noch genug aus), in dem grofsen gebiet zu beiden seiten der Oder mit gleicher ausdehnung, nämlich im n. etwa bis zum 52 grade, im w. bis zum Bober, im s. bis Löwenberg-Haynau-Breslau-Bernstadt; der südlicheren äs-gruppe von

Brieg bis Falkenberg entsprechen hier nur ganz vereinzelte ōs; dagegen sind jenem grofsen ōs-gebiet zahlreiche as nordwärts vorgelagert, denen bei eis viele ais parallel gehn. ferner finden sich as wider zwischen Saale und Elster, sind aber im bair. nicht nur der Böhmerwaldgegend, sondern dem ganzen Nordgau eigentümlich, also etwa allem land zwischen Donau, unterer Altmühl, Fränkischem Jura und Fichtelgebirge. sonst herscht überall aus, das nur im Moselgebiete besonders häufig mit ous wechselt und an zwei stellen längs der hessischen diphthongierungsgrenze zu aus wurde: einmal bis ausschliefslich Frankenau, Gemünden, Treysa, Ziegenhain und einschliefslich Neukirchen und sodann um Fladungen und Bischofsheim.

haus auf früher wendischem boden wie heis (Anz. xvin 411).

Die Dänen schreiben ud, vielfach wechselnd mit ur und u, wenn sie es nicht durch af, av, au, a ersetzen oder ganz auslassen, die Nordfriesen vorwiegend üt, seltener öt (besonders auf dem festlande), wol mit kurzem vocal, wie etliche ütt und ütj schliefsen lassen.

31. braune (satz 39).

Das kartenbild ist zu beschreiben im vergleich mit dem vorigen (aus) einerseits, in bezug auf seine verbindung von alter länge und nasal mit wein (Anz. XIX 279 ff) anderseits, wobei freilich die in braune vorhandene flexionsendung auf mancherlei abweichungen vorbereitet. aus diesem grunde empfiehlt es sich diesmal die entwicklung der endung vorwegzunehmen. sie deckt sich vielfach nicht mit der der übrigen auslautenden -e (vgl. gänse Anz. XVIII 408, balde x1x 284, felde 286, müde 355, bette ib.), wenn auch hierüber nicht eher sicher entschieden werden kann, als bis festgestellt ist (durch die späteren artikelkarten), wie weit zb. der accusativ für den nominativ eingetreten ist. so wechselt am Niederrhein -en mit -e stromaufwärts etwa bis Gangelt-Crefeld-Elberfeld, ohne für sich abgrenzbar zu sein; ebenso etliche -en an der Vechte von Nordhorn abwärts und vereinzelt bei Jever; endlich ein geschlossenes -en-gebiet im Mosel- und Eifelgebiet bis zur grenze (-en-orte cursiv): Busendorf, Merzig, Wadern, Birkenfeld, Berncastel, Wittlich, Daun, Adenau, Blankenheim, Montjoie. der untere lauf der Mosel ist dann der beginn der ungefähren grenze, die ein grofses im wesentlichen endungsloses gebiet des südens abtrennt; sie setzt sich nordöstlich auf den Westerwald zu fort, folgt dann im grofsen und ganzen der linie der übrigen auslautenden e (s. o.) bis über den Thüringerwald, endlich dem Frankenwald und endigt östlich etwa in den anfängen des Erzgebirges. aber diese begrenzung ist nur ganz ungefähr, und dieses ganze im allgemeinen endungslose gebiet weist überall noch eingesprengte endungsformen auf, am seltensten in Schwaben und im Elsass (nur sein südlichster teil, etwa jenseits des 48 grades, hat überwiegend -e und -a), schon häufiger in Baiern südlich

« PoprzedniaDalej »